VÖLKISCHES LEXIKON
SÜDOSTEUROPA

Was verdrängt und verschwiegen wurde bis auf den heutigen Tag ...

Deutschsprachige Wissenschaftler, Kulturschaffende und Politiker aus, in und über Südosteuropa bis 1945 und darüber hinaus

Unter besonderer Berücksichtigung der Rumäniendeutschen



Literatur, Zeitschriften, Buchreihen, Archive, Quellen PDF-Format

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Im Laufe einer nun über ein Jahrzehnt andauernden intensiven Beschäftigung mit der NS-Geschichte der deutschen Minderheiten in den Ländern des ehemaligen Österreich-Ungarn, Großrumänien und Serbien (Siebenbürgen, Bukowina, Bessarabien, Dobrudscha, rumänisches und serbisches Banat, Batschka, Kroatien, Slowenien, Zips (Slowakei)) hat der Herausgeber der "Kritischen Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie" einen beträchtlichen Datenschatz zusammengetragen, der allmählich zu einem mehrbändigen "Lexikon" angewachsen ist. Wie die einzelnen Artikel dieses überfälligen Nachschlagewerks, das voraussichtlich als Online-Lexikon dem interessierten Publikum zugänglich gemacht wird, gestaltet sind und welches der allgemeine Duktus dieses einzigartigen Projekts ist, soll anhand einiger ausgewählter Lexikon-Artikel veranschaulicht werden. Dabei liegt der Akzent auf der Tätigkeit der Einzelnen bis zum Jahr 1945, womit gerade die Zeitspanne reflektiert und dokumentiert wird, die in den sonstigen Lexika und Handbüchern systematisch unterschlagen wird.

[Eine Abkürzungsliste befindet sich am Ende dieses Auszugs]

Einleitung
    Die Notwendigkeit eines Handbuches, das die Ausstrahlung des engen, von der völkischen Perspektive beherrschten Beziehungsgeflechts zwischen den Wissenschaften und der Politik in der Weimarer Republik und im „Dritten Reich“ bis in den Südosten Europas zum Gegenstand hat, wo zahlenmäßig stark vertretene deutsche Minderheiten lebten, ergibt sich zum einen daraus, dass die bisherigen biographisch-bibliographischen Werke, seien sie nun bundesrepublikanischer oder landsmannschaftlicher Herkunft, die grundlgende Perspektive des völkischen und nachmalig nationalsozialistischen Gedankenguts und dessen Reflektierung durch die „volksdeutschen“ Politiker, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten  und Technokraten (Manager) systematisch ignorieren oder nur unzureichend reflektieren. Das gilt für die bayrische Deutsche Biographische Enzyklopädie , für die Neue Deutsche Biographie , für Kürschners Deutscher Gelehrten Kalender, für das Biographische Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, für Hermann Hienz Bücherkunde zur Volks- und Heimatforschung der Siebenbürger Sachsen, für Hermann A. Hienz Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen. Bio-bibliographisches Handbuch für Wissenschaft, Dichtung und Publizistik, für das Lexikon der Siebenbürger Sachsen. Geschichte, Kultur, Zivilisation, Wissenschaften, Wirtschaft, Lebensraum Siebenbürgen ( Transsilvanien ), für die bibliographischen Aufstellungen von Anton Scherer und Alexander Krischan für den banat- bzw. „donauschwäbischen“ Bereich. Dasselbe gilt für das dreibändige Internationale Germanistenlexikon 1800-1950 (2003), das sich in manchen Fällen nur auf die NSDAP-Mitgliedschaft beruft und auf diese Weise die NS-Hypothek der jeweiligen Stichperson als genügend belegt betrachtet. Ebenso skeptisch darf das jüngst vom "Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas" in München wiederholt selbstbelobigte Lexikon deutschsprachiger Autorinnen und Autoren in und aus Ostmittel- und Südosteuropa im 20. und 21. Jahrhundert betrachtet werden, das sich zur Zeit in Bearbeitung befindet.

    Zum zweiten ergibt sich aus der Offenlegung der bisher verschwiegenen und verdrängten völkisch-nationalsozialistischen Grundlagen des Kulturbetriebs der deutschen Minderheiten in Südosteuropa (vom zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bis heute) eine überfällige Richtigstellung. Damit werden auch die Ansatzpunkte für eine sachgerechte Reflexion bis hin zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des völkischen Phänomens über die und bei den südostdeutschen Minderheiten geliefert. Unsere Publikation nimmt auch zahlreiche binnendeutsche Personen auf, die enge Kontakte zu den Deutschen im europäischen Südosten hatten und stellt das richtig, was die bisher einseitige, auf Verdrängung und Beschweigen bedachte Politik der landsmannschaftlichen und anderer Verbandskreise der breiten Öffentlichkeit vorenthielt, nämlich den eigentlichen Sachverhalt um den ideologischen Standort von Einzelpersonen, von Vereinen, Organisationen und politischen Parteien. Das Handbuch stellt auch das bisher mit Mitteln der Verklärung, der Selbstbemitleidung, des heimatverbundenen Pathos und der Mythisierung kultivierte und auf Selbstgefälligkeit ausgerichtete Selbstbild dieser Deutschen, ebenso die hauptsächlich selbstrechtfertigenden und identitätsstiftenden bzw. –bewahrenden 1 , massenweise produzierten Werke pseudowissenschaftlicher Natur infrage. Diese stammen zum größten Teil aus der Feder mancher im „Handbuch“ vertretenen Autoren. Damit wird diese Literatur, weil in deutschzentrischem, kulturchauvinistischem und ressentimentgeladenem Geist verfasst, ins rechte Licht ideologischer Saturierung und Abhängigkeit gerückt.

Auch wird anhand der Angaben, die den Zeitraum ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges, also ab 1944/45 bis in die heutige Bundesrepublik umfassen, das Fortbestehen der alten Netzwerke, die man ohne weiteres auch als Seilschaften bezeichnen darf, der alten "Gesinnungsgenossen" im NS-Geist greif- und sichtbar. Doch es blieb nicht nur bei alten Kontakten, sondern es entstanden gewissermaßen neue, indem besonders exponierte Größen des früheren ideologischen NS-Fanatismus, also prominente NS-Schreibtischtäter eine neue Heimat in den Reihen des sich selbst als "südostdeutsch" bezeichnenden Spektrums der geschichtsrevisionistischen, völkerverachtenden, deutschzentrierten Ressentimentkultur fanden. Das augenscheinlichste Beispiel liefert der "Slawen-" und "Ostraum"-Experte Hans Joachim Beyer, der Hoffnungsträger der "Deutschen Universität" zu Prag in der rassentheoretischen Zubereitung des westslawischen "Raumes" - also des ehemaligen Polen, der ehemaligen Tschechoslowakei und der ehemaligen Sowjetunion. Beyer wurde nicht nur Mitglied der "Südostdeutschen Historischen Kommission" in München, sondern war ein intensiver Beitrager in Vertriebenenpublikationen wie den "Südostdeutschen Heimatblättern", die nachmalig in "Südostdeutsche Vierteljahresblätter" umbenannt wurden. Auch beteiligte sich Beyer rege am geschichtsrevisionistischen Treiben des "Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde" in Gundelsheim am Neckar, indem er an mehreren Tagungen dieses Vereins referierte und in dessen Organ, der "Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde" publizierte.

