DAS KÖNIGREICH IM MEER
"Rule Britannia . . ."  -  "Britannia Overruled"
"God Save the King" - "Gott strafe England"
von "Hengist und Horsa" zur "Iron Lady"

"Sport ist Mord" - von Wembley nach Wimbledon
"Reif für die Insel" - von Wight nach Woodstock

[Wikinger fahren gegen Engelland]

EIN KAPITEL AUS DIKIGOROS' WEBSEITE
REISEN DURCH DIE VERGANGENHEIT
GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE

(FORTSETZUNG VON TEIL I)

In jenen Tagen, in jenen bösen Tagen, als sich England auf dem vermeintlichen Tiefpunkt seiner Geschichte befand (wer hätte es damals für möglich gehalten, daß es noch weiter bergab gehen würde, niemand konnte schließlich hellsehen :-), reiste Dikigoros - der damals noch "Tarzan" genannt wurde - zum ersten Mal auf die Insel; aber er muß gestehen, daß er nicht auf Wight bei den Hippies war (wohl aber sein Freund Zille, der in jungen Jahren kein Rock-"Konzert" ausließ, und der hat ihm berichtet), denn er war und ist kein Fan derartiger Veranstaltungen, was nicht nur daran liegt, daß er einem großen Teil der dort gebotenen "Musik" eher britisch-reserviert gegenüber steht. Nein, Dikigoros denkt da nicht übermäßig konservativ, denn er empfindet die von ihm bevorzugte "Wiener Klassik" - vor allem Beethoven - durchaus nicht als altmodisch, sondern vielmehr als geradezu revolutionär gegenüber dem, was vor ihr war, auch im Vergleich etwa zu Bach, Händl oder Vivaldi. Gute Pop-Musik - die es ja bisweilen auch gab und gibt - muß sich daran orientieren; und das tat die der "Woodstock-Generation", wie man die Wight-Generation sehr zum Ärger der Briten bald nannte (statt sich auf "Generation Hair" zu einigen, denn sie bevorzugte lange Haare und liebte aus unerfindlichen Gründen das gleichnamige Musical durch die Bank :-), nicht; sie ersetzte Musikalität dadurch, daß sie besonders kräftig aufs Schlagzeug haute und die Verstärker weit auf- und überdrehte (und nur zu oft die Gitarren hinterher zu Kleinholz verarbeitete). Das mag bei solchen Veranstaltungen notwendig sein; aber das spricht eben in Dikigoros' Augen - und Ohren - gegen sie. Tja, und der berühmt-berüchtigte Konservativismus, den man den Engländern nachsagte? Nein, Dikigoros meint die Frage nicht politisch, denn für Politik interessierte er sich als Tarzan noch nicht, er hätte nicht mal gewußt, welche Partei damals regierte in Number 10, Downing Street (durch die man von den Stadtführern - uns're Fahne flattert uns voran - genauso geschleift wurde wie durch die Carnaby Street, die "Penny Lane" und die "Abbey Road", die durch Songs der Beatles bekannt geworden waren, und die Fleet Street, wo die großen britischen Zeitungen ihren Sitz hatten - nicht dagegen durch die Brick Lane und die Fournier Street in Spitalfields). Aber England wirkte auf ihn ähnlich rückständig wie auf V.S. Naipaul, der das in "Das Rätsel der Ankunft" so unnachahmlich beschrieb, zu einer Zeit, als er noch fast der einzige farbige Immigrant war. Aber Tarzan war einige Jahre jünger als Naipaul (den er noch nicht gelesen hatte) und hatte eigentlich gar keine Vergleichsmöglichkeit; er sah nur Äußerlichkeiten: Die Autos fuhren noch auf der linken Straßenseite, und ihre Türen schwangen nach hinten auf statt nach vorne; man bezahlte noch mit Schillingen, Florins und Crowns; und in die Disco durfte man erst ab 21 (Jahren, nicht Uhrzeit :-). Die Pubs (öffentliche Kneipen) hatten originelle Türschilder, aber das englische Bier schmeckte ihm gar nicht. (Auch da hatte er keine großen Vergleichsmöglichkeiten; aber an seinem Urteil hat sich auch später, als er sie hatte, nie etwas geändert :-)

Was fiel Tarzan sonst noch auf, oder: was blieb ihm besonders in Erinnerung? Die originellen Werbe-Plakate, die für ihn Parade-Beispiele des sprichwörtlichen britischen Humors darstellten. (Und immer noch darstellen. Es gibt kaum etwas anderes, liebe Leser, an dem Ihr die Kreativität einer Gesellschaft so gut ablesen könnt wie an den Produkten ihrer Werbe-Industrie. Wenn eine Gesellschaft gesund ist, dann sind sie besser als die Fernsehsendungen, die sie unterbrechen - damals in Deutschland noch nicht, wohl aber in den USA und England -, und die Zuschauer benutzen nicht sie, sondern die kurze Wiederholung zu Beginn der Wiederaufnahme des Films zur Pinkelpause :-) Da gab es zum Beispiel Reklame für Whisky der Marke "Teachers [Lehrer]", die einen Lehrer in Shorts zeigte, mit dem Spruch: "We like teachers in shorts" - was entweder bedeuten konnte: "Wir lieben Lehrer in Shorts" (was aber völlig abwegig gewesen wäre, denn erstens liebte man Lehrer nicht - Tarzan mußte es wissen, denn er ging damals noch zur Schule -, und zweitens trugen Lehrer damals im Zweifel noch einen Anzug - zumindest lange Hosen), oder: "Wir lieben Whisky der Marke Teachers in kleinen Schlucken". Oder für Zigaretten irgendeiner Luxusmarke (Dikigoros ist militanter Nichtraucher, deshalb hat er sich den Namen nicht gemerkt), die in Deutschland mit dem Slogan warb: "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben". In England hieß der Satz: "For the discriminating people". Jemand, der das Wort "Diskriminierung" in Deutschland nur als Negativ-Vokabel für eine verpönte Verhaltensweise kannte, mußte da erst einmal nachdenken (oder gar ins Wörterbuch schauen :-), um heraus zu finden, was gemeint war: "Für Leute, die den feinen Unterschied zu machen wissen." Schau mal an - in England gab es so etwas noch! (Heute werden auch dort eher die Raucher diskriminiert - im deutschen Sinne des Wortes -, aber das ist ja nur gut so :-) Dann ein Plakat mit einem Brautpaar: "For butter or for worse" stand da. Nanu? Der Spruch, der bei der Eheschließung aufgesagt wird, lautet doch: "For better or for worse [in guten wie in schlechten Tagen]" - aber je nachdem, in welchem Slang man das ausspricht, kann es sich vielleicht auch anhören wie das Wort für "Butter" - und für letztere sollte es Reklame machen.

A propos Butter: Das Essen in London war teuer, am besten und billigsten bekam man es im Chinesen-Viertel von Soho. Warum auch nicht? Tarzan mochte chinesisches Essen - mit dem er dort erstmals Bekanntschaft schloß (er mag es heute noch) - und fand es ganz natürlich, daß die Chinesen es von zuhause mitgebracht hatten, um den drögen englischen Speisezettel etwas aufzupeppen - wie ja auch die italienischen Gastarbeiter in Deutschland zur Verbreitung von Spaghetti und Pizza dortselbst beigetragen hatten. Inder oder Pakistani gab es noch kaum - Tarzan hätte sie damals auch noch nicht auseinander halten können -, und auch Schwarze waren eher selten - mit Antilopenbraten und Straußeneiern macht Tarzan also noch keine Bekanntschaft. Es hätte ihn aber nicht gestört, er war ja selber auch Ausländer - wie überhaupt alle Menschen fast überall Ausländer sind -, und warum und wielange ein Ausländer irgendwo bleibt und wozu das gut oder schlecht ist und für wen, darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. (Er konnte ja nicht ahnen, daß er ein paar Jahrzehnte später solche originelle Werbung nicht mehr würde sehen können, weil Ausländer, die inzwischen in England seßhaft geworden waren, genauer gesagt ein ganz bestimmter Teil von ihnen, nämlich der muslimische, durchsetzten, daß an Orten, wo sie die Mehrheit stellten - und damit generell, denn wer konnte es sich schon leisten, unterschiedliche Werbekampagnen zu führen und dabei auch noch darauf zu achten, wo die Muslime in der Mehrheit waren oder nicht -, öffentliche Werbung mit nackter Haut verboten wurde: Lehrer in kurzen Hosen, die Alkohol tranken, unverschleierte Frauen, die Unterwäsche bewarben, und ähnlich moralisch Anstößes sollte es dann nicht mehr geben.) Wie dem auch sei, an ihm und anderen jungen deutschen Touristen verdiente England nicht viel - nicht ein Bruchteil dessen, was es z.B. für ausländische Sportler ausgab, die nur für ein paar Tage ins Land kamen und dann wieder mit Pokalen und Preisgeldern abreisten, nachdem der edle Gedanke vom Amateursport immer mehr dem schnöden Profitdenken der Profis Platz gemacht hatte. Die meisten Briten fanden es jedenfalls shocking, daß Rod Laver, der beste Tennisspieler der 1960er Jahre, der nach seinem Wimbledon-Sieg von 1962 ins Profilager gewechselt war, für ein astronomisches Jahressalär von 50.000 Pfund (ca. 600.000.- DM, und zwar harte DM, zu einer Zeit, als Tarzans Vater gerade mal 150.- DM netto im Monat verdiente, mit denen die ganze Familie auskommen mußte, denn seine Mutter war Hausfrau - und es gab manche, die noch weniger hatten, und die keine billige Dienstwohnung gestellt bekamen), seit 1968 wieder mitspielen durfte. Und nicht nur das - jetzt setzte die Turnierleitung sogar selber Preisgelder aus: Der Sieger bekam 2.000 Pfund (selbst nach der Abwertung von 1967 noch ca. 20.000.- DM), die Siegerin immerhin 750. (Im folgenden Jahr erhöhte man das auf 3.000 Pfund für Männer und 1.000 Pfund für Frauen; und seither wurde die Siegesprämie kontinuierlich gesteigert; heute beträgt sie sage und schreibe 1 Million Pfund - das 500-fache!) Prompt tauchte dieser Rod Laver wieder auf - für das Geld konnte man schon mal aus Australien anreisen - und kassierte wieder ab. Einen kleinen Trost gab es: Nun hörte endlich das dumme Gerede auf, daß man in Wimbledon nur die "goldene Ananas" gewinnen könne - die befindet sich nämlich oben auf dem Siegerpokal. (Bis 1948 durfte man den sogar nur anschauen; anschließend wanderte er wieder zurück in die Vitrine. Seit 1949 dürfen die Sieger immerhin eine Miniatur-Nachbildung von ca. 20 cm Höhe mit nach Hause nehmen, bis 1967 als einzigen Gewinn - daher der Ausdruck, der sich in der deutschen Sprache - und nur in der - bis heute erhalten hat, obwohl das eigentlich nur vergoldetes Silber ist. Ob wenigstens das Original aus echtem Gold besteht, hat noch niemand mit Sicherheit feststellen können; Dikigoros wagt es zu bezweifeln :-)

[der Wimbledon-Pokal für Männer mit der goldenen Ananas]

* * * * *

[David Bowie]

Noch jemand kassierte kräftig ab. Wer war nach der Trennung der "Beatles" (und bevor die als Solisten Karriere machten) Englands erfolgreichster Popstar? Ach, es war jemand, der seinem Mutterland ganz übel in den Rücken fiel, indem er einen Song mit dem Titel "Life on Mars?" (die Amerikaner waren zwei Jahre zuvor - angeblich, aber das ist eine andere Geschichte - auf dem Mond gelandet und überlegten, ob sie nicht als nächstes zum Mars fliegen sollten - zumindest im Film :-) schrieb, der die Zeile enthielt: "'Rule Britannia' is out of bounds" - ja, mit der Herrschaft Britannias war es vorbei. Aber konnte man jenen Clown auf der Bühne überhaupt ernst nehmen? Einen Transvestiten mit knallbunt gefärbtem Haar und Kastratenstimme? Manche englische Patrioten klammerten sich daran, diese Frage mit "nein" zu beantworten; aber andere sahen, daß David Bowie nur deshalb ins Kostüm des Hofnarren geschlüpft war, weil es sonst immer noch tabu gewesen wäre, einige traurige Wahrheiten auszusprechen (wie ja der Fall Enoch Powell drei Jahre zuvor gezeigt hatte). Es war ja nicht nur jene eine Zeile, denn wenn man zwischen den anderen las, war das eine Ballade auf Britannia, das Mächen mit den ergrauten Haaren, das durch seinen versunkenen Traum geht, das zuschauen muß, wie hungernde englische Matrosen sich mit "Höhlen-Menschen" (nämlich den Afro-Kariben) herum schlagen, während das Gesetz auf der Seite der Falschen (nämlich der Farbigen) steht. Und da gibt es Narren, die keine wichtigere Frage kennen als: Gibt es Leben auf dem Mars? Man sollte ihnen in die Augen spucken... Kennt Ihr, liebe jüngere Leser, David Bowie noch? Wißt Ihr, wo er her kam? Ja ja, aus England, noch dazu aus London, aber woher dort? Dikigoros will es Euch verraten: aus dem Stadtteil Brixton. Nie gehört? Natürlich nicht, denn Eure Massenmedien enthalten Euch die Entwicklung dort ja ebenso vor wie die in Berlin-Kreuzberg, Hamburg-Wilhelmsburg, Köln-Klettenberg usw. Was Dikigoros in Soho oder Kensington noch als harmlos-exotische Farbtupfer mit kulinarischer Note empfand, sah in anderen Stadtteilen Londons längst ganz anders aus - aber das werdet Ihr anderswo nicht lesen. Vielmehr wird man Euch Märchen auftischen von den indischen Flüchtlingen, die 1972 von Idi Amin aus Uganda vertrieben wurden oder nach dem indisch-pakistanischen Krieg aus Bangla Desh. Aber die von ihnen bewohnten Stadtteile Southall, Brent, Harrow und Spitalfields (wo schon immer die ärmsten Flüchtlinge gelebt hatten: erst die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten, dann die aus Rußland vertriebenen Juden, dann die aus Ost- und Südostasien vertriebenen Chinesen und schließlich die aus Ost-Pakistan vertriebenen Bengalen) meint Dikigoros nicht, und ausgerechnet jenen gerade mal 30.000 armen Schweinen die Schuld an der Überfremdung Englands anhängen zu wollen, ist eine dreiste Verzerrung der Tatsachen, und sie sind auch kein Kostenfaktor für die Sozialämter, sondern im Gegenteil eine Bereicherung - kulturell und wirtschaftlich, denn die meisten von ihnen waren gut ausgebildet, fleißig und genügsam und zahlten bald pünktlich ihre Steuern.

