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At last:
Daniel Roy’s first Simon Flunkert book is available!!!

Endlich:
Daniel Roys erstes Simon-Flunkert-Buch kann gekauft (und GELESEN!!!) werden!!!

Daniel Roy, Hi, Mitkids!
Simon Flunkerts Abenteuer in der Brägenwurstzone,
Norderstedt: BOD, 2005,
240 Seiten, ISBN: 3-8334-2907-0.

Mehr Informationen gibt es hier!


Hinweis! Ich suche Mitwirkende für mein Projekt:

Der kleine Beneluxladen - De kleine Beneluxwinkel - Le petit magasin du Benelux
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Simons Rugbyschwester

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Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Germany (www.kika.de)

Hi, Mitkids!

An einem Nachmittag im März schnappte sich meine kleine Schwester Claudia ihren Turnbeutel und sagte zu mir: "Bis später, ich fahre jetzt nach Hannover - zum Rugbytraining." Ich dachte, ich hätte mich verhört, und musste lachen: "Hi hi hi. Ich habe wohl etwas an den Ohren. Weißt du, was ich eben verstanden habe? Dass du zum Rugbytraining fährst. Hi hi hi hi hi." Claudia lachte nicht, sondern antwortete: "Logo. Das habe ich doch auch gesagt." Jetzt musste ich noch mehr lachen: "Ha ha ha hö hö hö mä hä mä hä hä, was willst du denn beim Rugbytraining? Du bist doch ein Määädchen. Hi hi hi ha ha ha ..." Claudia war eingeschnappt: "Na klar, du glaubst wohl, harter Sport ist nur etwas für Männer, du Matsch-Ohr. Ich spiele jedenfalls ab heute Rugby."

Einige von euch werden Rugby vielleicht nicht oder nicht so gut kennen. In Hannover ist er aber ein ganz bekannter Ballsport. Ich selbst kannte mich ein bisschen mit Rugby aus, weil mein Papa das früher mal gespielt und ich ein paar Länderspiele im Fernsehen gesehen hatte. Rugby ist wirklich ein recht harter Sport, und ich hatte bisher nie vorgehabt, selbst Rugby zu spielen.

Ähnlich wie beim Fußball stehen sich beim Rugby auf einer mehr oder weniger grünen Wiese zwei Mannschaften gegenüber. Das ist aber fast schon das einzige, was Fußball und Rugby gemeinsam haben. Beim Rugby versucht man, den eierförmigen Rugbyball über das ganze Spielfeld hinter die Linie der gegnerischen Mannschaft zu tragen und dort abzulegen. Dafür gibt's fünf Punkte. Außerdem gibt es an beiden Enden eines Rugby-Spielfeldes jeweils ein Tor. Das sieht aber auch ganz anders aus als beim Fußball: Es besteht aus zwei sehr langen Stangen, die hochkant aufgestellt sind und durch eine Querstange miteinander verbunden sind. Wenn man es schafft, den Rugby-Ball mit dem Fuß über diese Querstange zu treten, gibt es dafür drei Punkte. Man darf beim Rugby den Ball sowohl mit dem Fuß als auch mit der Hand spielen. Wenn man ihn mit der Hand spielt, muss man aber darauf achten, dass man ihn nicht nach vorne, sondern immer nur nach hinten werfen darf. Das Gefährliche beim Rugby ist aber, dass man dort Sachen machen darf, die beim Fußball streng verboten sind: Um den Gegner aufzuhalten oder ihm den Ball abzunehmen, darf man ihn sich nämlich schnappen und umwerfen - die Rugbyspieler nennen dieses Umschmeißen ganz vornehm "Tiefhalten". Wenn dann der Gegner am Boden liegt, werfen sich dann die anderen Spieler alle auf den Ball. Das ist natürlich manchmal ein ganz schönes Chaos.

