DEUTSCHE REDEWENDUNGEN

nach Vorarbeiten von Kurt Krüger-Lorenzen
gesammelt und erklärt von "Willi Weißwas"

behutsam korrigiert, ergänzt und bebildert von Dikigoros

Jeder kennt sie jeder liebt sie, aber wer weiß eigentlich, woher unsere Liebligsfloskeln stammen? Dass "echtes Schrot und Korn" nix mit Getreide zu tun hat wissen nur Kenner, und W-Akten Leser. Weitere Begriffserklärungen finden Sie in der Rubrik "Terminologisches".

"unter aller Sau"
Kommt vom Jiddischen "seo" = Maßstab.

Im Stich lassen
kommt aus der Zeit der Ritterturniere. Wenn ein Knappe (aus welchen Gründen auch immer) seinen Herrn nicht gleich aus der Gefahrenzone zog, bedeutete dies, dass er seinen Herrn für einen weiteren Stich liegen ließ. Leute, behandelt Eure Knappen gut!

Da beisst die Maus keinen Faden ab
Die Redewendung steht wohl in Zusammenhang mit der hlg. Gertrud von Nivelles, die im Mittelalter vor allem zur Abwehr von Ratten- und Mäuseplagen angerufen wurde. Der Tag der hlg. Gertrud, der 17. März, ist ein wichtiger Tag des bäuerlichen Kalenders, es ist der Beginn des Frühlings, an diesem Tag werden die Winterarbeiten eingestellt und man beginnt mit Feldbestellung und Gartenarbeit. Wenn am Gertrudentag noch gesponnen wird, so behauptete man, werde der Flachs von den Mäusen zerfressen, oder der Faden abgebissen.
Die heilige Gertrude wurde oft mit ein oder mehreren Mäusen abgebildet, die an ihrer Spindel hinauf klettern.
Die Redewendung war wahrscheinlich schon vor 1400 gebräuchlich.

Bei jemandem einen Stein im Brett haben
Die Redewendung ist schon ziemlich alt. Einen ersten Beleg findet man in Joh. Agricolas "Sprichwörtersammlung" von 1529. "Ich hab eyn guten steyn im brette". Ursprung der Redensart ist ein Brettspiel: das "Puffspiel" oder auch "Tricktrack".
Im Spiel hat derjenige einen guten Stein im Brett, der zwei neben einander liegende Felder mit seinen Steinen belegt hält, da er dem Gegenspieler das Gewinnen erschwert. Ein guter Freund, der einem zur Seite steht wird metaphorisch "als guter Stein im Brett" bezeichnet.

"Maulaffen feilhalten"
Das hat nichts mit Primatenverkauf zu tun, sondern mit Hausbeleuchtung.
Früher nutzte man Kienspäne, um die Wohnung notdürftig zu erhellen, die man wenn man beide Hände brauchte schon mal zwischen die Zähne klemmte. Die üblichen Tonklötzchen, die als Unterlage für Kienspäne dienten wurden daher oft in Form eines Kopfes gefertigt, dessen verbreiterter Mund den Span hielt. Diese Spanhalter sind seit dem 13. Jhd. in Österreich als "Maulauf" nachweisbar. Später wurden die Dinger aus Eisen hergestellt und hatten auch eine andere Form, der Name aber blieb.
Jemand, der mit offenem Mund dasteht, wird also noch immer mit einem Verkäufer von 800 Jahre alten Tongeräten verglichen.

Verdammt und zugenäht
Eine Steigerung des einfachen Fluches verdammt, verflucht, verflixt etc. Die Erweiterung stammt aus dem Schluss eines Studentenliedes: "... da hab ich meinen Hosenlatz verflucht und zugenäht"
Eine andere Deutung ist, dass der Ausruf "Verflucht und zugenäht!" dann gebraucht wurde, wenn beim studentischen Fechten einer der Paukanten einen schweren Schmiss erhielt, der sofort genäht werden musste.
[Letzteres kann nicht sein: Die Wunde durfte ja gerade nicht genäht werden, sonst wurde es kein richtiger "Schmiss", Anm. Dikigoros]

Von Pontius bis [oder zu] Pilatus laufen
bedeutet "erfolglos von einem zum anderen laufen". Die Redensart existiert nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden und ist seit 1704 literarisch belegt.
Den Ursprung hat sie in der biblischen Ostergeschichte. Jesus wurde von Pilatus zu Herodes und zurück geschickt. In ländlichen Passionsspielen waren auf der Bühne das Haus von P. Pilatus auf der einen, der Palast von Herodes auf der anderen Seite. Das Hin und Her wurde dabei sehr deutlich. In manchen Regionen (z.B. in Dänemark) sagt man übrigens auch [richtiger]: "einen von Herodes zu Pilatus schicken".

Ach du grüne Neune!
Das Berliner Vergnügungslokal "Coventgarden" in der Blumenstraße 9 hatte einen Eingang am "Grünen Weg". Nach 1852 wurde das Lokal ein billiges Tanzcafé, in dem es ständig zu Handgreiflichkeiten kam. So wurde "Die grüne Neune" eine volkstümliche Benennung des berüchtigten Lokals

Das ist der springende Punkt!
Aristoteles schreibt in einem seiner Bücher, dass sich im Weißen des Eies das Herz des werdenden Vogels "als ein Blutfleck" anzeige; dieses Zeichen hüpfe und springe. In einer Übersetzung wurde das Ganze dann mit "quod punctum salit..." als "springender Punkt" wiedergegeben.

Der weiß, wo der Barthel den Most holt
Als einst in Leipzig zur Messezeit der Most ausging, wusste der Wirt Barthel Rat. Er fuhr zu seinem Bruder, der im nahen Meißen ein Weingut besaß, und beschaffte Nachschub. Jemand, der den Durchblick hat, weiß heute noch, wo der Barthel den Most holt.
Dazu gibt es allerdings noch eine authentischere Erklärung: Most leitet sich vom hebräischen "maoth" = Münze ab (daher stammt übrigens auch unser "Moos"); Barthel ist eine Ableitung vom Gaunerwort "barsel" für Brecheisen. Wer weiß, wo das Brecheisen die Knete holt, ist wahrscheinlich nicht auf Weinverkauf angewiesen.
[Eine dritte - wahrscheinlich die richtige - Erklärung findet sich hier, Anm. Dikigoros]

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben
Das hat Gorbatschow so nicht gesagt. Im russischen Original heisst es bei wörtlicher Übersetzung, dass es "gefährlich für denjenigen wird, der nicht auf das Leben reagiert".

Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus
Falsch zitiert aus Goethes "Iphigenie auf Tauris". Richtig zitiert wäre: "Du sprichst ein großes Wort gelassen aus."