Nein, die Probleme entstanden ganz anders und ganz woanders, nämlich einerseits durch die raffgierigen Gewerkschaften, die für ihre Mitglieder immer höhere Löhne für immer weniger Arbeit heraus schlagen wollten, und andererseits durch die nicht minder raffgierigen Unternehmer, die es durchsetzten, daß seit 1956 massiv schwarze Gastarbeiter aus der Karibik, vor allem aus Jamaica, das damals noch eine britische Kolonie war, angeworben wurden, um mit ihnen Lohn-Dumping zu betreiben. (Manche meinen sogar, daß diese Entwicklung schon 1948 eingesetzt habe, als die ersten schwarzen Jamaicaner ins Land geholt wurden, um die Drecksarbeit zu machen, für die sich die Engländer zu fein waren. [Der Eiserne Vorhang hatte sich gerade über Mitteleuropa gesenkt, so daß keine Polen mehr nachkamen, die bis dahin das Gros der Gastarbeiter auf den Britischen Inseln gestellt hatten] Der alte Seelenverkäufer, auf dem sie angesegelt kamen, die "Empire Windrush", wurde in der verklärten Rückschau einiger Jamaicaner zu einer Art umgekehrten Mayflower hoch stilisiert; aber das waren gerade mal 498 Personen, und was die nach Hause berichteten, war nicht gerade dazu angetan, Nachahmer anzulocken: Sie wurden überall diskriminiert, und die Konservativen erfanden den Slogan: "You want a nigger as neighbour - vote Labour [Willst du einen Nigger als Nachbarn - wähle Labour]" - mit dem sie 1951 einen haushohen Wahlsieg errangen.) Wohlgemerkt: Nur Gast-Arbeiter durften ins englische "Mutterland" kommen, nicht etwa Asylanten o. ä. Pack, das stellte der anläßlich der Unabhängigkeit Jamaicas - das aber im Commonwealth blieb - erlassene Commonwealth Immigrants Act von 1962 noch einmal ausdrücklich klar. Die "Afro Caribbeans", wie sie sich selber nannten, zogen nach Brixton, Harlesden und Nottinghill (wo es - von den Gewerkschaften angezettelt - schon 1958 zu ersten Straßen-Schlachten zwischen Schwarzen und Weißen kam). Als David Bowie "Life on Mars?" sang (und die "Höhlen-Menschen" ganz offen als Millionen-Horden von "Mäusen" - er meinte "Ratten" - bezeichnete) war ihre Zahl bereits auf eine halbe Million angewachsen, Tendenz rapide steigend - drei Jahrzehnte später sollten sie sich schon verzehnfacht haben -, und arbeiten taten von ihnen nicht mal 10% - wofür gab es Stütze? (In "Anders Reisen Grossbritannien" zitiert Michael Kadereit den Text eines Reggae-Songs aus Liverpools Schwarzen-Viertel Toxteth - den Dikigoros nirgendwo anders wieder gefunden hat -, der da lautet: "Britain, das liegt mir nicht, aber das Wohlfahrts-System, das ist gut. Jede zweite Woche kriege ich meinen Giro. Dazu Sozialhilfe für Miete, damit lebe ich seit Jahren. Irgendein Scheiß-Job für 30 Pfund die Woche? Ich wäre doch bekloppt..." 1974 siedelte Bob Marley - angeblich in Jamaica politisch verfolgt - höchstpersönlich als Asylant nach England über, und in seinem Kielwasser erneut eine Unzahl von Afro-Kariben. Wie lange das noch "gut" gehen würde? Diese Frage wagten einstweilen nur die Hofnarren offen zu stellen. Andere machten noch auf "Heile Welt": Ein gewisser "Cat Stevens" zum Beispiel, der damals seine Karriere startete, und den Dikigoros hier nicht erwähnen würde, wenn er nicht Cypriote aus dem Londoner Stadtteil Camden wäre, und wenn er sich nicht später zu einer Leitfigur derjenigen aufgeschwungen hätte, welche die Zerstörung des althergebrachten Englands auf ihre Fahnen schreiben sollten.

* * * * *

Auch in Wimbledon bewahrte sich die weiße Oberschicht Englands noch eine Zeit lang die Illusion von einer "Heilen Welt". 1977 feierte das dortige Tennis-Turnier sein 100-jähriges Bestehen, und Queen Elizabeth II ihr 25-jähriges Thron-Jubiläum; und da sie um die publicity-wirksame Bedeutung jenes Turniers wußte; - inzwischen lebte auch Groß-Britannien im Fernseh-Zeitalter -, ließ sie es sich nicht nehmen, dort höchstpersönlich zu erscheinen, um die Pokale zu verteilen. Das Turnier hatte üble Zeiten hinter sich: Trotz (oder wegen?) der Zulassung von Profis und der Einführung von Preisgeldern spielten die stärksten Spieler der Welt lieber bei anderen Turnieren, wo es (noch) mehr zu verdienen gab; 1973 hatte die "Spieler-Gewerkschaft" (ja, so etwas gab es jetzt!) ATP Wimbledon geschlossen boykottiert; und 1975 hatte zum ersten Mal ein Neger gewonnen, Arthur Ashe (nomen atque omen :-) aus den USA - aber der hatte sich von allen amerikanischen Tennis-Spielern seiner Generation (zu der u.a. Jimmy Connors und John McEnroy gehören) noch am ehesten wie ein "Gentleman" benommen. Was ging das die Engländer an? Ashe war Amerikaner, ebenso wie Billie Jean King, die beste Tennis-Spielerin der 1960er Jahre. Sie wurden zwar allesamt ein wenig schräg angesehen - wie auch die beste Tennis-Spielerin der 1970er Jahre, Evonne Goolagong aus Australien, weil sie dunkelhäutig waren, aber wenn die in Übersee unbedingt eine "greater society" mit "equal opportunity" und "affirmative action" schaffen wollten (Dinge, über die Dikigoros an anderer Stelle schreibt, nämlich auf seiner Seite über den britischen Filmhelden James Bond, falls den jemand hier vermissen sollte - obwohl Sean Connery sich ja nicht als Großbritannier, geschweige denn als Engländer fühlte, sondern erklärtermaßen als schottischer Nationalist (der freilich in Kalifornien arbeitete, in Spanien lebte und in zweiter Ehe mit einer Marokkanerin verheiratet war) -; und um das gleich vorweg zu nehmen: auch über Lady Di schreibt er hier nichts weiter, dafür an anderer Stelle umso mehr), sollten sie das getrost tun; das waren "them (die [da draußen]), und die Briten waren "us (wir [hier drinnen]), Britannia rules - wenn auch nicht mehr die Tennis-Plätze. Oder doch? Das Damen-Einzel gewann ausgerechnet im Jubiläums-Jahr, als die Augen der ganzen (nicht nur Tennis-)Welt auf Wimbledon gerichtet waren, eine nicht mehr ganz so junge Dame, die in ihrer 17-jährigen Karriere den wohl einmaligen Rekord aufstellte, von 16 erreichten Grand-Slam-Finals 13 zu verlieren. Auch diesmal erwartete niemand im Ernst etwas anderes von der 32-jährigen Virginia Wade auf ihre alten Tage - aber sie siegte. Peinlich-betretenes Schweigen, als sie den Silber-Teller in Empfang nahm: Urplötzlich blickten die Briten in ihr eigenes Spiegelbild, und sie sahen eine häßliche Fratze, die sie Jahrzehnte lang verdrängt hatten, denn Virginia Wade war zwar zufällig in England geboren (in Bournemouth) und hatte auch die britische Staatsbürgerschaft angenommen, um nicht länger als Angehörige eines weltweit geächteten Staates (einer britischen Kolonie, die es 1961 gewagt hatte, "einseitig" ihre Unabhängigkeit zu erklären und die Republik auszurufen) diskriminiert und von allen Sportveranstaltungen ausgeschlossen zu werden; aber tatsächlich war sie Südafrikanerin indischer Abstammung, mit dunklem Teint und Kraushaar.

[Virgina Wade]

Exkurs. Ihr, liebe jüngere Leser, werdet das nicht mehr wissen, und es wird Euch auch nicht gelingen, es im Nachhinein zu überprüfen, denn alle Bilder aus der damaligen Zeit sind - ganz wie George Orwell das in 1984 beschrieben hat - verschwunden oder retouchiert worden. Wenn Ihr heute Fotos von Billie Jean King, Evonne Goolagong und eben Virginia Wade seht, dann werden sie Euch darauf alle wie reinblütige weiße Arierinnen erscheinen - und Billie Jean King hat es inzwischen durch mehrere Operationen (wie Michael Jackson :-) geschafft, eine halbwegs helle Haut zu bekommen und glattes Haar; sie war wohl auch nur eine "Quadroon", wie man früher sagte, eine Viertel-Negerin, ebenso wie Goolagong nur eine Viertel-"aboriginee" war und Wade nur eine Viertel-Inderin. Aber wenn Ihr es schaffen solltet, Euch mal eine Original-Ausgabe des Buches "100 Years of Wimbledon" aus dem Jahre 1977 zu besorgen - dort seht ihr sie alle noch, wie sie wirklich aussahen, und da wirkt z.B. Virginia Wood nicht nur wie eine Inderin, sondern fast schon wie eine Wedda (einer Rasse, deren Angehörige von den richtigen, "aryschen" Indern fast als Untermenschen angesehen und behandelt werden), und Billie Jean King beinahe wie eine Mulattin. Dikigoros hat sich oft gefragt, was diese Fälschungen bewirken sollen im lauthals verkündeten Zeitalter der juristischen "Gleichberechtigung aller Rassen". Wenn es die wirklich gäbe, warum muß man dann die faktische Ungleichheit, die Unterschiede - die nun einmal bestehen zwischen den verschiedenen Rassen - mit so viel Aufwand vertuschen? Wenn man die Schwarzen zwingt, sich die Haare blond zu färben und die Gesichtshaut zu bleichen, bis sie aussehen wie Weiße, dann brauchen wir die Gleichberechtigung doch nicht mehr, weil wir ja eine künstliche Gleichheit - oder zumindest deren Anschein - hergestellt haben, oder? Aber das ist typisch für die Widersprüchlichkeit der "politisch-korrekten" Gutmenschen. Da wir gerade beim Musik-Festival von Wight waren, dessen Star unter den weißen Sängern Robert Zimmermann alias "Bob Dylan" war: Las Dikigoros doch kürzlich in einer bekannten Internet-Enzyklopädie bzw. auf deren Diskussionsseite einen heftigen Streit über die Frage, ob man erwähnen dürfe, daß Zimmermann Jude ist oder nicht oder doch oder besser doch nicht, denn das könnte ja diskriminierend, beleidigend und verleumdend sein. (Vielleicht verschweigt man deshalb auch beharrlich, daß die Wimbledon-Siegerin von 1977 eigentlich Sarah Virginia Wade heißt - obwohl sie gar keine Jüdin ist, ihre Eltern fanden den Namen einfach nur schön :-) Wie bitte? Aber hallo, liebe Gutmenschen - habt Ihr etwas gegen Juden? Wenn ja, faßt Euch gefälligst an die eigenen Nase, wenn nein - was stört Euch dann an der Feststellung?

Und das ist ja nicht der einzige Fall: Wie war das mit den gleichen Rechten für Schwule und Lesben? Nein, Dikigoros ist dafür, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln, deshalb ist er dagegen, Homosexuelle Kinder adoptieren zu lassen und ihren Lebens[abschnitts]partnern die gleichen Renten-, Unterhalts- und Versorgungs-Ansprüche zu gewähren wie Heterosexuellen; aber ansonsten hat er nichts gegen sie. (Er hat ja auch nichts gegen Türken in der Türkei, Neger in Afrika, Deutsche in Deutschland, Fußballer in Wembley und Tennisspieler in Wimbledon - halt jeder, wo er hin gehört; wem es dort nicht gefällt, der kann ja weg bleiben, und in die Schwulenkneipe braucht auch niemand zu gehen, dem das englische Ale dort zu warm ist :-) Und die Gutmenschen doch wohl auch nicht, oder? Dennoch erhob sich kürzlich ein Mords-Geschrei (jawohl, von Boykott-Aufrufen bis hin zu Mord-Drohungen!), als ein Regisseur es wagte, einen Film zu drehen, in dem Alexander der Große wahrheitsgemäß als Schwuler dargestellt wurde. Das sei doch eine Diskriminierung, Beleidigung, Verleumdung... usw., wie oben. Diskriminierung ja, denn "discernere" heißt ja nichts weiter als "unterscheiden" (und zwischen Homos und Heteros gibt es nun mal einen kleinen Unterschied :-). Aber wieso denn eine Verleumdung, wenn es unzweifelhaft so war, und wieso eine Beleidigung, wenn schwul sein nicht mehr als etwas Negatives angesehen wird? Die Gutmenschen verheddern sich mehr und mehr im Lügennetz ihrer contradictiones in adiecto. (Was das nun wieder ist? Nun, wer das nicht weiß, obwohl er ständig das Fremdwort "Diskriminierung" im Munde führt, dem wird es nichts schaden, diesen Ausdruck mal im Fremdwörter-Duden nachzuschlagen :-) Am Ende fiel den englischen Gutmenschen nichts Besseres ein, als den Untertanen ihrer Majestät ihr bis dahin liebstes Puppenspielzeug zu verbieten, die Gollywogs, denn inzwischen galt "wog" als Schimpfwort für Farbige. (Etwa zur gleichen Zeit verboten jenseits des Kanals die deutschen Gutmenschen ihren Untertanen die Bezeichnung "Negerkuß" für ihr liebstes Naschwerk - Dikigoros konnte in seiner besten Zeit ein Dutzend am Stück verdrücken -, nicht etwa weil diese Bezeichnung als Aufruf zur "miscegenation" verstanden werden könnte, sondern weil man darin eine Diskriminierung der Mohrenköpfe sah :-) Exkurs Ende.

