Verhaltensregeln in der Arbeitswelt

Inhaltsverzeichnis

Executive Summary
Literatur

von

Dr. (CDN) Petra Hammer

ClipArt von Menschen, die zusammen arbeiten

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Soli Deo Gloria.

Executive Summary

Die Gemeinschaft in der Arbeitswelt unterliegt Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter verbindlich sind. Auf einen einfachen Nenner gebracht lautet diese Regel: was du nicht willst, daß man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Es gibt vier unterschiedliche Temperamente bei Menschen:

Die Lebensauffassung kann optimistisch oder pessimistisch sein. Eine weitere Unterscheidung zwischen Menschen kann nach ihrer handlungsweise als rechtschaffen und einsichtig oder boshaft und hartherzig gemacht werden.

Ein Leiter führt Menschen. Er muß wissen, daß er für sein Verhalten Rechenschaft abzulegen hat. Es ist keine leichte Aufgabe, sich auf die Eigenart und Fassungskraft jedes einzelnen einzustellen und einzugehen. Ein Leiter soll unparteiisch seine Mitarbeiter leiten und keinen bevorzugen. Über Fehler darf er nicht hinwegsehen. Er muß tadeln, ermutigen, streng zurechtweisen und auch bestrafen, wo angebracht.

Wenn eine wichtige Entscheidung ansteht, soll ein Leiter seine Mitarbeiter zusammenrufen, darlegen, worum es geht und deren Rat oder Meinung anhören. Was der Leiter für zuträglich hält, das entscheidet er. Es gilt die Maxime: Tu alles mit Rat, dann brauchst du nach der Tat nichts zu bereuen.

Das Miteinander wird durch folgende Werkzeuge geregelt:

Die Werkzeuge der geistlichen Kunst - Hören, Gehorsam, Schweigen, Demut, das rechte Maß, Freude und Liebe - können auch in der Arbeitswelt Berechtigung finden.

An einem Beispiel, - Überforderung eines Mitarbeiters durch einen Arbeitsauftrag - , wird ein Verhaltensmuster illustriert.



Gemeinschaft in der Arbeitswelt

Dem Leben in jeglicher Gemeinschaft wie zum Beispiel auch in einer Firma, muß eine Ordnung gegeben sein.

Die Firmenordnung legt fest, wie miteinander gearbeitet, gehorcht und umgegangen werden soll.

Es gibt Verhaltensregeln, die für alle Teilnehmer in einer Gruppe, Team, Gemeinschaft, Klasse, etc. verbindlich sind. Das Miteinander, der Umgang miteinander soll geprägt sein von:

Die einfachste Regel ist, was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.



Die Mitarbeiter

Allgemein werden vier Temperamente oder Gemütsveranlagungen unterschieden:


Ein phlegmatischer Mensch hat als Temperementsmerkmal Trägheit und unerschütterliche Ruhe.

Ein hypochonder Mensch ist ein wehleidiger Mensch oder eingebildeter Kranker.

Ein optimistischer Mensch hat eine bejahende und zukunftsfreudige Lebensauffassung.

Ein pessimistischer Mensch sieht das Schlechte. Mit seiner Gemütsverfassung oder Anschauung hält er die Welt für unverbesserlich schlecht und erwartet vom Leben immer nur das Schlimmste.

Darüber hinaus gibt es Menschen die


Es gibt rechtschaffene und einsichtige Menschen und boshafte, hartherzige, stolze und ungehorsame Menschen. Es gibt träge Menschen, die schlecht leben und nachlässig sind.



Der Leiter

Der Leiter hat die Aufgabe übernommen, Menschen zu führen. In seiner leitenden Funktion hat er Vorbild zu sein. Er / Sie wisse, wem mehr anvertraut ist, von dem wird mehr verlangt.

Er muß wissen, welch schwierige und mühevolle Aufgabe er auf sich nimmt: Menschen zu führen und der Eigenart vieler zu dienen. Muß er doch dem einen mit gewinnenden, dem anderen mit tadelnden, dem dritten mit überzeugenden Worten begegnen.

Nach der Eigenart und Fassungskraft jedes einzelnen soll er sich auf alle einstellen und auf sie eingehen.

