Team Training

Inhaltsverzeichnis

Executive Summary
Literatur



ClipArt von 2 Menschen, die miteinander tanzen


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Soli Deo Gloria.

Executive Summary

Der Leiter einer Abteilung trägt die Verantwortung, daß in dem Personenkreis, für den er zuständig ist, das Arbeitsklima und das Miteinander stimmt.

Psychoterror kann das Arbeitsklima zerstören. Psychoterror bedient sich folgender Methoden:

Der Vorgesetzte und die Mitarbeiter sollten über die Methoden des Psychoterrors informiert sein. Psychoterror kann teilweise durch weise Menschenführung verhindert werden. Jedoch kann es nicht allein in der Hand des Vorgesetzten liegen, auch wachsame, informierte Mitarbeiter sind gefordert, Psychoterror entgegenzuwirken. Sollte es sich aber doch eingeschlichen haben, gibt es Methoden, dieses Phänomen zu bekämpfen.

Psychoterror hat schwerwiegende Folgen für den betroffenen Mitarbeiter. Der Mitarbeiter, der unqualifizierte Arbeit ausführen muß, verkümmert in seinem Beruf. Berufliche Kontakte zu Computer Firmen wurde verhindert. Die Möglichkeit, private Fortbildung zu betreiben, wurde durch Urlaubsstopp verhindert. Teilnahme an erbetener Kursteilnahme wurde abgelehnt. Zurück bleibt ein beruflich inkompetent gemachter Mitarbeiter.

Darüber hinaus macht Psychoterror physisch krank, z.B. Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Schlafstörungen. Das wiederum hat zur Folge, daß die betroffene Person zu Pillen oder Alkohol greift, um Schmerzen zu lindern. Das ist ein Teufelskreis. Die Arbeitskraft des betroffenen Mitarbeiters ist beeinträchtigt. Die Kündigung oder die Entlassung ist eine Erlösung von diesem Terror. Entlassen wird ein gesundheitlich beschädigter Mensch.

Psychoterror hat auch schwerwiegende Folgen für die Firma. Um unqualifizierte Arbeit auszuführen, ist eine qualifizierte Arbeitskraft überbezahlt. Durch Psychoterror krank gemachte Mitarbeiter fehlen häufig. Das ist auch nicht wirtschaftlich für eine Firma. Weitere wertvolle Arbeitszeit geht verloren, von den Mitarbeitern, die Psychoterror planen. So viel verlorene Arbeitszeit wie durch Psychoterror entsteht, kann sich keine Firma leisten.



Einleitung

Die Überlebungschance der Menschen ist zu einem gewissen Grad immer davon abhängig, daß man miteinander leben, arbeiten und auskommen kann. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden durch vielerlei Gesetze und Gebote geregelt. Kant's Imperativ: "Was du nicht willst, daß man dir tut, das füg auch keinem Anderen zu!" beinhaltet eine Lebensmaxime, die die Vielzahl von Gesetzen auf einen Nenner bringt. Auch in der Arbeitswelt gilt Kant's Imperativ.



Team-Training

Wenn wir Teamgeist nicht in der Schule oder zu Hause gelernt haben, wird Team-Training notwendig. Die Zielgruppe für dieses Team -Training sind die Mitarbeiter, deren Arbeitserfolg von intensiver Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe oder mit benachbarten Projekt- oder Arbeitsgruppen abhängt.

Spezielle Trainingsziele sind: das Verständnis für die unterschiedlichen Rollen der Teammitglieder entwickeln, erkennen, daß die Teammitglieder wechselseitig aufeinander angewiesen sind, Entwicklung der Fähigkeit, Konflikte positiv auszutragen und zu bewältigen, Spielregeln für Kommunikation und Kooperation im Team erarbeiten, Gemeinsame Wege suchen, Probleme auf der Sach- und Beziehungsebene effektiv zu lösen.