[Gollywog-Puppen - die englische Version des Sarotti-Mohrs]

Wie war das jetzt mit "denen da draußen" und "uns hier drinnen"? Mit einem Schlag - dem letzten, den Virginia Wade zum 6:1-Spiel-, Satz und Turniersieg ins Feld ihrer Gegnerin Betty Stove schmetterte - erkannten die Engländer, daß "them" längst mitten unter "us" waren. Wohlgemerkt: Das schreibt Dikigoros aus der Sicht der Engländer, die ihr Farbigen-Feindbild immer wieder an den Indern festgemacht haben; und er wird nicht müde zu betonen, daß dies ein Zerrbild ist, zumal dabei Hindus und Muslime ständig in einen Topf geworfen werden: Die Hindus sind die bevorzugten Opfer der Skinheads der "National Front" und anderer Schlägertruppen, die ihr Mütchen bevorzugt an jenen harmlosesten, da friedlichsten Ausländern in England kühlen (mit dem schändlichen Höhepunkt 1979 in Spitalfields), da sie sich an die anderen, wirklich gefährlichen, nicht heran trauen: Die Muslime bildeten ihre eigene Parallel-Gesellschaft aus, mit einem eigenen Erziehungswesen in islamistischen Kader-Schmieden. Hier wäre es an der Zeit gewesen, den feinen Unterschied zu machen und eine Entscheidung zu treffen: Die Muslime haben nun mal andere Wertvorstellungen, andere Ansichten über Recht und Unrecht, Anstand und Moral, Gott und die Welt; da gilt die Ehre der Familie und der Religion mehr als das Leben eines Ungläubigen - aber auch eines muslimischen Rechtsbrechers oder einer muslimischen Rechtsbrecherin. Dikigoros kann diese Lebenseinstellung durchaus verstehen, er hat sogar Verständnis für sie (was durchaus nicht das gleiche ist, wie er immer wieder betont!); aber er vermag sie in einigen wesentlichen Punkten nicht zu teilen, vor allem dem, daß man für seinen Glauben und seine Wertvorstellungen nicht nur kämpfen müsse, um sie für sich selber zu bewahren, sondern auch das Recht, ja die Pflicht habe, sie anderen aufzuzwingen. Und da kommt es zum Schwur: Entweder man billigt den Muslimen diese Weltsicht - und eine daran ausgerichtete Lebensweise zu -, dann darf man sie nicht nach unseren Rechts- und Wertmaßstäben be- und verurteilen, wenn sie z.B. die sexuellen Verfehlungen ihrer Töchter, Schwester und Ehefrauen oder das korankritische Buch eines abtrünnigen Muslims in Selbstjustiz mit dem Tode bestrafen; oder man tut das nicht - dann darf man sie aber gar nicht erst ins Land lassen bzw. man muß dafür Sorge tragen, daß sie es schleunigst wieder verlassen. Das sollten sich - nicht nur englische - Politiker hinter die Ohren schreiben, die immer noch der Illusion nachhängen, es könnte ein "dritter Weg" gefunden werden: Eine solche Alternative gibt es nicht; insbesondere ist es aussichtslos, einen anständigen Muslim seinem Glauben entfremden und ihn in eine christliche (oder "westliche") Gesellschaft "integrieren" zu wollen - damit wird man allenfalls beim Abschaum der islamischen Gesellschaft Erfolg haben... Ja was, liebe Leser, Ihr habt doch nicht etwa geglaubt, daß Dikigoros Euch hier ganz ohne Hintergedanken die Geschichte des britischen Fußball- und Tennissports auftischen würde, wenn sich aus dieser nicht in einem derart verblüffenden Ausmaß auch die übrige Geschichte Englands wie in einem Brennglas wiederspiegeln würde? Denn so war es, und auch wenn die Briten die Ursachen jener traurigen Entwicklung, die ihr Land genommen hatte, falsch sahen, so erkannten sie doch zumindest, daß es an der Zeit war, aus dem schönen Traum des British Welfare State zu erwachen und sich einmal umzuschauen, auch außerhalb Wimbledons. (Jemand soll mal - vor 1977 - gesagt haben, daß die Oberschicht-Engländer in einer eigenen, abgekapselten Welt leben und gar nicht mitbekommen, was "draußen" vor sich geht - damit war jetzt Schluß, Dank Wimbledon und Dank Virginia Wade.)

Die Bilanz fiel vernichtend aus: Die englische Wirtschaft stand vor dem Zusammenbruch (die schottische hielt sich noch mühsam mit der Produktion von Whisky über Wasser :-); das Vereinigte Königreich hatte 1,5 Millionen Arbeitslose (das, liebe jüngere deutsche Leser, galt damals als viel; als der Ire Gilbert O'Sullivan Anfang der 1970er Jahre mit Songs wie "I hope you'll stay" die Hitparaden in aller Welt stürmte, hatte er schon eine Million Arbeitslose als ganz schrecklich beklagt), die Jahres-Inflation lag bei knapp 30%, das Außenhandels-Defizit betrug zweieinhalb Milliarden Pfund im Jahr (auch das war für damalige Verhältnisse viel, denn das Pound Sterling war noch immer rund 6.- DM wert (auch wenn die Münzen nicht mehr aus Silber waren), also fast halb so viel wie nach dem Krieg und knapp ein Drittel dessen, was es vor dem Krieg wert gewesen war), Streiks erschütterten das Land, das sich fest im Griff der mächtigen Gewerkschaften befand, das Bruttosozialprodukt pro Kopf der Bevölkerung war nur wenig mehr als halb so hoch wie in Deutschland; weder der Beitritt zur EWG noch die beginnende Förderung des Nordsee-Öls hatten den Absturz aufhalten können - im Gegenteil, wie viele meinten: Statt der billigen australischen und neuseeländischen Butter und Wolle mußte man nun die viel teureren EWG-Produkte kaufen, denn die ersteren wurden durch Zollschranken und Außenhandels-Beschränkungen fern gehalten, und die letzteren heizten zwangsläufig die Inflation an. Die Parteien reagierten ganz unterschiedlich, um der Krise Herr zu werden: Die regierende Labour-Partei wählte zwei Kommunisten an die Spitze: James Callaghan wurde neuer Premier-Minister, und sein Gesinnungs-Genosse Foot Außenminister. In keinem anderen westlichen Land gab es in den 1970er Jahren eine derart tiefrote Regierung - und das will etwas heißen im Jahrzehnt Allendes; aber anders als in Chile konnten die USA nicht einfach die C.I.A. nach England schicken und einen Militär-Putsch inszenieren. Das brauchten sie aber auch gar nicht, denn inzwischen hatten die oppositionellen Konservativen ("Tories") wie gesagt die erfolglose Chemikerin und Juristin, aber erfolgreiche Hausfrau Margaret Thatcher zur neuen Vorsitzenden gewählt, die mit zwei Einkaufsnetzen in den Wahlkampf zog (einem vollen und einem halb-leeren), um zu demonstrieren, wieviel man früher, in der guten alten Zeit, als das Pfund noch 20 Schillinge oder 240 Pennies wert war), dafür kaufen konnte, und wie wenig man nun, nach Jahren der EG-Mitgliedschaft und Währungsreform (danach zählte das Pfund nur noch 100 Pence), der Labour-Regierung und der Inflation, die sie verschuldet habe, nur noch dafür bekam. Das leuchtete den Wählern - und noch mehr den Wählerinnen - ein; Thatcher gewann die Unterhauswahlen von 1979 mit einem Erdrutsch-Sieg; es wurde die Zäsur in der britischen Nachkriegs-Geschichte.

Das wurde aber auch Zeit; so wie bisher ging es nicht weiter, das spürten sogar Leute wie Dikigoros und seine Mitreisenden, als sie 1980 zur letzten Aufführung des Kult-Musicals "Jesus Christ Superstar" nach London fuhren. (Das letzte Konzert von Cat Stevens - dessen Fan er einmal war - hatte er verpaßt; er hatte es im November 1979 im Londoner Wembley-Stadion veranstaltet, vor 100.000 begeisterten Zuschauern; anschließend hatte er zu deren Entsetzen verkündet, daß er zum Islam konvertiert sei, fortan "Yusuf Islam" heiße und seine Karriere hiermit beendet habe; die Einnahmen aus dem Konzert sollte er in eine islami[sti]sche Kaderschmiede investieren, die berüchtigte "Islamia School".) Eigentlich wirklich nur zu diesem Zweck, also nur für ein paar Tage; aber man lebt ja nicht im luftleeren Raum und kann die Augen und Ohren doch nicht ganz verschließen vor dem, was um einen herum vorgeht - jedenfalls wenn man kein Pauschalarrangement gebucht hat. (Und das hatte sich Dikigoros abgewöhnt, seit er zum ersten- und letztenmal eine Reise mit dem rollenden Bus-Hotel der Firma ROTEL rund um die britischen Inseln mitgemacht hatte, von der er hier nichts weiter berichten kann, als daß er von Land und Leuten eigentlich gar nichts mitbekam - immer nur dieselben deutschen Mitreisenden, mit denen man von morgens bis abends zu so genannten "Sehenswürdigkeiten" gekarrt wurde, an denen man dann bestenfalls für 5-10 Minuten aussteigen durfte, um zu knipsen, denn das ganze schien als eine Art "Foto-Safari" gedacht zu sein - der einzige, der keinen Fotoapparat mit hatte, war Dikigoros.) Vor dem Kurztrip dachte man, es müsse doch ein billiges Vergnügen werden, denn das Pfund war kaum noch 3.- DM wert. (Dikigoros erinnert sich noch gut, wie er bei einem abendlichen Kneipenbesuch einen britischen Patrioten ärgerte, indem er ihm eine Wette anbot, wann sein Wechselkurs unter 1.- DM fallen würde - gut, daß der Limey die Wette nicht annahm.) Aber die Inflation war derart heftig, daß man in London-Mitte kaum noch ein Hotelzimmer bezahlen konnte - nun ja, man fuhr halt mit der Metro etwas weiter hinaus, nach Kensington, da ging es; und Essen war wieder in Soho angesagt. Und die Musik? Tja, die war gut, und der äußerlich kleine, unscheinbare Andrew Lloyd-Webber, der sie geschrieben hatte, war als verlorener Sohn in seine Geburtsstadt London (er stammte just aus Kensington) zurück gekehrt, nachdem er am New Yorker Broadway ganz groß Karriere gemacht hatte. Und doch wurde sein damals noch erfolgreichstes Stück abgesetzt - warum? Gewiß, anfangs hatte es Ärger mit der Kirche gegeben, von wegen Verunglimpfung des Herrn Jesus Christus; bei der Premiere hatten Engländer auf der Straße demonstriert "gegen die Amerikanisierung unseres Theaters" usw., aber gegen alle Widerstände hatte es sich jetzt acht Jahre ununterbrochen auf dem Spielplan gehalten (und auch die Abschluß-Vorstellung war so gut wie ausverkauft). Nun, inzwischen nahm man an anderen Dingen Anstoß: War es nicht vielmehr eine Verunglimpfung der Juden, daß man Judas Ischariot als Verräter darstellte? (Das behauptete jedenfalls der Rabbiner Marcus Tanenbaum vom American Jewish Committee.) Dikigoros konnte sich ob einer solchen Frage - die ernsthaft diskutiert wurde! - nur an den Kopf fassen: Es stand doch nun mal so in der Bibel, einer jüdischen Quelle - die kein anti-semitisches Produkt war! (Er ahnte nicht, daß die österlichen Passionsspiele von Oberammergau bald mit ähnlichen Vorwürfen politisch-korrekter Gutmenschen konfrontiert werden sollten, und daß der arme Pfarrer Daisenberger, der anno 1850 den Text dazu geschrieben hatte, posthum als "Nazi" diffamiert werden sollte.) Die Rolle des Judas war pikanterweise mit einem Neger besetzt, und der spielte - und sang - ganz ausgezeichnet. Aber auch außerhalb des Theaters des Theaters war nicht mehr zu übersehen, daß sich einige Bezirke von London (vom Rest Englands sahen sie ja auf diesem kurzen Trip nichts) allmählich "bunt" (man sagte nicht mehr "black" - wer wollte schon schwarz sehen? -, sondern "coloured") färbten. Den Begriff "multikulti" gab es noch nicht; aber Dikigoros und seine Mitreisenden beschlich schon damals ein ungutes Gefühl, daß diese Entwicklung kein gutes Ende nehmen würde. Sie kehrten in ihre damals noch heile deutsche Welt zurück; Andrew Lloyd-Webber aber zog wieder in die Welt hinaus, schrieb weitere Musicals und wurde damals erst recht zum Weltstar. Empfand ihn noch jemand als Engländer? Empfand er sich selber noch als einer? Natürlich nicht - er war ja Waliser!

* * * * *

Mrs. Thatcher machte sich also daran, den britischen Staat von Grund auf umzukrempeln: Sie riß das Ruder des Staatsschiffes von scharf links nach scharf rechts herum, brach die Macht der Gewerkschaften, schaffte den Wohlfahrts-Staat (die soziale Hängematte, wie ihre Anhänger immer gelästert hatten) weitgehend ab und brachte England mit eisernen Sparmaßnahmen wirtschaftlich wieder auf Kurs - das konnte sie gut, schließlich war sie Tochter eines Krämers und Dorfschulzen. Das war sicher sehr löblich, sollte man meinen, denn der Zweck heiligt doch die Mittel - oder? Gewiß - aber was ist der erstere? Darf Dikigoros auch Euch, liebe "konservative" Leser, anregen, einmal kurz darüber nachzudenken, was Sinn und Zweck von Wirtschafts-, Sozial-, ja überhaupt von Politik ist? Ist sie nur Selbstzweck, dient sie nur der Machterhaltung der Herrschenden? Mag sein, daß dies das letzte Ziel ist; aber auf dem Weg dorthin müssen doch noch einige andere Etappenziele erreicht werden (die man den Untertanen gerne als eigentliche Ziele verkauft); das wichtigste davon ist das friedliche, gedeihliche Zusammenleben der staatlichen (früher hätte man gesagt: der völkischen) Gemeinschaft, denn ohne die ist auch den Herrschenden ein ersprießliches Regieren nicht möglich. Wer dieses friedliche Gemeinschaftsleben stört, muß bekämpft werden. Deshalb war es ein richtiges und wichtiges Etappenziel, die Macht der "Trade Unions [Gewerkschaften]" zu brechen, denn die waren eine Pest und mit der Labour Party in einem kaum glaublichen Maße verfilzt: Wer einen Arbeitsplatz haben wollte, mußte in der Gewerkschaft sein, denn ein Arbeitgeber, der Arbeiter einstellte, die nicht gewerkschaftlich organisiert waren, wurde mitsamt seinen Geschäftspartnern kaputt gestreikt. Wer aber in der Gewerkschaft war, erwarb automatisch die Mitgliedschaft in der Labour-Partei - die er natürlich noch extra zu bezahlen hatte. (So hätten es der DGB und die SPD in Deutschland auch gerne gehabt :-) Die meisten Arbeitnehmer hatten von diesen kostspieligen Zwangsmitgliedschaften längst die Nase gestrichen voll, und Frau Thatcher konnte sich darob ihrer Sympathien sicher sein. Das mit der "Reform" des Sozialsystems war eine andere Sache - wie ja auch Ihr, liebe deutsche Leser, in der Zwischenzeit lernen mußtet. Als Dikigoros zur Schule ging, gab es in seinem Englisch-Lehrbuch ein großes Kapitel über den berühmten britischen Wohlfahrts-Staat: "From the cradle to the grave [Von der Wiege bis zur Bahre (und im Englischen gibt es kein Wort für Formulare, das sich darauf reimt :-)]" lautete die Überschrift, und da war von märchenhaften Dingen die Rede: von Mindestlöhnen für die Arbeitenden, ausreichendem Arbeitslosengeld für die, die keine Arbeitsstelle hatten, und gesicherten Renten für jedermann; von kostenlosem Kindergarten-, Schul- und Arztbesuch für alle, und zu allem Überfluß von einem breiten gesellschaftlichen Konsens über all das - und über seine Finanzierung durch die Allgemeinheit.

