BUNDESWEHR - Warten auf richtiges Militär

von Claudio Casula (Die Achse des Guten, 03. März 2023)

Anmerkungen und ergänzende Links: Nikolas Dikigoros

Der neue Bundesminister der Verteidigung bescheinigt der Bundeswehr, "nicht verteidigungsfähig" zu sein. (Anm. Dikigoros: Aber er hält sie offenbar für fähig, sich an einem Angriffskrieg gegen Rußland zu beteiligen :-) Dass die Streitkräfte vor die Hunde gehen, ist allerdings keine Neuigkeit. Drei Frauen im Amt haben den Niedergang über ein Jahrzehnt beschleunigt.

Gut, der Vorwurf, die deutschen Streitkräfte seien nur "bedingt abwehrbereit", ist nicht neu. Schon in den 1970er Jahren kursierte der Spruch: Die Bundeswehr ist dafür da, den Feind an der Grenze so lange aufzuhalten, bis richtiges Militär kommt. Mitte der 1980er, während seiner Wehrdienstzeit, durfte sich der Autor selbst davon überzeugen, dass es mit dem Zustand der Armee nicht allzu weit her war. 2011 erzählte er hier vom Start des leicht skurrilen Freiwilligendienstes - viele naive Möchtegern-Rekruten, die damals Kasernenluft schnuppern wollten, kündigten schon wenige Tage nach der Ankunft, u.a. wegen "Problemen mit dem Umgang in der Kaserne". Klar, ein herzhaftes "Abstand zum Vordermann genau 80 Zentimeter! 81 ist Fahnenflucht, 79 ist schwul!" wurde wohl schon vor zehn Jahren als Mikroaggression empfunden, heute bekäme der Uffz wegen homophoben Verhaltens richtig eins reingebraten. (Anm. Dikigoros: Na, was könnte ihm schon passieren, außer daß er abgemahnt und im Wiederholungsfall gekündigt würde? Aber noch vor 2-3 Jahren wäre er dafür in den Bau - oder sagt man noch "Café Viereck"? - gegangen, weil der Abstand zum Vordermann bzw. zum Vorderdiversen nicht 80 cm, sondern mindestens 1,50 m hätte betragen müssen!)

Wobei: Das war noch in der Zeit, bevor Ursula von der Leyen Ende 2013, also vor knapp zehn Jahren, als erste Frau das Verteidigungsministerium übernahm und das Amt so ausfüllte, als sei sie "eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt", wie der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, es bereits 2014 ausdrückte. "Viel mehr als mit einer Kindertagesstätte wäre der Familie eines Soldaten geholfen, wenn sie wüsste, dass alles für seine Sicherheit im Einsatz getan wird." sagte Kujat damals der Süddeutschen Zeitung. Das Material der Bundeswehr veralte aber immer mehr, "hier müsste dringend gehandelt werden". Gehandelt wurde dann schon, allerdings ganz anders als im Sinne Kujats. Von der Leyens Priorität war, die Bundeswehr zu einem "attraktiven Arbeitgeber" zu machen.

Es zieht einem heute noch die Schuhe aus, wenn man rekapituliert, was diese Frau anpeilte: Zur Vereinbarkeit von Familie und Dienst wollte sie den Bedarf an Kinderbetreuungsmöglichkeiten decken, bei Bedarf sollten jedes Jahr "bis zu 22 Großtagespflegen realisiert werden". Dann: flexibleres Arbeiten. Soldaten und Beamte sollten künftig bei hoher Arbeitsbelastung auf einem Langzeitarbeitskonto Zeitguthaben ansparen können ("Waffen reinigen? Tut mir leid, da kann ich nicht, hab noch zwei Tage gut!"). Auch das "Führen in Teilzeit" wollte sie fördern. Ist aus den Reichsteilzeitführern eigentlich etwas geworden? (Anm. Dikigoros: Was ist denn das für eine unkorrekte Ausdrucksweise: Richtig gegendert heißt das "Reichsteilzeitführenden"!)

Flachbildschirm-TV und Mini-Kühlschränke in der Stube

Reden wir nicht von der anvisierten Ausstattung der traditionell kargen Unterkünfte unter anderem mit Flachbildschirm-Fernsehern und Mini-Kühlschränken. Außerdem sollte die bislang eher an Umkleidekabinen erinnernde Beleuchtung "wohnlicher" werden. Nein, das ist nicht auf dem Mist des Autors gewachsen, das gehörte alles zur Prio von der Leyens, die sich auch einen anderen Umgangston in der Truppe wünschte - und dass sich Soldaten auf ihren Stuben wohlfühlen.

