Formenbau

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04.02.2002
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Allgemeines

Das Anfertigen der Formen ist ein arbeits- und zeitintensives Geschäft, das sich nur für spezielle Teile lohnt, die sich aus Tuch nicht anfertigen lassen. Das sind Teile mit Krümmungen, die sich nicht in die Ebene abwickeln lassen bzw. die zu klein sind, um gut geklebt werden zu können. Ich schlage eine Mischbauweise vor: Gesamtaufbau eines Kleidungsstückes aus Latextuch anfertigen und die Sonderteile aus Flüssiglatex machen und anschließend kleben. Teile, die typischerweise aus Flüssiglatex gemacht werden, sind:

Teil Formenbau/-kauf
Kondome Formenbau aus Holz aufwendig, aber lohnend. Kauf einer Form (Dildo aus dem Sexshop!) nicht sinnvoll, da zu aufwendige Anpassungsarbeit
Kopfmasken Formenbau aufwendig. Kauf eines Kunststoffkopfes passender Größe ist beste Lösung
Handschuhe Formenbau aus Holz sehr aufwendig. Kauf einer Form kaum möglich. Evtl. Hände passender Größe von Schaufensterpuppen. Besser nach fertigen Latexhandschuhen suchen oder aus Chirurgenhandschuhen selber machen
Socken Formenbau aus Holz aufwendig. Besser Kauf von passenden Latexsocken - etwas Suche ist nötig, aber im Vergleich zum Selbermachen weniger Aufwand.
BH-Schalen Formenbau aus Holz aufwendig (mit Drechselmaschine gut machbar), aber lohnend.

Für den Bau von Formen gibt es mehrere Möglichkeiten, die alle mit Aufwand verbunden sind:

  • Kauf einer geeigneten Form. Diese werden natürlich nicht als "Form für Latexfetischteile" angeboten, sondern tarnen sich als Alltagsgegenstände, die ursprünglich einem anderen Zweck dienen, z.B. als Kunststoff-Kopf für die Unterbringung von Hut oder Perücke. Schaue Dich ein wenig um! Mit etwas Glück lassen sich die Unterseiten von Kunststoff- oder Glasschüsseln als Formen benutzen. Du wirst sicher noch andere Möglichkeiten entdecken!
  • Anfertigen eines Gipsabdruckes und Bau einer Gipsform. Eine Arbeit, die zeitintensiv werden kann.
  • Anfertigen einer Form aus Holz. Eine Holzform läßt sich gut selber anfertigen und liefert perfekte Ergebnisse. Sie sind meine bevorzugte Art des Formenbaus.
  • Formenbau aus Vollmetall ist außerhalb unserer Reichweite und kommt nur für Profis in Frage, die mit der Form eine Serienproduktion beabsichtigen. Flache Formen aus Hartaluminumblech (für Kleinteile) können noch mit vertretbarem Aufwand selber gemacht werden.
  • Profis fertigen Tauchformen auch aus keramischen Werkstoffen an. Schwierig zu machen, zumal Schwund bei der Trockung der Form vor und während des Brennens einkalkuliert werden muß. Meine Meinung: Wenn Du nicht gerade selber einen Brennofen betreibst, wird die Sache zu aufwendig. 

Sobald man selber tätig wird, muß man einiges an Geschick und Geduld mitbringen.

Grundsätzliches zum Formenbau

Formenbau ist eine aufwendige Arbeit. Man sollte sich schon genau überlegen, was man bauen will und ob sich der Aufwand lohnt. Sinnvoll ist der Formenbau immer dann, wenn ein bestimmtes Einzelteil nicht gekauft werden kann oder wenn die perfekte Maßanfertigung gewünscht ist. Natürlich lohnt sich die Arbeit ganz besonders, wenn die Form mehr als einmal genutzt wird, denn für Einzelstücke ist der Aufwand vergleichsweise sehr hoch. Deshalb sollte sorgfältig und genau gearbeitet werden. Es ist ärgerlich, wenn eine Form fertiggestellt wurde, der erste Abguß erfolgte und es sich dann herausstellt, daß das fertige Teil nicht paßt. Also: genau planen und präzise arbeiten!