Wider den Stachel löcken
Der Ausspruch stammt vom Ochsentreiben. Der Stachel war der Stock des Ochsentreibers, und löcken ist ein veraltetes Wort für ausschlagen.
[Was heißt "veraltet"? Es ist Luthers Wortschöpfung aus seiner Bibel-Übersetzung, vgl. Apostelgesch. 9,5 und 26,14, Anm. Dikigoros]

Amerika, du hast es besser
Zitat aus Goethes Gedicht "Den Vereinigten Staaten". Allerdings meinte Goethe [der nie in Amerika war, Anm. Dikigoros] damit die Geschichtslosigkeit der damals jungen USA, die ein leichteres Leben ermögliche.

Da lacht die Koralle
Das war die Überschrift der Witzseite in der Illustrierte "Koralle", die in den 1930er Jahren erschien.

Beckmesserei
Beckmessern ist kleinliches Kritisieren und geht zurück auf Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg". Sixtus Beckmesser ist eine Figur der Oper, die pedantisch alle Regelverstösse beim Gesangswettbewerb moniert.

Ein paar Zitate aus Goethes Faust:
"Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehen."
Der Direktor, im Vorspiel auf dem Theater zum "Faust"
"Es irrt der Mensch solang er strebt." Gott
"Ich bin der Geist der stets verneint." Mephisto
"Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht." Mephisto
"Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?" Faust
"Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehen." Gretchen
"Blut ist ein ganz besonderer Saft." Mephisto
"Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Faust
"Da steh' ich nun ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor!" Faust
"Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen." Mephisto
"Das ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammen hält." Faust
"Du bist noch nicht der Mann, den Teufel festzuhalten." Mephisto
"Das also war des Pudels Kern." Faust
"Er nennt's Vernunft und braucht's allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein. Mephisto
"Die Erde hat mich wieder." Faust
"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche." Faust, zum Beginn des Osterspaziergangs
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein!" Faust, am Ende des Osterspaziergangs
"Wie hälst du's mit der Religion?" Gretchen - Das ist übrigens die "Gretchenfrage" (s.o.)!
"Heinrich, mir graut's vor dir." Gretchen

Hilf dir selbst, so hilft dir Gott
Diese Weisheit taucht im 16. Jahrhundert bei Justus Georg Schottel in der Form "Mensch, hilf dir selbst, so hilfet Gott mit." auf.
Ähnliches schrieben auch schon antike Römer wie Cicero ("Fortes fortuna adiuvat" = "Den Mutigen hilft die Glücksgöttin").
In Schillers Wilhelm Tell fordert Gertrud Stauffacher ihren Mann Werner auf zum Widerstand gegen die Reichsvögte: "Dem Mutigen hilft Gott".

"Krethi und Plethi"
Der Ausdruck für eine bunt zusammen gewürfelte Volksmenge ist biblischen Ursprungs (AT 2. Sam. 8,18) Damit ist ursprünglich die Elitetruppe König Davids gemeint. Man ging lange davon aus, dass mit "krethi" der Volksstamm der Südphilister und mit "Plethi" die Nordphilister gemeint wären.
Im Hebräischen allerdings bedeutet "krethi" ausrotten, töten und "plethi" entfliehen, forteilen. Die Krethi und Plethi waren demnach wohl die Scharfrichter und Eilboten des Königs.

Herein, wenn's nicht der Schneider ist !
Eigentlich: Herin, wans nit der Schnitter is! (Schnitter = Tod)

Guten Rutsch ins neue Jahr!
jidd. "schono rosch" = "neues Jahr"

Da stehste, wie die Kuh vorm neuen Tor!
[wohl in Anlehnung an Luthers Wendung "wie der Ochs vorm Berg stehen", Anm. Dikigoros]
Im alten Berlin hatten die Straßenbahnlinien Buchstaben. Das Neue Tor war eingleisig, und die Linie Q mußte häufig warten.

Bis in die Puppen
Großer Stern in Berlin (Tiergarten) - "Puppen" waren die Standbilder aus der antiken Götterwelt von Knobelsdorff, [die janz weit draußen (j.w.d.) standen, also räumlich und zeitlich weit weg; später wurde die Wendung auf alles übertragen, was lange dauerte, besonders aber auf nächtliche Ausflüge in Tanzlokale, Kneipen usw., Anm. Dikigoros]

schlecht und recht durch's Leben gehen
schlicht= gerade und rechtschaffen

In Bausch und Bogen
eine "Luftlinie" ziehend Bausch = das nach außen gehende, Bogen = das nach innen gehende

über Stock und Stein
Gemeindegrenzen waren "bestockt", Landesgrenzen "besteint"

auf den Strich gehen
Der Schnepfenstrich ist der Balzflug der Schnepfe, aber auch Strich = Luftlinie des Flintenlaufes (aus der Jägersprache)

A propos Jägersprache: Folgende Worte und Redewendungen sind der Jäger- und Forstsprache entlehnt: sich drücken, rumasen, auf den Busch klopfen, einen Bock schießen, auf den Leim gehen, in die Brüche gehen, in die Binsen gehen, erpicht sein, Fallstricke legen, ins Garn gehen, aufscheuchen, aufgebracht, Hasenpanier ergreifen, der Reinfall, auffliegen, jem. hochgehen lassen, die Hörner abstoßen, auf dem Holzweg sein, mit allen Hunden gehetzt, vor die Hunde gehen, verludert, durch die Lappen gehen, durch die Maschen schlüpfen, sich mausig machen, nachstellen, in der Patsche sitzen, Pechvogel, Schießhund, auf die Schliche kommen, auf die Sprünge helfen, zur Strecke bringen, auf der Strecke bleiben, sich in etwas verbeißen, Lockvogel...

Was ist dir für eine Laus über die Leber gelaufen?
Die Redewendung hat ihren Ursprung in der Annahme, dass die Leber der Sitz der leidenschaftlichen Empfindungen sei. [Mehr dazu hier, Anm. Dikigoros.] Ursprünglich hieß es einfach: "es ist ihm etwas über die Leber gelaufen". Die Laus wurde dann als Sinnbild für einen geringfügigen Anlass, eine Nichtigkeit, dazu gepackt. Man erkennt dabei auch die Vorliebe des redensartlichen Ausdrucks für den Stabreim.

Etwas aus dem "ff" beherrschen
Die Redewendung hat ihren Ursprung im Mittelalter, als Schreiber Zitate aus den Pandekten (einer Sammlung altrömischer Rechtsgrundsätze als Grundlage für das Corpus Juris) mit dem griechischen Buchstaben "Pi" kennzeichneten. Schreibt man das kleine "Pi" unsauber, indem man die vertikalen Striche über den horizontalen Balken hinaus zieht, erscheint der Buchstabe wie ein "ff". Noch die Juristen des 16. Jahrhunderts zitierten die Pandekten mit "ff", aus dem "Effeff" schöpfte als oder Jurist sein Wissen; es war Quelle und Bürge gesichterten Wissens.
[Nicht ganz: Die Pandekten waren keine alt-, sondern vielmehr spätrömische Rechtsgrundsätze, d.h. aus der byzantinischen Zeit; daher auch die griechischen Buchstaben, Anm. Dikigoros]

Gretchenfrage
Unter der "Gretchenfrage" versteht man "die entscheidende Frage stellen, jedoch mit einer ausweichenden Antwort rechnen". Ihren Ursprung hat diese Redewendung in Goethes Faust, wo Gretchen Faust fragt: "Wie hast Du's mit der Religion?".

