Gemeinsamer Wortschatz der englischen und französischen Sprache
und dessen Nutzung im Fremdsprachenunterricht
Teil II - Gemeinsamer Wortschatz mit der englischen Sprache
2.1 Die Bedeutungskomponenten von Wörter und Cognate Studium
2.3 Das Ausmaß an "guten" Cognates
2.4 Häufigkeitsbeurteilung der englisch-französischen Cognates
2.5 Wortstudium in einer Fremdsprache
Eine Untersuchung der Ausdehnung und Grenzen von semantischer Übereinstimmung von Worten in zwei Sprachen könnte durch eine Analyse der Wortelemente geklärt werden. Ein Wort besteht aus drei getrennten, jedoch überschneidenden Bedeutungskomponenten: wörtlich, gefühlsmäßig und begrifflich. Zum Beispiel, die wörtliche Bedeutung des Wortes "Hund" ist ein domestiziertes Haustier, die gefühlsmäßige Bedeutung ist abhängig von angenehmen oder unangenehmen Erfahrungen, die eine Person mit Hunden gemacht hat und die begriffliche Bedeutung, wie sie in Biologie studiert wird, könnte folgendermaßen lauten "ein carnivorous Mammal (canis familiaris) der Familie Canidae, seit vorhistorischer Zeit in einem domestizierten Zustand von Menschen gehalten". Zusätzlich ist es nicht selten, daß Worte mehrere wörtliche Bedeutungen haben könnnen. Zum Beispiel, "Hund" in Mechanik bedeutet ein Werkzeug zum Halten, Anfassen oder Festmachen. Letzten Endes wird das Wissen der drei Bedeutungskomponenten die Verständigung beeinflussen.
Paulhan, von Vygotsky zitiert (1962: 146), bemerkte, daß die Bedeutung des Wortes ein
Auch wenn Worte von zwei Sprachen in einem Bedeutungsbereich,
sei es wörtlich, gefühlsmäßig, oder
begrifflich übereinstimmen, ist es unwahrscheinlich,
daß Worte in jeder Hinsicht identisch sind.
Zusätzlich verändert sich die Bedeutung des
Wortes in dem Maße wie der Referent konkret oder abstrakt ist.
Worte in zwei Sprachen haben nicht identische Bedeutungen,
sogar in derselben Sprache teilen keine zwei Menschen den
gleichen assoziativen Kontext. Steiner (1975: 198) schlug vor,
daß intralinguales wie interlinguales Verstehen eine Art
Übersetzung erfordert:
"All communication 'interprets' between privacies"
.
Werner und Kaplan (1963: 50), die die allgemeine Natur der
Veränderungen in der Sprachentwicklung untersucht hatten,
bemerkten:
Ein Fremdsprachenstudent ist mit dieser großen Aufgabe konfrontiert, das Vokabular einer anderen Sprache zu erlernen, das heißt, die wörtliche, gefühlsmäßige und begriffliche Bedeutung von Worten. Diese Aufgabe könnte erleichtert werden, wenn der Lernende das Wissen seiner eigenen Sprache anwenden kann. Schnelleres Lernen von Vokabeln könnte erreicht werden, wenn das Lernen von dem, was man weiß, zu dem, was man nicht weiß, geführt würde. Indem das Vokabular der zweiten Sprache an die Muttersprache gekoppelt wird, können Ähnlichkeiten, Unterschiede und Beziehungen bemerkt werden. Wenn Cognates oder Worte mit identischer oder ähnlicher Schreibweise und ähnlicher Bedeutung nutzbringend im Fremdsprachenunterricht verwendet werden sollen, dann sollte die semantische Grundlage der Muttersprache als Basis dienen. Mit bestehenden Bedeutungen von Worten könnte der phonetische Ausdruck der zweiten Sprache mit der Wortbedeutung in der Muttersprache verknüpft werden.
Im Fremdsprachenunterricht brauchen Worte nicht mit einer gegenständlichen Wahrnehmung verknüpft werden, wenn der Lernende schon mit entsprechenden Worten in seiner Muttersprache vertraut ist; vielmehr können Worte in einer Sprache mit der einer anderen verknüpft werden. Die Verknüpfung von Worten zwischen Sprachen ist in dem Maße möglich wie Wortbedeutungen übereinstimmen. Lernende brauchen nicht eine völlig neue begriffliche Struktur getrennt von ihrer Muttersprache aufzubauen; vielmehr können sie zu ihrem Sprachsystem die Fremdsprache hinzufügen und integrieren.