Einige Punkte, auf die geachtet werden sollte, habe ich in der nächsten Tabelle zusammengestellt:

Plane Klebekanten ein, mit denen später der fertige Abguß am Werkstück angeklebt werden kann. Die Klebeflächen sollten eben sein. Ein Rand von etwa 2cm Breite ist eine gute Wahl. Falls der Kleberand zu breit sein sollte, kann er nachträglich schmäler geschnitten werden.
Enge Innenradien oder scharfe Innenkanten werden exakt abgegossen, wobei sich in der Kante das flüssige Material anhäuft. Innenradien von 2mm oder mehr sollten deswegen bevorzugt werden. Wo scharfkantige Übergänge nötig sind, sollen sie selbstverständlich vorgesehen werden.
An scharfen Außenkanten bzw. engen Außenradien (kleiner 1mm) baut das Material beim Abguß dünner auf, als auf der Fläche. Deshalb sollten auch die Außenkanten, wenn möglich, gerundet sein.
Beachte, daß das fertige Werkstück von der Form gelöst werden muß! Es sollten also keine durchgehenden "Bohrungen" o.ä. vorhanden sein, da sie das Ablösen des Werkstücks unmöglich machen. Vermeide, daß das fertige Werkstück stärker als etwa um den Faktor 2-4 gedehnt werden muß, damit es sich nicht irreversibel deformiert, was speziell bei frischen Teilen passieren kann
Plane die Form in derselben Größe wie das Körperteil, für das das spätere Latexwerkstück gedacht ist. Durch den geringfügigen Schwund des fertigen Werkstückes nach dem Trennen von der Form ergibt sich die richtige Enge für das Latexteil von selbst. Plane engere Werkstücke erst, wenn Du genügend Erfahrung im Formenbau hast! Eine zu weite Form kann kleiner gemacht werden, aber ein zu kleine Form ist nahezu kaum zu vergrößern.
Die gesamte Form muß glatt sein und das Flüssiglatex nicht aufsaugen. Die Oberfläche muß deswegen glatt lackiert werden oder kunststoffbeschichtet sein.
Beachte, daß bei der Nutzung der Form die nasse Form festgehalten, aufgestellt oder aufgehängt werden muß, damit die Beschichtung trockenen kann. Plane also Auflageflächen oder Aufhängeösen ein.
Bedenke beim Entwurf der Form, daß die zu beschichtende Oberfläche gut zugänglich sein muß (für Pinsel, Schaumstoffrolle usw.) Starke Hinterschneidungen und ungünstig gelagerte Engstellen sollten vermieden werden.
Sorge bei der Befestigung der Grundplatte die i.d.R. auch den Anschlußbereich zum Kleben an das Kleidungsstück darstellt, für einen weichen Übergang der Innenkante.

Du ahnst, daß Formenbau eine nicht ganz einfache Ingenieursdisziplin ist. Für unseren Hausgebrauch müssen wir uns zwar nicht an industriellen Maßstäben beurteilen lassen, sollten aber dennoch mit Geduld und Überlegung zu Werke gehen. Ich rate dazu, ausreichend Entwurfs-Zeichnungen, Ansichten, Schnitte und Zuschnittschablonen zu machen, bevor der eigentliche Formenbau in Angriff genommen wird. Rechne für den Bau einer einfachen Form mit ca. 5 Stunden, bei komplexen Formen bis zu 15 Stunden Arbeitsaufwand,  vorausgesetzt, Du bist einigermaßen geschickt und mit guter Werkzeugausstattung versehen.

Wer fürchtet, daß der Formenbau große bildhauerische Fähigkeiten verlangt, sei an dieser Stelle beruhigt: wir müssen weder die zunftgerechten Werkzeuge noch die traditionellen Techniken verwenden. Wir fabrizieren keine Ausstellungsstücke, sondern beschränken uns auf solide Handwerksarbeit. Deswegen können wir uns die Arbeit kräftig vereinfachen, was speziell bei Holzformen nützlich ist.