Hals- und Beinbruch
Ist nicht die Grußformel der Orthopäden, sondern stammt aus dem Hebräischen und lautet im Original: "hazlóche un bróche" (halzachá = Glück; b[a]ruch = Segen). Ziemlich unspektakulär eigentlich, oder?

Das geht auf keine Kuhhaut
Bedeutet: es passt auf kein noch so großes Pergament. Pergament wurde normalerweise aus Schafs- oder Kalbshäuten gemacht. Wenn etwas zu lang wurde passte es nicht einmal mehr auf eine (viel größere) Kuhhaut. Der erste Beleg für die Redewendung sind die "sermones vulgares" von Jacques de Vitry (vor 1240).
[Der erste deutschsprachige Beleg findet sich 1614 bei Wolfhart Spangenberg, Mammons Sold, Anm. Dikigoros]
Die Redewendung hat mit der Geschichte um Königin Dido, die mit einer aus Kuhleder geschnittenen Leine das Gebiet der künftigen Stadt Karthago umspannte, nichts zu tun.

Jemand etwas abknöpfen
ihn um Geld oder andere Wertgegenstände erleichtern. - Reiche Herren trugen früher häufig goldene oder silberne Knöpfe, manchmal auch Münzen oder Medaillen, an ihren Röcken. In Geberlaune schenkten sie gelegentlich solche Knöpfe dem Untergebenen, der seinem Herrn auf diese Weise wörtlich etwas abköpfte.

ins Fettnäpfchen treten
durch eine unbedachte Äußerung es mit jemand verderben. - In erzgebirgischen Bauernhäusern stand zwischen Tür und Ofen ein Fettnäpfchen, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer durch Unachtsamkeit das Fettnäpfchen umkippte und so Fettflecken auf der Diele verursachte, zog sich den Unwillen der Hausfrau zu.

Flitterwochen
Hat mit Flitter = Glanz nichts zu tun. Gemeint ist vielmehr die Zeit, in der "gevlittert" wird. Das mittelhochdeutsche "vlittern" bedeutet kichern, flüstern, liebkosen.

Unter aller Kanone
unter aller Kritik, unter jedem Niveau. - Hat mit Kanone nichts zu tun, sondern müsste "unter allem Kanon" heißen. Geht zurück auf die Geschichte von einer deutschen Lateinschule, deren Schüler so schlecht waren, daß die Professoren eine Stufenleiter von fünf Zensuren, einen so genannten Kanon, einführten. Diese Neuerung scheint nicht viel genützt zu haben, denn die Arbeiten fielen weiterhin meist so schlecht aus, daß die Zensur lautete: "sub omni canoni" = unter allem Kanon, was die Schüler scherzhaft mit unter aller Kanone übersetzten.

Kater
Wer einen Kater hat, spürt die Folgen eines starken Rausches. Der "Kater" ist hier die Verkürzung von "Katzenjammer", was eigentlich "Kotzenjammer" hieß und die Nachwirkung durchzechter Nächte besser charakterisierte.

Durch die Lappen gehen
entwischen, entkommen. Stammt aus der Jägersprache. Um das Wild am Ausbrechen aus dem Jagdrevier zu hindern, wurden bunte Zeuglappen zwischen den Bäumen aufgehängt, vor denen die Tiere zurück scheuten. Oft genug durchbrachen sie aber in Todesangst die Absperrung und "gingen so durch die Lappen". Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.

Moos
Der Ausdruck Moos für Geld stammt aus dem hebräischen ma'oth = Pfennige, Kleingeld.

Aus dem Stegreif sprechen
ohne Vorbereitung reden. - Stegreif hieß früher die einfache Ringform des Steigbügels. Königs- und Fürstenkuriere verlasen die Erlasse ihres Herrn, ohne abzusitzen, "aus dem Stegreif", um dann eiligst weiter zu reiten.

Als Prügelknabe herhalten
An jungen Edelleuten durfte früher die an sich verdiente Prügelstrafe nicht vollzogen werden. An ihrer Stelle mußten arme Kinder, die für diesen Zweck "gehalten" wurden, die Schläge auf sich nehmen. Die wirklich Schuldigen mußten der Prozedur zusehen, die von Rechts wegen ihnen galt.

Einen Vogel haben
nicht bei Verstand sein. - Nach altem Volksglauben waren Geistesgestörte nicht nur behext, in manchen Fällen nisteten Vögel in ihrem Kopf. Daher: Bei dir piept's wohl!

Jemandem etwas vom Pferd erzählen
Einst belagerten die Griechen Troja. Um Truppen in die belagerte Stadt einzuschleusen bauten sie das berühmte Trojanische Pferd, in dessen hohlem Körper sich Soldaten versteckten. Die Trojaner waren sich nicht ganz einig, was sie mit dem Gaul, der als ein Opfergeschenk der abgezogenen Griechen an die Göttin Athene angesehen wurde, tun sollten.
[Was ziemlich dämlich war, denn das Pferd war der Athene gar nicht heilig, Anm. Dikigoros]
Dann fanden sie einen Mann, der dem König erzählte, Odysseus habe ihn als Opfer zurück gelassen. Dieser Mann war aber von Odysseus zurück gelassen worden, um dem Trojanern "vom Pferd zu erzählen". Er tischte ihnen also eine dreiste Lüge auf, und die gutgläubigen Trojaner schafften das Holzpferd in die Stadt. Der Rest ist Geschichte.
Aus dieser Geschichte stammt auch die Redewendung vom Danaergeschenk, also einem Geschenk, das einen tückischen Inhalt hat.

Backfisch
Du benimmst Dich wie ein Backfisch: Für ein Mädchen, das weder Kind noch Frau ist. Aus dem englischen "backfish". Das ist der Fisch, der beim einholen der Netze "back", nämlich ins Meer zurück geworfen wird, weil er zu jung ist und als marktreife Beute noch nicht zählt.
[Hier irrt Willi: Im Englischen gibt es keinen "backfish"; vielmehr ist das echtes, urnorddütsches Platt, wie wir es z.B. auch aus "Backbord" kennen, Anm. Dikigoros]

Den Faden verlieren
Nicht weiter wissen. Bezieht sich auf den Ariadne - Faden der griechischen Sage, das Garnknäuel, das Ariadne, die Tochter des Königs Minos von Kreta, dem geliebten Theseus gab, damit er aus dem Labyrinth wieder heraus fände. Er durfte also nicht den Faden verlieren.

Da liegt der Hund begraben
Diese Redewendung hat nichts mit dem Tier zu tun, sondern kommt vielmehr vom mittelhochdeutschen "hunde", das Beute, Raub, Schatz bedeutet, also somit : Da also liegt der Schatz begraben.