Wüster (1959) meint,
Es wird hypothesiert, daß, indem Cognates ausdrücklich hervorgehoben werden, zuerst eine Annäherung der Bedeutungen von cognate Worten geschieht, gefolgt von Differenzierung und Nuancierung. Die Erlernung von cognate Wortbedeutungen in einer zweiten Sprache mag ähnlich einer organischen Entwicklung verlaufen "... von einem Zustand relativer Globalität und Undifferenziertheit zu einem Zustand von Differenziertheit und hierarchischer Integration" (Werner & Kaplan, 1963: 7). Anfänglich können die englisch-französischen Wortbedeutungen vermengt sein, aber in dem Maße wie das Sprachstudium fortschreitet, werden progressiv Differenzierungen stattfinden sowie Verknüpfungen oder Integrationen. Die allgemeine Bedeutung wird zuerst erlernt, die feineren Schattierungen und Unterschiede in cognate Worten mag folgen.
Täuschende Cognates, oder Worte in einer Sprache, die wegen ihrer gleichen Schreibweise Ähnlichkeit mit Worten in einer anderen Sprache haben, jedoch eine unterschiedliche Bedeutung, sind von Interesse bei Übersetzern und Fremdsprachenlehrern. Um Mißverständnisse bei Übersetzungen zwischen Englisch und Französisch Sprechenden zu verhindern die "... en politique internationale entraîner les plus catastrophiques conséquences" (Boillot, 1956: 7), sind mehrere Wortlisten mit täuschenden Cognates erstellt worden: Boillot veröffentlichte Le Vrai Ami du Traducteur in 1930; Jules Derocquigny Autres Mots Anglais Perfides 1931; Maxime Koessler und Jules Derocquigny Les Faux Amis ou Les Pièges du Vocabulaire Anglais 1946. Ungefähr 500 täuschende Cognates sind in diesen Werken aufgeführt mit Beispielen von unkorrekter Übersetzung dieser Cognates. Koessler und Derocquigny's Arbeit hat außer historischem und akademischem Interesse wenig praktischen Wert für Fremdsprachenlehrer, Ihr Wörterbuch zitiert Beispiele von Übersetzungen basierend auf englischer Literatur vor dem zwanzigsten Jahrhundert.
Charles Downer (1927) untersuchte täuschende Cognates und erstellte eine Liste mit diesen Worten für Französisch Studierende. Die Idee, ein Buch über täuschende Cognates zu erstellen, gab er auf, weil er meinte, er könne es nicht vollständig und genau machen und zweitens beeinflußten sich die englische und französische Sprache so schnell und derart, daß semantische Unterscheidungen, die früher mit Sicherheit festzustellen waren, heute nicht mehr gültig waren. Jedoch zwanzig Jahre später veröffentlichte Robert Seward ein Buch Dictionary of French Deceptive Cognates, das nicht spezifisch für Übersetzer gedacht war, sondern wie der Autor schreibt "... this list has been made partly as a suggestion to the makers of notes and vocabularies for the classroom texts" (diese Liste ist erstellt worden teilweise als Vorschlag für Autoren von Schulbüchern) (1947: 7). Sein Wörterbuch, wenn auch nicht ausschließlich erstellt für Schulgebrauch, könnte im Lehren und Lernen von Französisch eingesetzt werden.
Täuschende Cognates stellen eine potentielle Quelle für
Mißverständnis und Verwirrung dar. Leider besteht in der Literatur
eine Lücke, negativen Transfer von täuschenden Cognates zu
untersuchen. Wo ein Versuch unternommen worden ist, sind sich die
Wissenschaftler nicht einig. Osgood (1949) untersuchte das Phänomen
Transfer im Lernen bei Menschen und schlug ein Paradigma vor in Bezug auf
negativen Transfer. Das empirische Gesetz, das er mit mit diesem Paradigma
verband, drückte er folgendermaßen aus:
Where stimuli are functionally identical and responses are varied, negative
transfer and retroactive interference are obtained, the magnitude of both
decreasing as similarity between the responses increases
(Osgood, 1949: 135)
(Wo Stimuli funktional identisch sind und Antworten unter schiedlich,
erhält man negativen Transfer und retroaktive Interferenz, wobei sich
das Ausmaß von beiden verringert wie sich die Ähnlichkeit
zwischen den Antworten vergrößert.)
Dieses Paradigma scheint für täuschende Cognates passend zu sein.