Um diese Ziele zu erreichen, umfaßt der Trainingsinhalt folgende Komponenten:

Für dieses Seminar werden keine Voraussetzungen gefordert. Gruppendiagnostische Instrumente, Fragebögen zum Teamaufbau, Einzel- und Gruppeninterviews in Verbindung mit strukturierten Erfahrungsübungen werden situationsorientiert eingesetzt. So gewinnt das Team mehr Klarheit über eigene Verhaltensmöglichkeiten. Gleichzeitig wird die Arbeitsmethodik der Gruppe gefördert.



Zwischenmenschliche Beziehungen

Wir erfahren ungleiche Behandlung, die sich Menschen untereinander, angedeihen lassen. Es wird nicht so oft nach dem Grundsatz gehandelt: "Was du nicht willst, daß man dir tut, das füg auch keinem anderen zu." Wir erleben vielmehr, daß man dem Menschen, dem man mit Sympathie begegnet, nachsichtig beurteilt, entschuldigt und ihm verzeiht. Dieses Phänomen kann in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Familie, Schule oder Arbeitskreis beobachtet werden. In der Schule kann das persönliche Verhalten des Schülers und nicht seine fachliche Leistung die Zensur bestimmen. Bei der Arbeit kann die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter den Ausschlag für eine Gehaltserhöhung geben.

Was zeigt diese Beobachtung? Es ist die vorteilhafte oder unvorteilhafte, begünstigte oder benachteiligte Behandlung zwischen Personen, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, wird folgender Vorschlag gemacht: Hier wird von dem Vorgesetzten, dem Lehrer oder Elternteil gefordert, daß er oder sie eine gefaßte Entscheidung noch einmal unter dem Licht überdenkt, in wie weit eigene Vorurteile, Sympathie oder Antipathie, die getroffene Entscheidung beeinflussen. Nur wer vorurteilsfrei einem Mitmenschen gegenübertritt, kann einen offenen Blick für den Wert des anderen wahren.



Psychoterror

Die Qualität der Zusammenarbeit wird durch zwischenmenschliche Beziehungen beeinflußt. Schleicht sich Neid oder Haß in diese Beziehung entsteht ein destruktiver Sozialkonflikt, der im Extremfall einen Mitarbeiter mittels Psychoterror zur freiwilligen oder gezwungenen Aufgabe seines Arbeitsplatzes veranlaßt.

Psychoterror wird mittels mehrerer Methoden ausgeübt: isolieren, schmälern, und aushorchen sowie verleumden und anonyme Telefonate. Dies geschieht am Arbeitsplatz in einem vergifteten Arbeitsklima. Psychoterror hat zum Ziel, einen Mitarbeiter kaputt zu machen bis er/sie selber kündigt oder entlassen wird.

Schmälern

Isolieren nach innen

das hat zur Folge: fehlende Information


(Ziel ist es, Zweifel aufkommen zu lassen, zu verunsichern.)

nicht die nötigen Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, und dann behaupten, er/sie kann es nicht

Isolieren nach außen


Verleumden


Aushorchen


Vergiftetes Arbeitsklima


Anonyme Telefonate



Folgen des Psychoterrors


Verlorene Arbeitszeit


Krank


Beruflich wird der Mitarbeiter untauglich gemacht


Entlassung


Berufliche Folgen


Fragen



Wie kann Psychoterror bekämpft werden?


Schmälern

Es gibt nichts Abträglicheres, als sich mit anderen Mitarbeitern zu vergleichen. Wenn solche Gedanken Einlaß und Ausdruck in einer Abteilung finden "Der verdient mehr und tut weniger", dann ist dem sich entwickelnden bösen Blut kaum Einhalt zu gebieten. Ein Vorgesetzter, der mit seinen Mitarbeitern die Gehälter anderer nicht anwesender Personen in seiner Gruppe bespricht, sollte von seinem Posten enthoben werden.