Hundstage
Die heiß-schwülen Tage von Ende Juli bis Ende August. - Nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht.
[Umgekehrt wird ein Schuh draus: Der Sirius wurde "Hundsstern" genannt, weil er an den Hundstagen besonders gut zu sehen war; woher der Ausdruck "Hundstage" kommt, steht hier, Anm. Dikigoros]

O Jemine!
Ausruf des Mitleids oder Entsetzens, der überraschung.- Entstellt aus "O Jesu Domine", der lateinischen Anrede für "Herr Jesus".

über den großen Onkel laufen
über die große Zehe, einwärts laufen. - Aus dem französischen "le grand ongle" ("ongle" = Nagel, Klaue, Kralle, Huf).

Penne
= Schule: Aus dem lateinischen pennale = Federkasten, -etui, entstanden.

Schmiere stehen
Bei Diebstahl oder anderen Vergehen aufpassen, daß die Täter nicht überrascht werden. - Aus der Gaunersprache, dem hebräischen sch'mirah = Bewachung, Beaufsichtigung entlehnt.

Sich verfranzen
Sich verirren. - Fliegersprache. "Franz" wurde im ersten Weltkrieg der Beobachter eines Flugzeugs genannt. Der Pilot hieß "Emil". Hatte sich "Emil" verflogen, weil "Franz" als Beobachter einen falschen Kurs angegeben hatte, so hatte sich die Maschine verfranzt.

Alter Schwede
Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges ließ der Große Kurfürst bewährte und erfahrene schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben. Weil sie sich besonders gut auf "fürtrefflichen Drill" verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt.

ins Gras beissen,
mussten Krieger, die verwundet auf dem Schlachtfeld liegen blieben. Man konnte nach der Schlacht oft feststellen, das die Sterbenden vor Schmerzen in den Untergrund gebissen hatten. Im Englischen sagt man: "to bite the dust" [wörtliche Übersetzung aus Homer, Ilias 19.61, Anm. Dikigoros].
Der Brauch, bei an Schwindsucht gestorbenen die eingefallenen Wangen mit Gras "aufzupolstern", um sie zur Beerdigung optisch etwas zu verschönern, hat damit wohl nichts zu tun.
[Ebenso wenig mit der aus der jüngeren Edda - Gylfaginning, Kap. 27 - stammenden Wendung "er hört das Gras wachsen", Anm. Dikigoros. Allenfalls konnte nachher über die gefallenen Krieger - und damit über den Anlaß ihres Todes - "Gras wachsen", eine Redewendung, die auch in slawischen Sprachen vorkommt, mehr dazu hier.]

Über die Wupper gehen
In Wuppertal gab es ein Gefängnis, dessen Todestrakt nur über eine Brücke erreichbar, auf der anderen Seite der Wupper lag. Wurde ein Verurteilter zur Hinrichtung geführt, musste er zuerst "über die Wupper gehen".

Boulevard
Das Wort "Boulevard" kommt bekanntermaßen aus dem Französischen. Aber auch die haben das Wort geklaut - aus dem Deutschen. Denn "Boulevard" ist vom Wort "Bollwerk" entlehnt. Im Mittelalter gab es an der Stadtmauer Händlerstände, an denen man auf Bohlenwegen vorbei flanieren konnte.

Vasistas
Oberlichter heißen in Frankreich "vasistas", aber erst seit dem 2.Weltkrieg. Als die Deutschen das Land besetzten, fragten sie, weil sie noch nie ein Oberlicht gesehen hatten: "Was ist das?". Die Franzosen haben seither diese Bezeichnung übernommen. (wirklich wahr, steht im Brockhaus!)
[Auch hier irrt Willi - wie der Brockhaus: Das Wort war ausweislich des "Petit Robert" schon 1776 in Frankreich in Gebrauch, und zwar zunächst in der deutschen Form "Wass-ist-dass", seit 1784 eingefranzt als "vasistas", Anm. Dikigoros]

Spinne am Morgen, Kummer und Sorgen
Spinne am Abend, erquickend und labend

Dabei geht es nicht um Arachniden. Das Spinnen (Wolle) hat einst gutes Geld eingebracht. Die armen Leute mussten damit in der Zeit, in der es auf dem Feld keine Arbeit gab, ein Zubrot verdienen, sie fingen schon morgens mit dem Spinnen an. Die Reichen konnten es sich leisten, das Spinnen als nette Handarbeit in die Abenstunden zu verlegen.

Der rote Faden
stammt nach unbestätigten Angaben aus normalerweise gut informierten Kreisen von der britischen Kriegsmarine: Die Taue der britischen Schiffe sollen von einem roten Faden durchsponnen gewesen sein (vielleicht sind sie es auch immer noch), den man nicht entfernen konnte. Damit wurden die Taue als Eigentum der Krone gekennzeichnet.
[Das Gerücht hat Goethe in die Welt gesetzt, in den "Wahlverwandtschaften", Anm. Dikigoros]

Geld stinkt nicht = Pecunia non olet
Der römische Kaiser Titus Flavius Vespasian hatte die Idee, öffentliche Toiletten einzurichten und dafür eine Gebühr zu erheben. Als sein Sohn eine Erklärung verlangte antwortete der Kaiser mit dem Legende gewordenen Satz.
[Das ist Blödsinn - dann hätte jeder auf die Straße gepinkelt. Aber die Gerber bedienten sich des Urins aus den öffentlichen Bedürfnisanstalten für ihr Gewerbe, und zwar bis dato kostenlos; Vespasian kam nun auf die Idee, dafür eine "Gebühr" zu erheben, d.h. ihnen den Urin zum Gerben zu verkaufen, Anm. Dikigoros]

Auf den Hund gekommen
Als die Leute ihre Habseligkeiten noch in Truhen aufbewahrten (weil die leichter weg zu schaffen waren, falls es brannte oder Söldnerhorden plünderten) Waren auf dem Boden der Truhen oft Schutzsymbole eingraviert, darunter oft auch ein Hund. Wenn jemand alles verloren hatte, was normalerweise in der Truhe liegen sollte, war er "auf den Hund gekommen".

das ist schon die halbe Miete.
Bauern lagern die geernteten Rüben (und andere dafür geeignete Früchte) auf bestimmten Lagerplätzen neben dem Feld: war die halbe Miete gefüllt, so war bereits die Hälfte der Ernte eingebracht.

getürkt, einen Türken bauen
Version 1: nicht irgendwie ausländerfeindlich, sondern bei der Eröffnungsfeier eines Kanals (Mittellandkanal?) wurden ausländische Delegationen anhand der mitgeführten Fahne erkannt und mit der Nationalhymne begrüßt. Als die türkische Delegation kam (Halbmond), wurde aus der Not heraus - man kannte die Hymne nicht - einfach "Guter Mond, Du gehst so stille" gespielt.
[Diese Version war Dikigoros völlig unbekannt und erscheint ihm auch nicht sehr schlüssig. Sie geht wohl auf Krüger-Lorenzen zurück, der das ganze ins Jahr 1895 und an den Kaiser-Wilhelm-Kanal - heute Nordostsee-Kanal - verlegt.]
Version 2: Der Schachautomat von Wolfgang von Kempelen sah aus wie ein Türke, der an einem Schachtisch sitzt. Allerdings versteckte sich in dem "Türken" kein ausgeklügelter Mechanismus, sondern ein begabter Schachspieler.
[Oder sogar mehrere; mehr dazu demnächst hier, Anm. Dikigoros]

Böses im Schilde führen
Da die alten Rittersleut' durch ihre Visiere schlecht zu erkennen waren, musste man sie an den Wappen auf ihren Schilden identifizieren. Ein Feind führte demnach "Böses im Schilde".

