History


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Keine Sorge, ich werde Sie nicht mit der Entstehungsgeschichte dieser Homepage langweilen. Es geht mir auch nicht um unhaltbare Behauptungen zum Thema "Geschichte" allgemein.
Was ich m�chte, ist Ihnen einen Abschnitt unserer Geschichte vorstellen, von dem niemand viel und die meisten gar nichts wissen: Die Mittlere Steinzeit (lat. Mesolithikum).

W�hrend der Mittleren Steinzeit (8000-5000 v. Chr.) war Europa von Urwald bedeckt.
In ganz S�dwestdeutschland lebten vielleicht 1000 bis 2500 Menschen. Zu Rulamans Zeiten - einer Epoche, in der es hierzulande deutlich sommerw�rmer war als heute - erstreckten sich die W�lder endlos �ber ganz Europa. Von den Meeressk�sten bis in die Hochlagen der Gebirge, von Skandinavien bis ans Mittelmeer, vom Antlantik bis zum Ural wuchsen B�ume, B�ume, B�ume.
Im d�mmergr�nen Zwielicht unter dem endlosen Bl�tterdach streiften Wolf (ungar. Farka) und Luchs (sam. Albo) auf der Suche nach Nahrung umher.
An einigen Stellen standen die St�mme lichter; dort hatten der Wildstier (poln. Tur) und der Waldb�ffel (Uson) ihre Weidegr�nde. Auch der Elch (Elak) und das Wildpferd (finn. Runa) lebten damals wahrscheinlich noch in S�dwestdeutschland. Au�erdem gab es schon seinerzeit die meisten Tierarten, die heute noch in unseren Forsten leben: Hirsche, Rehe und Wildschweine dienten den Menschen (sam. Aimats) als bevorzugte Jagdbeute. Die ungeb�ndigten Fl�sse und unber�hrten Seen wurden von Bibern und Ottern bev�lkert.
Auch die J�ger, Fischer und Sammler der Mittelsteinzeit lebten am liebsten an und von den zahlreichen stehenden Gew�ssern, die nach dem Ende der letzten Eiszeit von den schmelzenden Gletschern zur�ckgelassen worden waren.
Mesolithikum



Mesolithikum
Und w�hrend die J�ger der ausgehenden Altsteinzeit ihr Gro�wild vorwiegend mit Speer und Speerschleuder bejagt hatten, benutzten die Mesolithiker vor allem Pfeil (Pfeilgift?) und Bogen, au�erdem immer h�ufiger Harpunen. Ihre Jagdwaffen waren mit Kombinationen vergleichsweise winziger Klingen und Spitzen aus Feuerstein bewehrt, den sogenannten "Mikrolithen" - einem weiterem Charakteristikum dieser Epoche.