Dieser Konsens ist das wichtigste, liebe Leser, das Einverständnis der Solidargemeinschaft. Die Frage ist, wie eng oder weit man den Kreis dieser Gemeinschaft ziehen kann, soll oder muß. Die Familie? Selbstverständlich (jedenfalls damals noch, da waren die Familien auch zahlenmäßig stark genug, um das zu gewährleisten). Die Kommune als Gemeinde und Gemeinschaft, die sozialie Härte milderte? Die Grafschaft? Die Region? England [Schottland, Wales, Nordirland]? Groß-Britannien? Das Commonwealth? Die EG (so nannte man die EWG inzwischen)? Und morgen die ganze Welt? Wie weit geht die Bereitschaft der produktiven Menschen, ihre noch nicht, nicht mehr oder überhaupt nicht produktiven Mitmenschen mit durchzuziehen, zu unterstützen? "Support" nennt sich die Stütze in England, "support" nennt sich der Unterhalt, den in direkter Linie Verwandte einander schulden, "supporters" nennen sich die Fußball-fans, die allwöchentlich einen Teil ihres Lohnes ins Fußball-Stadion tragen, um ihren Verein zu unterstützen. Zu letzterem sind sie allemal bereit, so wie jeder anständige Familienvater bereit ist, seine Frau und seine Kinder zu unterstützen, eventuell auch noch seine Enkelkinder und seine Geschwister, Neffen und Nichten, in wenigen Ausnahmefällen auch die noch weiter entfernteren Verwandten, und womöglich gar die, mit denen er nur verschwägert ist - jedenfalls solange er noch nicht geschieden ist, danach muß er gezwungen werden, das weiterhin zu tun, jedenfalls bei Frau und Kindern, denn sonst würden die ja der Allgemeinheit zur Last fallen, und das will die Allgemeinheit nicht. Wieso eigentlich nicht? Fragt man sie denn, ob sie Sozialhilfe an andere zahlen will für Leute, die viel weniger "dazu" gehören als etwa eine geschiedene Frau und gemeinsame Kinder, die man sich ja schließlich selber mal angelacht hat? Die Psychobiologie - eine relativ junge Wissenschaft, die in den 1970er Jahren entstand und in gewissen Kreisen bis heute nicht wohl gelitten ist, obwohl ihre Ergebnisse nicht weniger wichtig sind als die anderer Naturwissenschaften wie Chemie oder Kernfysik - hat gezeigt, daß unsere Bereitschaft, solche Leistungen zu erbringen, unbewußt durch die Gene gesteuert wird, beim Menschen genauso wie im übrigen Tierreich. Einfach gesagt: Je näher wir mit jemandem genetisch verwandt sind, desto eher sind wir bereit, ihm Unterhalt zu gewähren. Der oder die Betreffende mag dessen durch und durch unwürdig sein - das tut nichts zur Sache (wie schon die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn zeigt :-); andere mögen es hundertmal mehr verdient haben - aber wenn sie nicht mit uns verwandt sind, hilft ihnen das nichts. Das mag schlimm sein, liebe Leser, und es mag jeglicher Rationalität widersprechen im Zusammenleben einer Gemeinschaft; aber es ist so, und wir werden es nicht ändern, denn es ist fest in unseren Genen einprogrammiert. Nun, ein paar Schmarotzer kann sich ein ansonsten gesundes Gemeinwesen schon leisten - um zu verhindern, daß es allzu viele werden, müssen Kinder und Jugendliche in Elternhaus und Schule halt ordentlich erzogen werden - nach anderen Kriterien als sie z.B. die PISA-Studie anlegt (aber das ist eine andere Geschichte).

Die Geschichte lehrt, daß sich ein "Sozialstaat", der "großzügig" denjenigen, die etwas erarbeiten oder erwirtschaften, etwas weg nimmt, um es an diejenigen umzuverteilen, die (noch) nichts (mehr) erarbeiten oder erwirtschaften - Politiker und Beamte, Kirchen- und Parteibonzen, Rentner und Pensionäre, Mütter und Kinder, Schüler und Studenten, Arbeitslose und Arbeitsunfähige (und Arbeitsunwillige :-), Asylanten und Flüchtlinge usw. - nur so lange halten kann, wie das Volk, das ihn bildet, ein gewisses Mindestmaß an genetischer Homogenität aufweist. (Mit anderen Worten: der "Sozialstaat" ist nur im "Nationalstaat" machbar; darüber sollten diejenigen, die den letzteren abschaffen wollen, mal intensiv nachdenken.) In den 1950er Jahren konnte der Amerikaner Woody Guthrie - Bob Dylons erklärtes Vorbild - seinen armen Landsleuten noch zurufen: This land is your land [Dieses Land ist Euer Land]", nach dem Motto: Auch wenn es Euch dreckig geht, beißt die Zähne zusammen und schuftet weiter - es ist doch Euer Land! Und das war es anfangs auch noch, denn die Schwarzen und die Roten, die Asiaten und die Latinos hatte man ja de facto aus der Gesellschaft ausgeschlossen bzw. sie gar nicht erst aufgenommen. So konnte das Lied 1956 ein großer Hit werden. Als es 1966 neu aufgelegt wurde, hatten Kennedy und Johnson bereits die "Greater Society" in Angriff genommen, die auf "Equal Opportunity" und "Affirmative Action" hinaus lief, d.h. erst auf die Gleichberechtigung aller Rassen, dann auf die Benachteiligung der Weißen zugunsten der Farbigen, und das Lied hatte nur noch einen mäßigen Erfolg; 1984, als es auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung noch ein drittes Mal heraus gebracht wurde, flopte es ganz - es waren keine Käufer mehr da, die sich angesprochen fühlten, denn die Weißen waren vergrätzt, und die Farbigen hatten sich eh nie wirklich als "Amerikaner" gefühlt. Ob Guthrie auf Wight noch der weiße Star gewesen wäre? Wir wissen es leider nicht, denn er starb bereits 1967 in einer New Yorker Irrenanstalt (was ja schon fast doppelt gemoppelt ist :-). Ihr haltet das für unerheblich, liebe Leser? Mitnichten - solche Zusammenhänge lest Ihr zwar in keinem "ordentlichen" Geschichtsbuch, aber sie sagen viel mehr aus über die Verfassung (und die seit einiger Zeit so in Mode gekommene "Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte") eines Landes als die Dinge, die Ihr dort für gewöhnlich vorgesetzt bekommt, und dieses Lied ist dafür ein Parade-Beispiel. Wie heißt es in der Karikatur: "Support your country" - unterstütze Dein Land. Deine Familie, Dein Land, Dein... und wenn nun jemand das Gefühl hat, daß es gar nicht mehr sein Land, sein Volk, sein Staat, seine Gemeinschaft ist? "Mein Bac, Dein Bac, unser Bac?" Ja, aber nur innerhalb der Familie - und selbst da wird das schon in Frage gestellt!

[Supporters]

Wohlgemerkt: Es kommt nicht unbedingt darauf an, ob dieser jemand nun "Recht" hat oder nicht, nicht auf die Fakten, sondern - aufs Gefühl, auf das, was die Menschen empfinden, die diese ganze Umverteilungs-Maschinerie finanzieren (sollen), also die "supporters". Wenn sich bei ihnen der - richtige oder falsche - Eindruck durchsetzt, daß sie von Fremden ausgebeutet werden, mit denen sie genetisch nichts gemeinsam haben (einerlei, ob das eine fremde Oberschicht von Er-Oberern ist, wie 1066 die Normannen, oder eine fremde Unterschicht von Asylanten aus den ehemaligen Kolonien - beide werden gleichermaßen als Schmarotzer angesehen), dann verabschieden sich nach und nach immer mehr Supporters aus der Solidar-Gemeinschaft und dem Sozialabgaben-System; und wenn das zu viele tun, weil immer weniger Leistungsträger immer mehr Leistungsempfänger unterstützen sollen (das ist ein Teufelskreis), dann bricht das ganze System eines Tages zusammen. Das kann schrittweise gehen: Es beginnt mit der Investitions-Verweigerung der Unternehmer, d.h. der Verlagerung von Arbeitsplätzen, Kapital und Know-how ins Ausland (wir müssen dabei noch nicht einmal an Kapitalflucht oder Steuerhinterziehung denken, sondern einfach nur an Gewinn-Maximierung und Belastungs-Minimierung) und geht hinunter bis zur Arbeits-Verweigerung der zum Unterhalt ohne angemessenen Selbstbehalt verurteilten Familienväter a.D.; und wenn dieser passive Widerstand irgendwann in aktiven Widerstand umschlägt, dann wird es zu einem Bürgerkrieg kommen, gegen den die Unruhen in Nordirland, die immer mal wieder so bezeichnet werden, läppisch sind, und bei dem es nur Verlierer geben wird. Was kann man aber dagegen tun, daß es zu solch einer schlimmen Entwicklung kommt, und was haben die Engländer speziell unter Maggy Thatcher, der "Iron Lady" [Eiserne Lady - benannt nach einem alten Folterinstrument], in dieser Hinsicht getan? Nun, es gibt eigentlich nur zwei Alternativen: Entweder man wirft die überhand nehmenden Fremden hinaus und besinnt sich wieder darauf, eine genetisch möglichst homogene Gemeinschaft zu schaffen. Aber damit riskierte man, daß ein es zu einem anderen Bürgerkrieg kommt, nämlich wenn die Fremden sich gegen den Hinauswurf gewaltsam zur Wehr setzen - und wer will schon hören oder sehen, daß dieser Bürgerkrieg ohnehin kommen muß, und daß er mit jedem Tag, den man sein Kommen hinaus zögert (aufgeschoben ist nicht aufgehoben :-), nur schlimmer wird? Oder aber... man streicht die Sozialleistungen zusammen, auch für diejenigen, die eigentlich einen moralischen - oder genetischen - Anspruch darauf hätten, wenn man die alten Maßstäbe anlegte. Das ist eine harte Entscheidung, und keine der beiden Alternativen ist schön; es kann sich nur darum handeln, das geringere Übel ausfindig zu machen - wie hättet Ihr entschieden, liebe Leser?

Mrs. Thatcher und ihre konservativen Parteifreunde zögerten noch, da nahm "die Straße" das Heft des Handelns selber in die Hand: Im April 1981 begann der erste - noch begrenzte - Bürgerkrieg zwischen der "National Front" und der "Afro-Kariben" in Brixton. (Wer angefangen hat? Dikigoros weiß es nicht, er war nicht dabei; aber das war wohl wie beim Ersten Weltkrieg: Gewollt hatten ihn alle, und wer nun zufällig den ersten Schuß abfeuerte, ist müßig zu fragen.) Schnell griff er auf Bradford, Birmingham, Leeds und Liverpool über. (Vor allem in Leeds und Liverpool standen die Fußball-Rowdies an vorderster Front :-) Die Polizei versuchte, den Neger-Aufstand nieder zu schlagen - der nun nicht mehr auf Kuba statt fand oder im Kongo, wie in jenem harmlosen Fahrtenliedchen, das damals längst verboten und aus der "Mundorgel" entfernt worden war, sondern im eigenen Lande, auch wenn man ihn herunter spielte und zu "race riots [Rassenunruhen]" verniedlichte. Sie nahm Massenverhaftungen vor, richtete Konzentrationslager ein, und die Regierung gab erschrocken einen Untersuchungsbericht in Auftrag. Wie das so war (und ist) wurde jener Bericht von einem alten, verkalkten Juristen in weiß-gepuderter Perücke mit langem Zopf am Schreibtisch ausgesponnen, pardon ausgearbeitet, der noch nie einen farbigen Immigranten aus der Nähe gesehen hatte, einem Lord Scarman (Feigmann - nomen atque omen :-), der zu feige war, den Dingen ins Auge zu sehen, und daher folgende glorreiche Empfehlungen abgab: Die Schwarzen nicht mehr bekämpfen, sondern sie "integrieren", d.h. alle arbeitslosen Neger zu Beamten machen, vorzugsweise Polizeibeamten, die übrigen zu Kommunal-Politikern, und ihnen die Regierung der mehrheitlich von ihresgleichen bewohnten Städte und Stadtteile überlassen. - Nein, das ist kein schlechter Witz, den sich Dikigoros da ausgedacht hat, sondern genauso stand es im Scarman Report; es war der Weg des vermeintlich geringsten Widerstandes, und die Regierung Thatcher entschied sich, ihn zu gehen. Die Schwarzen verstanden sofort: Man reichte ihnen den kleinen Finger, also konnten sie auch gleich die ganze Hand nehmen - und abhacken. 1985 kam die zweite Bürgerkriegswelle, ausgehend vom Londoner Stadtteil Tottenham, wo die letzten weißen Polizisten (nur mit einem Gummiknüppel "bewaffnete" Bobbies) auf offener Straße tot geschlagen wurden, die bald auf ganz England über schwappte, wobei vor allem Handsworth in Birmingham (dessen Umgebung man bereits im 19. Jahrhundert "black country" genannt hatte - allerdings nicht wegen seiner Bevölkerung, sondern wegen seiner Kohlezechen :-), Mosside in Manchester, Toxteth ("Little Africa") in Liverpool, Bradford bei Leeds, Highfields in Leicester und St. Pauls in Bristol traurige Schlag-Zeilen machten - im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie reagierte die Regierung Thatcher? Sie gab erneut nach, sprach die Mörder frei, steckte sie in Uniformen, überließ ihnen die "Selbstverwaltung" und tröstete sich mit dem Gedanken, daß das ganze formell ja noch englisches Gebiet war - schließlich finanzierte der englische Staat den Spaß mit englischen Steuergeldern - die nun an allen anderen Ecken und Enden fehlten. Bald darauf brannten in allen muslimischen Gemeinden Englands Portraits von Salman Rushdie und seine Bücher auf den Scheiterhaufen, die der Mob auf offener Straße entzündet hatte. Rädelsführer war kein anderer als Yusuf Islam alias Cat Stevens, der sich zum Vorkämpfer der Muslime in England zur Vollstreckung von Khomeinis Todes-Fatwā aufgeschwungen hatte. In England blieb er dafür straffrei, denn die Obrigkeit wagte es nicht mehr, gegen derartige Vorgänge einzuschreiten. (Aber in den USA verfolgte man seine Entwicklung zum Sympathisanten des islamischen Terrors sehr genau. Seit dem Kamikaze-Anschlag auf das World Trade Center vom 9. September 2001, den er nach Ansicht der CIA mit finanziert haben soll, darf er nicht mehr in die USa einreisen.) Das, liebe Leser, war das wichtigste Resultat der Regierung Thatcher: die Kapitulation vor den Schwarzen und den Muslimen, denen man große Teile des Landes überließ (so hatte es auch in Südafrika angefangen, mit den "Homelands" - aber das ist eine andere Geschichte), sie vollständig alimentierte, aber auf jegliche Kontrolle verzichtete. An diesen Brutstätten wurde die Saat des Terrors gepflanzt, der ab 2001 eine noch viel furchtbarere Ernte halten sollte - und alles nur aus Angst vor einem dritten Bürgerkrieg, der damals noch mit ein paar Regimentern Militär und etwas härterem Polizeieinsatz unter minimalen Opfern zu gewinnen gewesen wäre. (Bitte werft die beiden Arten von Bürgerkrieg, über die Dikigoros hier schreibt, nicht in einen Topf, liebe Leser: Die ersteren, nämlich die von farbigen Immigranten angezettelten Straßenschlachten, sind unvermeidlich; aber sie wären damals noch leicht zu gewinnen gewesen - nun werden sie die nächste Generation, der man sie vermacht hat, ungleich mehr Blut, Schweiß und Tränen kosten. Die letztere Art Bürgerkrieg aber, der durch die immer stärkere Ausbeutung der Leistungsfähigen und -willigen und Umverteilung der Früchte ihrer Arbeit an die Leistungsunwilligen droht, ist nicht zu gewinnen, sondern würde nur Verlierer sehen - aber dieser Bürgerkrieg wäre vermeidbar, wenn man sich der Schmarotzer entledigte und dafür notfalls den ersteren Bürgerkrieg in Kauf nähme.)