Immer der Nase nach
schickte man früher Händler und Gaukler, die die nächst gelegene Burg und den damit verbundenen Markt suchten. Da Fäkalien einfach in den Burggraben entleert wurden, wurden aufgrund des Gestankes einzelne Gemäuer teilweise für einige Jahre aufgegeben.

Eulen nach Athen tragen
Etwas (mit Aufwand) wohin bringen wo es das im Überfluss gibt. (also ein fruchtloses/sinnloses Unterfangen) Der Hintergrund ist, daß die griechische Göttin (Pallas) Athene Schutzgöttin der nach ihr benannten Stadt Athen war. Eines ihrer Symbole war die Eule. Die Athener prägten ihr zu Ehren Eulen auf die Rückseite ihrer Münzen. Daher die Folgerung, daß es in Athen wohl genug "Eulen" gibt.
Ein anderes Beispiel hierfür ist auch: Wasser in den Rhein bringen. Im Französischen gibt es eine nettere Umschreibung: Emporter des femmes à Paris. Frauen nach Paris tragen. In England sagt man "to carry coals to Newcastle".
Anm. Dikigoros: Im Niederländischen sagt man auch "Water naar de zee dragen [Wasser in die See tragen]" und "Bomen naar het bos dragen [Bäume in den Wald tragen]". Der o.g. französische Spruch ist dagegen in Frankreich nicht gebräuchlich - er würde auch keinen Sinn machen, da in Paris stets Frauenmangel herrschte und man deshalb tatsächlich immer reichlich davon nach Paris bringen mußte. Die entsprechende französische Wendung lautet: "apprendre aux poissons à nager [den Fischen schwimmen beibringen]". "Carry coals to Newcastle" ist eine relativ junge Version; sie datiert aus dem 19. Jhdt., als dort die Kohleindustrie aufblühte. Die ursprüngliche Form - die sich bis heute in Irland erhalten hat - lautet: "throw apples into an orchard [Äpfel in einen Obstgarten werfen]".
Nachtrag: Die Sprache lebt. Im neuen Jahrtausend änderte Leute, die meinten, daß der deutsche Steuerzahler mittlerweile mehr als genug Geld in das griechische Faß ohne Boden gepumpt hatte, den Satz ab in: "Euros nach Athen tragen".

[Karikatur von Mohr] [eine Euro-Eule in Athen]

"Du besoffene Sau"
In früheren Zeiten war das Bier wertvoll. Es wurde, schal geworden, nicht weg gekippt, sondern an die Schweine verfüttert ("flüssiges Brot", nicht wahr?). Und wenn dann die Sau nicht mehr so ganz sicher auf den Beinen stand, war das - die besoffene Sau...

"Mit Kind und Kegel"
Als Kegel wurden früher uneheliche Kinder bezeichnet, insbesondere solche von Mägden und ihren Herren.

Hokuspokus
Dieser Zauberspruch ist keine Verballhornung der lateinischen Wandlungsworte "Hoc est corpus meus". Da bei der Messe relativ langsam und deutlich gesprochen wird ist ein Missverstehen durch zu schnelles Sprechen ziemlich ausgeschlossen. Eher leitet es sich von der Formel "Hax pax max" einer seit dem 14. Jhdt. bekannten "Zauberformel" ab. Eine zwingende Erklärung ist allerdings nicht bekannt. Belegt ist der Spruch seit dem Jahr 1624. 1634 erschien in London ein Buch mit dem Titel "Hocus Pocus Junior the anatomie of legerdemain".

Verballhornung
Sinnentstellende Verfremdung eines Textes, gemünzt auf den Lübecker Buchdrucker Johann Ballhorn (Balhorn), in dessen Verlagshaus 1586 eine überarbeitete Fassung des Lübecker Stadrechts erschien, die übertriebene Korrekturen und Veränderungen enthielt. Im 16. Jahrhundert wurde das Ballhornsche Mängelexemplar dann sprichwörtlich. Peinlich war die Aktion vor allem deshalb, weil auch viele andere Städte nach dem Lübecker Stadtrecht urteilten.
Allerdings tut man dem guten Mann wohl Unrecht, denn die Änderungen stammten nicht von ihm. Zwei Juristen des Rates hatten das Lübecker Recht "aufs Neue übersehen und korrigiert".

Flittchen, Schlampe, Miststück
Ein Flittchen ist eine Tussi, die mit jedem in die Kiste hüpft
Eine Schlampe ist eine Tussi, die mit jedem ins Bett geht, außer dir selbst
Ein Miststück ist eine Tussi, die mit jedem in die Kiste hüpft außer dir, aber dir davon erzählt.

Milchmädchenrechnung
Diese Rechnung wird erstmals in Jean de la Fontaines Fabel von Perette, der Magd, erwähnt.
Das "Milchmädchen" Perette lebte im 17. Jahrhundert und war Bauernmagd. Eines morgens ging sie vom heimischen Hof in die nahe Stadt, um einen Topf Milch auf dem Markt zu verkaufen. Dabei kam sie ins Träumen. Was man alles mit dem Erlös kaufen könnte! Wofür man den Erlös wiederum ausgeben könnte! Wie das Geld dabei immer mehr wird! Am Ende könnte man sogar eine ganze Kuh kaufen! Leider geriet sie vor Freude über ihre Pläne ins Stolpern und verschüttete die Milch - das Ende ihrer Investitionstheorie.
Der Begriff bedeutete ursprünglich also keine kreative Kalkulation, sondern das jähe Ende eines Plans, verursacht von einem Missgeschick.

auserkoren
Ich habe mir etwas auserkoren, jetzt werde ich mir etwas Neues auser....? Wie heißt'n das jetzt?
Die Präsensform von erkoren lautet "erkiesen". Zugegeben, nicht mehr das alleraktuellste Wort der Deutschen Sprache.
[Das stimmt nicht ganz: Neben "kiesen" gab es auch "küren", und neben "(aus)erkoren" auch (ge)kiest. Warum die eine Form häufiger war als die andere, weiß niemand so genau, Anm. Dikigoros]

Altweibersommer
Die Schönwetterperiode zwischen September und Oktober hat ihren Namen von den jungen Spinnen, die sich an feinen Fäden vom Herbstwind davon tragen lassen. Das erinnerte die Leute an die am Spinnrad sitzenden alten Weiber.