Der Leiter muß wissen: wer es auf sich nimmt, Menschen zu führen, muß sich bereithalten, Rechenschaft abzulegen.

Wenn er mit seinen Ermahnungen anderen zur Besserung verhilft, wird er selbst von seinen Fehlern geläutert.



Die Einberufung der Mitarbeiter zum Rat

Sooft etwas Wichtiges in der Abteilung zu behandeln ist, soll der Leiter die ganze Abteilung zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht.

Er soll sich den Rat oder die Meinung der Mitarbeiter anhören und dann mit sich selbst zu Rate gehen. Was er für zuträglicher hält, das entscheide er.

Der Grund, alle Mitarbeiter einer Abteilung zur Beratung zu rufen ist folgender:



Die Werkzeuge geistlicher Kunst

Die Werkzeuge oder Mittel, die den Teilnehmern einer Abteilung zur Verfügung stehen, um als Team oder Gruppe zu funktionieren, sind:



Hören

Eigentlich kann durch aufmerksames Hören alles herausgehört werden.

Welche Messages können wir heraushören:



Gehorsam

Tatsache:

Ohne Gehorsam gibt es kein menschliches Zusammenleben: weder in einer partnerschaftlichen Zweierbeziehung, noch in Gruppen noch in Großgesellschaften.

Definition:

Gehorsam ist die Fähigkeit, freiwillig Einfluß auf sich selbst zuzulassen.

Beispiel:

Demokratie, Mitbestimmung in der Wirtschaft, partnerschaftliche Zusammenarbeit geschieht, weil Menschen aufeinander hören und sich in Ihren Entscheidungen, Plänen, etc. vom Urteil, von den Entscheidungen, vom Wollen anderer mitbestimmen lassen. Kein Vertrag ist möglich, wenn die Partner sich nicht an die Abmachungen gebunden fühlen, auf die man sich gegenseitig verpflichtet hat.

Einschränkung:

Es darf kein Gehorsam geleistet werden, wenn dies gegen die Gebote Gottes oder gegen das eigene Gewissen verstoßen würde.

Merkmale des Gehorsams:

Gehorsam muß



Zu 1)



Zu 2)



Zu 3)



Die Schweigsamkeit

Es steht geschrieben: "Beim vielen Reden wirst du der Sünde nicht entgehen" Spr 10, 19
und an einer anderen Stelle: "Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge" Spr 18, 21.



Die Demut

Definition: Jede Selbsterhöhung geht aus dem Stolz hervor.



Die erste Stufe der Demut

Der Mensch achte stets auf die Gottesfurcht und hüte sich, Gott je zu vergessen.

Zu jeder Stunde sei er auf der Hut vor Sünden und Fehlern, die im Denken, Reden, Tun und Wandel durch Eigenwillen, aber auch durch Begierden des Fleisches geschehen.

"Gott prüft auf Herz und Nieren." Ps 7, 10

"Der Herr kennt die Gedanken der Menschen." Ps 94, 11

"Von fern erkennst du meine Gedanken." Ps 139, 3

"Das Denken des Menschen liegt offen vor dir." Ps 76, 11

Vor seinen verkehrten Gedanken auf der Hut, spreche der Mönch, der etwas taugt, ständig in seinem Herzen:

"Von deinem Willen wende dich ab." Sir 18,30

"Daß aber Gottes Wille in uns geschehe, darum bitten wir ihn im Gebet." Mt 6, 10

"Es gibt Wege, die den Menschen richtig scheinen, die aber am Ende in die Tiefe der Hölle hinabführen." Spr 16, 25

"All mein Begehren liegt offen vor dir." Ps 38, 10

"Nehmen wir uns deshalb vor jeder bösen Begierde in acht; denn der Tod steht an der Schwelle der Lust." Gen 4, 7

"Lauf deinen Begierden nicht nach!" Sir 18, 30



Die zweite Stufe der Demut

Der Mönch liebt nicht den eigenen Willen und hat deshalb keine Freude daran, sein Begehren zu erfüllen.



