Aktuelle Bildung

25. Juni 2002 © email: Krahmer

 
erstickt im Bürokratismus?

Bessere Didaktik 
statt immer mehr Leistung
Studie der TA-Akademie bestätigt PISA-Ergebnis nur teilweise
Pressemitteilung Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, 25.06.2002

Von: Dr. Birgit Spaeth

















Studie der TA-Akademie bestätigt PISA-Ergebnis nur teilweise:
Bessere Didaktik statt immer mehr Leistung

"Keinen Bock auf Lernen" haben die deutschen Kinder laut PISA und später haben sie keinen Bock auf ein technisches Studium - so eine Studie* der TA-Akademie.
Die Ursachen - da gleichen sich die Gutachten - sind im sozialen und im didaktischen Umfeld zu suchen. "Die unterschiedliche Förderung in den Elternhäusern führt unmittelbar zu unterschiedlichen Berufsentscheidungen", so Uwe Pfenning, Projektleiter an der TA-Akademie. "Nur 35 Prozent der technisch Begabten wurden bereits im Elternhaus oder in der Schule gefördert".
Und genau hier liegt ein wichtiger Grund für den allseits beklagten Ingenieurmangel.
Das Fach Technik fehlt noch weitgehend in den Schulen und zuhause fehlen Väter und Mütter, die mit ihren Kindern eigene Modelle konstruieren. Zur Verbesserung nicht nur der technischen, sondern auch der naturwissenschaftlichen Bildung sind umfassende didaktische Reformen des Schulunterrichts und im Hochschulstudium nötig, das hat der Runde Tisch des Projektes "Strategien gegen den Ingenieur- und Naturwissenschaftlermangel", bestehend aus Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Schule und Verwaltung, übereinstimmend in seinem Gutachten festgehalten.
"Bei einer Studienabbruchsquote im Fach Informatik von zur Zeit 70 Prozent könnte ein verbessertes didaktisches Konzept die Absolventenquote um ein Fünffaches erhöhen", so Uwe Pfenning.
Die in der PISA-Studie aufgezeigten didaktischen Defizite können die Wissenschaftler der TA-Akademie mit empirischen Daten auch für die Studiengänge von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern belegen: Konkrete Praxisnähe, berufliche Orientierung im Studium, Engagement der Dozenten wurden in einer Umfrage bei über 1000 Ingenieuren und Naturwissenschaftlern im Vergleich der Abschlussjahrgänge 1960-1990 zunehmend schlechter beurteilt. Mehr Praxisbezug durch mehr Experimente, Verknüpfung des Lehrstoffes mit Alltagserfahrungen, projektbezogenes Lernen im Team, sowie insgesamt eine "Entformelisierung" und die allgemeine Einrichtung des Schulfachs Technik schlagen die Experten daher in ihrer "Stuttgarter Erklärung" vor.
Darüber hinaus müssten sich Unternehmen und Gesellschaft um das Technikimage und die Fortbildung kümmern. Attraktive Museen und öffentliche Technikschulen etwa könnten verhindern, dass talentierte Jugendliche vor einem Studium der Ingenieurwissenschaften zurückschrecken.
In einem Punkt widersprechen die Erkenntnisse der Akademiestudie allerdings der PISA-Untersuchung:
Die befragten berufstätigen Ingenieure hielten ihr Allgemeinwissen/Grundwissen im Übergang von der Schule zum Studium überwiegend für ausreichend.

Ansprechpartner: Dr. Uwe Pfenning, Tel: 0711/9063-163
E-Mail: [email protected]
Dr. Birgit Spaeth, Tel: 0711/9063-226 E-Mail: [email protected]
*Uwe Pfenning, Ortwin Renn, Ulrich Mack:
Zur Zukunft technischer und naturwissenschaftlicher Berufe. Strategien gegen den Nachwuchsmangel. Präsentation der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, Bestellbar unter Fax-Nr. 0711/9063-299 oder download im Internet unter
www.ta-akademie.de
weitere Informationen und Pressemappe unter Topthema "Ingenieurmangel"

Siehe auch den vorhergehenden Bericht der TA-Akademie zur PISA Studie

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