Rotwelsch
Rot[t]welsch ist eine Geheimsprache der Nichtseßhaften und Gauner im dt. Sprachraum. Es enthält Elemente aus dem Jiddischen und Zigeunersprachen. In allen Rotwelsch-Dialekten sind die Zahlen verfremdet.

Den Löffel abgeben
Löffel waren früher nicht im Überfluss vorhanden, so daß, wenn der Älteste starb, der Jüngste seinen Löffel bekam. Der Älteste hatte also den Löffel abgegeben.
[Das wagt Dikigoros zu bezweifeln. Im Normalfall konnte - oder wollte - der Jüngste ja nicht warten, bis der Älteste starb, und so lange mit den Fingern essen. Der Ausdruck dürfte vielmehr aus der Soldatensprache kommen - beim Militär wurde in der Regel auch das Besteck der Gefallenen weiter verwendet.]

Muckefuck
Hat nichts mit den Paarungsritualen von Stubenfliegen zu tun, sondern ist eine Bezeichnung für Malzkaffee. Der Begriff leitet sich von frz. "mocca faux" = falscher Kaffee ab.
[Ebenfalls aus der Soldatensprache, genauer gesagt aus dem dts.-frz. Krieg 1870/71, Anm. Dikigoros]

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.
Ausspruch eines gewissen Jurastudenten Victor Hase, als er 1854 beschuldigt wurde (wohl durch absichtliches Verlieren seines Studentenausweis) einem Kommilitonen, der einen anderen im Duell getötet hatte, die Flucht nach Frankreich ermöglicht zu haben.
Seine Aussage ("Mein Name ist Hase, ich verneine alle Generalfragen, ich weiß von nichts.") vor dem Universitätsgericht wurde in abgespeckter Form bald sprichwörtlich.

nassauern
Das noch junge Herzogtum Nassau hatte keine eigene Universität. Wollte ein nassauischer Gymnasialabsolvent nicht im "Ausland" (sprich: in Hessen oder sonstwo in Deutschland) studieren, blieb ihm für ihn nur die "Hohe Schule" von Herborn. Diese besaß jedoch kein Promotionsrecht. Um nassauischen Studenten ein vollwertiges "inländisches" Studium zu ermöglichen, schloß Herzog Wilhelm von Nassau am 28. Oktober 1817 einen Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover, wonach die Königlich Hannoversche Georg-August-Universität zu Göttingen zur Nassauischen Landesuniversität wurde. Als Anreiz zur Aufnahme des Studiums im doch immerhin über 300 Kilometer entfernten Göttingen gewährte der Herzog seinen Studenten Stipendien in Form eines "Freitisches", d.h. der kostenlosen Verköstigung. Die Stipendiaten konnten also bei einem Göttinger Wirt, mit dem die herzogliche Regierung einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hatte, umsonst essen. Blieb ein Nassauer Student dem Freitisch fern, fand sich schnell ein fremder, unbefugter, der sich als Nassauer ausgab und das Mahl einnahm. Auf diese Weise entstanden hier die studentischen Ausdrücke "nassauern" und "Nassauer". Diese Begriffe sind also auf ungebetene Gäste zu beziehen, die auf Kosten und anstelle anderer - der Nassauer - gegessen und getrunken haben.

Einen Korb bekommen
Zu Zeiten als Ritter noch in die Ferne zogen um Gott und der Welt zu zeigen, wofür Ritterrüstungen eigentlich gefertigt wurden, ließen sie nicht selten ihre Burgfräuleins in den damals modischen Wehrtürmen zurück. Die um die Gunst der daheim gebliebenen edlen Fräuleins buhlenden Männer (so war dies Brauch) stellten sich unter das Fenster der Angebeteten, um ihrer Liebsten ein Ständchen zu singen. In fast jedem Falle liess dieses Fräulein (unterstützt durch ihre Dienerschaft) einen Korb vom Turm herunter. War sie ihm wohl gesonnen konnte er - oben angelangt - sein ganzes Glück in ihren Armen finden. War sie ihm nicht so sehr zugetan, so konnte man auf halber Höhe an dem Seil so lange rütteln bis der Boden des Korbes durchbrach und der Minnediener in die Tiefe stürzte. Nicht lustig, aber wahr.

Steckenbrunzer
In alten Heimatfilmen sieht man oft, dass die Dorfobersten (in früheren Tagen, jene die es sich leisten konnten das Wirtshaus auch wochentags zu besuchen) neben einem auffallend herausgeputztem Äußeren fast immer einen Stecken mit sich führten, auch wenn es keinerlei medizinische Indikation erforderlich machte.
Damals hatten die meisten Dorfwirtshäuser in der Gaststube einen Lehmboden. Es kommt wie's kommen musste, wenn sich die Männerwelt des langen und des breiten über sehr wichtige Themen zu unterhalten pflegten (wenig Änderung zu heute). Irgendwann forderte die Blase den direkten Weg auf die Toilette. Um sich eben jenen Weg zu ersparen wurde das "Hosentürl" (unter dem Tische) in noch sitzendem Zustand geöffnet, der Stecken angelegt und die Flüssigkeit rann am Stab entlang in den Lehmboden. Einer der wenigen Fälle, wo alte Bräuche zu Recht ausgestorben sind.

abkupfern
Das beliebte Synonym für "kopieren" kommt aus der Welt der Kunst. Ein Zeichner fertigt ein Werk an und gibt es an eine Kupferstecher zum Reproduzieren. Der Stich war seit dem ausgehenden Mittelalter die einzige Form ein Kunstwerk zu vervielfältigen. Der Kupferstecher hatte den Auftrag, das Original äußerst exakt nachzuarbeiten, also "abzukupfern"

"Mein Freund und Kupferstecher"
Aus einen Briefwechsel Albrecht Dürers mit seinem Kupferstecher, der die Zeichnungen des Meister in Metall stach. Wird heute meist in nicht ganz so freundschaftlicher Anrede benutzt. Albrecht meinte es damals noch ernst.

Mehr Stichhaltiges finden Sie in der Rubrik "Bildende Kunst".

Tollpatsch
Das Wort "Tollpatsch" kommt ursprünglich aus Ungarn: Die ungarischer Soldaten des 17. Jahrhunderts ("talpas") [das spricht sich "tolpasch", Anm. Dikigoros] mussten breite Sohlen (=talp) an den Füßen tragen; im Deutschen wurde aus "breitfüßg" erst "schwerfällig" und dann "ungeschickt".

"Es zieht wie Hechtsuppe"
kommt wohl aus dem Jiddischen: "hech supha"=starker Wind. Damit, dass Suppe aus Hechtfleisch lange ziehen muß [nicht länger als andere Fischsuppen auch, Anm. Dikigoros], hat das Ganze nichts zu tun.

