Aktuelle Physik 16. Jamuar 2002 © email: Krahmer |
Pressemitteilung Universität Bielefeld, 09.01.2002 Gibt es einen "Zeitpfeil", der von der Vergangenheit in die Zukunft zeigt? Von Dr. Gerhard Trott
Der Zeitbegriff
ist in den Naturwissenschaften und besonders in der
Physik schon immer allgegenwärtig. Für
Heraklit war die Welt in ständigem Werden, und schon er
verstand die Zeit als einen unumkehrbaren Ablauf wie der
Strom eines Flusses. Für die klassische Mechanik ist die
Zeit ein Parameter, und ihr Formalismus ist
zeitumkehrinvariant. Einstein hat das relativistische
Raum-Zeit-Konzept eingeführt, und die Zeit ist nicht
länger absolut. Im 19. Jahrhundert wurde Zeit im
Zusammenhang mit nicht rückgängig zu machenden
Prozessen diskutiert, wie wir sie jeden Tag erleben. Ein
Glas, das zu Boden fällt, zerbricht. Gin, in Tonic
gegossen, vermischt sich zu Gin-Tonic. Die
Umkehrung dieser Prozesse wurde nie beobachtet.
Daher muss ein prinzipielles Problem der Zeit behandelt
werden, nämlich das der Zeitrichtung. Für uns ist die
Vergangenheit etwas Abgeschlossenes, das nicht mehr zu
ändern ist, während die Zukunft offen zu sein scheint.
Existiert also eine ausgezeichnete Zeitrichtung, ein
"Zeitpfeil", der von der Vergangenheit in die
Zukunft zeigt? Diese Frage wird das Hauptthema einer
Diskussionen zwischen Mathematikern, Physikern und
Philosophen sein, die sich vom 14. bis zum 18. Januar im
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der
Universität Bielefeld treffen. Die Tagung "The Direction of Time. The Role of Reversibility / Irreversibility in the Study of Nature" wird von Sergio Albeverio (Bonn), Philippe Blanchard (Bielefeld), Michael Drieschner (Bochum) und Sylvie Paycha (Aubiere) geleitet. |
|
Weitere Informationen erhalten Sie
unter: http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/Albeverio-vorl.Programm.pdf ZiF-Tagungsbüro: Telefon 0521/1062769. Zu dieser Mitteilung existieren Bilder im WWW: Blumenuhr von Carl v. Linne |
Das Zeitnormal in DE Atomuhr an der PTB
Femtosekunden-Uhren?