Die Zeugen Coronas und die Plandemie der Wirrologen

Über neue Begriffe rund um die Coronapandemie

von der Pandemielüge bis zum Schlafschaf

von Erich Kocina (Die Presse, 15. Februar 2021)

Bilder, Links und Nachbemerkung: Nikolas Dikigoros

Informier dich erst einmal! Stimmt, irgendwo im Internet wird sich schon eine Seite finden lassen, auf der etwa ein veganer Koch oder ein anderer epidemiologischer Autodidakt etwas zum Thema zu sagen hat. Aus sprachlicher Sicht stößt man im Rahmen der Pandemie jedenfalls auf einige spannende Wortschöpfungen, ob man nun an das Virus glaubt oder nicht. Unter den Ungläubigen, die sich selbst gern als Querdenker sehen, gibt es zum Beispiel die Coronaleugner, die gegen die so genannte Pandemielüge auf die Straße gehen. Die vermuten, dass hinter den Ereignissen der vergangenen Monate eine Plandemie steckt, mit der die Menschheit versklavt oder eine Coronadiktatur errichtet werden soll.

Medial werden diese Menschen gelegentlich auch als Coronagegner bezeichnet – was halt ein irreführender Begriff ist, denn Gegner des Virus kann man ja eigentlich nur sein, wenn man daran glaubt. Und wirklich pro-Corona ist ja tatsächlich kaum jemand. Eine "Anti-Coronademo" ist also auch die falsche Diktion für die Menschen, die mit Transparenten aufmarschieren, auf denen die Existenz einer Impfverschwörung beschworen wird.

Und wenn man sich anschaut, welche einschlägig bekannten politischen Aktivisten die Demos gegen die Coronamaßnahmen zuletzt gekapert haben, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand auch einen Begriff wie Coronazi oder so ähnlich aus der Taufe hebt.

Umgekehrt gibt es auch schon knackige Bezeichnungen für all jene, die in den Augen der Maskenverweigerer blind durch die scheinbare Panikdemie taumeln. Da ist etwa das Schlafschaf, das sich von den Seuchensheriffs willig auf die Schlachtbank führen lässt.

Oder man bezeichnet all jene, die sich an die Maßnahmen gegen Covid-19 halten, despektierlich als Zeugen Coronas".

Wie, das glauben Sie mir alles nicht? Na dann informieren Sie sich doch einfach mal!


Nachbemerkung: Ein merkwürdiger, um nicht zu sagen wirrer, Artikel, unvollständig und unausgegoren - oder einfach nur politisch korrekt? Nein, letzteres wohl doch nicht, denn da schreibt offenbar ein Genderphob, der Ausdrücke wie "Zeugende Coronas", "Coronadiktierende", "Maskenverweigernde", "Mutierende", "Querdenkende", "Schlafendeschafe" usw. nicht kennt oder - was noch schlimer wäre - einfach nicht verwendet. Aber davon ganz abgesehen, vermißt Dikigoros hier einige Begriffe, die in der Überschrift vorkommen. Was ist denn nun mit den Wirrologen? Und warum wird ein idioticher Begriff wie "Lockdown" - den es früher im deutschen Wortschatz gar nicht gab - nicht einmal erwähnt? Und was ist mit so schönen Ausdrücken wie "Panhysterie" oder "Coronoia"? Und was ist mit der spannenden Frage, ob es nicht neben der "Mutante" auch einen "Muonkel" und ein "Mudiverses" geben müßte oder, um jegliche Diskriminierung zu vermeiden, nur noch "Mutierende" - wie es ja eigentlich auch nicht mehr "Coronaleugner" heißen dürfte, sondern nur noch "Coronaleugnende", nicht mehr "Covidiotinnen" und "Covidioten", sondern nur noch "Covidiotende". A propos: "Covidioten" sind - entgegen den Monopolmedien - nicht die Normalmenschen, die den Lügenmärchen von Sarah Sauer und anderen Politverbrecher*innen Politverbrechenden in Berlin oder sonstwo nicht {mehr} glauben, sondern vielmehr die gehirngewaschenen Schäfchen der gutgläubigen Hammelherde, die den Rattenfänger*innen Rattenfangenden in blindem Gehorsam ins Verderben folgen. Und "Aluhüte" sind diejenigen, die sich diese symbolisch über den Kopf halten, weil sie glauben, sich damit vor einer Ansteckung mit dem bösen Grippevirus schützen und so sich und anderen das Leben retten zu können.

Covidioten folgen der Rattenfängerin von Berlin Jauche und Blindenberg: Covidioten machen den Aluhut kein Affe wäre so bescheuert!

Leute, informiert Euch! Und sei es nur, indem Ihr Euch die - nicht immer erfreuliche - Lektüre der im Artikel und in der folgenden Fußnote verlinkten Webseiten antut!


weiter zu Die Sprache als Gesslerhut

weiter zu Der Brückenlockdown als semantischer Höhpunkt

weiter zu Ein Jahr Notstandregime

zurück zu Die unterschätzte Pandemie. Von der gefährlichen Ausbreitung der Dummheit

heim zu Reisen durch die Vergangenheit