"Das geht aus wie das Hornberger Schießen"
In Hornberg wurde vor laaaanger Zeit [1564, Anm. Dikigoros] einmal Prominenz erwartet (irgendein Fürst [der Herzog von Württemberg, Anm. Dikigoros]), also wurde eine Ehrensalut organisiert. Als man den Ehrengast in einer Kutsche vermutete, wurde eifrig geballert, es war aber falscher Alarm. Beim tatsächlichen Eintreffen war dann das Pulver alle.

"Keine Fisematenten machen"
Stammt nicht etwa wie so oft behauptet aus der Zeit der Napoleonischen Kriege, als französische Soldaten in Deutschland junge Frauen aufforderten sie in ihrem Zelt zu besuchen: "Visitez ma tente, mademoiselle."
Ursprung ist wohl vielmehr das bereits im 16. Jahrhundert belegte Wort "visepatenten" aus dem Frühneuhochdeutschen. in der Bedeutung ordnungsgemäß verdientes - schriftlich ausgefertigtes Patent. Das Fachwort wurde in Verspottung des Bürokratischen zum Begriff für unnötige Schwierigkeiten.

Kadavergehorsam
Der K. findet sich erstmals in den Jesuiten-Vorschriften. Die Ordensmitgieder sollen sich von Gott und den Vorgesetzten leiten lassen, als seien sie ein Leichnam (der alles mit sich machen lässt).
[Diese Herleitung ist falsch. Woher der Ausdruck tatsächlich kommt, steht hier, Anm. Dikigoros]

"Zwischen den Jahren"
hat seinen Ursprung im alten babylonischen Mondkalender. Danach hatte das Jahr 354 Tage. Die 11 Tage bis zum neuen Jahr wurde gefeiert. Der alte römische Kalender hatte nur 304 Tage für ein Jahr. Die fehlenden 2 Monate waren sowieso im Winter und damit weder für Kriegführen noch Landwirtschaft nutzbar.

Deus ex machina
Gott aus der (Theater)Maschine. Die Theatermaschine war im alten Griechenland ein Kran, der die Götter schweben ließ. Heute bezeichnet man einen überraschend auftretenden Retter so.

hänseln
Kommt nicht etwa von Hans (hänseln und greteln) sondern aus dem "kaufmännischen". Da das Aufnahmeritual für künftige Hansekaufleute relativ drastisch und peinlich war, wurde es bald schon im Volksmund "hänseln" genannt.

Schorle
Die Bezeichnung "Schorle" für ein Mixgetränk aus Wasser und Wein leitet sich wohl von dem Trinkspruch eines französischen Offiziers ab, der im 19 Jhd. in Deutschland stationiert war (in Würzburg?). Vor jedem Glas pflegte er zu sagen:"Toujours l'amour" also in etwa: "jeden Tag Liebe" sehr français, gell. Daraus wurde "Schorlemorle" und dann die Kurzform "Schorle".
[Sehr unwahrscheinlich, Anm. Dikigoros]

Auf dem Holzweg sein
In den Wäldern existieren einfache Wege, die nur dem Transport des geschlagenen Holzes dienen. Diese Straßen führen nun aber nicht von Ort zu Ort, sondern enden meist mitten im Wald.

Urlaub
"Urlaub" stammt von dem althochdeutschen Wort "urloup" ab. Das hatte im Mittelalter die Bedeutung: die Erlaubnis haben, von der Arbeit fernzubleiben.

Das kannst du halten wie ein Dachdecker
Kommt daher, weil zur Jahrhundertwende die Dachdecker nicht kontrollierbar waren, da keiner der Bauherren den Mut hatte, aufs Dach zu klettern um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.
( Willi dankt J.W.)

Keinen Deut wert sein
Ein Deut [niederländisch Duit] ist eine Münze, die seit dem 14. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geprägt wurde. Sie war anfangs aus Silber, dann ließ man nach und nach immer mehr Silber weg und ersetzte es durch ein billigeres Material. Ab 1573 bestand sie dann nur noch aus Kupfer.
[Das stimmt nicht ganz: Die ersten Kupfer-Duits wurde zwar 1573 geprägt - aber nur vorübergehend, wegen der durch den Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien bedingten Silber-Knappheit; danach wurde die Silber-Duit-Prägung wieder aufgenommen; erst im 18. Jahrhundert stellten die Provinzen nach und nach die Silber-Duit-Prägungen ganz ein, z.B. Friesland 1723, Westfriesland 1739, Zeeland 1764, Holland 1768, Overyssel 1769, Groningen 1771. Der letzte Silber-Duit wurde 1794 in Utrecht geprägt. Der allerletzte Duit - aus Kupfer - wurde 1816 in Niederländisch-Indien geprägt, Anm. Dikigoros] Eine Sache, die keinen Deut wert ist, wird also ähnlich gering geschätzt wie diese unedle Münze

Ein Quentchen Glück...
... also ein kleines bißchen Glück ist oft genau das, was man gerade braucht. Das Wort Quentchen kommt aus dem Lateinischen quintus "der Fünfte". Ursprünglich bezeichnete man mit Quint wahrscheinlich den Fünftel-Solidus oder 1/100 des karolingischen Pfunds. Die Gewichtseinheit Kölnische Mark (in Gebrauch von 1524-1857) wurde in 16 Lot zu 4 Quentchen eingeteilt. 1 Quentchen entsprach demnach einem Gewicht von 3,654 Gramm. Die Neuschreibvariante "Quäntchen" geht wohl irrtümlich davon aus, das das "Quentchen" von Quantum abstammt.

Sein Scherflein beitragen
Wenn jemand sein Scherflein zu etwas beiträgt, dann gibt er ein wenig Geld oder eine andere geringe Gabe zu einem grösseren Ganzen dazu. Ein Scherf war ein halber Pfennig oder Obol seit den Karolingern (8./9. Jh.). Die Bezeichnung Scherf entstand aus dem Lateinischen scripulum und wandelte sich von scrip, scirp, scerp in althochdeutsches scerpf und heutiges Scherf um. Mundartlich ging der Begriff auf kleine Münzen im allgemeinen über.

Aus echtem Schrot und Korn
Wenn ein Mensch von echtem Schrot und Korn ist hat er einen untadeligen Charakter, aber wieso Schrot, warum Korn? Die beiden Begriffe stammen aus dem Münzwesen:
Schrot bezeichnet das Rauhgewicht des "Schrötlings", also das Gesamtgewicht der Münze, ihren Edelmetallanteil ebenso wie die beilegierten unedlen Metalle.
Das Korn einer Münze ist dagegen das Feingewicht, das Gewicht des Edelmetalls in einer Münze.
Münzen aus echtem Schrot und Korn waren in Zeiten der Münzverschlechterung natürlich immer besser angesehen.

Kohldampf
Der Begriff Kohldampf leitet sich weder von Gemüse, noch von siedendem Wasser ab. Kohl leitet sich wahrscheinlich vom rotwelschen "Kohler" = Hunger ab, was wiederum aus dem zigeunerischen "Kalo" = arm abstammt. Dampf stammt ebenfalls aus dem Rotwelschen und bedeutet auch "Hunger".