Die notwendige Kehrseite dieser Medaille war wie gesagt die Abschaffung des nun nicht mehr finanzierbaren "sozialen Wohlfahrts-Staates" für die Engländer selber. Nun, wer die Regierungs-Chefin kannte, hätte von vornherein wissen müssen, daß es so enden würde. Dikigoros hat zwar oben geschrieben, sie sei eine "erfolgreiche Hausfrau" gewesen, aber "erfolgreich" ist nicht gleich bedeutend mit "gut". Mrs. Thatcher war ihrem Mann eine schlechte Ehefrau und ihren Kindern - die sie schon in jungen Jahren ins Internat abschob - eine Rabenmutter. Sollte man von einer solchen Person im Ernst erwarten, daß sie das Sozialsystem der Gemeinschaft am Leben erhielt? Natürlich nicht. Ja, sie machte die Schmeißfliegen von der Gewerkschaft platt, die sich in der Küche breit gemacht und den Bauch voll geschlagen hatten; aber sie zerschlug dabei auch viel Porzellan und verscherbelte Englands Tafelsilber (sie nannte es "Reprivatisierung" der nach dem Krieg von der Labour-Regierung verstaatlichten Unternehmen der Schlüssel-Industrien), mit einer Rücksichtslosigkeit, die ihresgleichen sucht. Kein Zweifel - Maggy Thatcher war eine erfolgreiche Politikerin. Aber war sie auch eine gute Politikerin? Hat das, was sie getan hat, den Engländern in Endeffekt (oder, wie man heute sagt, "nachhaltig") geholfen? Mitnichten: Nach zehn Jahren Thatcher stellte sich heraus, daß sie zwar die Symptome, an denen England krankte, weitgehend beseitigt hatte, nicht aber die Ursachen. In der Praxis war es nämlich gar nicht so, wie Dikigoros es oben als zumindest theoretisch denkbar dargestellt hat, daß die genetisch Verwandten undankbare Schmarotzer und die genetisch Fremden Leute seien, die Unterstützung verdient hätten. Vielmehr erwiesen sich in England - wie anderswo - die zugereisten Fremden in ihrer überwiegenden Mehrheit - nicht nur diejenigen, die sich Straßenschlachten mit der Polizei und den weißen Selbsthilfetruppen lieferten - als Schmarotzer, die mit dem Slogan ankamen: "We are here because you were there [Wir sind hier (in England) weil Ihr dort (in den Kolonien) wart]!" (Man beachte, daß auch die ihr "Wir"-Gefühl nur auf sich selber bezogen, nicht etwa auf eine "Greater Socity" aller in Groß-Britannien lebenden Menschen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe und Religion, wie sie die Befürworter ihrer Einwanderung ständig als Ideal anpriesen!) Und sie dachten nicht im Traum ("I have a dream" pflegte ein "friedlicher" Haßprediger jenseits des Atlantiks zu sagen, bevor sie ihn erschossen; aber er und seine Epigonen meinten damit nicht den Traum von der Gleichheit oder Gleichberechtigung aller Rassen, sondern von der Allein-Herrschaft seiner Rasse) daran, etwas anderes zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen als gelegentlich etwas Drogen- und Waffenhandel, Glücksspiel und Zuhälterei, Diebstahl und Raub[mord], denn sie stammten mit ihren wieder entdeckten Wurzeln ("Roots" wurde ebenfalls ein großer Verkaufserfolg diesseits und jenseits des Atlantiks - freilich nur bei den Schwarzen) überwiegend aus Kulturen, in denen es als "unmännlich" und schändlich galt, mit seiner Hände Arbeit Geld zu verdienen. (Ein anständiger Afrikaner oder Asiate, der das wollte, hätte doch gar keinen Grund, in ein fernes, kaltes, verregnetes Land wie das Vereinigte Königreich auszuwandern - der blieb zuhause und nährte sich redlich, und wenn es auch mehr schlecht als recht war.) Nein, die kamen nicht als Arbeiter, sondern als Eroberer - vor allem den Muslimen schrieb ihr Glaube das als Allah wohlgefällig zwingend vor. Und sie erziehen vor allem ihre Kinder weiter in diese Richtung - und das gilt nicht nur für England: Die erste Generation der Zugereisten war noch harmlos, die zweite schon gefährlich, wie die hohe Rate an Kriminellen und Sozialhilfe-Empfängern belegte. (Ja, liebe deutsche Leser, in England tut sie das auch heute noch - bei Euch ist die Differenzierung der Statistiken ja vor einigen Jahren als "politisch inkorrekt" verboten worden!) Mit der dritten (deren Angehörige sich schon als Herren eines teilweise bereits eroberten Landes fühlen, nicht mehr als "Gäste" - wenn ihre Väter das denn jemals getan haben und nicht lediglich ihre Gastgeber in diesem Glauben ließen) müssen wir es ausfechten, sonst wird es die vierte Generation der Fremden mit unseren Kindern ausfechten - denen wir damit eine Erblast hinterließen, die wesentlich schlimmer wäre als das bißchen Staatsdefizit, das eine gute Sozialpolitik kosten würde. Mit jeder Stunde, die ungenutzt verstrich, sanken die Chancen der Eingeborenen in diesem Kampf auf Leben und Tod, denn die Fremden vermehrten sich wie die sprichwörtlichen Karnickel, durch weiteren Zuzug, aber auch durch natürliche Reproduktion, während die Geburtsrate der Engländer immer weiter in den Keller sank: Die englischen Frauen heirateten immer später - wenn überhaupt noch - und verzichteten zunehmend auf eigene Kinder, um arbeiten zu gehen und damit über Steuern und Sozialabgaben die zugereisten Fremden und deren Kinder zu alimentieren; sie waren - wie ihre Schwestern auf dem Kontinent - dem Glauben verfallen, daß dies ihrer "Selbstverwirklichung" diente. Und die englischen Männer waren - ebenfalls wie ihre Brüder auf dem Kontinent - froh, wenn sie keine zahlreiche Familie zu ernähren hatten und ihr Geld lieber in Autos und Besuche im Fußball-Stadion und im Pub investieren konnten. (Ja, auch die Kfz- und die Alkoholsteuer dienten dem besagten Zweck, es dachte nur niemand so direkt daran.) Ganze Städte - nicht nur das bereits erwähnte Rugby oder Bradford, über das man manchmal auch in deutschen Zeitungen etwas liest (wenngleich nie die ganze traurige Wahrheit) - gingen allmählich in die Hand der Fremden über.

Als sich die Regierungszeit der Margaret Thatcher ihrem Ende zuneigte, konnten die Statistiker bereits ausrechnen, wann die Engländer in ganz England nur noch eine Minderheit sein würden, wenn es so weiter ging: Irgendwann um das Jahr 2020 herum würde alles aus sein, denn von den Fremden war kein Minderheitenschutz zu erwarten - den forderten sie immer nur für sich selber ein, solange sie noch nicht in der Mehrheit waren. (Oder kennt Ihr irgend einen islamischen Staat auf der Welt, wo es so etwas wie Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Demokratie gibt?) Wenigstens das konnte man aus der Geschichte lernen - oder das hätte man aus ihr lernen können, nicht nur der islamischen Staaten, sondern auch des englischen Kolonialreiches und seiner Auflösung, wenn man denn Augen zu sehen und Ohren zu hören im Kopf hatte. Aber wer hatte die schon angesichts der massenhaften Enteignung, Vertreibung und/oder Ermordung? Und überhaupt war das Gedächtnis kurz, und die Verdrängungs-Mechanismen funktionierten ausgezeichnet, von Kenya, Nigeria und Rhodesien bis nach Südafrika. Die Engländer waren blind, taub und stumm, wie die sprichwörtlichen drei Auml;ffchen.)

[Politisch-korrekte Gut-Äffchen: Nichts sehen, nichts sagen, nichts hören]

Aber sieht Dikigoros das nicht alles viel zu negativ? Ist eine kleine Blutauffrischung nicht gerade deshalb willkommen, weil die Geburtenrate deren, die er "echte" Engländer zu nennen beliebt, zurück geht - was sie doch wohl auch ohne Zuwanderung täte - und wer soll dann die Renten bezahlen? Ach, liebe Leser, wenn es denn eine Blutauffrischung wäre! Einige Theoretiker am Schreibtisch mögen sich dieser Illusion hingeben; aber in der Praxis mischen sich die Zugereisten nicht mit den Eingeborenen, sie bleiben kulturell und vor allem genetisch unter sich. Und da sie wie gesagt nicht bereit sind, sich die Schande der Lohnarbeit anzutun, werden sie auch nichts zur Entlastung der Rentenkassen beitragen - im Gegenteil, vielleicht kommt der Untergang auch schon eher als 2020... Aber was heißt schon "Untergang"? Woran macht man so etwas fest? Oder genauer gefragt: Was verstehen die Engländer darunter, und woran machen sie das fest? Offenbar an anderen Dingen als Dikigoros; jedenfalls nicht an ein paar Provinz-Städten mit fremder Bevölkerungs-Mehrheit - die sieht doch niemand, und die will auch niemand sehen; die Engländer haben schon immer an einer bemerkenswerten Farbenblindheit gelitten, wenn es ans Eingemachte ging. Wen betrachteten sie 1914 und 1939 als ihre gefährlichsten Feinde? Die aufmüpfigen Kolonial-Völker? Die Amerikaner? Ach was: die deutschen Hunnen! Denn vor denen hatten sie Angst, allen anderen, vor allem den "Niggern", fühlten sie sich in ihrer britischen Arroganz so haushoch überlegen, daß sie glaubten, sie ignorieren zu können. Wieso auch nicht? Die waren doch so dumm, ließen sich im Krieg für die Engländer auf den Schlachtfeldern als Kanonen-Futter verheizen und im Frieden als Arbeits-Sklaven für die Drecksarbeit ausbeuten. Die brauchte man nicht zu fürchten, im Gegenteil... War die jüngste Entwicklung nicht der beste Beweis dafür? Nun, da die Kriege nicht mehr auf den Schlacht-, sondern den Fußball- und Tennis-Feldern ausgetragen wurden, ließ man sie eben dort für sich kämpfen. Wen störte es, wenn sie eine etwas dunklere Hautfarbe hatten? Hauptsache, sie hatten auch einen Paß aus hellem Papier, der sie - fälschlich, aber juristisch einwandfrei - als "Engländer" auswies. So what? Tja - bis auch das eines Tages nicht mehr ausreichte. Was die "englische" Nationalelf auf dem Fußballfeld erlebte, hatten wie bereits gesehen: sie erlitt eine Niederlage nach der anderen gegen die verdammten Krauts. (Ja, sie litt, und die Nation litt mit ihr, wie eine Fußball-Nation nur leiden kann.)