Ich konnte es natürlich überhaupt nicht glauben, dass für meine zarte kleine Schwester Rugby der geeignete Sport sei. Deswegen glaubte ich auch, dass sie abends ganz verheult nach Hause kommen und sagen würde: "Bäääh, da gehe ich nie wieder hin! Schnüffel plärr schnief!" Aber denkste - Claudia kam freudestrahlend zurück und sagte: "Es war toll. Der Trainer hat gesagt, ich sei für seine Mannschaft eine perfekte Erste-Reihe-Stürmerin. Ich habe schon richtig scharf mittrainiert. Ätsch, großer Bruder! Du hast gedacht, Rugby ist kein Sport für Mädchen." Papa und Mama freuten sich sogar mit Claudia und waren ein bisschen stolz auf sie. Ich suchte nach einer Entschuldigung: "Na ja, das ist ja ein Mädchenteam, und da kannst du dann wohl auch mitspielen." Claudia triumphierte: "Nein, ist es nicht. Es ist die Kindermannschaft vom Rugby-Club Roderbruch, und es spielen viele Jungen und mehrere Mädchen mit." Das konnte ich mir echt nicht vorstellen, dass es Claudia dort lange aushalten würde.

Aber in den nächsten Wochen ging sie regelmäßig zum Training und wurde sogar schon in den Spielen gegen die Kinder vom VfR Schwalbe Döhren und von Germania List eingesetzt. Ihr Gesicht war hinterher ein klein wenig zerkratzt, aber sie war glücklich. Irgendwann war ich so neugierig, dass ich bettelte: "Sag mal, Claudi - macht es dir etwas aus, wenn ich heute zu deinem Training mitkomme und mir das mal anschaue?" Im Gegenteil, sie freute sich: "Komm ruhig mit. Dann kannst du mal deine taffe Schwester bewundern."

Wir fuhren mit dem Bus von Sehnde nach Hannover. Einige Kinder und auch der Trainer waren bereits da. Claudia stellte uns einander vor: "Das ist hier mein schlauer großer Bruder Simon, der sich immer noch nicht vorstellen kann, dass ich Rugby spielen kann. Das hier ist unser Trainer, der Herr Campese aus Australien, der da sogar mal Nationalspieler war, glaube ich, und das sind ein paar meiner Vereinskameraden: Markus Monster und Stefan Schädelspalter, die mit mir normalerweise im Erste-Reihe-Sturm spielen, Ute Ungeheuer, unsere Verbinderin, unsere Dreiviertelspieler Daniel Donnerschlag und Ria Rippenstoß, und der Dritte-Reihe-Sturm ist auch schon da - Veronika Schleuderraus und Beni Beinstell." Alle freuten sich, dass mal wieder ein Neuer vorbeischaute. Als ich dem Herrn Campese sagte, dass ich schon ein bisschen die Regeln kenne, schlug er sogar vor: "Wenn du willst, kannst du heute gerne mitmachen, Simon. Wir machen ein kleines Trainingsspiel untereinander." Ehrlich gesagt, wenn ich mir die breitschulterigen Kinder so anschaute, hatte ich gar keine Lust mitzuspielen. Aber dann hätte sich Claudia bestimmt kaputt gelacht. Also sagte ich: "Einverstanden, null Problemo." Herr Campese meinte: "Prima. Ich schlage vor, du spielst neben deiner Schwester im Erste-Reihe-Sturm. Dann kann sie dir noch ein paar Tipps geben."