Die Weiterentwicklung dieses Themas ist "Der Mitarbeiter tut nichts, ich muß für ihn die Arbeit mitmachen." Sollte ein Mitarbeiter mit solchen Beschwerden zu einem Vorgesetzten gehen, ist in diesem Fall das höchstes Gebot, sich die sprechende Person sehr genau anzusehen. Da ist Projektion mit im Spiel. Man schließt von sich selbst auf andere. In wie vielen Fällen schreibt man seine eigenen Missetaten einem Anderen zu. In diesem Fall sollte der Abteilungsleiter sehr hellhörig werden.

Bevor man über einen Mitarbeiter abfallend oder schmälernd spricht, sollte diese Person erst einmal für ein paar Wochen versuchen, die Arbeit des Anderen zu erledigen. Wie heißt es, "das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite". Du hast einen schönen Job, deine Arbeit ist leichter als meine, du hast weniger zu tun als ich, etc." Ein Techniker ist kein Systemprogrammierer, ein Netzwerkbetreuer kein Operator. Wenn ein Vorgesetzter diese Redensweise in seiner Abteilung erlaubt und sich selber so ausdrückt, sollte er sofort seiner Position enthoben werden.

Menschenwürde ist ein Schlagwort in der Presse geworden, wenn es darum geht Haß und Gewalt gegen Ausländer zu bekämpfen. Wie steht es aber um die Menschenwürde im Miteinander der Deutschen untereinander? Einen Menschen schmälern bedeutet seine Menschwürde nicht zu respektieren.


Image und Meinung


Im Laufe der Zeit bleibt es nicht aus, daß man sich eine Meinung von Kollegen / Kolleginnen bildet. Diese Meinung wird aber immer wieder überholt und entsprechend den Erfahrungen mit dieser Person angepaßt.

So baut sich um eine Person ein Aura auf. Es kann auch vorkommen, daß er/sie einfach von Mitarbeitern, denen sie Hilfe gegeben hat, auf einen Sockel gestellt wird. Es spricht sich doch herum, wenn jemandem geholfen worden ist. Die Benutzer wissen sehr wohl, an welche Telefonnummer sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten. Einem Mitarbeiter, dem die gelöschten Daten wieder zurückgeholt worden sind, oder bei sonstigen Problemen schnelle professionelle Hilfe bekommen hat, möchte sich auch schon mal mit einem Geschenk danken. Je größer die Not des Mitarbeiters gewesen ist, desto größer die Dankbarkeit.

Im Benutzerservice lernt man, wie schnell sich von einem Moment zum anderen die Stimmung ändern kann. Jetzt wird man gelobt und im nächsten Atemzug zerrissen. Manchmal ist es halt nicht möglich, Hilfe geben zu können. Sollte eine Datei nicht gespeichert worden sein, hilft kein Norton Utilities oder PC Tools die Datei wieder zu beleben. In diesem Moment kann der PC User seine Frustration durch Eigenverschuldung auf den Mitarbeiter im Benutzerservice richten. Es ist doch allzu menschlich, sich nicht sein eigenes dummes Verhalten einzugestehen, sondern es auf andere abwälzen zu wollen. Auch das kann zu beruflichem Schmälern führen.

Aber weder das Image aufbauen - gezielt oder unbewußt - noch von fachlich unwissenden Mitarbeitern auf einen Sockel gestellt zu werden, ist förderlich und gut. Ausgesprochen gefährlich kann sich ein Image auf den Mitarbeiter auswirken, wenn er beginnt, sich hinter seinem eigenen Image zu verstecken. Ein Mensch kann nicht immer gleichbleibende Leistungen erbringen. Ein Mensch, der keine Fehler macht, ist kein Mensch. Selbst eine Maschine hat einen Lebenszyklus. Menschlich und realistisch, von Aufgabe zu Aufgabe, ist ein Mitarbeiter zu betrachten. Er darf nur nicht Ruhen und Rosten.


Beruflich Schmälern


In unserer Gruppe ist es vorgekommen, daß der Vorgesetzte bei einem Benutzer abwertend über seinen Mitarbeiter/in gesprochen hat. Das ist in einzelnen Fällen bekannt geworden. Das schadet den Mitarbeitern der EDV Abteilung. Wer weiß, wie häufig, bei wem und über wen das vorgekommen ist?