Die Zählebigkeit der völkischen, d.h. extrem deutsch-nationalen, deutsch-zentrierten Ideologie im Milieu der sogenannten "Landsmannschaften" und "Vertriebenen", die jüngst in der Auseinandersetzung um ein "Zentrum der Vertreibung" ihren absurdesten Höhepunkt erreichte, ist auch im Falle der "Südostdeutschen" nach wie vor wirksam. Trotz erfolgter Umbenennungen, wie des "Südostdeutschen Kulturwerks" in München in "Institut für deutsche Kultur und Geschichte in Südosteuropa" an der Münchner Universität, der "Südostdeutschen Vierteljahresblätter" in "Spiegelungen" oder der "Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen" in "Gemeinschaften der Siebenbürger Sachsen" spukt die ganze Palette völkischer Verzerrungen und verfälschender Mythen, also die ungebrochene Anhänglichkeit an ein rückwärtstgewandtes (Un)Wertesystem entfesselter Anbetung und Mystifizierung "deutscher Kulturleistung" weiter. Deshalb reicht der Zeitrahmen des "Völkischen Handbuchs Südosteuropa" = des "Internetlexikon des deutsch-völkischen Südosteuropa" bis in die Gegenwart.

Der völkische Kulturkomplex

    Das Postulat, dass nicht die nationale Staatsform mit ihrem parlamentarischen System, in dem die nationalen Minderheiten vom mehrheitlichen Staatsvolk in ihrer Existenz bis hin zur Assimilation bedrängt werden, ausschlaggebend ist, sondern das von seiner einheitlichen Sprache her definierte Volk, das auf unterschiedlichen Staatsterritorien siedelt und einen auf kultureller Einheitlichkeit beruhenden „Volkskörper“ bildet, ist der Kernsatz der völkischen Weltanschauung und des sich daraus ableitenden Wertesystems. Die Einheit und Einmaligkeit des „Volkes“, lies des deutschen Volkes, das in verschiedenen europäischen Staaten zerstreut lebte, sei grenzüberschreitend. Seine Einheitlichkeit beruhe auf der gemeinsamen Sprache und auf „arteigenen“ kulturellen „Leistungen“. Das, was gemeinhin als westeuropäische Kulturtradition und Kulturgebaren gilt, wird in der völkischen Sicht zum ausschließlichen Vorzug des deutschen Volkes uminterpretiert und findet im Kulturbringermythos seinen Niederschlag. Dieser Mythos funktioniert vornehmlich aufkosten der ost- und südosteuropäischen Völker und Nationalstaaten, die zu ausschließlichen Nehmern der ihrer eigenen Tradition angeblich haushoch überlegenen deutschen Kulturtradition degradiert werden. Die völkische Ideologie belegt das Deutschtum insgesamt, auch das der ost- und südosteuropäischen Länder, mit einzigartigen zivilisatorischen Vorzügen. Dieser unhistorische Standpunkt verkennt die Beweggründe der mittelalterlichen und neuzeitlichen Auswanderung und Ansiedlung von Deutschen nach Ost- und Südosteuropa, indem er diese komplexe Bevölkerungsbewegung allein auf das Prinzip des „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ reduziert. Die Kolonisten seien ausgezogen, um die jeweiligen Gastländer mit der überlegenen deutschen Kultur zu beglücken.

    Die Folgen dieser kulturchauvinistischen und kulturimperialistischen Sichtweise sowohl für die jeweiligen deutschen Minderheiten wie für die Gastländer zeigten sich in grauenhaftester Weise im Jahr 1938 und im Zweiten Weltkrieg (1939-1945), als das auf „kulturpolitischer“ Schiene seit den frühen 20er Jahren gepflegte alldeutsche Bewusstsein der deutschen Minderheiten in der Instrumentalisierung zu getreuen Erfüllungsgehilfen der menschenverachtenden und expansionistischen Vernichtungspolitik der Nazis gipfelte. Österreich wurde im Namen des Deutschtums annektiert, die Tschechoslowakei wurde ebenfalls im Namen dieses Deutschtums vernichtet, Polen wurde angegriffen und aufgelöst, weil die Existenz der dort lebenden deutschen Minderheit auf dem Spiel gestanden haben soll; der Krieg gegen die Sowjetunion wurde entfesselt, weil mit dem Erzfeind des Deutschtums, dem „Judäo-Bolschewismus“, abgerechnet werden sollte und die Massenvernichtung der europäischen Juden erfolgte im Namen des Deutschtums und im Namen eines von Deutschland dominierten Kontinentaleuropa. Besonders seit dem Debakel von Stalingrad (Winter 1942/43) galt der Kampf angeblich den „abendländisch-europäischen“ Werten, die gegen die „bolschewistischen Horden der asiatischen Steppen“ verteidigt werden mussten.

    Die hier genannten Kernpunkte der völkischen Ideologie, deren kulturrassistischer Gehalt in der nazistischen Rassenlehre seine Fortsetzung und Verstärkung fand, wurden in einem Wust von „Kultur“-Produkten niedergelegt, die vom geschriebenen und gesprochenen Wort bis hin zu den bildenden Künsten reichen. Die wenigsten sind nicht von teutonischer Kulturarroganz durchdrungen. Allein in der Sparte der Geisteswissenschaften gibt es, so paradox es auch klingen mag, zuweilen ideologiefreie Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, die allerdings im Schatten der völkisch-nationalsozialistischen Werteskala zustande kamen. Auch hier gilt wie sonst wo der Satz, dass die Ausnahme die Regel bestätigt.

    Die seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute in den landsmannschaftlichen Kreisen der Deutschen aus der Slowakei, der Bukowina, Bessarabien, der Dobrudscha, der Russlanddeutschen, der Siebenbürger Sachsen, der Banater Schwaben, der Jugoslawien- und Ungarndeutschen unvermindert fortkultivierten Klischees, Stereotypen, Mythen und Paradigmen belegen die Zählebigkeit des völkischen Selbstverständnisses und Kulturverständnisses. Es wird weiterhin von der Kulturbringerrolle der deutschen Minderheiten gefaselt, von ihrer Rolle als Verteidiger „abendländischer“ Kultur. Seit der eigentlichen - oder vorgeblichen - Vertreibung aus den ehemaligen Gastländern, welche bei näherer Betrachtung die Folge des in der Kriegszeit missbrauchten Gastrechts war, wird den Nationen der jeweiligen Herkunftsländer systematisch nachgetragen und vorgeworfen, aus nationalchauvinistischer Gewinnsucht und aus der Verblendung des stalinistischen Kommunismus heraus gehandelt zu haben. Doch die unrühmliche Rolle, welche man als Erfüllungsgehilfen des Dritten Reiches spielte, indem man auch mit Waffengewalt in sogenannten „Selbstschutzeinheiten“ (Polen, Tschechoslowakei, Jugoslawien) und in der Waffen-SS (z.B. in der SS-Gebirgsjägerdivision „Prinz Eugen“) gegen ehemalige Mitbürger vorging, nur weil sie Angehörige der Nation waren, die ihre deutsche Minderheit vorgeblich bedrängt und entrechtet hatte und nun über keinen Staat mehr verfügte, weil er durch die Waffen des Hitlerreiches aufgelöst worden war, darüber wird eisern geschwiegen. Auch wird kein Wort darüber verloren, dass die Einweisung der deutschen Bevölkerung in Lager im Jugoslawien Titos, bei der zwar auch Rachegelüste eine Rolle spielten, in erster Linie aus Gründen des verspielten Vertrauens erfolgte. Wie sollte und wie konnte ein Staat, der unter Mitwirkung seiner eigenen Staatsbürger deutscher Nationalität mit Waffengewalt aufgelöst und dessen nichtdeutsche Bevölkerung auch unter Mitwirkung der einstigen Staatsbürger deutscher Nationalität nach den Regeln der auf Vernichtung angelegten nazistischen Raumplanung und -ordnung misshandelt wurde, den im Land verbliebenen Deutschen noch trauen ?