[Steffi Graf und Boris Becker in Wimbledon 1989]

Und dann kam das Jahr 1989. Wieder einmal zeigte sich das Menetekel an der Wand, genauer gesagt auf dem Centre Court von Wimbledon, wo sich in jenem Sommer eine Staatenlose anschickte, den Rekord als erfolgreichste Wimbledon-Spielerin zu brechen: Die Tschechin Martina Navratilova war in jungen Jahren in die USA geflohen vor dem kommunistischen Regime der CSSR (ja, ja, liebe Leser[innen], die Ihr sie nicht mögt, sie tat es auch, weil sie im kapitalistischen Ausland mehr Geld verdienen und ihre lesbischen Neigungen besser ausleben konnte - na und?), das nun in den letzten Zügen zu liegen schien, wie der ganze Ostblock. Ganz so genau wußte man es zwar noch nicht; aber die Flüchtlings-Wellen der DDR-Bürger just über die CSSR und Ungarn wollten nicht abreißen, kamen sogar immer mehr ins Rollen - und keine Britannia stand auf, um diese Waves zu overrulen. Dagegen war Navratilovas Karriere im Vorjahr kurzfristig von einer jungen Deutschen unterbrochen worden, aber das ließ sich ja in diesem Jahr wieder ausbügeln - oder? Gewiß, theoretisch schon; aber in der Praxis verteidigte die Deutsche ihren Titel. Und bei den Männern stand ebenfalls ein Deutscher im Finale, das er erstmals vor vier Jahren gewonnen hatte, als krasser Außenseiter, gegen einen Landsmann der Virginia Wade. Kevin Curren hatte ihm alle schweren Gegner aus dem Weg geräumt und ihn dann im Finale unterschätzt. Aber wer kannte schon noch Kevin Curren? Wenn von Südafrika die Rede war, gab es 1989 nur einen Namen, an dem die Massen - jedenfalls die in Europa, die seinen Träger nicht oder nur vom Hörensagen der manipulierten Medien kannten - mit einer beinahe hysterischen Begeisterung hingen: Nelson Mandela, Sohn eines Neger-Häuptlings, Führer der verbotenen Terror-Organisation ANC, wegen mehrfachen Mordes und Anstiftung zum Mord zu lebenslangem Gefängnis verurteilt, aber nur in einer Art "Ehrenhaft" gehalten, wurde zum "Martyrer" aufgebauscht und aufgebaut. Im Vorjahr war die bestbesuchte Veranstaltung im Wembley-Stadion nicht etwa ein Fußballspiel gewesen, sondern ein Musik-Festival im Stil von Woodstock, zu "Ehren" von Nelson Mandela. 100.000 gute Demokraten berauschten sich an dem Gedanken, daß Südafrika bald in den Händen der Schwarzen sein würde - "Afrika den Afrikanern!" (Jawohl, das war politisch korrekt - "England den Engländern" wäre dagegen faschistoïd und womöglich als "Aufstachelung zum Rassenhaß" strafbar gewesen :-)

[Nelson Mandela, Negerhäuptling und Terrorist] [Nelson Mandela, Staatschef von Südafrika] [und die dummen Weißen jubeln ihm zu - noch...]

Es sollte schneller gehen als sie dachten - so sie das Denken nicht überhaupt schon eingestellt hatten, sollten sie bald beginnen, es zu verdrängen, denn nach Mandelas Machtergreifung sollten er und seine Nachfolger Südafrika noch schneller ruinieren als die Labour Party nach dem Krieg Groß-Britannien; das Land am Kap der guten Hoffnung sollte in blutigem Chaos versinken, und alles, was die Weißen - und die Inder, aber wer dachte schon noch an Virginia Wade? - dort in Jahrhunderten mühevoller Arbeit aufgebaut hatten, sollten die Schwarzen binnen kurzem zerstören. Und schuld daran waren - natürlich, wie immer - die Deutschen, wie an allen Übeln der Welt, denn erstens gewann Boris Becker wieder das Wimbledon-Finale - zusammen mit Steffi Graf war das also ein deutscher Doppelsieg - shocking! Und zweitens fiel im Winter tatsächlich die Berliner Mauer. Es wurde, wie Shakespeare es im Eingangs-Monolog Richards III ausdrückte, "der Winter unseres Mißvergnügens" - die englischen Zeitungen griffen den Spruch begierig auf und zitierten ihn ausgiebig. Vergeblich stemmte sich Maggy Thatcher gegen den Lauf der Dinge - sie konnte die sportliche Katastrofe (Deutschland wurde 1990 schon wieder Fußball-Weltmeister, nachdem es im Halbfinale England geschlagen hatte) ebenso wenig aufhalten wie die politische: Die Alliierten schlossen, 45 Jahre nach Kriegsende, einen Friedensvertrag mit Deutschland, das zwar seine Ostgebiete abtreten mußte, nicht aber seine WM-Titel an England (das die Weltkriege folglich umsonst - non gratis, sed frustra - geführt hatte); die DDR trat der BRD bei, und Mrs. Thatcher kurz darauf vom Amt der Premier-Ministerin zurück. Voll Verbitterung begann sie, ihre Memoiren zu schreiben: die Geschichte vom Niedergang Englands und vom (erwarteten) Wiederaufstieg Deutschlands, das sie mit jeder Faser ihres Herzens so sehr gehaßt hat wie sonst nichts und niemanden auf der Welt. Und sie entblödete sich nicht zu schreiben, daß Enoch Powell Recht hatte, daß er damals der beste Kopf der Konservativen war und daß man auf ihn hätte hören sollen - ausgerechnet sie, die genau das später nicht tat! (Barbara Castle und den Donovan-Report, auf dem ihre erfolgreiche Anti-Gewerkschafts-Politik beruhte, erwähnte sie dagegen mit keinem Wort.) [Der Wahrheit die Ehre, liebe Anti-Konservative und Feinde der "Eisernen Lady": ihre Nach-Nachfolger, der Schotte Antony Blair und sein Flaschen-, pardon Labour-Kabinett, haben es um keine Deut besser gemacht: Die haben die Sozialleistungen noch weiter zusammen gestrichen, und die Probleme mit den fremden Zuwanderern haben sich noch verschärft - England beherbergt nach der BRD und Frankreich mehr muslimische Terroristen als irgend ein anderes europäisches Land. Aber die Außenwirtschaft boomt, wie schön für diejenigen, die davon etwas haben. Und eine "Blutauffrischung" sollte es auch bald geben, als immer mehr Weiße aus Rhodesien - jetzt "Zimbabwe" - und Südafrika vor den rassistischen Terror-Regimes der Schwarzen nach England fliehen mußten, wie schön.]

* * * * *

Am 31. Mai 1992 - dem 50. Jahrestag des ersten 1.000-Bomber-Angriffs der Royal Air Force auf Köln - enthüllte die widerwärtige alte Königin der Säufer, pardon "Queen Mumm" (vom britischen Volksmund benannt nach der gleichnamigen Sekt-Marke, von deutschen Massenmedien aus falsch verstandener Höflichkeit aber durchweg mit "Königin-Mutter" übersetzt) als Ehrenpräsidentin der Bomber-Kommando-Vereinigung ein Denkmal für Air Marshall Arthur T. Harris (den damaligen Oberkommandierenden des Bomberkommandos, das im Februar 1945 Dresden zerstörte) vor einer Londoner Kirche (jawohl, auch die englische Kirche gab selbstverständlich ihren Segen zu dieser Gott wohlgefälligen Tat!); und ihre nicht minder widerwärtige Tochter (und das schreibt Dikigoros nicht, weil sie die Anstifterin zum Mord an "Lady Di[ana Spencer]", der Königin der Herz- und Schmerzblättchen war, den er vielmehr aus Gründen der Staatsraison für gerechtfertigt hält), wunderte sich doch tatsächlich, als sie kurz darauf bei einem Staatsbesuch in Dresden von den undankbaren Ossis mit faulen Eiern beworfen wurde! (Zur Ehrenrettung der Limeys muß Dikigoros erwähnen, daß einige von ihnen das auch schon bei der Enthüllung des Kriegsverbrecher-Denkmals in London getan hatten. Aber die hatten wohl weniger Grund dazu; denn Lizzy haßt zwar die Deutschen wie die Pest - ein Erbteil ihrer Mutter -, aber ihrem eigenen Volk ist sie in Gnaden gewogen.) Am selben Tag flog Dikigoros mit einem Mandanten aus Sachsen nach London, rein geschäftlich (aus den Geschäften wurde freilich nichts; außer Spesen - vor allem das Anwaltshonorar - nichts gewesen :-). Das war bis heute sein letzter Besuch auf der Insel, und er glaubt nicht, daß er noch einmal hinfahren wird - er kann auch gut darauf verzichten.

Das soll nun nicht heißen, daß Dikigoros die britischen Inseln ganz aus dem Blickfeld verloren hätte. Als braver Staatsbürger informiert er sich durch regelmäßige Lektüre der Erzeugnisse der Bundeszentrale für politische Bildung über solche Länder, die er nicht mehr persönlich bereist. Über 700 Seiten hatte der "Länderbericht Großbritannien", den sie 1994 zu den Themen "Geschichte - Politik - Wirtschaft - Gesellschaft" heraus gab. Da er von "Wissenschaftlern" für - ja für wen eigentlich? - geschrieben wurde, also nicht dazu gedacht war, beim Leser Wissen zu schaffen, fanden in ihm solch popelige Dinge wie Fußball, Tennis, Musik o.ä. natürlich kaum Beachtung - die gehören ja nicht zur "Gesellschaft". Darf Dikigoros Euch dennoch kurz zitieren, was er nach einigem Suchen zu diesen Themen gefunden hat? Es sind zwei Sätze aus dem Unterkapitel "Die soziokulturellen Veränderungen der sechziger Jahre und ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft" - da ist die Überschrift schon fast länger als der Inhalt - und immerhin ein ganzer Absatz aus dem Kapitel "Mentalitätsstrukturen und soziokulturelle Verhaltsmuster" - damals, vor der Rechtschreib-Reform, noch alles ohne Bindestriche in ganzen Wörtern geschrieben: "Weil Großbritannien kaum eine authentische, aktuelle populäre Musik hatte, bestand ein Vakuum, das nur gefüllt zu werden brauchte. Und es füllte sich in der Tat überreichlich mit jungen Musikgruppen, die hauptsächlich in Arbeitergegenden spielten: die Beatles, Rolling Stones und so weiter." Punkt. Und: "Man muß sich vor Augen halten, daß es getrennte schottische und englische Fußball-Ligen und Nationalmannschaften gibt. Für Schottland wäre es undenkbar, mit einem nichtschottischen Manager bzw. Trainer zu arbeiten. [Das schrieb der - schottische - Autor kurz bevor Berti Vogts eben das wurde, Anm. Dikigoros] Als am 4. Juli 1990 in Turin Deutschland durch seinen Sieg im Elfmeterschießen England aus der Weltmeisterschaft warf, brachen in ganz England Unruhen aus, bei denen deutsche Autos zerstört und italienische und skandinavische Jugendliche angegriffen wurden. In Woking, Surrey, wurde ein Schotte, der ein deutsches Fußballhemd trug, zusammengeschlagen." (Es folgen seitenlange Ausführungen über das Sexual-Verhalten der Insulaner, fein säuberlich getrennt nicht nur nach Engländern, Schotten, Iren und Walisern, sondern auch nach den einzelnen Regionen und Grafschaften innerhalb Englands. Zwischen-Fazit: "No sex please, we're British" ist ebenso out wie "Rule Britannia" :-) Gesamt-Fazit des Kapitel-Schreibers (der Tennis mit keinem Wort erwähnt), seines Zeichens immerhin Professor für Geschichte, wenn auch nur an einer Koop-Klitsche: Die bedeutsamste Entwicklung im soziokulturellen Verhalten der Engländer der letzten Jahre ist, daß sie jetzt auch Flaschenbier aus Deutschland, USA, Kanada und Mexiko trinken - na dann: prost, Herr Professor!

Das nächste Kapitel widmet eine deutsche Privat-Dozentin dem Thema "Einwanderung und multiethnische Gesellschaft". (Da dies ein so völlig unwichtiges Thema ist - jedenfalls scheinen das jene "Wissenschaftler" zu glauben -, ist es mit gerade mal zwölf Seiten das kürzeste im ganzen Sammelband, pardon "Reader" nennt sich so etwas ja jetzt auf Germenglish.) Allein schon die Untertitel sind ein Augen- und Ohrenschmaus, wie "Soziodemographische Aspekte der multiethnischen Segmentierung" oder "Zwischen Exklusion und Inklusion". Ihr Fazit: "Die durch Einwanderung verursachte ethnische Segmentierung der britischen Gesellschaft bildet eine fundamentale Herausforderung für die traditionellen Konzeptionen nationaler Identität. Verknüpft mit ethnischen und religiösen Differenzen artikulieren sich soziale Umterprivilegierungen häufig in neuartigen Konfliktpotentialen, die mit den klassischen Instrumenten sozialpolitischer Intervention nicht hinreichend bewältigt werden können" - aha. Dazu tolle Statistiken, aus denen Dikigoros leider nicht ganz schlau geworden ist - aber er ist halt kein Statistiker, und zu Statistiken im allgemeinen und besonderen hat er ja oben schon etwas geschrieben. Als 1997, nach 18 Jahren konservativer Regierungen wieder die Labour Party nach Downing Street 10, d.h. an die Macht kam, jubelten die Linken in ganz Europa laut auf. Und 1998, als in Deutschland nach 16 Jahren CDU/CSU-geführter Bundesregierungen erstmals eine rot-grüne Koalition an die Macht kam, hatte sie nichts eiligeres zu tun, als jenen "Länderbericht" umzuschreiben und nach nur vier Jahren (das war Rekord bei der BZPB) neu aufzulegen, mit einem salbungsvollen Vorwort, daß sich nun in England (zwischen den Zeilen stand: hoffentlich) alles wieder ändern würde, vor allem in der Sozialpolitik: "Die Zukunft des Wohlfahrtsstaates" wurde in den rosigsten Farben gemalt - fast so rosig wie dessen Zukunft in der BRD werden sollte.