Eine weitere Methode einen Kollegen zu schmälern nimmt folgenden Verlauf: sie nehmen drei oder geschweige vier EDV Experten und stellen ein Problem vor. Welche Erklärungen werden für das Phänomen gegeben und welche Lösungen werden vorgeschlagen?

Interessanterweise gab jeder "Experte" eine andere Erklärung für das Problem und schlug eine andere Lösung vor. Die erste Person wurde an den Tatort geschickt. Mit einer Batch-Datei und Druckersteuerzeichenbefehlen wurde das Problem behoben. Nun kam der zweite "Experte" und sah, daß die Druckersteuerbefehlsfolgen resident geändert wurden, was auch temporär zu lösen möglich war. Der dritte "Experte" tat wiederum die zweite Lösung als unzureichend ab und gab nun seine Lösung. Interessanterweise war der Chef aber nur zugegen gewesen für den ersten und zweiten Lösungsversuch. Seine Pause war schon vorüber als der dritte Experte zum Mittagstisch kam. Was für ein Bild formt sich der Vorgesetzte in dieser Situation von seinen Mitarbeitern und welche Meinung formt sich die Fachabteilung von so einer EDV Abteilung? Während der Mittagspause am Mittagstisch ist es nicht gut, über die Arbeit zu sprechen.

Es wurde nicht das Wissen und die Unwissenheit der Experten zusammengetan, sondern jeder ging einzeln und wußte unter Umständen nicht, was der nächste oder vorherige Experte gesagt und getan hatte. Welchen Eindruck hinterläßt das in einer Fachabteilung? Es wurde laut geredet und mit zuweilen wenig Sachverstand.


Isolieren


Die Psychologie der Gruppendynamik ist ein eigenes Thema. Wer arbeitet mit wem oder gegen wen? Wie bilden sich Cliquen? Wer ist Teil der Gruppe oder nicht? Da können sich sehr interessante Konstellationen herausbilden. Auch Abhängigkeitsverhältnisse bestehen in einer Gruppe. Es kann sogar Interesse bestehen, dieses Abhängigkeitsverhältnis zu erhalten.

Feindbildung dient auch der Abgrenzung des eigenen Ichs gegen eine andere Person, um die eigene Identität zu erhalten. Das Abgrenzen ist auch eine Methode, die eingesetzt wird, um sich gegen das Anderssein des Anderen abzugrenzen. Wer sucht schon gerne bei sich selbst den Fehler? Ist es nicht leichter mit Schwarz-weiß Klassifizierung sich gegen den anderen zu behaupten? Man schließt von sich selbst auf andere, das ist Projektion. Gegeneinander aufhetzen resultiert darin, daß die eigene Aggression nach außen geleitet wird. Der Sündenbock oder das schwarze Schaf in der Gruppe wird schon ausgesucht. Dazu kommt, den Anderen zu mindern.

Die deutsche Sprache kennt den Begriff "Feindbild", es gibt aber kein "Freundbild".

Leicht lassen sich negative Charaktereigenschaften heraus kristallisieren. Mit einem Feindbild wird ein Mensch kategorisiert. Ein Bild ist statisch und gibt dem Anderen keine Chance sich zu entwickeln, zu ändern. Hinzu kommen negative Emotionen. Schon ist ein Feindbild fertig, das zwischenmenschliche Beziehungen mindert oder sogar verhindert. Ein Mitarbeiter, der isoliert wird, sollte es seinem Vorgesetzten melden.


Verleumden


Wenn ein Mitarbeiter über einen anderen Mitarbeiter schlecht redet, kann auf dieses Gerede in folgender Art und Weise reagiert werden. Der Redende wird gefragt, ob er bereit ist, dieselbe Aussage noch einmal zu wiederholen im Beisein der Person, über die er gesprochen hat. Somit wird der Person, über die geredet wurde, die Chance gegeben, Stellung zu nehmen und sich zu verteidigen. Wenn die redende Person diesem Vorschlag nicht zustimmt, dann ist die Person, die die Verleumdung gehört hat, verpflichtet, dieses Gerede unter gar keinen Umständen an irgend jemand anderes weiter zu erzählen. So kann üble Nachrede gebannt werden.