    Ist es etwa wahrheitskonform, wenn die Rumäniendeutschen dasselbe selbstbemitleidende Klagelied anstimmen wie die Jugoslawiendeutschen, wo die Verfolgung und Entrechtung ganz andere Voraussetzungen aufweist ? Es wird geflissentlich übersehen, dass Rumänien niemals ein von Deutschland besetztes Land war, die Repressalien der Nachkriegsjahre also nicht durch die innerrumänische Lage bedingt waren. Die Wahrheit ist, dass die Rumäniendeutschen das Opfer kommunistischer Willkür wurden, die vor keiner nationalen Herkunft Halt machte. Gelegentliche Ausbrüche nationalchauvinistischer Art, wie bei der 1945 erfolgten Haus- und Hofenteignung der Bauern, wurden wahllos auf sämtliche Maßnahmen des kommunistischen Staates übertragen. Selbst die Deportierung der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion wurde dem rumänischen Nationalchauvinismus angelastet, obzwar Archivunterlagen belegen, dass das eine rein sowjetische Gewaltmaßnahme war, der die rumänischen Polizeibehörden Folge leisten mussten. Die Reihe der Beispiele mythischer Eigenverklärung könnte fortgeführt werden.

    Es zeigt sich auch, dass die sich „Wissensträger“ nennenden ehemaligen NS-Funktionäre der einzelnen deutschen „Volksgruppen“ ihre systematisch gepflegte geschichtsrevisionistische Rückwärtsgewandtheit nicht nur in den Reihen ihrer früheren Netzwerke fortführten und auch bis ins 21. Jahrhundert, zum Teil noch in der zweiten Generation, in nun unter jeweils anderstitulierten politischen, sozialen, kulturellen und kirchlichen Einrichtungen wieder aufbauten, sondern auch in Verbindung mit den neuerstandenen Netzwerken der binnendeutschen Nazis verbissen kultivierten.

    Diese unbelehrbare Verbissenheit ist vor allem bei den Deutschen aus Siebenbürgen und aus der Bukowina manifest, die sich jüngst befleißigt fühlten den Versuch zu unternehmen, den ehemaligen Leiter der Schrifttumskammer der „Deutschen Volksgruppe in Rumänien“, Erwin Neustädter, der unter anderem kriegsverherrlichende Prosa produzierte, zu rehabilitieren. Vgl. (Klaus Popa, ERWIN NEUSTÄDTER (1897-1992). Unter diesem Koordinator und Multiplikator des NS-Literatur- und Kunstverständnisses verkümmerte der einheimische Literaturbetrieb zu nationalistisch-chauvinistischer Propaganda und zu NS-Kriegshetze ; und: Ders., ERWIN NEUSTÄDTER CONTINUATUS )

    Ähnliche Absichten lassen sich hinter dem Versuch erkennen, den aus der Bukowina stammenden Schriftsteller Georg (von) Drozdowski aus der absoluten Versenkung volksdeutscher Provinzialität, die sich durch Selbstverliebtheit, Selbstgenügsamkeit und Selbstreferenzialität auszeichnet, in die Öffentlichkeit zu zerren, wie jüngst durch Helga Abret geschehen (in: Spiegelungen, das Organ des „Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas“, 4.Heft, 2. (56.) Jg., München 2007, S.415-418: „»Ein „Überlebender der Donaumonarchie“. Zum 20. Todestag von Georg Drozdowski«). Drozdowski blickt unter anderem auf eine NS-Karriere in der sogenannten „Einwandererzentrale“ (EWZ) des Himmlerschen SS-Imperiums in Lodz („Litzmannstadt“) zurück. Genannte Autorin, die seit 1986 die Vorgängerin der „Spiegelungen“, die „Südostdeutschen Vierteljahresblätter“ mit apologetisch-schönfärberischen Beiträgen über Drozdowski beehrt, unternimmt es, die Erinnerung der Öffentlichkeit an den höchst problematischen Deutsch-Bukowiner in einer recht eigenwilligen Weise wachzurütteln, indem sie ihre Ausführungen um das zentrale, unterschwellig gehandhabte Argument strickt, dass Drozdowski nicht in Vergessenheit geraten wäre, wenn die erdrückende Wirkungsgeschichte der bukowiner Dichter jüdischer Herkunft wie Immanuel Weissglas, Moses Rosenkranz, Rose Ausländer, Alfred Kittner ihn nicht regelrecht erdrückt und in die Bedeutungslosigkeit verbannt hätte. Und das, obwohl Drozdowski doch, wie der Titel des Abretschen Aufsatzes suggeriert, auch nur ein „Überlebender der Donaumonarchie“ ist.

    Hinter diesem Understatement verbergen sich zumindest zwei der Kultur des Ressentiments verhaftete Argumentationsstränge: zum einen, dass es Drozdowski wohl besser ergangen wäre, wenn die jüdisch-bukowiner Dichter in den Mühlen der NS-Vernichtungsmaschinerie untergegangen wären; zum anderen, dass Drozdowski, wäre er jüdischer Herkunft gewesen, problemlos zu den dichterischen Größen der deutschsprachigen Bukowina zählen könnte. Doch, welche UNGERECHTIGKEIT; dass gerade dieser „anständige“ Altösterreicher  = „Überlebender der Donaumonarchie“, wegen seiner jüdischen Landsleute den Kürzeren ziehen musste !!!!

    Erschreckend, welche unsägliche Geist-, Geschmack- und Pietätlosigkeit bis hin zur Verhöhnung von jüdischen Opfern und Überlebenden des Holocaust sich hier Luft verschafft, ! Und das alles nur um einem NS-belasteten, allerdings „rassisch“ und „deutsch-völkisch“ einwandfreien Georg Drozdowski zu Ehren zu verhelfen !


    Die im „Handbuch“ gelieferten völkisch-nationalsozialistischen Stationen der einzelnen „volksdeutschen“ Bezugspersonen erhärten nur obige Feststellungen.

Die Gestalt der Einzelartikel

    Das „Handbuch“ bricht mit der gängigen Praxis chronologischer Erfassung von Lebensläufen, weil die bisherigen Lexika bzw. Handbücher das in ausreichender Weise tun. Hier sollen die von den bisherigen Handbüchern wissentlich verschwiegenen Lebensstationen festgehalten werden, die eindeutig auf völkischem bzw. nationalsozialistischem Hintergrund beruhen. Auch bisher angeführte, aber nicht als völkisch oder nationalsozialistisch gekennzeichnete Umstände wie Zugehörigkeit zu Jugend- oder parteimäßigen Organisationen und Verbänden, Ausbildung und Ausbildungsstätten, Schriften oder sonstige Werke werden entsprechend ausgewiesen. Es werden auch Texte bzw. Textauszüge aufgenommen, die den ideologischen Hintergrund belegen und erhärten.

1. Diese Äußerungsformen hat Klaus Popa, „Ein halbes Jahrhundert ressentimentgeladener Kulturpflege. Die „Südostdeutschen Vierteljahresblätter“ als Fallbeispiel“ in: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik, 13. Jg., Heft 2, November 2001, S. 81-100; 14. Jg., Heft 1, Mai 2002, S.99-109 unter dem Begriff der „ Ressentimentkultur“ zusammengefasst und eigehend thematisiert. Vgl. auch die Webseite Ihrer Epoche verhaftete Maenner? oder Die exemplarische Wirksamkeit von RESSENTIMENTDISKURS und RESSENTIMENTKULTUR
A.

Alscher Otto (1880-1945)
Banater Schriftsteller, Orschowa, Temeschburg.
Unterlagen aus dem Bundesarchiv Berlin belegen, dass Alscher im Banater Ableger der "Kulturkammer" der "Deutschen Volksgruppe in Rumänien" als Apparatschik  beschäftigt war.
Herausgeber des „Banater Bauernblatts“ (1918-)
Anläßlich der Feierstunde der „Kulturkammer“ der Deutschen Volksgruppe in Rumänien am 16. Januar 1943 in Temeschburg (Temesvar, Timişoara) wurde A. die Ehrenurkunde verliehen, durch die der Volksgruppenführer Andreas Schmidt ihm „in Anbetracht der hohen Verdienste auf dem Gebiete der kulturellen Leistung“ den Ehrentitel eines Kulturrates verlieh. Dabei wurden folgende Worte gesprochen: „Unser Blick wendet sich in dieser Feierstunde zu unserer Jugend, zur Trägerin unserer Zukunft. Möge der Geist dieser Männer ihnen Vorbild und Beispiel sein, und sie zu Taten emporreißen, die Ehre und Verpflichtung für uns und das ganze deutsche Volk bedeuten.“ (SODTZ 16. Folge, 22. Januar 1943, S.4).

