Geschichte des Dorfes Schmottseiffen   Seite 8               

grafik.jpg (6011 Byte)

 Einige Fakten zum Verhältnis        
von NS-Staat zur katholischen Kirche
in Deutschland 1933 - 1945

liniebunt.jpg (812 Byte)

In der Weimarer Republik, 1919-33, konnten sich die katholischen Parteien auf "Wahlhirten- briefe" des deutschen Episkopates stützen. Das brachte mehr und mehr Schwierigkeiten, wo die Kirche Stellung bezog zu Moral- und Weltanschauungsfragen. Gerade aber dazu fühlten sich die Bischöfe nach dem sprunghaften Anschwellen von Hitlers NSDAP(Nat.-Soz.-Dtsch.- Arb.-Part.) während des Wahlkampfes 1930 berufen. 1931 unterstrichen sie die Unvereinbar- keit von Christentum und Nationalsozialismus. Sie stützten ihr Verbot, der Hitlerbewegung beizutreten, auf den Rassismus, Nationalismus, ihre Maßlosigkeit, gehässige Agitation und Gewalttätigkeit gegen Andersdenkende. Dieses Verbot der Bischöfe rief in der Tagespubli- zistik heftige Reaktionen hervor. Aber bei der Wahl am 5. März 1933 erhielt die NS-Bewegung in mehrheitlich katholischen Teilen des Reiches, für Hitler mit Abstand die wenigsten Stimmen. Das konnte jedoch die Hinwendung des Volkes zum NS-Regime nicht verhindern. Nach Hitlers Regierungserklärung mit Garantien für die Kirche, zogen die Bischöfe ihre allgemeinen Verbote und Warnungen vor der NSDAP bedingt zurück, um den Katholiken eine täglich größer werdende Zerreißprobe zwischen Kirchentreue und Bürgergehorsam zu ersparen, nachdem der Hitlerregierung Autorität zugesprochen worden war. 1933 im April, machte Hitler dem Vatikan sogar das Angebot eines Reichskonkordates (Vertrag zwischen Deutschland und der röm.kath.Kirche), und versprach u.a. der Kirche Sicherung der Bekenntnisschule und Erhalt des kirchlichen Vereinswesens. Bis zur Unterzeichnung am 20. Juli 1933, waren aber alle kath. Parteien schon "ausgeschaltet". Nichtmitgliedschaft in NS-Organisationen bedeutete Hinderung im beruflichen Vorankommen, und nötigte so zum Austritt aus kirchlichen Vereinen. Ihr Ziel war, jeden kirchlichen Einfluß aus der Öffentlichkeit zu verbannen.1933 erfolgte das Verbot der kirchlichen Tagespresse, die Verbleibenden wurden zu reinen Akklamationsorganen umgewandelt oder durch Verwarnungen und Verbote zur Einstellung gezwungen. Kirchenfeindliche Agitation war frei, Gegenwehr seitens der Kirche brachte sofortige staatliche Sanktionen bis zur fast völligen Ausschaltung der Kirchenpresse. Himmler war Polizeichef mit eigener Machtvollkommenheit im Unterdrückungskampf, Heydrich, Bormann und Schirach wetteiferten in ihrer Radikalität gegen die Kirche.Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, auch der Vatikan, protestierte mit höchster Schärfe, jedoch vergeblich. Das Weltrundschreiben von Pius XI. 1937 für die ganze kath. Kirche: "Mit brennender Sorge", das die Christentumsfeindlichkeit des NS-Regimes anprangerte, verhallte. Das Ziel, die Kirche zu vernichten blieb, erst recht nach Kriegsbeginn 1939. Ab 1941 wurden Kindergärten, Klöster und Ordenshäuser geschlossen, Geisteskranke und Juden wurden getötet in Anzahl und Art, jenseits jeglicher menschlichen Vorstellungskraft.

(Vgl.Handb.d.Kirch.-gesch. Bd.VII, S.548 ff., P.L.Volk SJ.)

Zurück zu Seite 7

            Die Geschichte des Dorfes Schmottseiffen

Seite 9
Zurück zur Eingangsseite
Hosted by www.Geocities.ws

1