Fünf Jahre gingen verloren, während von der Leyen als Mutter Teresa der Truppe Projekte anging, die mit Militärischem nur am Rande zu tun hatten. Da nimmt es nicht wunder, dass sie die Berichte zur materiellen Einsatzbereitschaft zunächst als geheim einstufte; auch Christine Lambrecht, die als erstes verkündete, die Bundeswehr brauche dringend mehr weibliche Generale, es aber selbst nicht einmal für nötig hielt, sich die Dienstgrade der Bundeswehr draufzuschaffen, wollte das brisante Material dem Parlament wohl lieber vorenthalten. Dabei sind die Missstände seit langem bekannt: Panzer, die nicht fahren, Flugzeuge, die nicht fliegen, U-Boote, die nicht tauchen, Munition für zwei Tage.

Weil drei ungediente Verteidigungsministerinnen hintereinander (von der Leyen, Kramp-Karrenbauer, Lambrecht) sich vorrangig um Kitas und vermeintliche rechtsextreme Umtriebe kümmerten und schon mal 650.000 Euro für einen "Trageversuch" vor der Beschaffung von Umstandsuniformen für Schwangere ausgaben, statt sich einfach ein Beispiel an anderen Armeen zu nehmen, stellte Heeresinspekteur Alfons Mais vor einem Jahr fest: "Die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da."

Wo sind die vielen Milliarden hin?

Anfang dieser Woche sagte nun der neue Mann im Amt, Boris Pistorius, in der SPD-Fraktionssitzung:

"Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind, also verteidigungsfähig gegenüber einem offensiven brutal geführten Angriffskrieg."

Sondern nur verteidigungsfähig, wenn uns die Schweizergarde attackiert. (Anm. Dikigoros: Na, die wird wohl kaum noch irgendjemanden attackieren können, die ist doch größtenteils kaputt "geimpft"; und diejenigen, die sich nicht spritzen lassen wollten, hat der Anti-Christ in Rom unheilige Vater Papst fristlos entlassen!) Wenn überhaupt. Zu Deutschlands Rolle in der NATO sagte Pistorius:

"Wir müssen unsere Bündnisverpflichtungen erfüllen, wieder erfüllen. Wir haben es nicht getan in der Vergangenheit."

Da stellt sich doch die Frage, wofür seit Jahrzehnten hunderte Milliarden in den Wehrhaushalt gesteckt wurden. (Anm. Dikigoros: um die Rüstungsindustrie - vor allem die der USA - zu alimentieren!) Dessen Etat betrug 2014 noch 32,4 Milliarden Euro, drei Jahre später 37 Milliarden, 2019 schon 43,2 Milliarden und 2021 bereits 46,9 Milliarden, bevor er 2022 erstmals die 50 Milliarden überschritt.

Recht hat Pistorius mit der Feststellung, dass wir unseren Bündnisverpflichtungen nicht nachkommen. Im Jahr 2020 lag Deutschland beim Anteil der Verteidigungsausgaben an den Gesamtausgaben des Staates mit 2,2% unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Zum Vergleich: die NATO-Partner Frankreich (3,1%), Großbritannien (4,1%) und die USA (8,8%) wenden deutlich mehr auf.

Es liegt also eine Menge Arbeit vor dem Minister. Ob er seinen markigen Worten auch Taten folgen lässt, wird genau zu beobachten sein. Ebenso, wohin die versprochenen 100 Milliarden als "Sondervermögen" deklarierten Schulden-Euro fließen. Um es klar zu sagen: Wenn ein Militär nicht in der Lage ist, seine ureigenste Aufgabe, nämlich die Sicherstellung der Landesverteidigung, zu erfüllen, kann man den Laden auch ganz auflösen und aus den Kasernen Wohngebiete machen, wie es dem ehemaligen Standort des Autors widerfuhr. Vielleicht lässt man ja dann die Senioren dort einziehen, die jetzt zugunsten von Flüchtlingen aus den Heimen geworfen werden.


LESERPOST
(ausgewählt und z.T. leicht gekürzt von Dikigoros)

Thomas Szabo (03.03.2023)
Eine Messer- und Macheten-Armee wäre zeitgemäß. Damit kann die allerneueste "deutsche" Jugend hervorragend umgehen.