Jedoch behauptet Debyser (1971: 53), daß täuschende Cognates
wohl die am wenigsten anhaltende Art von Interferenz zwischen zwei Sprachen
darstellen, weil
"... les effets au niveau du message sont trop perturbateurs pour ne pas
être rapidement corrigés"
(die Wirkung auf die Verständigung zu störend ist, um nicht berichtigt zu werden). Die gegenwärtige Literatur hat diese beiden Positionen noch nicht versöhnt. Wie Scatori (1932) feststellt, haben täuschende Cognates zu wenig Aufmerksamkeit erhalten.
Die Täuschung von englisch-französischen Cognates kann man sich
als ein Kontinuum vorstellen, Cognates unterscheiden sich im Ausmaß
an semantischer Eigenentwicklung in zwei Sprachen.
Bugelski und Cadwallader (1956), die Osgood's empirisches Gesetz über
Transfer untersuchten, haben bei einen Stimulus festgestellt, daß eine
totale Bedeutungsänderung weniger hindernd ist als eine kleine.
Zum Beispiel, Chantal (1969: 41) führte die Hauptbedeutungen der Worte
application in englisch und standard französisch auf
Englisch 1. the application of a theory 2. application of a poultice 3. application for a job |
Standard Französisch (SF) 1. application d'une théorie 2. application d'un cataplasme 3. -------------------- |
Die englische und französische Sprache haben nicht nur eine gemeinsame genetische Wurzel, sondern haben seit langem politische, kulturelle, wissenschaftliche und literarische Kontakte gepflegt und teilen ein großes Vokabular. Wortähnlichkeiten bestehen wegen 1) dem Gebrauch von lateinischen und griechischen Lehnwörtern in Form von Wurzel, Prefix und Suffix in der englischen und französischen Sprache, 2) der Normannen Einfluß im elften Jahrhundert, der die englische Sprache mit vielen französischen Worten bereicherte, 3) terminologische Begriffe moderner Technik und 4) Lehnwörter von anderen Sprachen.
Den Einfluß der englischen Sprache auf die französische Sprache untersuchend, erstellte Bonnaffé ein Wörterbuch L'anglicisme et l'anglo-américanisme dans la langue français (1920). Paul Barbier (1921) untersuchte englische Lehnworte im Französisch des achtzehnten Jahrhunderts und beschrieb den Einfluß des Englischen im achtzehnten Jahrhundert auf geschriebenes Französisch (1922). Mackenzie (1939) untersuchte "les relations de l'Angleterre et de la France d'après le vocabulaire" (untersuchte die Beziehungen zwischen England und Frankreich durch Wortstudium). Er identifizierte 4.500 Anglizismus in Französisch und 6.000 Gallizisen in Englisch und bestimmte den Zeitpunkt, wann diese kulturellen, technischen oder wissenschaftlichen Begriffe in Englisch oder Französisch eingeführt worden sind. Mackenzie zeigte weiterhin, daß der französische Einfluß im Bereich der Wissenschaft beachtlich war; dies, behauptet er, ist besonders in der Medizin, Geologie und Chemie durch Lehnworte belegt.
Der potentielle Wert von Cognates, oder Worten, die die gleiche oder ähnliche Schreibweise und Bedeutung in zwei oder mehr Sprachen haben, für ein effizienteres und ökonomischeres Vokabelstudium zu nutzen, ist erkannt worden und Wissenschaftler haben das Ausmaß an französischen Worten im Englischen untersucht. Eddy (1926: 271) untersuchte das französische Element in englisch
Gragg (1942) untersuchte den Beitrag von Schullatein, Französisch und
Spanisch auf englisches Vokabelwissen. Basierend auf einer Studie, die das
Verhältnis von Worten untersuchte, die in Schreibweise und Bedeutung
ähnlich genug sind, um dem Lernenden das neue englische Wort durch
Transfer zu erschließen, bemerkte Gragg, daß der potentielle
Beitrag von Französisch 38 Prozent beträgt, von dem 29 Prozent
schon als verwandte Worte im Realschulvokabelwissen enthalten ist.
Er schloß, daß
"students of foreign language in the high school have two bases for understanding
new words: That of related words in pre-high school English, and that of related
words in the foreign language
(Gragg, 1942: 622)
(Lernende von Fremdsprachen in der Oberstufe zwei Grundlagen haben, um
neue Wörter zu verstehen: einmal die verwandten Wörter im
Wissensbereich von Realschulschülern und zweitens Fremdwörter
einer verwandten Sprache).