Nun, liebe deutsche und britische Leser, wie Ihr inzwischen nur zu gut wißt, ist aus all den schönen Wahlversprechungen der Linken hüben wie drüben nichts geworden. Die Labour Party hat die unsoziale "Sozialpolitik" ihrer konservativen Vorgänger nicht nur nicht korrigiert, sondern den sozialen Kahlschlag im Gegenteil noch ausgeweitet, und die Rassenprobleme haben sich weiter verschärft. Wie wenig deutsche Politologen und andere "Wissenschaftler" deren Ursachen verstehen, zeigt sich u.a. darin, daß sie im Anhang eine Statistik des Statistischen Bundesamtes über "Asylsuchende in ausgewählten Industrieländern" mitlieferten, aus der sich ergab, daß im Jahre 1995 die Zahl der Asyl Suchenden in "Großbritannien und Nordirland" nur ein Drittel derer betrug, die nach Deutschland kamen. Damit lag England an zweiter Stelle in der EU - vor den Niederlanden und Frankreich. (Genauer gesagt: Das Vereinigte Königreich nahm nur ein gutes Sechstel der in der EU Asyl Suchenden auf, die BRD dagegen fast die Hälfte.) So schlimm konnte es also gar nicht sein - oder? Woher sollen die Deppen, die solche Statistiken erstellen (merke: die meisten falschen Antworten in der Geschichte kommen durch falsche Fragestellungen zustande :-) auch wissen, daß in England - anders als in der BRD - nur ein Bruchteil der Immigration unter dem Etikett "Asylsuche" erfolgt, weshalb so eine Statistik in Bezug auf die britischen Inseln vollkommen nichtssagend ist? (Fairerweise muß Dikigoros hier anmerken, daß staatlicherseits nicht nur Unsinn über Groß-Britannien verbreitet wird in deutschen Landen; die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württembergs hat z.B. einen recht interessanten Bericht über die Sicht der Engländer auf die Groß-BRD seit 1990 heraus gegeben, den Ihr hier auszugsweise nachlesen könnt.) Die Bände "Grossbritannien" und "London" in der Serie alternativer rororo-Reisefürer ("Anders Reisen") waren schon 1996 neu aufgelegt worden. Auf den Titelbildern - einmal vor Big Ben (damit man gleich wußte, was die Stunde geschlagen hatte :-), einmal in der U-Bahn - prangten zwei ehrliche Bilder: zum einen ein weißer Drogendealer in Schlägerjacke Arm in Arm mit einem breitnasigen Afro-Kariben mit Ballonmütze, die Blicke feindselig-abweisend, und zum anderen ein paar zwielichtige Farbige mit verschlagenem Blick - so sie keine dunkel getönten Brillen tragen -, die nur darauf warten, daß der blöde Fotograf endlich verschwindet, damit sie den tumpen Weißen, der hinter ihnen nichts ahnend auf den Zug wartet, überfallen und ausrauben können. Das also ist das heutige Gesicht, nein die heutige Fratze der britischen Inseln. "Rule Britannia" ist nicht nur out of bounds, sondern völlig von der Rolle. Und auf der Rückseite, pardon dem Back Cover, stand dazu sibyllinisch: "Nirgendwo in Europa treffen so viele Rassen und Kulturen aufeinander wie in den unruhigen Großstädten Großbritanniens." Das ist wohl wahr; aber auch anderen Lesern als Dikigoros ist offenbar aufgefallen, das man das auch als versteckte Negativ-Aussage verstehen konnte; deshalb beeilten sich die Herausgeber, diese peinlichen Titelbilder bei der nächsten Auflage schleunigst durch neutrale zu ersetzen: Nun steht der Big Ben gewissermaßen "klinisch rein" vor dem Auge des Betrachters: Der Tourist in spe soll doch nicht abgeschreckt werden, und überhaupt soll er nur die interessanten Gebäude bewundern; vor den Menschen links und rechts soll er gefälligst die Augen verschließen wie die drei Äffchen - aber die hatten wir ja schon.

[Anders Reisen Grossbritannien 1996: U-bahn-Schacht] [Anders Reisen London 1996: mit Neger vor Big Ben] [Anders Reisen Grossbritannien 2000: klinisch rein] [Anders Reisen London 2000: Big Ben klinisch rein]

Viele Jahre später wagte Anthony Browne - als in England geborener Sohn indischer Immigranten ein "Insider" - den Versuch, seinen Landsleuten mit einem Leitartikel in der renommierten Times Augen und Ohren zu öffnen: "Britannien verliert Britannien" lautete der Titel, und der Inhalt besagte, kurz gefaßt: "Jedes Jahr kommen rund 250.000 Immigranten aus der Dritten Welt nach Britannien (davon knapp 50.000 illegale, von denen gerade mal ein gutes Zehntel abgeschoben wird); und die Folgen sind so verheerend, daß man nicht länger schweigen kann. Die Geburtenrate der Weißen im Lande liegt bei 1%, die der muslimischen Bengalen bei 30% und die der Schwarzafrikaner bei 37%. Überall in Britannien entstehen Kolonien der Dritten Welt. Dies ist nicht mehr das Land, in das meine Eltern 1958 gekommen sind..." Der Aufschrei der politisch-korrekten, gutmenschlichen Empörung war auffallend verhalten - viele Engländer waren inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß Enoch Powell (der 1998 gestorben war) Recht hatte mit seinen düsteren Prognosen, und daß Browne gut daran tat, sie zu wiederholen. (Plötzlich liefen allenthalben Leute herum mit Stickern: "Powell was right!" :-) In der Sache mag das auch stimmen, liebe Leser, und doch muß man da einiges schief Geratene gerade rücken: Nicht Britannien verliert Britannien (wenn, dann müßte es doch heißen: "Die Briten verlieren Britannien"), sondern die Engländer - verstanden als die Angelsachsen - verlieren England. Dagegen haben die echten Briten - nicht umsonst hat Dikigoros im ganzen Text an dieser Unterscheidung fest gehalten - dem Ansturm der Immigranten bisher in bemerkenswerter Weise Stand gehalten: Schottland, Irland (dorthin war Enoch Powell nach seinem Rauswurf von den Konservativen gegangen und prompt wieder ins Parliament gewählt worden - für die Ulster Unionists) und vor allem Wales (das sich zu einer Hochburg militanter keltischer Nationalisten entwickelt hat - "Meibion Glyndwr [Söhne Glendowers]" nennen sie sich, nach einem Freiheits-Kämpfer des frühen 15. Jahrhunderts) sind immer noch so gut wie frei von Farbigen, was bedeutet, daß deren prozentualer Anteil in England viel höher ist, als die offiziellen - auf das ganze Vereinigte Königreich berechneten - Statistiken ihn angeben. In vielen Städten sind die Weißen bereits in der Minderheit (und wo sie es noch nicht sind, wie z.B. in Liverpool, liegt das nicht an den Angelsachsen, sondern an den zahlreichen irischen Einwanderern); binnen einer Generation werden sie es in ganz England sein.

Nein, das ist nicht der Untergang des Abendlandes, sondern nur eines Volkes, das es vielleicht nicht besser verdient hat, nach allem, was es selber anderen Völkern angetan hat. Ja, Gott hat England gestraft, und das viel schwerer, als Admiral Tirpitz sich das wohl je ausgemalt hätte. Dikigoros hat für die Limeys kein Mitleid und keine Sympathien (sofern das nicht eh doppelt gemoppelt wäre :-) - zumal sie es selber schuld sind; an rechtzeitig warnenden Stimmen hat es wahrlich nicht gefehlt. Leid tun ihm nur die echten Briten, die von den Engländern aller Mittel beraubt worden sind, sich selber zu verteidigen, und die deshalb zu schwach sein werden, um die Inseln, die einst ihnen gehörten und die immer noch nach ihnen benannt sind, gegen die neuen Invasoren zu verteidigen - wie sie ja schon zu schwach waren, um die Angelsachsen abzuwehren. Die letzteren haben sie wenigstens weiter leben lassen, wenn auch nicht in eigenen Staatswesen; die Schwarzen und Muslime dagegen werden die letzten Briten erbarmungslos ausrotten, wenn sie erst einmal mit den blöden Engländern fertig sind - und danach werden sie gegen einander zum Endkampf antreten. Enoch Powells "Ströme von Blut" werden fließen, und niemand kann sie mehr aufhalten. Wie heißt es so schön: "The wheel has turned full circle" - das Rad hat sich ganz (oder kann man jetzt auf Neudeutsch schon sagen: "voll"?) gedreht. Nach zwei Jahrhunderten er-lebt England ein neues Waterloo mit umgekehrten Vorzeichen, das es nicht über-leben wird, und es hat in einem "fit of absent-mindedness" (Browne) nicht einen Handschlag getan, um sich zu verteidigen. Was wohl der Sportfreund Wellington dazu gesagt hätte? Er hat doch Recht behalten: Letztlich wird immer derjenige auf den Schlachtfeldern siegen, der auch die Sportplätze dominiert - und auf den englischen Sportplätzen gibt es Weiße halt nur noch als Zuschauer. Wellington würde sich im Grabe umdrehen...

[die neue Britannia - Sinnbild der Niedergangs] [Weiße Engländer heute]
"Der Krieg war mörderischer als jemals ein Krieg zuvor, und
schwer gestraft das Volk, das ihn frevelnd herauf beschwor"
(Reinhard Mey, erklärter Feind alles Englischen, 1988)

Ach, liebe Leser, das klingt alles so bitter - ist es ja auch. Aber im Zeitalter der Völkerverständigung sollte man doch wenigstens einen versöhnlichen Abschluß suchen, indem man noch andere Gemeinsamkeiten aufzeigt zwischen zwei Völkern als nur die Tatsache, daß sie beide langsam aber sicher dem Untergang durch Unterwanderung entgegen sehen und nichts dagegen unternehmen. Also suchen wir mal nach anderen Gemeinsamkeiten zwischen Engländern und Deutschen... Habt Ihr etwas gefunden? Nein? Aber Dikigoros hat: Die Engländer singen - wie die Deutschen (und die "damned Dutch", die Holländer - aber das ist eine andere Geschichte) - die ersten beiden Strofen ihrer National-Hymne nicht mehr! Woran mag das liegen? Ist der Text ein volksverhetzender Aufruf zum Massenmord an Angehörigen anderer Nationen, wie die französische Marseillaise? Oder eine Liebeserklärung an das eigene Land, die den bösen Nachbarn nicht gefällt, weil sie ihnen ihre Verbrechen an den Singenden in Erinnerung ruft und sie die Rache der Fluß-und Meeresgötter von Maas, Memel, Etsch und Belt fürchten läßt? Ach was. Die offizielle National-Hymne der Engländer ist ja weder der Jingo-Song ("Kämpfen woll'n nicht...") noch "Gott erspare uns den König" (was übrigens auf die Melodie von "Heil dir im Siegerkranz" gesungen wird) noch das Lied der Wasserski-Läufer ("Britannia beherrsche die Wellen"), sondern - seit 1901 - "Land voll Rum und Hoffnung", pardon, da hat Dikigoros doch "hope" und "dope" verwechselt - "Land voll Ruhm und Hoffnung" muß es natürlich heißen. Übrigens die jüngste von allen: Edward VII hatte sie einst in Holland gehört, am Ende eines Gottesdienstes gesungen, denn ursprünglich war es ein Kirchenlied: "Ga nu heen in vrede..." Und er wünschte sich, wenn seine Mutter, die er so haßte, endlich abkratzte, daß dieses Lied zu seiner Krönung gespielt würde; also beauftragte er seinen Hofkomponisten Edward Elgar, ein entsprechendes Orchester-Arrangement zu schreiben (der gab ihm den - aus Shakespeares Othello geklauten Titel "Pomp and Circumstances [Pomp und Umstände]" :-), und eine andere Hofschranze, den Text ins Englische zu übertragen. So geschah es denn auch. Und der Text trifft den Nagel förmlich auf den Kopf - warum ist er den heutigen Engländern also peinlich? Schau'n wir mal - die erste Strofe lautet:

"Die Hoffnung krönt dich, teures Land, daß Gott dich mache stärker,
Daß deine Krone einstmals zier' beliebt-berühmte Herrscher.
Daß gleiches Recht durch Freiheits Sieg dich gut und lang' regiere,
Durch Freiheits Sieg, durch Wahrheits Lieb' dein Reich zur Stärke führe."

(Das hat Dikigoros wortwörtlich übersetzt, sogar unter Beibehaltung des Versmaßes;
daß das geht beweist, daß Deutsch und Englisch noch immer ziemlich nah verwandt
sind - jedenfalls wenn man sie mit Chinesisch oder Suaheli vergleicht :-)

Nun, liebe Leser, welchem Land und welchem Volk würde man das nicht von Herzen gönnen? Wenn Ihr Dikigoros fragt: den Limeys. Aber selbst er kann ihnen nicht verargen, wenn sie die Hoffnung darauf immer noch nicht aufgegeben haben und wenigstens den Refrain singen (mehr geht nicht, denn das Lied hat nur zwei Strofen, und die werden wie gesagt nicht mehr gesungen):

"Land voll Ruhm und Hoffnung. Wie sollen wir, deine Eingeborenen, dich preisen?
Weiter, immer weiter, sollen deine Fesseln gelockert werden..."

(Nein, liebe Leser, nur ein Schelm, der Böses dabei denkt (s.o.), würde diese Zeile übersetzen mit:
"Weiter, immer weiter, sollen deine Grenzen ausgedehnt werden..."
- das wäre eine unzulässige Gleichsetzung von "bounds" und "boundaries")
"Gott, der dich stark machte, soll dich noch stärker machen."

Und da wir gerade dabei sind, nehmen wir uns auch gleich noch die zweite Strofe vor:
"Dein Ruhm ist älter als der Tag: Ein Stolz, der wagt, und Lob nicht heischt, ein strenger, stiller Stolz."
(Wirklich? Na ja, der Verfasser hat diese Zeilen natürlich vor dem Zeitalter der Fußballspiele geschrieben!)
"Mögen wir nie zufrieden sein mit uns'rer Väter Beute"
(Wie denn auch? Der letzte Gewinn einer Fußball-WM liegt bald ein halbes Jahrhundert zurück!)
Blut, das ein Held vergossen hat, nervt seinen Sohn bis heute."

Nein, liebe Leser, mit "nerven" war natürlich nicht gemeint, "auf den Geist gehen" (als ob die Limeys so etwas hätten!), sondern, da man den Unterschied zwischen Nerven- und Blutbahnen noch nicht kannte: "in seinen Adern fließen". Das ist doch wirklich eine nette Hymne, wenn man sie richtig übersetzt und interpretiert, oder? Aber das sind die beiden ersten Strofen des Deutschlandliedes ja auch, und trotzdem darf man sie offiziell nicht mehr als National-Hymne singen. (Dikigoros ist sich nicht ganz sicher, ob es schon strafbar ist - etwa als "Volksverhetzung" oder "Leugnen des Holocaust" - sie privat zu singen; aber wenn noch nicht, dann werden die bundesdeutschen Gerichte, mit den richtigen Gutmenschen besetzt, sicher bald so urteilen - welchen Sinn sollte sonst das Gesetz zum Abhören von Privat-Wohnungen haben? Wie war das gleich mit "my home is my castle"?) Verrückte Welt? Ja, gewiß... aber sie ist wenigstens nicht mehr - auch nicht mehr zur Hälfte - britisch.