W.: Mühselig und beladen . Novellen, Berlin 1910.
Tier und Mensch. Geschichten, München 1928.
Eine Erzählung im Sammelband Himmel über der Erde, Hermannstadt 1934 (Deutsche Buchgilde in Rumänien);
Die verlorene Tiefe, Sachsenspiegel, 2.Jg., Folge 10, Dezember 1938, S.14-17;
Die verwüstete Bücherstube , Sachsenspiegel, 3.Jg., Mai 1939, S.1-3;  
Die Grenze, Sachsenspiegel, 3.Jg., Oktober 1939, S.28-31.
Das Reh, in: ViO. 9/Juli 1941, S.38-40.
Das Lebensgesetz, in: SODTZ, Ausg. Banat, 69. (24,) Jg., Folge 8, 11. Jan. 1942.
Der Weg aus den Wäldern, in: SODTZ 37. Folge, 15. Februar 1942, S.11.
Der deutsche Volksrat in Ungarn und seine Gegner, in: Schaffendes Volk, Kronstadt, 3, 1942, Nr.4 v. 25.1., S.8.
Die Bärin, in: ViO. 4/1943, S.42ff.

Das Rätsel eines Wolfes, Bukarest 1975.

B.: Rudolf Hollinger, Banater Dichtung der Gegenwart. Versuch einer geistigen Schau, in: Furche und Acker, Temeschburg 1940;
R: Die Bärin, in: ViO. 7/1943, S.67.

SV., Jg. 19, Folge 4, S.244; Jg.20, Folge 4, S.242;
2/1976,123f; Jg.29, Folge 1, S.13f.; 61; Jg.32, Folge 4, S.301; Jg.34, Folge 4, S.290.
SV. 1/1969,2; 2/1970,122; 3/1970,200; 1/1975, 18;



Antoni Erhard (1898-1985)
Volkskundler und Kaufmann. Lebte in Großschenk (Cincu).
Bei Hermann Aubin  in Gießen spezialisierte er sich auf Siedlungs- und Agrargeschichte. Richtete in den späten 20er Jahren die ethnographische Abteilung des Burzenländer Sächsischen Museums in Kronstadt ein.
Nahm an Tanzwochen der Hermannstädter Wandervögel im Jahr 1933 teil. Er hielt Vorträge in den Arbeitslagern der rechtsradikalen Jugendbewegung, so im Arbeitslager in Großschenk am 15. Oktober 1933.
In der Volksgruppenzeit war er Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte des Forschungsinstituts der Deutschen Volksgruppe in Rumänien. Am 2. März 1942 hielt er im Rahmen der Tagung des Forschungsinstituts den Vortrag Die deutsche Besiedlung des Südostens. Im Rahmen der ersten Landesschulung der „Deutschen Erzieherschaft“, welche durch den Leiter des Schulamtes Kaspar Hügel  in drei Abschnitte angelegt wurde: November-Dezember 1941 Rassenpolitische Erziehung, Januar-Februar deutsche Geschichte und März-Mai Leibeserziehung sprach A. in Kronstadt über den Weg zum Großdeutschen Reich und über das Deutschtum im Südosten. A. war Hauptredner bei der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichte“ am 14. Dezember 1941 in Schäßburg, zu deren Leiter er erkoren wurde. In seiner Rede betonte er, daß „in erster Reihe Rasse und Raum als Grundlage der Geschichtsforschung herangezogen werden.“ (SODTZ 237. Folge, 21. Dezember 1941, S.5). Als Leiter der „Arbeitsgemeinschaft“ nahm er zusammen mit anderen Abteilungsleitern des Forschungsinstituts zwischen dem 4. und 11. Juni 1942 an einer Forschungsfahrt nach Weißkirch (Viscri) teil. Es wurden Grabungen in der Wehrburg neben der Kirche und an Stellen unternommen, wo vorgeschichtliche Funde zu erwarten waren. Das war die erste der drei „in jedes Gebiet“ geplanten Forschungsfahrten. Die stand nicht mehr unter dem Grundsatz „Wissenschaft der Wissenschaft willen“, sondern „Wissenschaft um des Volkes willen“.
In Kronstadt (ViO. 8/Juni 1941).

A. sprach im Zusammenhang mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaften innerhalb der „Dt. Forschungsgemeinschaft“ in Schäßburg am 14. Dez. 1941 über „Deutsche Geschichtsforschung im Südosten“, worauf die Arbeitsgemeinschaft f. Geschichte gegründet wurde (DFSO I, 1942, S.316). Er sagte: in erster reihe Rasse und Raum als Grundlage der Geschichtsforschung herangezogen werden (SODTZ 237. Folge, 21. Dezember 1941, S.5)
A. Leiter der Arbeitsgemeinschaft Geschichte (SODTZ 239. Folge, 24. Dezember 1941, S.15)

A. behandelte im Rahmen der zweiten Landesschulung der Amtswalter der Deutschen Erzieherschaft im Februar 1942 in Temeschvar „den Weg zum Großdeutschen Reich und das Deutschtum im Südosten“ (SODTZ 46. Folge, 26. Februar 1942, S.7).

Am zweiten Tag der Tagung des Forschungsinstituts in Hermannstadt, die der feierlichen Gründung der Deutschen Forschungsgemeinschaft galt (9. März 1942), sprach A. im Saal der Deutschen Arbeiterschaft über „Die deutsche Besiedlung des Südostens“.

Nahm an der ersten von drei Forschungsfahrten des Forschungsinstituts der Volksgruppe nach Weißkirch (Viscri) zwischen dem 4. und 11. Juni 1942 teil (SODTZ 138. Folge, 18. Juni 1942, S.5).

A. berichtet über den Historiker Ritter von Srbik in Hermannstadt (SODTZ 18. Folge, 24. Januar 1943, S.5).

W.: Zur Baugeschichte und Inneneinrichtung der Großschenker Kirche, in: Korrbl. 50, 1927, S.125.
Das Thomasbild, Sachsenspiegel, 2.Jg., Folge 4/5, Sept./Okt. 1938, S.33-38;
Die Großschenker Tracht in den letzten fünfzig Jahren vor ihrem Erlöschen (1780-1830), Sachsenspiegel, 3.Jg., Folge 11/12, Juni 1939, S.6-9.
Deutsches Brauchtum im Südosten – das „Todaustragen“ in Siebenbürgen, in: Südostdt. Landpost, 1.Jg., F.21 v. 25. Mai 1941.
Blut und Boden, in: Germanische Vorzeit, Heft 1 der „Stoffsammlung für die weltanschauliche Schulung der Partei und ihrer Formationen“, hg. vom Amt f. Kunst u. Wiss. der Dt. Volksgr. in Rumänien, Juni 1941, S.41-51.
Kostbarkeiten der Kunst und Geschichte im Burzenländer Museum, in: ViO. 8/Juni 1941, S.42-44.
Sonnenwende, in: Südostdt. Landpost, 1.Jg., F.25 v. 22. Juni 1941.
Deutscher Erntedank, in: Südostdt. Landpost, 1.Jg., F.44 v. 2. Nov. 1941.
Abteilung Geschichte, in: DFSO I, 1942, S.143.
Die geschichtliche Rechtslage der Deutschen in Rumänien, in: ViO. 3/März-April 1942, S.33-40.
Zur Erforschung der deutschen Volksgeschichte im Südosten, in: DFSO I, 1942, S.12-16.
Hopsiefen im Burzenland, in: DFSO I, 1942, S.263-266.
Die Wehrhaftigkeit der deutschen Städte im Südosten, in: ViO. 9/1943, S.16ff.
General Graf von Libloy, in: ViO. März 1944, S.176-179.
Arthur Arz von Straußenburg , in: ViO. März 1944, S.220-227.
Kirche und Wehrburg von Neudorf bei Hermannstadt , in: DFSO III, 1944, S.344-354.
Die „Heerfahrt“ des deutschen Bauern im Karpatenbogen, in: Südostdt. Landpost, 4.Jg., Nr.9, 27. Febr. 1944.