Formenbau aus Gips

Gips ist ein leicht formbares Material und eignet sich deshalb gut für unsere Zwecke. Bei sorgfältiger Arbeit sind die Ergebnisse gut. Der Zeitaufwand ist etwas geringer als beim Formenbau aus Holz. Benötigt werden:

  • Gipsbinden (med. Fachhandel) Nur nötig, wenn ein Abdruck eines Körperteiles angefertigt werden soll
  • Stuckgips (gibt's sackweise billig im Baumarkt. Dieser Gips ist grau, grobkörnig und schnell abbindend)
  • Alabastergips oder "Moltofill"-Feinspachtelmasse (Baumarkt. Weiß, feinkörnig und langsam abbindend)
  • Eisendraht (Wird als Bindedraht gehandelt. Bau- und Gartenmärkte)
  • Eisenschrauben(n) ca. M6x60 und Eisenmuttern M6 (Baumarkt)
  • etwas kunststoffbeschichtete Spanplatte (Baumarkt oder Schreiner)
  • Gewöhnliche Maurerspachtel und ein Satz Stukkateurspachtel
  • Alte Schrupp- und Schlichtfeile, die für keine anderen Arbeiten mehr eingesetzt werden sollen
  • Schleifpapier Körnungen 80 und 150
  • Kunstharzlack auf Lösungsmittelbasis, nicht auf Wasserbasis!

...und Geduld.
Welche Spezialitäten sind beim Formenbau aus Gips sonst noch zu beachten? Der wichtigste Grund, der für Gips spricht: er ist billig und leicht verarbeitbar. Der größte Nachteil dieser Formen: sie sind spröde, benötigen deshalb ein Innengerüst aus Draht und werden dennoch leicht beschädigt. Zudem lassen sie sich kaum noch korrigieren.

Formenbau aus Holz

Benötigt werden Holz, handwerkliches Geschick und eine Grundausstattung an Holzbearbeitungs-Werkzeugen und Maschinen

  • ich empfehle Pappelholz (Holzfachhandel oder nach Resten/Abfällen beim Schreiner fragen). Dieses Holz läßt sich gut bearbeiten, ist zäh und schlagfest. Fichte und Linde sind zu weich, Buche ist zu hart und Eiche darüberhinaus zu grob.
  • etwas kunststoffbeschichtete Spanplatte (Baumarkt oder Schreiner)
  • Bandsäge oder Stichsäge
  • Bandschleifmaschine
  • Stechbeitel (flach 16mm und 30mm, Hohleisen 10mm und 16mm)
  • Schnitzmesser
  • Handhobel
  • Schrupp- und Schlichtfeile
  • Gewöhnlicher, schmaler Maurerspachtel
  • Schleifpapier Körnungen 80 und 150
  • 2-Komponenten-Karrosseriespachtelmasse
  • Kunstharzlack auf Lösungsmittelbasis, nicht auf Wasserbasis!

Der Holzformenbau geht zwar nicht so zügig voran, wie bei den Gipsformen, nötigt aber auch nicht zur Hektik, weil die Formmasse zu schnell erstarrt.
Wähle die Holzabmessungen zweckmäßig! Eine größere Form sollte nicht aus einem massiven Klotz gemacht werden. Das ist Materialverschwendung und die Form wird anfällig gegen Verziehen und Rißbildung. Besser, die ganze Sache aus mehreren grob geschnittenen Einzelteilen/Schichten zusammenleimen und anschließend weiterbearbeiten. Voluminöse Formen z.B. für BH-Schalen oder Masken sollten hohl sein. Das spart Material, Gewicht und ist vor allem besser gegen Verziehen der Form.

Für jede dieser Schichten sollte basierend auf den Abmessungen und Zeichnungen der fertigen Form eine Papierschablone für den Zuschnitt angefertigt werden. Zum Leimen Holzleim verwenden und das Werkstück mit Schraubzwingen kräftig über Nacht pressen. Wenn die Gefahr besteht, daß sich Teile gegeneinander verschieben, können sie mit Holzschrauben oder dünnen Nägeln gegeneinander gesichert werden. Diese Schrauben oder Nägel müssen vor der Weiterverarbeitung entfernt werden. Die verbleibenden Löcher verschließen wir bei der Endbearbeitung. Komplexere Formen mit Hinterschneidungen werden in mehreren Etappen aufgebaut und bearbeitet. Feine Details werden erst angefügt, wenn es im Arbeitsablauf nötig ist.

Den Rohling der Form spannen wir im Schraubstock ein und führen erst die Grobarbeit durch. Dazu mit dem Stechbeitel die Kanten brechen, Einschnitte mit der Handsäge machen, usw. Während der Arbeit die Abmessungen immer mit den benötigten Werten vergleichen. Wenn die Abmessungen bis auf ca. 1mm-2mm angenähert sind, machen wir mit dem Bandschleifer (Schleifband Korn 40) und den Feilen weiter. Jetzt geht es darum, die endgültige Form auf ca. 1/2mm auszuarbeiten. Also nicht im Eifer des Gefechtes zu tief schleifen! Besonderheiten in den Details behandelt die nächste Tabelle.