Derjenige, der über einen anderen Menschen schlecht redet, sollte bedenken, daß die üble Nachrede, die er über einen anderen verbreitet, ihm selbst anhaften wird. Man fügt nicht nur dem Anderen Schaden zu, sondern sich selbst.

Sich hinter dem Rücken eines Mitarbeiters über ihn beim Vorgesetzten zu beschweren gehört auch in die miese Trickkiste. Ist es nicht ein Gebot des Anstandes und des menschlichen Miteinanders zuerst eine Querele oder Streitigkeit mit der betroffenen Person zu besprechen, bevor man die Angelegenheit zum Vorgesetzten bringt? Zivilcourage ist gefragt, sich dem Mitarbeiter in Person entgegenzustellen, anstatt zum Vorgesetzten zu laufen und sich dort über einen Mitarbeiter auszulassen und zu beschweren.

Konkret müßte sich ein Vorgesetzter aus zwischenmenschlichen Streitigkeiten unter Kollegen heraushalten, es sei denn, er wird als Schlichtungsperson eingeschaltet. Zuerst dürfte kein Versuch unterlassen werden, auf der Ebene der Zwistigkeiten eine Lösung zu finden. Dazu gehört, daß jede Person das Recht hat, ihren Standpunkt klarzumachen. Wenn man über andere urteilt, ohne ihren Standpunkt erfragt zu haben, das gleicht der Dummheit, eine Antwort zu geben, ohne die Frage abgewartet zu haben. Erst wenn die Angelegenheit auf kollegialer Ebene sich nicht regeln lässt, wird die nächst höhere Stelle eingeschaltet. Was für ein feiges, gemeines Verhalten wird da an den Tag gelegt, wenn man hinter dem Rücken des Anderen dem Vorgesetzten die Ohren voll jammert über den Kollegen, anstatt die Sache mit dem Kollegen direkt zu besprechen und zu bereinigen!

Die Menschenwürde wird durch üble Nachrede angetastet.


Gerüchte


Rupert Lay (1992, Seite 315-316) hat sehr konkret das Entstehen, mögliche Ursache und Folgen von Gerüchten dargelegt.

Das Thomassche Theorem und die Mechanismen der "Sich-selbst-erfüllenden Prophezeiung" sind nur wirksam,

Auch Gerüchte beziehen aus der Wiederholung ihre oft infame Gewalt.

Das Gerücht: "X ist ein Trinker"

ohne daß sich X dagegen wehren kann,
vorausgesetzt, es wird so oft wiederholt, daß zunächst einige,
dann immer mehr es glauben.

Es wird allein durch den Glauben die soziale Tatsache "X ist ein Trinker" geschaffen, die ganz dieselben Folgen hat, ob nun X wirklich ein Trinker ist oder ein Anti-Alkoholiker.

Die Strategie des gezielten Gerüchts ist eine der unmenschlichsten, aber gar nicht selten angewandten Methoden der Manipulation.

Es ist selbstverständlich, daß man eine solche Strategie, einen Gegner zu besiegen, niemals anwenden sollte. Aber man sollte sie kennen -- schon alleine, um nicht leichtfertig sich selbst an der Ausbreitung von Gerüchten zu beteiligen.

Auch sollte man um die Schwierigkeiten wissen, sich gegen Gerüchte zu wehren.