Die mittelalterliche Stadtfestung Kronstadts im Kreuzigungsfresko der Schwarzen Kirche, in: FVLk., Bd.8, 1965, Nr.2, S.59ff.
Die Großschenker Kirchenburg , Bukarest 1982.

R: Rudolf Chimani, Die Reitersiegel der österreichischen Regenten von Mitte des 14. bis Mitte des 15. Jahrhunderts , in: MIÖG, 54. Bd., 1941, S.103-146, in: DFSO I, 1942, S.478f.
Hermann Haller, Syrmien und sein Deutschtum , in: Dt. Schriften zur Landes- u. Volksforschung, Bd.2. S. Hirzel, Leipzig 1941, in: DFSO I, 1942, S.S.481.
Andreas Schmidt, Nationalsozialistischer Volkstumskampf. Reden und Aufsätze eines Kampfjahres. Hg. vom Amt f. Presse u. Propaganda. Hauptverl. d. Dt. Volksgr. i. Rum. Krafft u. Drotleff, Hermannstadt, in: DFSO I, 1942, S.670f.
I. Lupaş, I. Die Grundlagen der rumänischen Volkseinheit, II. Der geschichtliche Weg der Rumänen. Gastvorträge an der Universität Tübingen 1942, Krafft&Drotleff, Hauptverlag der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, Hermannstadt 1942 (DFSO II, 1943, S.187f.)
C. Daicoviciu, Siebenbürgen im Altertum , Bukarest 1943 (DFSO II, 1943, S.667-670)
Ioan Stanciu, Istoricul Liceului Gheorghe Lazăr din Sibiu 1692-1942, Hermannstadt 1943 (DFSO II, 1943, S.674-676).
Theodor Hopfner, Griechisch-lateinisch-deutsches Quellenbuch zur Siedlung und Geschichte der Germanen im böhmisch-mährischen, schlesischen und Karpatenraume, Stuttgart-Prag 1943 (in: DFSO III, 1944, S.171f.).

B.: Rotraut Sutter, Erhard Antoni 80 Jahre, in: SV. Jg.27, 1978, Folge 2, S.136-139.
Lexikon der Siebenbürger Sachsen ; Hienz, Schriftsteller-Lexikon. .. V, S.44-49.
Klima, Aus den Tagebüchern .. ., S.91,113.
SODTZ 22. Febr. 1942, S.9; 26. Febr. 1942, S.7; 18. Juni 1942, S.5.
SV. Folge 1, 1997, S.70.


Anwender Heinrich (1880-1940)
Im Namen der kleinen Gruppe von evangelischen und deutschen Volksgenossen versuchte sich der Buchdrucker A., der eine wöchentlich erscheinende Lokalzeitung, und einen schwäbischen Volkskalender herausgab, bei den rumänischen Verwaltungsbehörden anzubiedern ( Kräuter S. 63).

Wurde zum Stellvertreter des Vorstands Waldemar Gust der Buchdruckergilde „Gutenberg“, Genossenschaft der deutschen Druckereibetriebe in Rumänien, die in Temeschwar gegründet wurde (SODTZ 219. Folge, 20. September 1942, S.5).

W: Die Lage der Deutschen im Banat , Werschetzer Gebirgsbote 63, 1919, Nr.21 v. 21.2., S.1.
Die Banater Frage, in: Dt. Tagespost, Hermannstadt 12, 1919, Nr.164 v. 24.7., S.1.
Grundsätzliches von der Volksgemeinschaft , Lugoscher Zeitung, 32.Jg., Nr.11, 1. Februar 1924, S.2.

Arz Wilhelm (1890-1977)
1922-1931 war er Stadtpfarrer von Czernowitz (Cernauti), Mitglied des Buchenlanddeutschen Volksrats und zeitweilig Obmannstellvertreter. Ab 1933 wirkte er als Pfarrer in Berlin. War Mitarbeiter des Volksbundes (Vereins) für das Deutschtum im Ausland (VDA).
A. sprach auf dem vom Bund der Deutschen aus Rumänien in Berlin im Zeichen des Wiener Schiedsspruchs gehaltenen Kameradschaftstreffen im Berliner Haus der Presse das Schlusswort. (BBZ 12. Sept. 1940)
Als Bischofsvikar Friedrich Müller-Langenthal  im Spätsommer und Herbst 1942 in Berlin zurückgehalten wurde, zog dieser A. als Vertrauensmann zu der im Auswärtigen Amt am 2. Oktober 1942 in Gegenwart des Volksgruppenführers Andreas Schmidt, des Generalkonsuls Rodde, von Legationsrat Helmut Triska, vom Vertreter der VOMI  Gunesch und von Legationsrat Büttner getroffenen Vereinbarung in Verbindung mit dem Streit Müllers mit dem Landeskonsistorium der evangelischen Kirche AB in Rumänien und mit Bischof Wilhelm Staedel.

W.: Das Deutschtum des Buchenlandes , in: NuS, 14.Jg., 1940/41, S.16-22.
Ansprache: Der Kunstgelehrte und Maler Hermann Konnerth 27. Februar 1881 – 10. November 1960, SV. 20.Jg., Folge 1, S.1-5.

B.: Politisches Amt des Auswärtigen Amts, Archiv, Inland II g 505 – R 101203.
SV. 3/1970, S.191; 3/1975, S.212; 4/1977, S.287f..



B

Babinger Franz
Orientalist. Ab 1936 Gastprofessor in Bukarest, ab 1938 Direktor des Instituts für Turkologie in Jassy (Hausmann, Musen, S.93).

W: Die frühosmanischen Jahrbücher des Urudsch (Quellenwerke des islamischen Schrifttums, 2.Bd.), Hannover 1925.
Der Pfortendolmetscher Murad und seine Schriften: Literaturdenkmäler aus Ungarns Türkenzeit, Berlin-Leipzig 1927.
Cel dintâi bir al Moldovei către sultan, in: Volumul omagial pentru fraţii Alexandru şi Ion I. Lepădatu, Bukarest 1936, S.29-37; Deutsch: Beginn der moldauischen Zinspflicht, in: SOF, VIII.Jg., 1943, S.21-29.
Originea şi sfârşitul lui Vasile Lupu, in: Rum. Akad., Memor. d. hist. Abt., XVIII, 1936.
Geschichtsschreiber der Osmanen und ihre Werke, Leipzig 1937.
Histria (Istrios) au XVI-e siècle , in: RhSEE, 18. Jg., 1941, S.137-139.
Rumelische Streifen, Berlin 1938 [rez. v. Fr. Valjavec], in: SOF, VII.Jg., 1942, S.765.
Beginn der Türkensteuer in den Donaufürstentümern (1394 bzw. 1455). Mit einem Anhang: Die osmanische Unterwerfung Ostbulgariens ( 1393), in: SOF, VIII.Jg., 1943, S.1-35.
Geburtsort und Sterbejahr des Schejch Bedr ed-dîn Mahmūd, in: SOF, VIII.Jg., 1943, S.259-261.
Beiträge zur Frühgeschichte der Türkenherrschaft in Rumelien ( 14.-15. Jahrhundert), (SEA. Nr. 34), Brünn München Wien 1944.
Herkunft und Jugend Johann Lewenklaws , in: SOF, IX./X.Jg., 1944/45, S.165-174.