Detail Vorgehensweise
Innenradien Innenradien können relativ scharfkantig ausgearbeitet werden, da wir sie später mit Spachtelmasse auf endgültiges Maß bringen.
Nuten, kleine Bohrungen Diese Details werden zunächst nicht gearbeit. Erst wenn die Abmessungen stimmen, werden sie unmittelbar vor dem Feinschliff eingearbeitet.
Erhabene Details ("Warzen") Es ist sehr schwierig, Details dieser Art beim Abarbeiten der Oberfläche "stehenzulassen". Besser: Erst die Details ignorieren und die Oberfläche glatt auf die Abmessungen bringen und Feinschliff weitgehend ausführen. Danach die über die Oberfläche ragenden Teile separat anfertigen (z.B. Holzdübel auf Maß schleifen/drechseln) und mit Leim in Bohrungen einsetzen. Sehr kleine Details können mit Karrosseriespachtelmasse auf die Oberfläche aufmodelliert werden.
Radien an Außenkanten Zunächst scharfkantig ausarbeiten und erst, wenn die sonstigen Abmessungen stimmen, mit einer feinen Schlichtfeile und Schleifpapier abrunden.
Schrauben- und Nagellöcher Schraubenlöcher mit einem kleinen Bohrer etwas erweitern. Evtl. aufgestellte Holzfasern rund um die Öffnung glattfeilen und -schleifen. Löcher mit Karrosseriespachtelmasse verschließen.
Grundplatte Ein Grundplatte zum Aufstellen/Aufhängen bzw. zum Erzeugen einer ebenen Anschlußfläche des Abgusses wird erst so spät wie möglich angefügt. Vor der Montage sollte die eigentliche Form an der Auflagefläche möglichst plangeschliffen werden. Ich schlage vor, die Grundplatte nur mit Schrauben zu befestigen, aber nicht zu kleben bzw. zu leimen. Falls noch ein dünner Spalt verbleibt, wird er mit Spachtelmasse verschlossen. Warum nur schrauben? Falls die Form nachgearbeitet werden muß, erweist sich die Grundplatte als hinderlich. Da ist Abschrauben eine einfache Arbeit, verglichen mit den Umständen, die das Absägen einer geleimten Grundplatte erfordert. Abgesehen vom Risiko, die Form zu beschädigen.

Nach all' dieser Arbeit sollte die Form soweit vorbereitet sein, daß der Feinschliff erfolgen kann. Dazu entweder vorsichtiger Machinenschliff (Korn 150) oder Handschliff (Korn 80 und anschließend 220). Letzte Korrekturen und Ergänzungen mit Karosseriespachtelmasse - und Trocknung abwarten. Nochmals Rauhheiten glattfeilen und fein verschleifen. Prüfe, ob die Oberfläche überall glatt ist, da sich später Unebenheiten in den Abguß übertragen. Jetzt folgt die endgültige Feinbearbeitung der Oberfläche.

Dazu wird die Form mit einem lösungsmittel-basierten, glatten Hartlack behandelt. Auch wenn jetzt die Umweltschützer protestieren, es gibt gute Gründe, den Stinkerlack zu verwenden:

  • Die Oberfläche wird glatter als mit Wasserlacken, da die Lackschicht besser verläuft.
  • Die Oberfläche wird unempfindlicher gegen Wasser (bedenke, daß unser Werkstoff Latex in wässriger Ammoniaklösung ist!)

Arbeite in einem gut gelüfteten Raum und atme die Lösungsmitteldämpfe nicht ein! Die Oberfläche der Form sollte mit Zwischenschliffen, je nach Dicke des fertigen Lackauftrages, zwei- bis dreimal lackiert werden und vor der ersten Verwendung gründlich trocknen.

