Standard und Strategie

Inhaltsverzeichnis

Executive Summary
Literatur

von

Dr. (CDN) Petra Hammer

ClipArt von Menschen, die zusammen am PC arbeiten


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Soli Deo Gloria.

Executive Summary

Meine Gedanken zu dem Thema Standardisieren in der PC Welt sind entsprungen aus meiner Tätigkeit, den EDV Benutzerservice aufzubauen und zu leiten sowie der Aufgabe, die Migration von IBM PCText 4 auf WordPerfect durchzuführen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, darüber nachzudenken, was man aus der Vergangenheit lernen kann und was an wertvollen Erkenntnissen in die Zukunftsarbeit übertragen werden kann.

In der EDV darf man nicht stehen bleiben. Was ruht, das rostet. Stetiges Lernen ist erforderlich. Ich habe versucht, einen einheitlichen Programmstandard in der Firma zu etablieren. Das ist mir auch geglückt bis Lotus 2.01, DOS 3.XX, dBase IV (gearbeitet wird aber mit dBase III+) und IBM PCText 4. Programmwechsel scheiterten immer am Geld. Vielleicht hatten sich die Benutzer auf Ihre Programmversion eingespielt und blockierten unter dem Vorwand Geldmangels eine Umstellung auf eine neue Programmversion. Wer weiß!?

Standard bedeutet Einheitlichkeit. Drei Faktoren begünstigen das Verlangen, einen PC Standard zu implementieren:

Nachdem die Mitarbeiter viele Release- und Programmwechsel durch- und überlebt haben, komme ich zu folgendem Schluß: nur wenn zwingende Gründe wie Vernetzung oder Datenaustausch vorliegen, die entsprechenden Gelder zu beantragen. Ansonsten wird im Verlauf der Zeit der veraltete PC mit entsprechendem Programm eines natürlichen Todes sterben.

Standardisierung darf nicht zu einer Zwangsjacke werden. Neue technische Entwicklungen wie Power PCs und die damit sich eröffnenden Möglichkeiten im Multimedia Bereich sollten auch einen Platz in der EDV haben. Der Blick darf nicht in der Vergangenheit oder bei dem Jetzt und Heute stehen bleiben. Aus der Vergangenheit sollte möglichst viel gelernt werden.

Sehr wichtig ist das weit geöffnete Auge auf Entwicklungen, die heute beginnen und den Weg in die Zukunft zeigen. Der EDV Leiter steuert diesen Prozeß, indem er



Einleitung

Im VS Monatsbrief für Juli / August steht:

Zehn Jahre bedeuten in der EDV-Branche und speziell, in der PC Entwicklung, eine lange Zeit. Wie hat sich das in der Firma dargestellt? Die Firma lag zuerst einmal völlig auf der IBM Schiene. Die ersten 3270 PCs waren in der Entwicklung dem IBM PC weit überlegen. Mit den 3270 PC konnten 5 Arbeitssession eingerichtet werden, das heißt, er war multitasking-fähig, es konnte auf dem HOST, dem Großrechner, und auf dem PC gearbeitet werden. Darüber hinaus konnte Datenaustausch (file transfer) stattfinden zwischen HOST und PC. Die IBM PC Schiene wurde verlassen, als es kompatibel PCs für den halben Preis eines IBM PC's gab.

Welchen Vorteil bot die IBM der Geschäftswelt? Wenn alles aus einer Firma bezogen wird, kann der schwarze Peter nicht auf eine andere Firma abgewälzt werden. Die IBM garantierte, daß der IBM PC mit der IBM PC Textverarbeitung und dem IBM Drucker einwandfrei laufen. Weiterhin sollten getätigte Investionen geschützt bleiben. Hard- und Software Entwicklungen sollten aufwärts kompatibel sein. Versprechen sind leicht zu machen, aber nicht immer leicht zu halten.

In Fachkreisen wurde begrüßt, daß die Monopolstellung der IBM gebrochen wurde. Im PC Sektor erschien Microsoft. Die IBM Software konnte nicht mit den Angeboten anderer Firmen konkurieren. Marktführer meinen, daß die Tabellenkalkulation von Lotus dem PC zum Siegeszug in der DOS Umgebung verhalf.