Mehmed II, der Eroberer, und Italien , in: Byzantion XXI, 1951, Brüssel, S.127ff.
Mehmed der Eroberer und seine Zeit , München 1953.
Sultanische Urkunden zur Geschichte der osmanischen Wirtschaft und Staatsverwaltung am Ausgang der Herrschaft Mehmeds II., des Eroberers (SEA. Nr.48), München 1956.
Die Donau als Schicksalsstrom des Osmanenreiches , in: SOEJb. V, 1961, München, S.15ff.
Spätmittelalterliche fränkische Briefschaften aus dem großherrlichen Seraj zu Stambul (SEA. Nr. 61), 1963 München.
Hg.: Conrad Jacob Hiltebrandts dreifache schwedische Gesandtschaftsreise nach Siebenbürgen, der Ukraine und Constantinopel , Leiden 1937.
B: Hausmann, Musen, S.62-63, 92, 93.

Barbulescu Ilie
Prof. Bukarest
W: Zur Frage der rumänischen Einflüsse auf das Westkarpatengebiet, in: SodtF., IV.Jg., 1939, S.155-163.
Die paläographischen und orthographischen Einflüsse des Westzyrillischen auf das Ostzyrillische bei den Rumänen , in: SOF, V.Jg., 1940, S.33-45.


Bartmus Alfred
Prof. Naturwissenschaft (SODTZ, 8. Febr.1942, S.9). Leiter des Naturwissenschaftlichen Museums in Hermannstadt
B. hielt am 18. u. am 25. November in Hermannstadt und am 3. Dezember 1941 in Schäßburg den vom „Forschungsinstitut d. Dt. Volksgr. in Rumänien“ organisierten Vortrag Die geologisch-paläogegraphische Entwicklung unserer Heimat (DFSO I, 1942, S.149). Am 19. Dez. 1941 sprach B. zum selben Thema in Kronstadt (DFSO I, 1942, S.316).
B. berichtet über das „Naturwissenschaftliche Museum“ in Hermannstadt (DFSO I, 1942, S.147f).
B. nahm an der ersten von drei Forschungsfahrten des Forschungsinstituts der Volksgruppe nach Weißkirch (Viscri) zwischen dem 4. und 11. Juni 1942 teil (SODTZ 138. Folge, 18. Juni 1942, S.5).
B. sprach am 31. Januar 1943 zum 10. Jahrestag der Machtergreifung in Haschagen (SODTZ 28. Folge, 5. Februar 1943, S.5).
B. sprach am 6. oder 7. Februar 1943 zu Beginn der WHW-Sammlungen in Leschkirch (SODTZ 31. Folge, 9. Februar 1943, S.5).
Im Rahmen der Vortragsreihe des Forschungsinstituts der Deutschen Volksgruppe in Rumänien war der Vortrag von B. „Naturwissenschaften und nationalsozialistische Weltanschauung“ auf den 17. Dezember 1943 in Mediasch anberaumt (SODTZ 292. Folge, 16. Dezember 1943, S.11).
B. wurde vom Bund Ungarischer Ornithologen in Budapest mit der Hermann-Otto-Ehrenmedaille am Nationalband ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied des Bundes ernannt (DFSO III, 1944, S.204).

W: Das Naturwissenschaftliche Museum in Hermannstadt, in: SODTZ Folge 253, 15. Januar 1942.
Leben und Werke einheimischer deutscher Naturforscher, in: DFSO I, 1942, S.617-639..
R: Grigore Antipa, „Marea Neagră “, Bd. I Ozeanographie, Bionomie und allgemeine Biologie des Schwarzen Meeres. Acad. Rom. Publ. Fondului V. Adamachi, Tom X., Nr. LV, Bukarest 1941 (DFSO I, 1942, S.276f.)
Physis“, Beiträge zur naturwissenschaftlichen Synthese, hg. von Prof. Dr. P. Jordan, Prof. Dr. A. Meyer-Abich und Prof. Dr. H. Petersen, Heft 1, 1942, Stuttgart, (DFSO II, 1943, S.360f.).


Baumann Hans (24.4.1914-7.11.1988)
reichsdeutscher Dichter
B. nahm an der Arbeitstagung der im Oktober 1941 gegründeten „Europäischen Schriftstellervereinigung“ im April 1942 in Weimar teil. Die Tagung trug den Charakter einer weitreichenden Kundgebung für das unter der Führung Deutschlands gegen den Bolschewismus kämpfende und seiner Einheit sich bewußt werdende Europa (SODTZ 86. Folge, 15. April 1942, S.4).
B. wird in der Veranstaltung „Heilige Heimat“ der Musikalischen Arbeitsgemeinschaft Hermannstadt am 23. Januar 1944 vortragen (SODTZ 14. Folge, 19. Januar 1943, S.6).
Die Singschar des Bannes 5 unter Leitung von Ernst Irtel stellte neues Liedgut, „vornehmlich aus der Reihe der Schöpfungen Hans Baumanns stammend“ in verschiedenen Gemeinden des Kreises Unterwald, in Werk-Feierstunden der Mühlbacher Lederfabrik Dahinten und der Strumpffabrik GBL vor (SODTZ Folge 140, 21. Juni 1944, S.7).
B: Sarkowicz, Mentzer S.80-82; Ketelsen S.324,338,344,347,349,353; Klee, Personenlexikon S.31.

Beller Hans (1895-1954)
Gebietsleiterstellvertreter Hauptabteilungsleiter (SODTZ 28. Februar 1943, S.5)
Als gewesener Abgeordneter zum Vorsitzer der am 18. Sept. 1938 in Bukarest ins Leben gerufenen „Gemeinschaft der Deutschen in Rumänien“ gewählt (Sachsenspiegel 3/1938, S.25). B. war Obmann des Deutschen Handels- und Gewerbeverbandes, Temesvar.
B. sprach am 29. August 1941 als Leiter der Berufsgruppe Handwerk im Rahmen der Hundertjahrfeier des Kronstädter Gewerbevereins und seiner Eingliederung in die Berufsgruppe Handwerk (SODTZ 143. Folge, 3. September 1941, S.6)
B. sprach die Grabrade für den Banater Dichter Karl v. Möller in Temeswar (SODTZ 48. Folge, 28. Februar 1943, S.5).
W: Deutsche Stimmen aus dem Banat , Deutschungarischer Volksfreund 19, 1918, Nr.88 v. 10.11., S.2.
Über die Rettung der Sathmarer Deutschen , in: Banater Tageblatt, Temeschburg 3.VIII.1922.
Offener Brief an ... Franz Blaskovics , in: VF. 4, 1928, Nr.15 v.8.4., S.6 (vom 2.11.1918).
Den Geschichtsfälschern von der BDZ zur Antwort, in: Dt. Volksblatt 4, 1935, Nr.44 v.10.11., S.5.
B: Popa, Rumäniendeutsche , Nr.133,147,150,325,396,457.


Beranek Franz J. (1902-1967)
Kam mit Gattin im Mai/Juni 1942 nach Käsmark zum „Institut für Heimatforschung“ Käsmark um den Zipser „Separatismus“ in Griff zu bekommen.
Dt. Philologe mit besonderer Berücksichtigung der jiddischen Sprache, Diätendozent in Prag 1944 (Hausman n, Geisteswissenschaft S.457).
Beitrag im Jahrbuch für Sippenkunde, Band 6/1942 (SODTZ 18. Folge, 24. Januar 1943, S.5).