Auffallend ist auch das weitgehende Fehlen von Zeugnissen des kulturellen Lebens w�hrend der gesamten Mittelsteinzeit - obwohl es nat�rlich vorstellbar w�re, da� ein Gro�teil der hergestellten Artefakte aus verg�nglichen Materialien wie Holz, Bast, Rinde, Wurzeln, Knochen, Geweih, Horn, Zahn, Hufen, Muschelschalen und Schneckenh�usern bestand.
Die wenigen mittelsteinzeitlichen Grabst�tten, die bisher entdeckt wurden, bestehen zumeist aus Einzelbestattungen in einfachen Gruben, in gestreckter R�ckenlage und mit sp�rlichen Beigaben von Waffen, Werkzeugen und Schmuck versehen.
Auch die Mesolithiker beeinflu�ten ihre Umwelt, obgleich sie hierzulande die letzten Menschen waren, die innerhalb einer "nat�rlichen" �kologie zu leben verstanden. Besonders in der Umgebung langfristiger oder wiederholt aufgesuchter Niederlassungen d�rfte das Terrain ver�ndert worden sein.
Pfade, Versammlungspl�tze, Feuerstellen, Wasserl�cher, Abtritte und Abfallh�ufen wiesen sicherlich einen Bewuchs auf, der sich vom umliegenden abhob. Waldbr�nde k�nnten sowohl absichtlich gelegt als auch unabsichtlich verursacht worden sein. Viele Autoren (FIRBAS 1949, LANG 1994, K�STER 1996 u. a.) vermuten einen Beitrag jener Menschen zur raschen Ausbreitung des Haselstrauches - auch als "Getreide der Mittelsteinzeit" bezeichnet - w�hrend des Boreals. Von KIND (1997) werden Ger�llanh�ufungen im ehemaligen Uferbereich des Federsees als k�nstliche Befestigungen der sumpfigen K�stenlinie durch Steinaufsch�ttungen gedeutet, und die Herkunft der vorgeschichtlichen "Uferdammwege" am gleichen Gew�sser ist nach wie vor umstritten. Sind sie das Werk von Bibern oder von Menschen oder nat�rlichen Ursprungs?
Als einziges domestiziertes Tier des europ�ischen Mesolithikums gilt bisher der Hund. Allerdings begleitete der "beste Freund" den Menschen hierzulande zumindest schon seit der sp�ten Altsteinzeit.
Im Gegensatz zur fr�hen mittelsteinzeitlichen Phase lebten die Menschen im Sp�tmesolithikum wahrscheinlich relativ konzentriert, und unter Umst�nden gab es w�hrend dieser Zeit gr��ere, vollst�ndig menschenleere Gebiete. W�hrend der fr�hen Mittelsteinzeit war eine Familie oder Gruppe innerhalb der Grenzen eines bestimmten Gebietes wahrscheinlich immer dahin gezogen, wo es etwas zu essen gab - noch in der j�ngsten Vergangenheit fanden es die Angeh�rigen vieler subarktischer J�gerv�lker am einfachsten, ihr komplettes Lager jeweils dorthin zu verlegen, wo Gro�wild erlegt worden war. Zwischen 8000 und 6000 v. Chr. hatte es auch kaum nat�rliche Grenzen gegeben, welche J�ger und Sammler am freien Umherstreifen gehindert h�tten, denn die glazialen Permafrostb�den waren aufgetaut und weitgehend abgetrocknet und die Kiefern-Birken-W�lder standen licht. Ausgedehnte Moore gab es am Ende der Eiszeit noch wenige, da die Verlandung stehender Gew�sser erst begonnen hatte - somit konnte man in jener Zeit meist trockenen Fu�es an die zahlreichen klaren Flie�gew�sser und Seen gelangen.
Vergleiche aus der V�lkerkunde (Ethnologie) sprechen daf�r, da� die Menschen im Fr�hmesolithikum w�hrend der warmen Jahreszeit in kleinen Familienverb�nden verstreut �ber das Land zogen und sich im Herbst an Orten trafen, die schon seit Menschengedenken zum �berwintern in der Gro�gruppe aufgesucht wurden.


Südwestdeutschland ca. 3000 v. Chr.



Auch die s�dwestdeutschen Sp�tmesolithiker lebten eventuell in einer Art "rotierendem" Nomadismus, und bezogen im Jahresverlauf immer wieder dieselben Stationen mit ihren spezifischen und saisonal begrenzten Versorgungsm�glichkeiten. Mit diesem "Jahresfahrplan" d�rften ebenfalls wechselnde Gruppengr��en einhergegangen sein, von der Familie (3-8 Personen) im Winter �ber die Kleingruppe (8-25 Personen) im Herbst und Fr�hling bis zur Gro�gruppe (ab 25 Personen) im Sommer.
Im Unterschied zur fr�hen postglazialen Epoche hatten sich die europ�ischen �kosysteme bis zum Ende des Mesolithikums weitgehend stabilisiert. Wald wirkt sich m��igend auf das Klima aus. Unter Wald k�nnen B�den in Ruhe "reifen". Abtragungsprozesse durch Frost oder Wind finden bei Waldbedeckung kaum statt, dementsprechend gibt es auch nur geringe Ablagerungen in den Unterl�ufen der Fl�sse. Durch sein hohes R�ckhalteverm�gen reguliert Wald schwankende Niederschlagsmengen, die Flie�gew�sser des Atlantikums waren daher gleichm��ig in ihrer Wasserf�hrung, mit seltenen Hochwasservorkommen. Fl�sse und B�che durchzogen die geh�lzarmen Ger�llfl�chen der breiten, eiszeitlichen Schmelzwasserrinnen. Trockengefallene Flu�betten solcher Art dienten den Menschen als Verbindungslinien und waren auch Ausbreitungsachsen f�r neue Ideen. Auf diese Weise breitete sich die Jungsteinzeit in Europa aus.


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