Teil 5: Gummibettwäsche

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08.10.2001
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Allgemeines

Das Anfertigen von Bettwäsche ist ein schwieriges Unterfangen, weil dabei lange Nähte geklebt werden müssen. Am einfachsten sind noch Kopfkissen und Nackenrolle auszuführen. Aufgrund ihrer Größe sind Bettlaken und Bezüge sinnvoll nur zu zweit zu kleben, damit genügend helfende Hände da sind. Bedenke, daß Vorhaben wie diese große Materialmengen erfordern und deswegen auch entsprechend teuer sind. Diese Arbeiten sind in Gummi einfacher auszuführen als im zwar anschmiegsamen, aber schwieriger handzuhabenden Latexstoff.

nach oben Nackenrolle

Für die Nackenrolle setze ich voraus, daß Du bereits eine geeignete Schaumstoffrolle hast.
  • Messe Umfang u und Länge l der Rolle. Schaumstoff dabei nicht drücken!
  • Der Gummi- oder Latexzuschnitt wird rechteckig, nimm ihn (u + 3cm) x (l+40cm) Die 40cm sind ein Anhaltswert. Diese Zugabe hängt davon ab, welchen Durchmesser die Rolle hat. Probiere im Zweifelsfall mit einem Papiermuster, wieviel auf jeder Seite nötig ist.
  • Klebe aus dem Rechteck eine zylindrische Hülse. Die Naht sollte um 3cm überlappen. Wende ggf. die Hülse, damit die spätere Innenseite nach außen zeigt. Die Längsnaht wird als einfache, überlappende Naht ausgeführt.
  • Klebe Verstärkungsflecken oder einen Streifen auf, damit die Ösen nicht ausreißen
  • Stanze 8 Ösenlöcher und setze Ösen ein.
  • Wende die Hülse und ziehe die Schaumstoffrolle hinein.
  • Fädele zwei Lederbänder oder glatte Schnürsenkel in die Ösen und zurre die Verbindungen.
Diese Variante der Nackenrolle benötigt weniger Zugabe auf der Längsseite. Es sollte nur der Durchmesser der Rolle zugegeben werden.
  • Zuschnitt: (u + 3cm) x (l + u/3)
  • Nach dem Kleben der Hülse wird die Innenseite nach außen gewendet. Der Rand wird nun mit einem 1,5cm breiten Streifen aus gewebeverstärktem Gummi beklebt.
  • Nach der Trocknungszeit wird der Rand umgeschlagen und geklebt. Auf diese Art ist eine ausreichende Randverstärkung erzielt. Wende die Hülse (Außenseite jetzt außen) und presse nochmals stark.
  • Schneide grob aus Abfallstücken zwei runde, ca. 10cm große Flecken zu. Klebe an jedem Ende der Hülse auf der Innenseite einen solchen Flecken auf einer Fläche von 1cm x 2cm auf. Der Abstand vom Rand sollte u/6 sein. Der Flecken hat den Sinn, daß später nach dem Schnüren der Nackenrolle die noch sichtbare Öffnung von innen verdeckt ist. Große Präzision ist deshalb bei diesem Arbeitsschritt nicht vonnöten - aber passen sollte der Flecken dennoch.
  • Messe den Umfang der Hülse auf der Außenseite und teile ihn durch 8. Markiere 8 Lochmitten im gleichmäßigen Abstand (soeben errechnet) 1cm vom jeweiligen Rand entfernt.
  • Stanze Löcher und setze geeignete Ösen ein.
  • Ziehe die Schaumgummirolle in die Hülse. Fädele geeignete Bänder, z.B. aus Leder wechselweise durch die Öffnungen und ziehe die Bänder jeweils mit einer Schleife straff.

nach oben Bettlaken

Die Anfertigung von Bettlaken erfordert zwar "nur" einfache, überlappende Längsnähte. Da diese aber sehr lang sind, ist der Schwierigkeitsgrad beachtlich.