Instandhaltung

Nachdem das Werkstück abgelöst wurde, kann es weiterverarbeitet werden. Zunächst kümmern wir uns um die Form. Die Form ist jetzt mit Silikonöl bedeckt und hat durch die vorangegangene Arbeit einige Gebrauchsspuren. Nötige Arbeiten:

  • Entferne evtl. noch vorhandene kleine Fetzchen und Rückstände aus Gummi.
  • Silikonöl mit einem trockenen Tuch oder Küchenpapier so gründlich wie möglich abwischen
  • Mit Glasreiniger auf einem Tuch Rest des Öles entfernen und die Form mit einem zweiten, sauberen Tuch trockenreiben.
  • Stellen, an denen sich der Lack abgelöst hat, anschleifen (Schleifpapier Korn 150). Falls die gesamte Oberfläche etwas desolat aussieht, gesamthaft leicht anschleifen. 
  • Ggf. Kratzer, Dellen und andere Schäden mit Karrosseriespachtelmasse (bei Holzformen; bei Gipsformen mit weißer Kunstharzspachtelmasse) ausbessern, trocknen lassen und sauber glattfeilen bzw. -schleifen.
  • Form, falls nötig, erneut mit Kunstharzlack lackieren. Lack gut durchtrockenen lassen, bevor sie wieder verwendet wird.
  • Form vor der Arbeit nicht mit Silikonöl oder Puder behandeln!

Fazit: Formen benötigen ein klein wenig Pflege, damit die Arbeitsergebnisse gut werden. Speziell wenn die Form mehrfach verwendet werden soll, frühzeitig die Instandhaltungsarbeiten machen, damit die Abgüsse keinen Schaden nehmen bzw. von guter Qualität sind.

Korrekturen

Das ist nicht immer vermeidbar: Nach dem ersten Abguß stellt sich heraus, daß das Resultat die falsche Größe hat. Wir schließen messerscharf, daß das an der Form liegt. Was tun?

Fehlerbild Abhilfe Holzform Abhilfe Gipsform
Maßabweichungen Zunächst ermitteln, wo Maßabweichungen vorliegen und Differenzen genau ausmessen. Fehler der Form sind entweder durch falsches Messen oder Umsetzen der Abmessungen beim Formenbau bedingt. Solange die Ursache der Abweichungen nicht klar ist, hat es wenig Sinn, mit der mechanischen Korrektur der Form zu beginnen.
grobe Abweichungen in Form und Größe Neumachen und evtl. Teile der alten Form wiederverwenden. Diese großzügig absägen und dann einpassen Neumachen ist einfacher und geht schneller als große Umbauten.
Durchmesser zu groß bei runden Teilen Form kleinerschleifen oder feilen. Form kleinerschleifen oder feilen.
Durchmesser zu klein bei runden Teilen Fehler bis 1mm mit Karosseriespachtelmasse korrigieren. Größere Abweichungen durch Aufleimen von Furnier oder Holz korrigieren, anschließend auf Maß schleifen. Fehler bis 2mm mit Kunstzharzspachtelmasse korrigieren. Bei größeren Abweichungen Neubau erwägen.
Länge zu gering An geeigneter Stelle Form zersägen, Zwischenstück ggf. mit Holzdübeln einleimen und weiter wie beim Neubau Anstückeln mit Gips funktioniert in der Regel nicht. Neubau, da Zersägen und erneutes Zusammensetzen scheitert.
Länge zu groß Wenn möglich, kleiner sägen/schleifen. Wenn nicht, dann an geeigneter Stelle Form zersägen, Stück geeigneter Länge herausschneiden und Form ggf. mit Holzdübeln wieder zusammenleimen. Weiter wie beim Neubau Wenn möglich, kleiner sägen/schleifen. Wenn nicht, dann Neubau, da Zersägen und erneutes Zusammensetzen scheitert.
Nur ein Teilbereich der Form grob unpassend Teilbereich aussägen, Holzklotz einleimen und dann wie beim Neubau passend schleifen, feilen, schnitzen. Verbleibende Lücken zwischen den Teilen mit Karrosserriespachtelmasse schließen und verschleifen. Teilbereich aussägen. 2-3 kleine Löcher bohren und Nägel 1,3x30 mit etwas dünnflüssigem Gipsbrei einsetzen. Nach der Trocknung mit Eisendraht ein Innengerüst wickeln und vorgehen wie beim Neubau.

Auch wenn Gipsformen etwas schneller hergestellt werden können, lassen sie sich kaum korrigieren und sind bruchempfindlich. Wer durch Nacharbeiten der Form optimale Ergebnisse erzielen will, sollte besser auf Holzformen zurückgreifen.

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