Die dritte Stufe der Demut

Aus Liebe zu Gott unterwirft sich der Mönch dem Oberen in vollem Gehorsam. So ahmt er den Herrn nach, von dem der Apostel sagt:



Die vierte Stufe der Demut

Der Mönch übt diesen Gehorsam auch dann, wenn es hart und widrig zugeht. Sogar wenn ihm dabei noch so viel Unrecht geschieht, schweigt er und umarmt gleichsam bewußt die Geduld. Er hält aus, ohne müde zu werden oder davonzulaufen, sagt doch die Schrift:


Auf die eine Wange geschlagen, halten sie auch die andere hin; des Hemdes beraubt, lassen sie auch den Mantel; zu einer Meile gezwungen, gehen sie zwei. Mt 5, 39-41

Sie halten falsche Brüder aus und segnen jene, die ihnen fluchen. 2 Kor 11, 26

"Gott, du hast uns geprüft und uns im Feuer geläutert, wie man Silber im Feuer läutert." Ps 66, 10-11

Doch zuversichtlich und voll Hoffnung auf Gottes Vergeltung fügen sie freudig hinzu:



Die fünfte Stufe der Demut

Der Mönch bekennt demütig seinem Abt alle bösen Gedanken, die sich in sein Herz schleichen, und das Böse, das er im Geheimen begangen hat, und er verbirgt nichts.

"Eröffne dem Herrn deinen Weg und vertrau auf ihn!" Ps 37, 5

"Legt vor dem Herrn ein Bekenntnis ab; denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig." Ps 118, 1

"Mein Vergehen tat ich dir kund, und meine Ungerechtigkeit habe ich dir nicht verborgen." Ps 32, 5



Die sechste Stufe der Demut

Der Mönch ist zufrieden mit dem Allergeringsten und Letzten und hält sich bei allem, was ihm aufgetragen wird, für einen schlechten und unwürdigen Arbeiter.



Die siebte Stufe der Demut

Der Mönch erklärt nicht nur mit dem Mund, er sei niedriger und geringer als alle, sondern glaubt dies auch aus tiefstem Herzen.



Die achte Stufe der Demut

Der Mönch tut nur das, wozu ihn die gemeinsame Regel des Klosters und das Beispiel der Väter mahnen.



Die neunte Stufe der Demut

Der Mönch hält seine Zunge vom Reden zurück, verharrt in der Schweigsamkeit und redet nicht, bis er gefragt wird.



Die zehnte Stufe der Demut

Der Mönch ist nicht leicht und schnell zum Lachen bereit, steht doch geschrieben:



Die elfte Stufe der Demut

Der Mönch spricht, wenn er redet, ruhig und ohne Gelächter, demütig und mit Würde wenige und vernünftige Worte und macht kein Geschrei, da geschrieben steht:



Die zwölfte Stufe der Demut

Der Mönch sei nicht nur im Herzen demütig, sondern seine ganze Körperhaltung werde zum ständigen Ausdruck seiner Demut für alle, die ihn sehen.

Wenn also der Mönch alle Stufen auf dem Wege der Demut erstiegen hat, gelangt er alsbald zu jener vollendeten Gottesliebe, die alle Furcht vertreibt.



Das rechte Maß

Zu beachten ist, daß nach achtstündiger Arbeit mit dem PC, es für die Gesundheit besser ist, anderen Tätigkeiten am Abend nachzugehen, als sich zu Hause noch einmal an den PC zu setzen. Der Firma ist mit kranken Mitarbeitern nicht gedient. Zur Erholung könnte man ein wenig Sport oder Hausarbeit machen.



Freude und Liebe

Freude an der Arbeit und ein gutes Auskommen mit den Kollegen verwirklicht sich nur im Tun. Anleitungen oder Vorschriften helfen wenig oder gar nicht.



Überforderung durch einen Arbeitsauftrag

Folgende Schritte können beachtet werden in der Übertragung einer Aufgabe:



Sage nie: "das kann ich nicht."



Empfehlung

Aus dieser hier vorgestellten Darlegung eine praktische Anleitung ableiten, die für das Miteinander in der Arbeitswelt von Nutzen wäre.



Literatur

Die Regel des heiligen Benedikt. Beuroner Kunstverlag, Beuron 1992, ISBN 3-87071-060-8.

Lambert, Willi. Aus Liebe zur Wirklichkeit. Grundworte ignatianischer Spiritualiät. Topos Taschenbücher Band 215, 1993.

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