* * * * *

Wir schreiben das Jahr 2000. Die Ängste der Engländer ob der "Wieder"-Vereinigung von BRD und DDR haben sich als unbegründet erwiesen; sie sind nicht zusammen gewachsen, weil sie nicht mehr zusammen gehörten; der Versuch ist politisch, wirtschaftlich und last not least menschlich gescheitert; Deutschland ist ruiniert, hat in nur einem Jahrzehnt alles verspielt, was es sich in viereinhalb Nachkriegs-Jahrzehnten aufgebaut hatte; zehn Jahre Groß-BRD haben objektiv gesehen mehr Schaden angerichtet als zwölf Jahre Drittes Reich und zwei verlorene Weltkriege. (Zwar ist es nicht erlaubt, oder jedenfalls nicht opportun, das objektiv zu sehen, geschweige denn, es offen auszusprechen; aber immer mehr Leute tun es - vor allem im Ausland, und ganz besonders in England, sogar mit unverhohlener Schadenfreude.) Aber wirklich trösten tut das die Engländer auch nicht. Denn während die Deutschen ihre Jahrzehnte lang lauthals verkündete Illusion, die da lautete: "Wir sind ein Volk", allmählich begraben (für die meisten - jedenfalls für die SPD-Wähler - war es ja eh längst nur noch ein Lippen-Bekenntnis gewesen), müssen die Engländer eine Illusion begraben, die ihnen ungleich mehr wert war, nämlich die besten Fußballer der Welt zu sein - oder zumindest die besten Fußballer der Welt zu haben, denn das ist ja inzwischen der einzige Grund, noch immer mehr Farbige ins Land zu lassen und im Lande zu lassen, weil die viel besser mit dem runden Leder umgehen können als die weißen Eingeborenen, die man kaum noch auf den Fußballfeldern sieht - die sitzen zuhause vor dem Fernseher mit Chips und Beer. Aber selbst diese "Blutauffrischung" hat auf die Dauer nicht das gehalten, was man sich von ihr versprochen hatte, und so macht denn selbst das alt-ehrwürdige (böse Zungen behaupten: mehr alte als ehrwürdige) Wembley-Stadion niemandem mehr so richtig Angst. Am Ende schlägt man nicht einmal mehr die Deutschen, die gerade bei der Fußball-Europameisterschaft an Kroatien (das ist jetzt ein eigener Staat) gescheitert sind: 0:1 verliert man gegen jene Gurkentruppe, mit dem gleichen kläglichen Resultat wie ein halbes Jahrhundert zuvor in Brasilien gegen die USA. Danach wird das Wembley-Stadion, für Millionen Fußball-fans das Symbol für Englands einstige Weltgeltung, abgerissen.

[Abriß des Wembley-Stadions]

Es wird zwar bald ein neues Stadion gebaut; aber wenn die Engländer wüßten, was Dikigoros weiß, nämlich daß das Spielfeld, der einst als "heilig" bezeichnete Rasen, mit deutschem Weidel-Gras bepflanzt wurde (wie übrigens die meisten Fußball- und Tennisplätze in England), dann würden sie das sicher nicht mehr betreten - die Demütigung wäre einfach zu groß, denn die Deutschen hassen hassen sie noch immer aus ganzem Herzen, genau wie die Japaner und die Italiener. Woher Dikigoros das wissen will? Nein, selbstredend nicht aus öffentlichen Verlautbarungen irgendwelcher Politiker - die würden sich das denn doch verkneifen -, sondern aus Kleinigkeiten, in denen das ganz offen und beinahe offiziell zum Ausdruck kommt. Wann wart Ihr, liebe Fußballfans, zuletzt zu einem Europapokalspiel in London? Und was habt Ihr Euch bei dieser Gelegenheit noch angeschaut außer dem Stadion? Nein, Dikigoros meint nicht die so genannten "Sehenswürdigkeiten" für Touristen und auch nicht das Nachtleben. Aber es könnte doch sein, daß Ihr Euch mal etwas näher in der Historie Eures Lieblingssports umgesehen habt. Früher, d.h. bevor diverse Vereine von arabischen Ölscheichs und von der russischen Mafia zu Zwecken der Geldwäsche aufgekauft wurden, gab es nämlich auf dem Boden Groß-Londons - jenes Molochs, den die Kommunalreform von 1965 schuf - noch mehr Fußballvereine als nur Arsenal, Chelsea und Fulham. Zum Beispiel West Ham United (das, anders als der Name vermuten läßt, im Osten Londons beheimatet ist; im Westen spielen Brentford, Charlton Athletics, Chelsea, Crystal Palace, Fulham und die Queenspark Rangers), das einige der berühmtesten Weltmeister von 1966 stellte, oder die "[Hot-]Spurs" aus Tottenham. (Keiner dieser drei Namen hat übrigens etwas mit Schinken zu tun; "Hamme" ist vielmehr das alt-sächsische Wort für den Platz in der Biegung eines Flusses, wo man bevorzugt befestigte Plätze anlegte, weil die dann schon von 2-3 Seiten geschützt waren; daher kommt auch der Name Hamburg - dem einzigen Ort auf dem Kontinent, wo es mehr Fußballvereine gab als in London.) Wart Ihr mal in Tottenham, im Norden Londons? Wenn Ihr dort ankommt, werdet Ihr auf wahrhaft polyglotte Art und Weise willkommen geheißen. Dikigoros möchte wetten, daß nur wenige Besucher all die Schriften lesen (geschweige denn all die Sprachen verstehen) können, die auf dem Schild, das er Euch hier abgebildet hat, den Besucher willkommen heißen. (Was keine Schande ist - er selber kann es auch nicht; aber er kann sie immerhin zuordnen. Für Neugierige: es sind 5 indische - darunter Urdu -, 4 afrikanische - darunter Französisch -, Griechisch und Türkisch, Chinesisch und Vietnamesisch.) Das ist aber auch gar nicht so wichtig, jedenfalls nicht so wichtig wie das, was jeder auch ohne umfangreiche Fremdsprachen-Kenntnisse ohne weiteres erkennen kann, nämlich welche Sprachen fehlen: Deutsch, Italienisch und Japanisch! (Und dem Vernehmen nach soll es Orte nördlich von London geben, wo es noch schlimmerfarbiger zugeht - dort würde sich Dikigoros als nicht-muslimischer Weißer allerdings nicht mehr ohne weiteres hin trauen - muß ja auch nicht sein, sollen die Limeys doch im eigenen Saft schmoren und die Multi-Kulti-Suppe, die sie sich eingebrockt haben, selber auslöffeln :-)

Nachtrag. Nach Jahren, in denen man in deutschen Medien nichts mehr aus England erfahren hatte, das mit anderen Städten als London zu tun hatte - außer Fußball-Nachrichten, versteht sich -, tauchte wieder mal eine kleine Randnotiz auf, über Nottingham. Sagt Euch das etwas? Na klar, da kam doch - angeblich - Robin Hood her, der Räuber der Reichen und Rächer der Armen, dessen Zeichen die Stadt seit Jahrhunderten im Wappen führte. Was war daraus geworden? Nun, Ihr erinnert Euch vielleicht noch, was Dikigoros oben über einen Stadtteil Nottingams, Nottinghill, geschrieben hatte. (Nicht nur in Deutschland lieben die ausländischen Zuwanderer die Stadtteile, die nach Bergen benannt sind - Dikigoros hat sie Euch oben zitiert :-) Dort hatten es die Afro-Kariben etwas zu wörtlich genommen mit ihrem Vorbild Robin Hood: Das Viertel wurde im Laufe der Jahrzehnte zu dem mit dem höchsten Ausländeranteil und der höchsten Kriminalitätsrate Groß-Britanniens. (Böse Zungen setzten das sogleich in einen Kausalzusammenhang, zumal sich gleichzeitig Liverpool zur Stadt mit dem geringsten Ausländeranteil und der geringsten Kriminalitätsrate Groß-Britanniens entwickelt hatte.) Die weißen Skinheads machten ebenfalls mobil, nicht nur im Internet - wo einige Seiten entstanden, deren Sprache ebenso häßlich war wie ihr Inhalt (es kommt selten vor, daß sich Dikigoros von einer Seite, die er verlinkt, insgesamt distanziert, aber hier ist mal so ein Beispiel, auch wenn einzelne Punkte durchaus zutreffen mögen) -, sondern auch auf der Straße, wo bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen zwischen den beiden rassistischen Lagern bald zum alltäglichen Ereignis wurden, das kaum noch einen Journalistenhund hinterm Ofen hervor lockte. Aber dann kam es ganz dicke: Im März 2005 beschloß der Gemeinderat von Nottingham, das Zeichen Robin Hoods aus dem Stadtwappen zu entfernen! Ein Aufschrei der Empörung ging durch den Pressewald - nicht nur den von Sherwood Forest -, der sogar im fernen Deutschland gehört werden konnte. Wer Ohren hat, höre!

Noch ein Nachtrag. Einige Briten scheinen gehört zu haben: Wir schreiben das Jahr 2010. Mittlerweile kommen jedes Jahr nicht mehr "nur" 250.000 Immigranten, sondern knapp 600.000 auf die Inseln, immer noch überwiegend Afrikaner u.a. Muslime. (Wenn Ihr irgendwo, z.B. hier, niedrigere Zahlen finden solltet, liebe Leser, dann glaubt ihnen bitte nicht; die zählen lediglich solche Immigranten, die direkt von außerhalb der EU kommen; d.h. all die Afrikaner, die über Italien, Spanien, Frankreich und die BRD kommen, fallen aus der Statistik, ebenso all die Asiaten, die via Türkei und Balkan nach Europa kommen!) Die letzteren dürfen ganz offen - sogar im staatlichen Fernsehen - dazu aufrufen, alle Nicht-Muslime im "Kriegsgebiet" England zu töten (jawohl, nach islamischem Verständnis sind alle Gebiete, die noch nicht muslimisch sind, "Kriegsgebiet", d.h. sie unterliegen dem Jihād!), den Buckingham-Palast in eine Moschee umzuwandeln und Shari'ah-Gerichte einzuführen. [Die letzte Forderung ist mittlerweile überholt; die Labour-Regierung ist ihr stillschweigend nachgekommen. Es kommt eh nicht mehr drauf an, denn auch die "weltlichen" Gericht sind inzwischen islam-hörig durch und durch; einige "fortschrittliche" Kräfte - allen voran Rowan Williams, großer Schwulen- und Lesbenfreund und nebenbei auch noch Erzbischof von Canterbury - haben sogar schon verlangt, die Shari'ah an allen englischen Gerichten einzuführen; der Thronfolger Prinz Charles und sein Reitpferd seine Ehefrau Camilla besuchen bereits regelmäßig Koran-Schulen, um auf den britisch-muslimischen Gottesstaat vorbereitet zu sein, den sie noch miterleben wollen. Großbritannien ist längst kein Rechtsstaat mehr; und seit dem peinlichen Skandal um den chilenischen Ex-Präsidenten Pinochet weiß die ganze Welt, daß man sich dort um diplomatische Immunität ebenso wenig schert wie etwa die Ayatullahs im Iran. Leute wie der katholische Papst oder die israelische Außenministerin trauen sich nicht mehr auf die Insel, weil sie fürchten müssen, mittels von korrupten Rechtsbeugern erlassenen Haftbefehlen als "Feinde des Islam" eingekerkert zu werden und womöglich für immer zu verschwinden.] Ein paar Briten scheint das nun doch zu stören - sie wählen sich eine neue, "rechte" Regierung. (Ja ja, liebe Kritiker, nicht nur wegen der Ausländer-Politik. Das Vereinigte Königreich hat infolge Jahre langer sozialistischer Mißwirtschaft mit 12% das höchste Haushalts-Defizit aller Industriestaaten - wenigstens da ist es noch Spitze! Aber glaubt Ihr wirklich, daß das die Masse der Wähler bewegt? Etwas daran zu ändern, würde doch für die meisten nur Einschnitte bei den "Sozial"-Leistungen bedeuten, denn weder an der Entwicklungshilfe noch am Wehr-Etat soll auch nur ein Penny gespart werden, weil die britischen Inseln doch - ähnlich wie die BRDDR - am Hindukusch "verteidigt" werden müssen, und das ist bekanntlich nicht ganz billig!) Diese neue Regierung beschließt sogleich (na ja, nicht ganz sogleich; sie wartet noch ein paar Tage, bis die englischen Balltreter von der DFB-Auswahl die höchste und blamabelste Niederlage ihrer WM-Geschichte bezogen haben, aber dann muß etwas getan werden, sonst droht die kochende Volksseele womöglich in einer Revolution zu explodieren :-), ihr wichtigstes Wahlkampf-Versprechen einzulösen und etwas gegen die Überfremdung zu tun: Sie bringt ein Gesetz auf den Weg, das den weiteren Zuzug von weißen Klempnern und Krankenschwestern aus Osteuropa beschränkt. Einen Tag später entscheidet der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs, daß Britannien künftig allen Immigranten aus schwarzafrikanischen oder muslimischen Ländern, denen in ihrer Heimat ob ihrer Homosexualität Strafverfolgung droht, politisches Asyl zu gewähren habe; ihr schutzwürdiges Interesse an einem freien Ausleben ihrer Homosexualität sei höher zu werten als das der übrigen Bevölkerung vor möglichen islamischen Terror-Anschlägen. Damit können der Iran und Nigeria - dorther kamen die Asylbewerber - also buchstäblich jeden Jihadisten als Asylanten nach England schicken, einfach mit der Behauptung, schwul zu sein. (Händchenhalten in der Öffentlichkeit genügt, so ausdrücklich in der Urteilsbegründung nachzulesen! Da stellt sich einmal mehr die Frage: Wer schützt die Verfassung vor ihren Schützern? Wer solche Richter einsetzt, die hinter der Fassade des Rechtsstaats einen Justizstaat errichten, muß sie doch auch wieder absetzen, wegen Rechtsbeugung verurteilen und des Landes verweisen können - oder? Vorzugsweise nach Nigeria oder Iran! Aber das nur am Rande, es ist ja kein spezifisch britisches Problem. Hat nicht anno 2008 auch der von der CSU zur Muslim-Partei FDP konvertierteübergelaufene bayrische Landtags-Abgeordnete und "Integrations-Beauftragte" in spe Georg Barfuß verlangt, die Shari'ah - die durchaus mit dem Grundgesetz vereinbar sei - auch in Bayern einzuführen?) Da werden die Briten mit nur 600.000 Immigranten p.a. wohl bald nicht mehr hinkommen... warum auch? Sie haben ja noch nicht genug von der Sorte!

[Demo von Negern u.a. Muslimen in London] [Demo von Negern u.a. Muslimen in London]

Und, um auch das noch nachzutragen: Wie zur Bestätigung begibt sich eine Woche später der neue, "konservative" britische Premier nach Ankara, um der fundamental-islamischen Regierung der Türkei zu versichern, daß er nichts sehnlicher wünsche als deren frühestmöglichen Beitritt zur EG. Denn dort sitzen nach vorsichtigen Schätzung bereits rund 11 Millionen potentielle Immigraten auf gepackten Koffern, um die letzte Fase der endgültigen Eroberung Europas für den Islam einzuläuten.

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