Ermittle zunächst die Abmessungen Deiner Matratze bzw. Deines Bettes. Ich gehe davon aus, daß die gesamte Liegefläche mit einem Bettlaken bedeckt werden soll. Je nach Verfügbarkeit Deines Gummi- oder Latexrohmaterials solltest Du entscheiden, wie das Laken ausgeführt wird.

  • Das Bettlaken sollte auf jeder Seite etwa 15cm überstehen. Es wird also insgesamt jeweils 30cm breiter und länger als die Matratze.
  • Schmales Bett bzw. Matratze für eine Person. Wenn Du das Laken aus einer einzigen Gummibahn fertigen kannst, ist der Arbeitsaufwand gering. Schneide einfach die passende Länge ab.
  • Schmales Doppelbett. Die Klebung der Teile sollte in Längsrichtung mittig sein. Achte auch bei dem Laken für ein größeres Einzelbett darauf, daß die Verbindungskante mittig verläuft.
  • Breites Doppelbett. Wenn der Gummistoff zu schmal für die eben genannte zweiteilige Lösung ist, dann wird er besser quer verlaufend geklebt. Ich habe z.B.mit 3 Bahnen von 90cm ein schönes 260cm x 220cm Bettlaken angefertigt.
  • Die Überlappung der Längsnähte sollte - eingedenk der zu erwartenden Beanspruchung - etwa 3cm bis 4cm betragen.

nach oben Kopfkissen

Kopfkissen und Bettbezüge werden mit innenliegenden Nähten geklebt. Ausnahme: Klappenteile, die mittels einer Längsnaht verstärkt werden.
Das Kopfkissen wird aus einer einzigen Bahn angefertigt. Beachte die Arbeitsreihenfolge! Trotz aller vordergründigen Einfachheit kann man sich schnell verheddern, wenn es um das Kleben der Öffnung geht! Wenn Du Schwierigkeiten hast, Dir den Ablauf vozustellen, mache Dir zunächst ein Papiermodell im Maßstab 1:10 und probiere daran die Arbeitsschritte mit etwas Alleskleber aus!
  • Ermittle Breite b und Länge l des Kopfkissens. Normal sind 80cm x 80cm.

  • Schneide das Material auf (b + 4cm) x (2 x l + 6cm) zu.

  • Lege die rauhe Seite des Stoffes nach oben.
  • Klappe beide Längsenden um jeweils 2cm um und klebe sie fest. Diese werden später die Verschlußklappe. Beachte, daß die sichtbare Seite der umgelegten Kante später auf die Innenseite des Kissens zu liegen kommt. (also wie üblich "rauh auf rauh" kleben). Falls Du Druckknöpfe einsetzen willst, empfiehlt sich das Einlegen eines gummiverstärkten Gewebestreifens von 2cm Breite.
  • Drehe nun die Stoffbahn so, daß die spätere Außenseite nach oben zeigt. Die umgeklebten Kanten der Verschlußklappe liegen jetzt nach unten.
  • Falte eine Seite mit der Kante um ca. 15cm nach oben und klebe die Ränder der Verschußklappe. Für diese innenliegende Naht sollte 2cm Klebebreite vorgesehen werden.

  • Klebe jetzt das verbleibende lange Ende beidseitig mit ebenfalls ca. 2cm Naht. Die beiden doppelt genommenen Kantenteile sollten bei diesem Vorgang parallel aufeinander zu liegen kommen.
  • Ungenauigkeiten beim Zusammenfügen der längsgeklebten Ränder werden jetzt nötigenfalls mit einem sparsamen Schnitt entlang der Klebekanten begradigt.

