Ein Jahr mit meiner Möse

Kreidezeichung eine Draufsicht von vorne auf eine Möse
Heute vor einem Jahr trat ich den schweren Weg nach Essen an, um mich operieren zu lassen, bzw einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Alternativen sah ich keine. Noch einmal möchte ich diese Zeit nicht unbedingt erleben, einmal reicht.
Leicht war die Zeit nach der OP nicht, besonders wegen der Scheidenkrämpfe beim Bougieren und der Hämatome. Der Gynunfall hat den unschuldigen Beginn auch nicht gerade erleichtert. Auch der aufgeplatzte Abzess in der rechten Schamlippe hat im April mein beginnendes Körpergefühl zurückgeworfen. Drastischer war allerdings das Nahtmaterial in der Möse nach der Nach-OP.
Trotzdem hat es sich gelohnt. Das Leben ist nicht rosarot. Aber einiges hat sich sofort verändert, anderes ist noch am sich Verändern.
Sofort hatte ich am OP-Tag noch das Gefühl zu Hause angekommen zu sein. Auch konnte ich sofort ruhig schlafen, zog im Prinzip keine Betten mehr ab.
Insgesamt wurde ich ruhiger, was sogar an meinen Augen sichtbar war (Schielwinkel und Bewegungen). Ich war insgesamt ausgeglichener.
Andere Dinge dauerten länger, zeigten sich als ein Prozess. Dazu gehört auch das Spüren der Möse/Klit. Andere sagen, daß sie sofort in den Himmel fliegen, auch beim Bougieren. Das war bei mir nicht so. Ohne Vibrator gab es wenig Chancen überhaupt in mich hinein zu kommen, mit dem Finger sah es anders aus. Erst so seit dem Sommer 2002 kann ich ohne Krampfen bougieren, mal besser mal schlechter. Sexualität zu zweit entwickelt sich auch weiter, allerdings stehe ich nicht so auf Dinge in meiner Möse. Aber zum Fliegen komme ich durch Finger, der immerhin seine Reize hat nicht, ganz selten habe ich Lust auf eine Dilda, aber fliegen, davon ist keine Spur. Es gibt aber auch Bio-Frauen, die auf "Penetrieren" nicht stehen.
Spannend war es zu Zweit meine Möse zu entdecken, sie war schon fast zu vorsichtig. Mein Sexualleben begann eigentlich erst nach der OP, aber schon bei den ersten Erlebnissen spürte ich mehr als vor der OP. Leider nicht so viel wie meine Partnerin. Aber auch das wird besser. Ein nächste Stufe, waren Empfindungen, wo ich ein unheimlich starkes Ziehen in der Klit spürte, aus dem ich mich eigentlich wegdrehen wollte. Aber es war nicht befriedigend. Erst im Spätsommer begannen Ansätze, daß ich meine Brust nicht permanent abspalte. Das ist sehr schön. Auch kamen zu dieser Zeit abgespaltene Orgasmen dazu. Mein Körper bebt und mein Becken. Dann hören die Gefühle in der Möse auf und der Körper bebt weiter. Hierbei kann ich Befriedigung erreichen. Das ist schon ein tolles Gefühl, einfach so zu schweben ....
Die äußeren Scharmlippen sind bei mir ziemlich groß. Auf einem Fahrradsattel ohne Scharmlippenaussparung sitze ich nicht so gerne. Ebenso sind ungepolsterte Stühle unbequemer als früher. Strumpfhosen sitzen jetzt und auch der Badeanzug, ich kann in die Frauensauna gehen. Kein Stress mehr in Krankenhäusern und Bädern ...
Sex ohne Gleitgel, da bin ich meist zu trocken, denn ich bougiere mit angewährmter Dilda zweimal die Woche. Die Gyn. in Essen, meinte im Gegensatz zu Fr. Krege, daß ich meinen eigenen Rhythmus finden solle. Vielleicht macht Bougieren ja mal mehr spaß. Wichtig ist es Bougieren (Körperpflege) und Sexualität zu trennen und nicht zu vermischen!
Die zwei häufigsten Frauenkrankheiten habe ich auch schon gehabt. Pilze (Mykose) und Blasenentzündung (Zystitis). Wobei eine Mykose eher ansteckend als unangehm ist. Dies ist bei der Zystitis anders.
Ich kann einfach nur sagen, daß es sich gelohnt hat. Ich bin freier, mehr zu Hause im Körper als früher.
Links:
Zwei Jahre mit meiner Möse
Meine Geschlechtsangleichende OP (11/2001)
Meine Biographie
NL Sexualaufklärung ua. Möse
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