Peter Gerdts (03.03.2023)
In diesem Satz steckt der ganze Unsinn: „Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind, also verteidigungsfähig gegenüber einem offensiven brutal geführten Angriffskrieg.“ Deutschland ist gänzlich von Bündnispartnern umgeben. Einen direkten Krieg kann es nur geben um den Preis einer atomaren Auseinandersetzung mit dem Einsatz deutscher Flugzeuge im Rahmen der „atomaren Teilhabe“, also auf US-Befehl. Dann wird Europa zur atomaren Wüste, irgendein deutsches Heer ist dann obsolet. Vielleicht werden noch Sanitätsverbände und Strahlenschutztruppen gebraucht, das war's dann. Außer in afrikanischen Kleinstaaten im UN-Auftrag oder zum reinen Rumkrakelen im Baltikum wird keine Bundeswehr gebraucht. Schon jetzt weiß niemand, wie zuverlässig die deutsche Wehr wirklich ist. [...] Viel problematischer sind aber die Konsequenzen aus den demografischen Veränderungen. Der Nachwuchs kann letztlich nur aus dem immer größeren muslimischen Bevölkerungsanteil kommen, auch bei den Offizieren. Das wirkliche Weltbild dieser Leute ist unklar, Überraschungen sind wohl eingepreist. Auch Spannungen zwischen Militärs mit unterschiedlichem Migrationshintergrund sind nicht auszuschließen. Wie schätzen die wichtigen NATO-Staaten die reale Kampfkraft und Zuverlässigkeit der Deutschen ein? Eine spannende Frage. Oder braucht man die Deutschen künftig nur als Standort einer „Kriegswirtschaft“ mit halbwegs gefüllter „Portokasse“? Wenn es je zu einem konventionellen Kampf der NATO in Europa kommt, würde er weit im Osten stattfinden, weit weg von Deutschland.

Torsten Hopp (03.03.2023)
Da ist mit Koch- und Schminkkursen noch deutlich Luft nach oben. Ebenso Papierfliegerbauen leicht gemacht oder was im Frühling in den Garten muss. Aber jetzt ernthaft: Solche Beiträge bei achgut spielen dem Russen nur in die Hände. Wenn die so den Zustand unserer uniformtragenden Bonbontruppe mitbekommen, greifen die morgen an.
(Anm. Dikigoros: Ein doppelt dümmlicher Kommentar. 1. gehört es zu jeder ordentlichen Grundausbildung, den Soldaten kochen und schminken beizubringen, denn im Feld gibt es keine Kantine, da müssen sie es selber hinbekommen - wenn sie nicht Rohkost fressen wollen -; und sich das Gesicht ordentlich mit Tarnfarbe zu bemalen ist manchmal eine Überlebensfrage. 2. Die Russen wissen längst, daß sie von der Bundeswehr keine Angst zu haben brauchen - sonst hätten sie vielleicht schon ein paar ihrer Hypersonic-Raketen geopfert, um ein paar Standorte in der BRDDR platt zu machen :-)

Clemens Orschel (03.03.2023)
Nur Geduld. Unsere Regierenden werden die Ausgaben für Verteidigung in Relation zum BIP noch erhöhen. Sie senken einfach das BIP!

ricardo sanchis (03.03.2023)
Das Geld, das der selbsterklärte Homo sapiens für fraglos sehr teuere Tötungsmaschinen ausgibt, wird an anderer Stelle fehlen. Offensichtlich hat man sich schon an das Bild von im Müll Dosenpfand sammeln Rentnern gewöhnt und damit abgefunden, dass es Mütter gibt, die schon Mitte des Monats nicht mehr wissen, wie sie das Essen für ihre Kinder auf den Tisch bringen können. Aber bei Rheinmetall knallen die Korken.

Dr. Karl Wolf (03.03.2023)
Man hat ohnehin den Eindruck, dass die zunehmende Zahl von Frauen in der Politik - in Regierungsämtern, im Bundestag etc. - und in den Medien dem Land immer schwereren Schaden zufügt. Wenn ich alleine das aufgeblasene Gehabe, diese Wichtigtuerei unseres Annalenchens und seiner grün-roten, feministischen Gesinnungsgenossinen sehe, dreht sich mir der Magen um - nichts Vernünftiges gelernt, nie produktiv gearbeitet. Dazu passt allerdings Feigheit und Opportunismus vieler männlicher Exemplare. Hat Deutschland nichts Besseres mehr zu bieten? Haben die Guten, die Kompetenten, die Vernünftigen alle schon aufgegeben?

Burkhard Mundt (03.03.2023)
Vier alte weiße Frauen,drei davon blond, haben die BW ruiniert: Merkel, von der Leyen, Kramp-Karrenbauer, Lambrecht. Das war reinste Wehrkraftzersetzung. Und die Generalität liess sie gewähren!

Angelika Meier (03.03.2023)
Wokistan wäre mit Militär noch schlimmer. Deshalb ist eine nicht funktionierende Armee gut.

Christian Müller (03.03.2023)
[...] Was für ein Glück, dass wir hier die Uschi, det Änne und die Tine hatten. Nicht auszudenken, die hätten dem Lenchen und dem Strack-Zimmermann (Anm.: Was soll denn das? Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Wenn schon, denn schon: Dikigoros nennt jenes Diversum Strack[ende]-Zimmertranse :-) eine funktionierende Armee hinterlassen! Und die Kohle? Ist doch egal. Ob nun dafür oder für die Söhne des Halbmondes, Scheißhäuser in Nigeria oder Karlchens Impfsuppe... Das deutsche Volk hat so oder so nichts davon.


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