W: Die Mundart von Südmähren (Lautlehre) (Beiträge zur Kenntnis sudetendeutscher Mundarten 7), Reichenberg 1936.
Die Mundart der Deutschenreste von Fuchsloch bei Schemnitz (Archiv f. vergl. Phonetik 3), 1939, in: SOF, V.Jg., 1940, S.649f..
Geschichte der untergegangenen schlesisch-glätzischen Volksinsel bei Pardubitz in Ostböhmen, in: Schlesisches Jb. f. dt. Kulturarbeit im gesamtschles. Raum, 11.Jg., 1939, S.153-167.
Deutsche Holzhacker in den Kleinen Karpathen , in: Ostland XI, 1940, S.412-415.
Die deutsche Besiedlung des Preßburger Großgaues (Veröffentlichungen des Südostinstitutes München, Nr. 24, unter Mitwirkung von Dr. Fritz Valjavec, hg. v. Fritz Machatschek), München 1941 [rez. v. E. Klebel in: SOF, VIII.Jg., 1943, S.293f.]
Neuzeitliche Deutschensiedlungen im tschechischen Sprachgebiet, in: Volksforschung, Bd.5, Stuttgart 1941/42.
Huster Familienurkunden, in: Dt. Blut im Karpatenraum. Jahrb. des dt. Auslandsinst. Zur Wanderungsforschung und Sippenkunde, Bd.6, 1941/42, S.86-91.
Beiträge zur Kenntnis des Volkstums der deutschen Holzhacker in den Kleinen Karpaten, in: Karpatenland XII 1942, S.148-155, 306-313 [in: SOF, VIII.Jg., 1943, S.393].
Die jiddische Mundart Nordostungarns , Brünn, Rohrer 1941 [rez. v. Herbert Weinelt in: SOF, VII.Jg., 1942, S.315f.]
Die deutsche Besiedlung der Westslowakei , in: Deutschtumsfragen im Nordkarpatenraum, Preßburg 1943, S.56ff.
Das Habanerdeutsch, in: Dt. Stimmen IX, Preßburg v. 23.1.1943, S.4.
Die Preßburger Mundart, in: Dt. Stimmen IX, Preßburg v. 1.5.1943, S.4.
Zipser Deutsche in der Karpatoukraine , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 25..9.1943, S.6.
Deutsche Orts- und Flurnamen in Proben , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 6.3.1943, S.4.
Engerau und Pötscheninsel. Ein Beitrag zur Namenskunde, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 6.11.1943, S.4.
Eine Geheimschrift der Habaner , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 18.9.1943, S.4.
Die Sprache der Habaner in der Westslowakei , in: Karpathenland XIII, 1943/44, 139ff.
Pfeild. Ein Beitrag zur Frage der germanischen Siedlungskontinuität, in: Stifter-Jahrbuch. Jahrbücher der wissenschaftlichen Abteilung des Adalbert-Stifter-Bundes e.V., Bd.II, 1951, München, S.23-28.
Die mittelalterliche Besiedlung der Westslowakei [Der Beitrag war ursprünglich für das Handwörterbuch des Grenz- und Auslanddeutschtums bestimmt], in: SODA. 1.Bd., 1958, S.32-39.
Der madjarische Name der Schüttinsel , SODA. V, 1962, S.184-190.
Fünf Jahre Sudetendeutsches Wörterbuch , in: Bohemia, Bd.3. München 1962 (IIO, Jg.6, Nr.4, Oktober - Dezember 1966, S. 36).
R: Hanika Josef, Siedlungsgeschichte und Lautgeographie des deutschen Haulandes in der Mittelslowakei (= Veröff. des Inst. f. Kultur- u. Sozialforschg. München), München 1952, in: SOF, XII.Jg., 1953, S.325-328.
Hg: Europäische Politik 1933-1938 im Spiegel der Prager Akten (Veröff. d. Dt. Inst. f. Außenpolit. Forschg., Bd.8), 3. erw. Aufl., Essen 1942.
B.: Hausmann, Geisteswissenschaften , S.457.


Wolf-Beranek Hertha
W: Aus dem Sagenschatz der Inowetzdeutschen , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 13.2.1943, S.4-5.
Eine Zipser Totenklage, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 26.6.1943, S.4.
Volkskundliches aus Deutsch-Salzburg , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 10.7.1943, S.4.
Der Wechselbalg, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 31.7.1943, S.4.
Deutsche Nachtwächterlieder aus der Slowakei, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 4.9.1943, S.4.
Religiöse Volkskunde, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 20.11.1943, S.4.
Andreasabend und Barbaratag im slowakei-deutschen Brauchtum, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 27.11.1943, S.4.
Der Nikolaustag im Brauchtum der Slowakeideutschen , in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 4.12.1943, S.4.
Der Luzientag, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 11.12.1943, S.4.
Der Thomastag, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 11.12.1943, S.4.
Vom weihnachlichen Brauchtum der Deutschen in der Slowakei, in: Dt. Stimmen (Preßburg) v. 24.12.1943, S.11-12.
Ein Querschnitt durch das Brauchtum der Slowakeideutschen, in: SOF, XI.Jg., 1946/52, S.272-280.
B: SV. 1/1976,62;


Berve Hermann (1896-1979)
Prof. Dr., Althistoriker
Rektor der Universität Leipzig. Im Januar 1942 stattete er zusammen mit Bruno Schier, Gastprofessor an der slowakischen Universität in Pressburg, dem Minister für Schulwesen und Volksaufklärung der Slowakei einen Besuch ab. (DZ, 25. Januar 1942, S.3)
Ankündigung des Vortrags von B., München, „Der Weltreichsgedanke Alexanders des Großen“ im Rahmen des Forschungsinstituts der Deutschen Volksgruppe in Rumänien in Hermannstadt am 6. März (SODTZ Folge 48, 27. Februar 1944, S.3).
6. März, Eckhard Hügel, “Über den Weltreichsgedanken Alexanders des Grossen sprach Prof. Dr. Helmut Berve aus München am 6. dM. in Hermannstadt.“ (SODTZ, 9. März 1944, Folge 57, S.4); Bericht Harald Krassers „Rom und Karthago. Der zweite Vortrag Prof. Berves“ (SODTZ, 10. März 1944, Folge 58, S.6)

W: Antike u. nationalsozialistischer Staat, in: VuG. 24 (1934), S.257f.
Hg.: Das neue Bild der Antike , 2 Bde, Leipzig 1942.
B: Klee, Personenlexikon, S.44f.


Bickerich Victor (23.2.1895 – 18.5.1964)
Leiter der Musikkammer der Deutschen Volksgruppe in Rumänien
Gelegentlich der Eröffnung der Veranstaltungen der Musikkammer am 18. Dezember 1941 im Brukenthalpalais in Hermannstadt hielt B. einen Vortrag, in dem u.a. heißt:
„Die Musikkammer wurde am 8. November des vergangenen Jahres auf Befehl des Volksgruppenführers Andreas Schmidt im Rahmen der Kulturkammer der Deutschen Volksgruppe in Rumänien gegründet. Zum ersten Male ist damit die musikalische Kunst offiziell in die Kulturpolitik unserer Volksgruppe eingegliedert worden. Es ist selbstverständlich, daß diese Kulturpolitik auch auf dem musikalischen Gebiet nach nationalsozialistischen Grundsätzen eingesetzt und gelenkt werden wird. [...] Denn die Musik ist kein Vorrecht einzelner Bevorzugter, sie ist nicht einmal eine Angelegenheit der Musiker allein, sondern sie ist ein Besitz des ganzen Volkes. [...] Durch die Umstellung des völkischen Lebens aus der Zerrissenheit der politischen Parteien wurde es auch den deutschen Musikern möglich, die besonderen Belange der Musik im öffentlichen Leben des Volkes zur Geltung zu bringen und zu vertreten. In dem Buche „Mein Kampf“ finden wir den Satz: „Der völkische Staat duldet es grundsätzlich nicht, daß über Belange besonderer Art Menschen um Rat oder Urteil gefragt werden, die auf Grund ihrer Erziehung und Tätigkeit nichts von der Sache verstehen können.“ In diesem Satz sind die Grundlagen für die Schaffung aller künstlerischen Körperschaften und Kammern enthalten. Denn wenn überhaupt, dann bedeuten alle künstlerischen, zumal die musikalische Tätigkeit solche „Belange besonderer Art“. [...] Wir müssen dazu kommen, uns den Nachwuchs für unsere Orchester, für unsere Chöre und für unsere Solisten aus den eigenen Reihen zu schaffen. Wir wollen auf diese Weise ein gesundes eigenständiges Musikleben aufbauen, dessen Leistungen uns für die Feste unserer Volksgruppe, für unserer musikalischen Feiern und Konzerte, und darüber hinaus zur Dokumentierung der Deutschen Musik auch nach außen zur Verfügung stehen. Wir wollen unsere musikalischen Begabungen zur letzten gründlichen Ausbildung ins Reich, auf die Hochschulen Deutschlands schicken, [...]. Auf diesem Wege ergibt sich ganz natürlich die ständige Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leben des Reiches. Wir senden unsere Begabungen u. Künstler zur Ausbildung und Erprobung ins Reich, das Reich sendet seine künstlerischen Sendboten zu unseren musikalischen Aufführungen. [...] Die ersten Verhandlungen zu diesem musikalischen Austausch habe ich mit dem Leiter der Auslandsstelle für Musik in Berlin führen können, und ich darf schon jetzt die sichere Hoffnung aussprechen, daß die künftige Zusammenarbeit für uns besonders fruchtbar werden wird. [...] Wenn heute das Reich Künstler, vor allem Musiker, Solisten, ja ganze Chöre und Orchester zu der kämpfenden Truppe schickt, wenn die Künstler zum Teil von ihrer Truppe freigegeben werden, so wird uns in unübertrefflicher Weise gezeigt, welchen Wert das neue Deutschland seiner Musik zuweist. Die musikalische Großmacht Deutschland endet auch nicht an den Grenzen des Reiches. [...] Das Ehrenkleid des deutschen Musikers verpflichtet auch uns. Kein Volk der Erde hat eine so stolze musikalische Geschichte wie das deutsche. [...] Für diese Großmacht werden wir in unserer Musikkammer arbeiten und kämpfen. Unser Rahmen wird klein sein, aber die Anforderungen an den einzelnen Musiker werden die gleichen sein wie überall, wo deutsche Musik erklingt. Unsere ganze Musikkammer ist entschlossen, diese Anforderungen zu stellen und damit ihre Aufgabe zu erfüllen, im Einsatz für unsere Volksgruppe als Diener an der deutschen Musik.“ (SODTZ, 4.Jan.1942, S.5f.).

