Vor ungef�hr 20.000 Jahren erreichten die Gletscher der letzten gro�en Eiszeit, die in S�ddeutschland nach einem Voralpenflu� - der W�rm - benannt wurde, ihre maximale Ausdehnung.
Es existieren sehr viele Mutma�ungen �ber die Ursachen dieser und der vorangegangen K�lteperioden. So nennen die Anh�nger astronomischer Theorien eine Verringerung der Solarkonstanten (Strahlungsmenge an der Atmosph�ren-Obergrenze) durch interstellare Materie ("Dunkelwolken") oder Sonnenflecken als Gr�nde; ebenso werden Polwanderungen (Verschiebungen im Magnetfeld der Erde) angef�hrt. Auch durch Schwankungen der Erdachsenneigung auf der Sonnenumlaufbahn infolge der periodischen Taumel- und Kippbewegungen unseres Heimatplaneten k�nnten Klima�nderungen ausgel�st worden sein. |
Da sich im Winter st�ndig mehr Eis bildete, als im Sommer abtauen konnte, wuchsen die Gletscher in Nordeuropa und den Hochgebirgen an. Das Inlandeis, welches w�hrend der W�rm-Eiszeit gro�e Teile von Europa bedeckte, war in seiner m�chtigsten Auspr�gung - �ber dem bottnischen Meerbusen - bis zu drei Kilometer dick. Es reichte vor 20.000 Jahren �ber ganz Skandinavien einschlie�lich des Baltikums sowie den gr��ten Teil von D�nemark und Norddeutschland hinweg und dr�ckte mit seinem Gewicht das Festland in die Tiefe. Nach Westen hin bedeckte die Eisplatte das Gebiet der heutigen Nordsee sowie Gro�britannien mit Ausnahme des S�dostens von England und Irland - beide Gebiete waren damals noch Bestandteile des europ�ischen Festlandes. Die Nordsee selbst gab es nicht, denn der Meeresspiegel lag etwa 130 m unter seinem heutigen Niveau. |
In jedem eiszeitlichen Abschnitt des europ�ischen Quart�rs wurden alle Pflanzen und Tiere - einschlie�lich unserer menschen�hnlichen Vorfahren - nach S�den zur�ckgedr�ngt. Im S�den von Europa jedoch liegen die Alpen wie ein Riegel vor m�glichen R�ckzugsgebieten. Und dann folgt das Mittelmeer, sich �ber ein Gebiet erstreckend, welches gleichfalls als Ausweichgebiet f�r die bedrohten Arten h�tte zug�nglich sein sollen. Das gesamte europ�ische Terti�r (bis 2 Mio. v. Chr.) gilt als Zeitalter �ppiger, subtropischer Vegetation und gro�er Artenf�lle. Im Quart�r wurden die Spezies mit dem R�cken an die Wand - sprich: das Gebirge oder Meer - gedr�ngt und vielfach f�r immer zum Aussterben verurteilt. |
Im Verlauf der letzten Kaltzeit erschien auch der moderne Mensch (Homo sapiens sapiens) in Europa. Woher er kam, ist nicht bekannt. Ostafrika gilt als ein m�gliches Herkunftsgebiet. Hochgewachsene, feingliedrige Menschen vom Typus Cro-Magnon (nach einer Fundstelle im Perigord/Frankreich) verdr�ngten auch in unseren Breiten den eher untersetzt gebauten Neandertaler (Homo sapiens neandertalensis), unseren oft verkannten Vetter mit dem dicken �beraugenwulst, der mit beispielloser Z�higkeit die gesamte W�rmeiszeit - eine Viertelmillion Jahre! - in Europa �berdauert hatte.
Die Form dieser Abl�sung bleibt erneut weitgehend Ansichtssache. Horrorszenarien eines gnadenlosen Ausrottungskrieges scheinen schon aufgrund der geringen Anzahl von Angeh�rigen beider Rassen �bertrieben. Eher wahrscheinlich ist, das die "neuen" Menschen dem Neandertaler in mancher Hinsicht �berlegen waren; eventuell verf�gten sie �ber eine viel ausdifferenziertere Sprache als Kommunikationsm�glichkeit.
Das Erscheinen des Homo sapiens sapiens im eiszeitlichen Europa ist von einem regelrechten Kulturschock begleitet.
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