Werden Sie selbst häufiger Opfer von Gerüchten in derselben sozialen Umgebung, dann sollten Sie, wenn möglich, Ihre soziale Umgebung wechseln und sich fragen, was Sie falsch gemacht haben, denn

der Grund der Gerüchtebildung ist meist Außenseitertum, Neid, Haß -- kurzum:


Rufmord


Warum wird über einen entlassenen Mitarbeiter so schlecht geredet? Eine Studie im Psychologieunterricht in der Universität beschäftigte sich damit, wie gehen Menschen mit Zufall um? Ausgangssituation waren zwei Personen, die als gleichwertig beurteilt wurden. Anschließend wurde einem von diesen Personen ein Lottogewinn zugesprochen. Es blieb nicht aus, daß nachträglich dem Lottogewinner sein Gewinn gerechtfertigt wurde. Er hat es doch irgendwie verdient und der andere nicht. Kann nicht das gleiche Phänomen auch in diesem Fall auftreten, wo ein Mitarbeiter entlassen wird? Irgendwie rechtfertigt sich die schlecht redende Person vor sich selbst und den anderen, wenn sie die entlassene Person nun auch noch durch ihr eigenes Verhalten anklagen kann.


Aushorchen


Pläne können nur vereitelt werden, wenn sie bekannt sind. So nebenbei im Gespräch zum Casino können gezielt Fragen gestellt werden, welche Urlaubswünsche die betreffende Person hat und was Sie vorhat. So kann ein Urlaubsstopp für den gewünschten Zeitraum veranlasst werden. Damit werden auch die Pläne für individuelle Weiterbildung verhindert.

Thomas von Kempen (1987) hat sich sehr weise zu dem Thema geäußert:

Vor den Menschen soll man auf der Hut sein. Durch Schaden wird man klug, hoffentlich zur eigenen größeren Vorsicht und nicht zur eigenen Beschämung.

Bedenke, was Du selber nicht erleiden möchtest, mußt Du auf alle Weise vermeiden. Sei nicht vertrauensselig!


Anonyme Telefonate


Ein verwählen der Telefonnummer ist möglich. Hier liegt aber keine böse Absicht vor.

Wenn diese telefonischen Belästigungen nicht eingestellt werden, gibt es den Überwachungsdienst der Post, dem Belästiger auf die Spur zu kommen.


Arbeitsklima


Das miteinander Umgehen, die zwischenmenschlichen Beziehungen, werden im Elternhaus und in der Schule gelernt. Henri Nouwen (1994) untersucht das Eltern-Kinder und Lehrer-Schüler Verhältnis unter dem Aspekt der Gastfreundschaft. Wesentliche Elemente von "Gast sein" sind:

Wenn die Gastfreundlichkeit in Abwehrhaltung umschlägt, ob zu Hause oder in der Schule, wird anstatt zu enthüllen und zu bestätigen, gefordert und überwacht und sogar manchmal explodiert und Rache geübt. Auf diese Weise lernen junge Menschen erbitterte Rivalen zu werden und nicht einladende Gastgeber.

Dieser Begriff der Gastfreundschaft kann auch auf den Arbeitsplatz angewendet werden. Jeder Mitarbeiter bringt doch Lebenserfahrung, Wissen und Erfahrung mit, die Aufmerksamkeit verdienen. In einem feindseligen Arbeitsklima kann man nicht unbefangen miteinander umgehen, es fehlt die Sphäre des gegenseitigen Vertrauens und niemand möchte sich eine Blöße geben. Anstatt Ermutigung und Hilfe erntet man Kritik für seine Beiträge. In so einer Situation werden keine schöpferischen Kräfte frei gesetzt.

Das Prinzip der Gastfreundschaft am Arbeitsplatz würde bedeuten, daß der Mitarbeiter sich sorgsam seinem Kollegen zuwendet, offen ist für dessen Beitrag und so sich Mitarbeiter gegenseitig bereichern.

Das Gastgebermodell erfordert nicht nur einen gastfreundschaftlichen Vorgesetzten, sondern auch Mitarbeiter, die ansprechbar und fähig sind, das Risiko des Vertrauens in den Kollegen wie in sich selbst einzugehen. Das kann nicht befohlen werden. Auf einen Versuch kommt es an.