Bei der festlichen Eröffnung der neuen Spielzeit des Landestheaters am 18. September 1943 besorgte das Philharmonische Orchester der Deutschen Volksgruppe unter B.‘s Leitung die Darbietung von Schuberts 6. Symphonie zur Eröffnung des Abends und die Zwischenaktmusik (SODTZ 219. Folge, 21. September 1943, S.5).
Unter B.‘s Leitung spielte das Philharmonische Orchester der Volksgruppe auf der feierlichen Kundgebung der Eröffnung des Winterhilfswerkes 1943/44 am 26. September 1943 im Astra-Saal in Kronstadt (SODTZ 225. Folge, 28. September 1943, S.1,2,4).
Die Philharmonischen Konzerte 1944 der Kronstädter Philharmonischen Gesellschaft unter der Leitung von Prof. Bickerich (SODTZ 21. Folge, 27. Januar 1943, S.7).
23. März 1944 Werkkonzert des Philharmonischen Orchesters unter Prof. Viktor Bickerich in einer großen Werkhalle der Maschinenfabrik Schiel in Kronstadt (SODTZ, 26. März, Folge 72, S.9)

B: Musikdirektor SODTZ 6. August 1942, S.7; 2. Oktober 1942, S.2; 3. Oktober 1942, S.1; 3. August 1943, S.7; 31. August 1943, S.6; 1.Sept.1943, S.7; LSbS. S.51-52.


Abkürzungen - eine Auswahl

ANS - IG. - Arhivele Naţionale Sibiu, Institutul German

B: Bibliografie
BAB - Bundesarchiv Berlin
BBZ. - Berliner Börsen Zeitung
BTB - Bukarester Tageblatt 1940-1944

DA - Deutsche Akademie, München
DALV - Deutsches Archiv für Landes- und Volksforschung
DE - Deutsche Erzieherschaft, Ungarn
DFSO - Deutsche Forschung im Südosten. Zeitschrift des Forschungsinstituts der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, Hermannstadt 1942-1944.
DM - Deutsche Mannschaft
DUH - Deutschungarische Heimatblätter
DV - Deutsche Volkshilfe, Ungarn
DZ. - Donauzeitung, Belgrad 1941-1944
DZB - Deutsche Zeitung, Budapest

FVLk. - Forschungen zur Volks- und Landeskunde, Hermannstadt/Bukarest (1959sqq.)

Hausmann, Geisteswissenschaft - Frank Rutger Hausmann, „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch“ (1940-1945) (Schriften zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, Bd. 1), 2. erweiterte Auflage, Dresden-München 2002.
Hg. - Herausgeber
Hienz, Schriftstellerlexikon - Hermann A. Hienz, Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen. Bio-bibliographisches Handbuch für Wissenschaft, Dichtung und Publizistik, Bd. V-IX, Köln Weimar Wien 1995-2004.
HSSPF - Höherer SS- und Polizeiführer

IIO - Informationen der Abteilung für Geschichte der imperialistischen Ostforschung an der Humboldt-Universität, Berlin etc.

JfFLF - Jahrbuch für fränkische Landesforschung
JbWPol. - Jahrbuch für Weltpolitik

Ketelsen - Uwe-K. Ketelsen, Literatur und Drittes Reich, Vierow 1994.
Klee, Personenlexikon - Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 ?, Frankfurt am Main 2003
Klima, Aus den Tagebüchern ..., - Aus den Tagebüchern eines siebenbürgischen Studenten aus den Jahren 1930-1945, Saarbrücken-Dudweiler 1999.
KLV - Kinderlandverschickung, Ungarn
Korrbl - Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, Hermannstadt.
Kräuter - Kräuter Franz, Erinnerungen aus meinem christlich-demokratischen Dienstzeit..., Freiburg 1967.

LSbS. - Lexikon der Siebenbürger Sachsen, hg. v. Dr. Walter Myß, Thaur bei Innsbruck 1993.
NOFG - Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft
NuS. - Nation und Staat. Deutsche Zeitschrift für das Europäische Minoritätenproblem, Wien 1927sqq.

Pg. - Parteigenosse
Popa, Rumäniendeutsche - Klaus Popa (Hg.), Die Rumäniendeutschen zwischen Demokratie und Diktatur. Der politische Nachlass von Hans Otto Roth 1919-1951, Frankfurt am Main etc. 2003.

Popa, Akten ... - Klaus Popa, (Hg.), Akten um die "Deutsche Volksgruppe in Rumänien" 1937-1945. Eine Auswahl, Frankfurt am Main etc., 2005.

R.: Rezensionen
RFSS - Reichsführer SS
RhSEE - Révue historique du Sud-Est Européen, Bukarest

Sachsenspiegel - Sachsenspiegel. Zeitschrift für Kulturpolitik, Kronstadt 1937-1940.
Sarkowicz, Mentzer, Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon, Hamburg-Wien 2000.
SchLb. - Schule und Leben, Hermannstadt
SEA. – Südosteuropäische Arbeiten, München.
SODA. - Südostdeutsches Archiv, München, 1958sqq.
SodtF - Südostdeutsche Forschungen - siehe SOF.
SOEJb. - Südosteuropa-Jahrbuch
SOF - Südost Forschungen (1936-1939 Südostdeutsche Forschungen, ab 1940 Südost Forschungen), München. SODTZ - Südostdeutsche Tageszeitung (Ausgabe Siebenbürgen), Hermannstadt 1941-1944
SV. - Südostdeutsche Vierteljahressblätter, München 1958-2005

VDU - Volksbund der Deutschen in Ungarn
VF. - Volksforschung, Stuttgart.
ViO. - Volk im Osten. Die Zeitschrift des Südostens, Bukarest 1940-1944.
VSKW - Veröffentlichungen des Südostdt. Kulturwerks München
VuR. - Volk und Reich

W. - Werke


Kritische Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie

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