In der Zwischenzeit war es still um die IBM, während in der Softwareschmiede an einer neuen Rechnerwelt (32 Bit Rechner) und einem neuen Betriebssystem (OS/2 multiuser und multitasking) gearbeitet wurde. Darüber hinaus bietet OS/2 die

Möglichkeit, die DOS-Umgebung mit Windows unter OS/2 laufen zu lassen. Das OS/2 ist ein stabiles Betriebssystem. Also ist die IBM wieder im Rennen.



Entropie

Dieser Begriff Entropie, der eigentlich eine physikalische Größe kennzeichnet, die die Verlaufsrichtung eines Wärmeprozesses angibt, kann im übertragenen Sinn die Unordnung darstellen, mit der sich die EDV entwickelt. Es kommt einem vor, als zerfließe jeglicher Versuch, einen Standard in die PC Welt zu bringen. Ein einmal definierter Standard überholt sich sehr schnell, ist bald wieder veraltet. Seit der Pentium Rechner lieferbar ist, sind die Preise für 486 Rechner stark gesunken. Auch die Software ist im stetigen Wandel. Seit wir auf die Excel Tabellenkalkulation umgestiegen sind, haben wird schon drei Versionswechsel gehabt. Angefangen haben wir mit Excel 3.0.

Die Frage stellt sich nun, in wie weit man diesen Wildwuchs sich selbst überlassen oder beschneiden soll. Die steuerliche Abschreibung eines PC's ist mit vier Jahren angesetzt. In dieser Zeit kann es vier verschiedene Programmversionen desselben Programmes geben. Zur Zeit fahren wir noch mit DOS 5.0, obwohl es schon DOS 7.0 gibt. Die DOS Versionen 6.0, 6.1 und 6.2 sind nicht beim Benutzer installiert worden. Zu bedenken ist, in wie weit mit dem alten DOS 5.0, Verbesserungen der neuen DOS Versionen nicht zum Tragen kommen mit den neuen Programmversionen von Excel 5.0 und WordPerfect 6.0



PC Standard

Ziel

Standard bedeutet Einheitlichkeit. Drei Faktoren begünstigen das Verlangen, einen PC Standard zu implementieren:

Spezielle Aufgaben wie zum Beispiel, in der Pharmakologie, Qualitätskontrolle, Fotolabor, etc. erfordern Branchenlösungen oder maßgeschneiderte Programme.



Vorteile eines PC Standards für PC Vernetzung

Ein PC-Netz stellt eigentlich einen Großrechner in Miniatur dar. Alle die damit verbundenen Vorteile sind:

Vorteile eines PC Standards für Datenaustausch

Vorteile eines PC Standards für EDV-Betreuung

In der schnell lebigen Computerwelt, wo Standard Software jährlich einen Release Wechsel erlebt, kann man von keinem EDV Mitarbeiter erwarten, daß er oder sie neun verschiedene Programmversionen effizient betreuen kann. Die eigentliche Arbeit bei der Benutzer Betreuung liegt darin, mit der neuen Programmversion so schnell wie möglichst alle Aufgabenstellungen der betroffenen Benutzer lösen zu können.



Auswirkungen eines PC Standards

Ein Standard stellt in einer gewissen Hinsicht einen Zwang dar. In gewisser Weise ist man auf einem einmal eingeschlagenen Weg gefangen. Gründe, eine einmal ausgewählte Standard Software durch eine andere abzulösen, sind gut zu überdenken. Dieser Wechsel ist nicht immer leicht. Mitarbeiter trennen sich nicht gerne oder freiwillig von einem Programm, das sie gut kennen und mit dem sie zu Ihrer Zufriedenheit Ihre Arbeit erledigen konnten. Kosten für den Umtausch oder Neuanschaffung dürfen auch nicht außer Acht gelassen werden. Auch die Einweisung und Schulung in das neue Programm kosten Geld.