Zu Bedenken


Es bleibt nichts ungestraft und ungesühnt in diesem Leben. Vermeintlich kann es dem Missetäter gut gehen. Aber es kann niemand in das Herz des Anderen schauen.

In Sprichwörtern ist diese Wahrheit so ausgedrückt:

Es gilt:


Das kann jeder nur für sich selbst in seinem eigenen Leben beobachten.

In seinem Handeln sollte man sich vor Augen halten: nicht so du mir, so ich Dir. Rache steht dem Menschen nicht zu. Was ich meinem Nächsten vorsätzlich antue, das schlägt auf mich selbst zurück. Wenn ein Mensch vorsätzlich gegen seinen Mitmenschen etwas Schlechtes ausdenkt und ausführt, kann er sich das gleich selbst antun. Es wird auf ihn selbst zurückschlagen.

In diesem Zusammenhang kann man weiter bedenken, ob sich Psychoterror nur auf die Berufswelt beschränkt? Wie stellt sich Psychoterror in der Ehe oder in der Schule dar?



Versöhnung


Ein Vorgesetzter kann sehr leicht die Stimmung in seiner Abteilung feststellen, nur durch einfaches Hinhören. Wer spricht mit wem, wer grüßt wen, reden Sie sich mit Vornamen an, nennen sie sich nicht bei Namen, etc. Sollte eine Unstimmigkeit zu lange anhalten, verhärten sich die Fronten. Hier kann ein Vorgesetzter helfend eingreifen, bevor sich die Fronten versteinern. Beide Personen treffen sich im Büro des Vorgesetzten, sie werden gebeten sich zu versöhnen, sprechen sich aus und geben sich anschließend die Hand.

Jeden gleichbleibend zu behandeln, wird schon schwieriger, wenn dem Mitarbeiter keine unvoreingenommene Haltung entgegengebracht werden kann. Die Haltung oder Einstellung gegenüber einem Mitarbeiter wird beeinflusst von den Erfahrungen, die man mit dem Mitarbeiter gemacht hat. Hier wird es schon viel schwieriger, eine neutrale Haltung zu wahren. Ist einem die Möglichkeit gegeben, Böses mit Bösem zu vergelten, oder besiegt man sich selbst und lässt ab, Gleiches mit Gleichem zu vergelten? Es wird fast menschlich unmöglich, dem Menschen, der einem Böses angetan hat, ihm das mit Gutem zu vergelten.

Es gibt eigentlich nichts in der Welt, was nicht verziehen werden kann. Es gibt vier Schritte ein begangenes Unrecht wieder gutzumachen:

So kann und muß verziehen werden und ein Neubeginn ist möglich.



Empfehlung


Eigentlich müßte die ganze Abteilung, in der Psychoterror vorgekommen ist, sich zu einem Gespräch zusammensetzen. In dieser Runde ist zu erörtern:

In diesem Kreis kann jeder sein Wissen und / oder seine Erfahrungen zu diesem Thema teilen und mitteilen.

Das Ergebnis dieser Sitzung sollte eine Anleitung sein, wie Pschoterror zu erkennen ist und wie er bekämpft werden kann. Wer weiß, ob schon Morgen Sie der Täter oder das Opfer sein werden.



Literatur


Herderbücherei. Wofür es sich zu leben lohnt. Verlag Herder Feiburg im Breisgau, 1994, Seite 106-116, ISBN 3-451-23505-6.

Kempen, von Thomas. Die Nachfolge Christi. Vier Bücher, Verlag Butzon & Bercker Kevelaer, 1987, ISBN 3-7666-9531-2.

Lay, Rupert. Vom Sinn des Lebens. Ullstein Sachbuch, Frankfurt / M., 2. Auflage 1993, ISBN 3-548-34684-7.

Lay, Rupert. Manipulation durch die Sprache Rhetorik, Dialektik und Forensik in Industrie, Politik und Verwaltung. Ullstein-Sachbuch, Berlin, 1992, ISBN 3-548-34631-6.

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