  • Schneide die Ecken in einem Abstand von ca. 1mm von der Klebekante im Winkel von 45° ab, damit sie das spätere Umlegen und Festkleben der beiden Innenkanten nicht behindern.
  • Klebe die Längskanten der innenliegenden Nähte um. Klebe sie so, daß sie auf die abgewandte Seite der Klappe zu liegen kommen.
  • Wende den Bezug und setze Druckknöpfe ein oder klebe Klettverschlüsse.

nach oben Bettbezug

Bettbezüge sollten am Fußende Klettverschlüsse oder Druckknöpfe erhalten, damit das Inlett nicht herausrutscht.
  • Die Bahnen zur Anfertigung eines Bezuges werden längs zusammengefügt. Bei 90 cm Rollenbreite benötigst Du 3 Bahnen, um den Bezug für ein Standard-Inlett zu machen.
  • Ermittle Breite und Länge des Inletts.
  • Schneide die Latex- oder Gummibahnen mit 8cm Zugabe in der Länge zu. Korrigiere ggf. die Breite der Bahnen. Bedenke, daß die Bahnen mit ca 2,5cm Breite überlappend geklebt werden.
  • Klebe zunächst die drei Bahnen längs zu einer großen Fläche zusammen. Dazu benötigst Du eine große Arbeitsfläche (min. 2m x 3m)!
  • Schlage die äußeren Enden zur Mitte hin und klebe die dritte Längsnaht. Damit ist nun ein Schlauch entstanden. Wende den ggf. Schlauch, so daß die spätere Außenseite nach innen zeigt.
  • Lege den Schlauch so aus, daß eine Längsnaht mittig und kantenparallel verläuft.
  • Schneide ein Ende glatt ab und klebe es mit einer innenliegenden Naht von ca. 1,5cm Breite.

  • Schneide die Ecken im 45°-Winkel schräg
  • klebe anschließend die Kante auf
  • Schneide für die Verschlußklappe einen Streifen von 13 cm Breite und der Länge, die durch die Breite des Bezuges gegeben ist.
  • Klebe einen Längsumschlag von 2cm. Falls der Bezug Druckknöpfe zum Verschluß erhalten soll, wird eine 2cm breite Lage aus gewebeverstärktem Gummistoff dazwischengeklebt.
  • Schneide das noch offene Fußende glatt und senkrecht zur Längsrichtung der Hülle.
  • Klebe den vorbereiteten Streifen mit einer einfachen Längsnaht am offenen Fußende der Hülle an. Achte darauf, daß Du dabei die Hülle nicht aus der Mittenachse verschiebst!
  • Runde die offenen Ecken des eben angeklebten Streifens mit einem Radius von etwa 2cm.
  • Wende die Hülle, schlage den Streifen am Fußende sauber und glatt auf die Hülle. Bringe in gleichmäßigen Absrtänden 5 bis 7 Klettverschlüsse oder Druckknöpfe an.
  • Falls Druckknöpfe verwendet werden sollen, presse zuerst die Oberteile in die Klappe ein und ermittle danach die Lage der Verstärkungsflecken im Bezug. Klebe Verstärkungsflecken aus gewebeverstärktem Gummistoff auf die Innenseite des Bezuges und setze danach die Gegenstücke der Druckknöpfe ein.

Anmerkungen:

Es ist Deine Ermessensfrage, wie Du Längsnähte verlaufen lassen willst. Ich bevorzuge, die Seite mit den beiden Nähten nach unten zu haben. Damit habe ich eine Bettdecke, die nur nahe den Rändern Klebenähte aufweist. Die einzelne, mittige, Naht zeigt dabei nach oben. Wichtig ist diese Entscheidung, um die Klappe am Fußende aufzubringen. Wie üblich, sollte beim Bettbezug die Verschlußklappe nach oben zeigen, um nicht an den Füßen lästig zu werden.

Wer das Glück hat, sein Material in 2m Breite kaufen zu können, kann die Klebearbeit bei den Längsnähten drastisch verringern: eine Bahn von 2m x 2,65m reicht für eine Hülle einschließlich Verschlußklappe. Die Längsnht sollte in diesem Fall - je nach Geschmack - entweder mittig nach oben liegen oder seitlich.

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