Abdou Guité Seck

Abdou Guité Seck, Musiker und Dichter, wurde am 18. Juni 1979 in Diawalingue, einem Stadtteil von Saint Louis geboren und entstammt einer alten Griot-Familie. Obwohl er der letzte Nachfolger seiner Familie in dieser Tradition ist, wollte sein Vater (wie bei vielen anderen westafrikanischen Musikern auch), dass sein Sohn eine andere Karriere als die Musik wählt. Doch der sich damals noch Pape Abdou Seck nennende Musiker bestand darauf, sich seiner "ersten Liebe", der Musik zu widmen. Er eiferte seiner Schwester, der gefeierten Diva Diabou Seck nach, fing auf dem Schulhof an zu singen, dann auf lokalen und familiären Festen, und stieg dann im regionalen Orchester von Saint Louis ein, später auch im Nationalorchester. Mit 13 errang er den Preis "Voix d'or" (Goldene Stimme) von Saint Louis.

1995 wurde er vom russischstämmigen, französischen Musiker Dimitri Reverchon, der sich in Saint Louis niedergelassen hatte, "entdeckt", der um seine Stimme herum die Gruppe Wock (Kontraktion aus Wolof und Rock) aufbaute. Mit der Gruppe konnte Abdou weitreichende Erfahrungen auf europäischen Bühnen und Festivals sammeln, und die Gruppe gewann 2000 den Preis RFI-Musiques Découvertes. Auf der CD Kemaan ist Seck nicht nur als Sänger, sondern auch Komponist und Texter beteiligt.

2002 wagte Seck den Sprung in eine Solokarriere, auf seinen Soloalben dominiert wieder Mbalax. Auf dem ersten Album Evolution ist nur ein einziger Titel auf französisch, Mon chemin, ein softrockiges Stück. Sein zweites Soloalbum Coono Aduna besiegelt den Bruch mit der Gruppe Wock, aber es nehmen auch ehemalige Wock-Musiker an der Realisation teil. Die Texte sind sozial engagiert, z.B. über die negativen Seiten der Emigration oder über die Notwendigkeit der Förderung der Entfaltung und Selbstverwirklichung von Kindern.

2004 kam er bis in die Endrunde des Prix RFI-Musiques 2004 in Bamako.
Im Juni 2005 erschien Abdou Guites drittes Soloalbum Dëkaalé.