Sündenbock
In vielen Religionen herrscht die Vorstellung, daß die Sünde auf ein anderes Wesen übertragen werden könne. Damit ist auch die Geschichte vom Sündenbock im Alten Testament in Verbindung zu bringen. Im 16. Kapitel des 3. Buches Mose wird erzählt, daß Gott Aaron befohlen habe, zwei Ziegenböcke zum Sündopfer zu nehmen; den einen solle er als Opfer schlachten, den anderen in der Wüste lassen. Über den für die Wüste bestimmten Bock jedenfalls heißt es dann: "Und wenn er (Aaron) vollbracht hat das Versöhnen des Heiligtums und der Hütte des Stifts und des Altars, so soll er den lebendigen Bock her(zu)bringen. Da soll denn Aaron seine beiden Hände auf sein Haupt legen und bekennen auf ihn alle Missetat der Kinder Israel und alle Übertretung in allen ihren Sünden, und soll sie dem Bock auf das Haupt legen und ihn durch einen Mann, der bereit ist, in die Wüste laufen lassen, daß also der Bock alle ihre Missetat auf sich in eine Wildnis trage."

In der Kreide stehen
Ließ man früher beim Wirt anschreiben, so machte dieser Notizen auf einer Tafel, die Schulden standen also "in Kreide".

Ein X für ein U vormachen
Da die Wirte (s.o.) die Schulden ihrer Kunden mit Strichen (lateinische Zahlen) notierten, konnte aus einem V (U bzw. 5) mit zwei kleinen Strichen schnell ein X (also 10) gemacht werden. Wer sich kein X für ein U vormachen läßt hat also eine Täuschung durchschaut.

Einen Zahn zulegen
Auf der Feuerstelle im Haus hing der Topf an einer Art Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn nach unten gehängt, wurde das Essen schneller fertig.

Die Hand ins Feuer legen
Stammt aus dem Mittelalter. Bei einem Gottesurteil mußte der Angeklagte eine Zeit lang die Hand ins Feuer halten; der Grad der Verbrennung entsprach dem Grad des Verschuldens. Wunden wurden stets sofort verbunden. Als unschuldig hat nur der gegolten, der in kürzester Frist wieder hergestellt war.

Eselsbrücke
Esel weigern sich normalerweise beharrlich, auch kleinste Wasserläufe zu durchwaten. Daher baute man oft kleine Brücken, um mit den Lasttieren doch ans Ziel zu kommen. Eine E. ist also ein kleiner Umweg, der ans Ziel führt.

Man hat schon Pferde kotzen sehen...
...ist deshalb eine gute Metapher für Unwahrscheinlichkeiten, weil Pferde nicht kotzen können. Sie haben keine Muskeln, die Speisebrei rückwärts bewegen können. Daher bekommen Pferde leicht Koliken.

Blau machen
Wollten Färber Stoffe mit Indigo färben, mußten sie eine Farbstofflösung mit einem bestimmten pH-Wert anrühren. Dieser pH-Wert wurde durch Anreichern der Färbelauge mit Urin erreicht. Um die erforderlichen Mengen an Urin zu erhalten, mußten bzw. durften die Färber große Mengen Alkohol trinken. Mit der Konsequenz, daß an diesen Tagen sonst nicht mehr viel lief. Es wurde eben "blau gemacht".
[Weitere Herleitungen finden sich hier, Anm. Dikigoros]

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Jemanden Grün und Blau schlagen
Wenn mit Indigo gefärbte Stoffe aus der Färberlauge kommen sind sie zuerst grün. An der Luft oxidiert der Farbstoff und wird langsam blau. Um diesen Prozess zu beschleunigen, schlug man mit Holzlatten auf die Stoffbahnen ein, dadurch kam mehr Sauerstoff in das Gewebe. Man hatte den Stoff Grün und Blau geschlagen.

Schlitzohr
Gesellen bestimmter Zünfte trugen als Zeichen ihrer Zunftangehörigkeit Ohrringe. Verstießen sie gegen die Regeln ihrer Zünfte, benahmen sie sich also "unzünftig", so wurde ihnen dieser Ohrring auf relativ schmerzhafte Art entfernt. Man riß ihn einfach aus dem Ohr. Das Ergebnis war ein "Schlitzohr".
Eine andere Erklärung besagt, daß Bäcker, die zu kleine Brötchen gebacken hatten, mit dem Ohr an die Kirchentür genagelt wurden. Um sich zu befreien, mußten sie sich los reißen. Das Ergebnis: s.o.

Dasselbe in Grün
Der Opel "Laubfrosch" war eine Kopie eines französischen Citroen. Die einzige Änderung war die grüne Lackierung. Für Kunden war es also "dasselbe in Grün".

[Citroen 5CV] [Opel Laubfrosch]

Anm. Dikigoros: Das ist aus mehreren Gründen Unsinn. 1. gab es den Citroën 5CV bzw. 5HV nicht nur in zitronengelb und den Opel Laubfrosch nicht nur in grün, 2. unterschieden die sich durchaus mehr als nur in der Lackfarbe (Citroën verlor - mit Recht - alle Plagiatsprozesse gegen Opel) und 3. kannte den ersteren wahrscheinlich damals kaum jemand in Deutschland: 1922-26 konnte sich fast niemand ein französisches Importauto leisten, und die wenigen Industriellen und Schieber, die es konnten, kauften keinen Kleinwagen, sondern einen "gehobener" Klasse. Richtig ist wohl vielmehr die Herleitung von einer Bildunterschrift aus den Fliegenden Blättern von 1903, wo ein Kunde am Bahnschalter "ein Billet 3. Klasse nach Frankfurt" verlangt und der Kunde nach ihm einfach sagt: "Mir dasselbe in grün!" [Billets 1. Klasse waren gelb, solche 2. Klasse grün, solche 3. Klasse braun.

Zeitungsente
Falschmeldung. Der Ausdruck kommt von einer englischen Abkürzung, die für nicht bestätigte Berichte anstelle eines Agenturvermerks benutzt wurde. N.T. bedeutet eigentlich "not testified", spricht sich aber im deutschen wie EN-TE.

N.N.
Die Abkürzung, die man man oft an leeren Büros liest, bedeutet "nomen nominandum" oder auf deutsch: Der Namen ist noch zu nennen. Eine weitere Erklärung ist: "nomen nescio" = ich weiß den Namen nicht.

nochmal N.N.: "Abk. als Ersatz irgendeines Namens, wohl aus der im röm. Recht übl. Abk. N.N. für Numerus Negidius (Name des Beklagten in prozeßrechtl. Beispielen)" Quelle: Der Brockhaus in zwei Bänden, 1977 Demnach war N.N. wohl das altrömische äquivalent zum angelsächsischen "John Doe".
[Da schreibt der Brockhaus mal wieder Unsinn: Die Abkürzung für den Beklagten - ebenso wie für den Angeklagten im Strafprozeß - lautet "Def.", für "Defendant", Anm. Dikigoros]


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