Inzwischen waren alle Kinder da, und zwei Mannschaften wurden gebildet. Dann gab Herr Campese einem kleinen Jungen mit kurzen Haaren eine Pfeife: "Machst du heute den Schiedsrichter, Klein Werner? Du kannst das schon so gut, dass du später bestimmt einmal Bundesligaschiedsrichter wirst." Wir stellten uns an der Mittellinie auf, und das Spiel begann damit, dass unsere Kickerin den Ball in die gegnerische Hälfte trat und wir Stürmer uns dann auf den Ball warfen wie die Geier auf das Aas. Plötzlich hatte ich den Ball in der Hand - und wollte ihn ganz schnell wieder loswerden. Also warf ich ihn zu meiner kleinen Schwester nach vorne - und der Schiedsrichter Werner pfiff und sagte: "Das war ein Vorwurf! Gedränge!" Claudia schimpfte mit mir: "Ich dachte, du wüsstest, dass man den Ball beim Rugby nur nach hinten werfen darf." Werner ordnete also ein Gedränge an. Das Gedränge heißt nicht nur Gedränge, sondern es sieht auch genauso aus. Beim Gedränge stehen sich die Stürmer beider Mannschaften gegenüber. Dabei wickeln die Stürmer jeder Mannschaft die Arme um ihre Mitspieler rum und versuchen dann, mit den Schultern die Stürmer der gegnerischen Mannschaft zurückzudrängen. Derweil wird der Ball zwischen den Füßen der Stürmer eingeworfen, und wir müssen versuchen, den Ball mit den Füßen zu unserem sogenannten Gedrängehalb, der außerhalb des Gedränges steht, hinauszubefördern, damit unsere Mitspieler mit dem Ball einen neuen Angriff aufbauen können.

Werner pfiff, und das Gedränge begann. Mann, das war vielleicht ein Geschubse. Irgendwann lag ich dann auch wieder auf dem Boden. Aber zum Liegenbleiben hatte ich gar keine Zeit. Inzwischen hatte die gegnerische Mannschaft den Ball erobert, und wir mussten ihn uns zurückholen. Irgendwann hatte ich dann plötzlich wieder den Ball in der Hand, und die Gegner rannten auf mich zu. "Was jetzt?" rief ich meiner Schwester zu. "Den Ball ins Seitenaus treten", rief sie zurück. Das gelang mir dann auch so gerade eben.

Nun mussten wir beim Einwurf die sogenannte Gasse bilden. Das heißt, die Stürmer beider Mannschaften stellen sich hintereinander in zwei langen Reihen auf, so dass man immer genau einen Gegenspieler neben sich hat. Ein Spieler wirft den Ball dann ein, und man versucht, den Ball zu erobern. Claudia stellte sich in der Gasse vor mir auf und sagte zu mir: "Wenn der Ball eingeworfen wird, heb mich mal hoch." Das machte ich dann auch und begriff warum. Oben aus der Luft fischte Claudia den Ball heraus und warf ihn unserer Verbinderin zu. Dann bekam ich wieder den Ball zugeworfen, und diesmal brüllte Claudia: "Nicht gleich wieder wegschmeißen, Simon! Renne!" Das tat ich dann auch, denn ich hatte freie Bahn. Ich erreichte die gegnerische Mallinie, legte den Ball dort ab und jubelte: "Hurra, Hurra, Tooor, Toor, Touchdown, oder was auch immer!" Claudia strahlte: "Gut gemacht, Bruder. Auch wenn das beim Rugby Versuch oder TRY heißt."

Und so habe ich meine ersten Punkte beim Rugby gemacht. Also, ich fand's interessant. Es grüßt euch sportlich

Euer Simon Flunkert

Alle Rugbybilder wurden mir freundlicherweise von Rugbyweb.de und von der Queensland Rugby Union, Australien, zur Verfügung gestellt. Die Queensland Rugby Union unterhält eine der stärksten Rugbymannschaften der Welt: die Queensland Reds.

In Neuseeland ist Rugby der beliebteste Sport überhaupt. Obwohl der aktuelle Weltmeister England (Sieger im Weltmeisterschaftsfinale gegen Australien im November 2003) und nicht Neuseeland ist, finden viele Menschen, dass die "All Blacks" (das ist die neuseeländische Nationalmannschaft) die beste Rugbymannschaft der Welt sind.
Eine der neuseeländischen Provinzen, in denen Rugby geliebt wird, ist die Bay of Plenty.

Wenn ihr wissen wollt, wo man in Deutschland Rugby spielen oder gucken kann, schaut mal bei rugby.de vorbei.


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