Wenn Einheitlichkeit als erstrebtes Ziel ein Thema wäre, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, sich von Harvard Graphics und WordPerfect zu trennen? Das Microsoft Office Paket bietet eine preiswerte Komplettlösung für das Büro an. Die Firma Lotus bietet SmartSuite als eine preiswerte Gesamtlösung von Tabellenkalkulation, Textverarbeitung, Datenbank, Präsentationsgrafik und Zeitplaner an. Warum könnten nicht alle Programme aus einer Software Schmiede bezogen werden? Microsoft hat mit Excel ein gutes Tabellen Kalkulationsprogramm, mit Word eine gute Textverarbeitung, mit Access ein Datenbankprogramm und mit PowerPoint ein Grafikprogramm. Das Betriebssystem und die grafische Benutzeroberfläche Windows werden von dieser Firma schon eingesetzt.

Weiterhin ist zu überlegen, ob es nicht vorteilhaft wäre, im Standard Software Bereich zweigleisig zu fahren. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie Computerfirmen, die einmal auf den Wogen des Erfolges geritten sind, untergegangen sind. Bei IBM PCText 4 wurde keine Weiterentwicklung betrieben. Die Tabellenkalkulation von Lotus war in der DOS Welt einmal ein Renner gewesen und ist dann in der Windows Welt von Microsoft Excel überholt worden. Wer weiß, wie sich die Standard Software in den kommenden vier Jahren entwickeln wird?

Einem Standard darf man nicht sklavenhaft anhängen. Innerhalb der Standardisierung ist es nötig, ein offenes Auge für neue Entwicklungen zu haben. Was vor zwei Jahren noch nicht mit einem Computer wirtschaftlich zu lösen gewesen wäre, kann heute in Betracht gezogen werden. Zum Beispiel, die Quelle bietet einen Fotoapparat an, mit dem man 32 Bilder aufnehmen kann, die dann im PC entwickelt werden. Dieser Fotoapparat kostet zur Zeit 1690,00 DM. Zu überlegen ist, was bringt diese neue Technologie an Vorteilen, eventuellen Nachteilen und Kostenersparnis in diesem Bereich.



Zukunftsvisionen

Gewaltige Entwicklungen finden in der PC Welt statt. Es ist auch nicht abzusehen, welche Bereiche nicht von der technischen Entwicklung beeinflußt werden. Folgende aktuelle Entwicklungen lassen sich durch Hard- und Software-Ausstattungen am PC realisieren: der PC wird zum Videorecorder, CD-Player, Fotolabor, Fernseher und Bildtelefon, zum Fax- oder Btx-Gerät, Dia-Projektor, Bankschalter, Cyber-Raum, zur Soundmaschine oder zum Tonstudio.

Die Zukunft beginnt heute. Ein Mitarbeiter benötigt Zeit, sich in diese Materie bißchen bei bißchen einzuarbeiten. Haben wir schon einen Power PC in der Firma?

Multimedia

Multimedia bleibt weiterhin ein Schlagwort in den aktuellen EDV Medien. Erträumt und realisiert wird das Zusammenführen von Video, Musik, Text und Grafik in einer Datei. Wer kümmert sich in der EDV Abteilung um diesen Bereich?



Empfehlungen

Der Blick darf nicht in der Vergangenheit oder bei dem Jetzt und Heute stehen bleiben. Aus der Vergangenheit sollte möglichst viel gelernt werden. Auch die Mühen in der Firma, einen einheitlichen PC Standard zu implementieren, müssen sich

Hinterfragen lassen, was für ein Kosten - Nutzen damit erzielt wird. Sehr wichtig ist das weit geöffnete Auge auf Entwicklungen, die heute beginnen, und den Weg in die Zukunft zeigen.

Der EDV Leiter ist vergleichbar mit einem Kapitän. Wie der Kapitän das Schiff steuert, so der EDV Leiter die EDV Abteilung; nur hat der Kapitän eine leichtere Aufgabe, bekannte Wege des Meeres zu befahren, als der EDV Leiter, der neue Wege zu begehen hat. Der EDV Leiter steuert diesen Prozeß, indem er



Literatur

VS Monatsbrief. Informationen des Vorstandes an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma, Juli / August.

PC Welt Ausgabe August 1994.

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