Chirol (1973) unternahm eine semantische Untersuchung von ungefähr
2.500 französischen Wörtern, die im Englischen verwendet werden.
Sie schrieb:
Das Ausmaß an Gemeinsamkeit zwischen dem englischen und französischen Wortschatz ist in einem systematischen Vergleich des Larousse Dictionnaire Moderne Français-Anglais (1960) untersucht worden. Dieser Vergleich ergab eine Wortliste von 10.993 englisch-französischen Cognates mit gleicher oder ähnlicher Schreibweise und Bedeutung (Hammer & Monod, 1976). Täuschende Cognates oder Wörter mit gleicher Schreibweise in der englischen und französischen Sprache aber mit unterschiedlicher Bedeutung sind eliminiert worden durch die Wortliste Les Faux Amis (1946) von Koessler und Derocquigny und Seward's Dictionary of French Deceptive Cognates (1947).
Für den Zweck von Fremdsprachenstudium sind Cognates als Worte
definiert, die die gleiche oder ähnliche Schreibweise und Bedeutung in
zwei oder mehreren Sprachen haben. Lehnworte, oder Worte, die aus einer
Sprache zum Gebrauch in einer anderen entlehnt worden sind, werden auch
als Cognates behandelt, wenn sie ähnlich in Schreibweise und Bedeutung
geblieben sind. Zum Beispiel, Englisch und Französisch haben das Wort
"malaria" entlehnt aus der italienischen Sprache. Wenn zwei Worte den gleichen
Ursprung haben, aber heute so unterschiedlich sind, daß sie Sprecher
dieser beiden Sprachen nicht als ähnlich erkennen, werden nicht als
Cognates betrachtet. Der Begriff ähnlich bezieht sich hier auf Worte,
die die "gleiche" Bedeutung in zwei Sprachen im allgemeinen Gebrauch haben.
Ähnlich in Schreibweise bedeutet entweder daß ein Buchstabe
anders geschrieben wird in dem französischen und englischen Wort,
zum Beispiel, oncle-uncle, avantage-advantage, oder daß folgende
Regularität auftritt, wenn die Schreibweise des englischen und
französischen Wortes ansonsten gleich sind:
Substantive 1. französisch -té (542) = qualité 2. französisch -ie (533) = industrie 3. französisch -re (339) = mètre centre agriculture 4. französisch -isme (302) = communisme 5. französisch -nce (274) = fréquence 6. französisch -iste (259) = jornaliste 7. französisch -eur (160) = acteur employeur 8. französisch -cien (10) = électricien 9. französisch -ion (1.176) = omission aviation Verben 10. französisch -er (829) = confesser commencer 11. französisch -ier (107) = varier Adjektive 12. französisch -ique (605) = classique 13. französisch -if, ive (196) = collectif 14. französisch -eux, euse (161) = curieux 15. französisch -é (104) = sacré 16. französisch -tiel, elle (16) = confidentiel |
englisch -ty quality englisch -y industry englisch -er (oder) -re meter center agriculture englisch -ism communism englisch -nce (oder) ncy frequence, frequency englisch -ist journalist englisch -or (oder) -er actor employer englisch -cian electrician englisch -ion omission aviation englisch -er (oder) -r fallen weg to confess to commence englisch -y to vary englisch -ic classic englisch -ive collective englisch -ous curious englisch -ed sacred englisch -tial confidential |
Wortzähl-Studien und Worthäufigkeitslisten reflektieren das Bemühen von Wissenschaftlern, einen Vokabelschatz zu bestimmen, um damit funktionales Können der französischen Sprache zu vermitteln. Die Erstellung von Le Français Fondamental, (Premier et deuxième degré) in 1959 ist ein Beispiel. Sein Ziel war "... qu'il fournit des moyens d'expression suffisants, ... en vue de l'acquisition du "français complet" (die Mittel zur Verständigung zur Verfügung zu stellen, auf dem Weg, die Sprache vollständig zu beherrschen). Jean-Guy Savard und Jack Richards erstellten eine Wortliste mit "les indices d'utilité du vocabulaire fondamental français" (Indizien der Nützlichkeit des grundlegenden französischen Wortschatzes) (Savard & Richards, 1970) und Mackey, Savard und Ardouin (1971) untersuchten "le vocabulaire disponible du français" (das verfügbare französische Vokabular). Der Zweck, diese Wortliste zu erstellen, war, die Nützlichkeit und die Verfügbarkeit von französischen Wörtern festzustellen, die für eine Verständigung auf grundlegender Ebene benötigt wird.
Da englische Wortkenntnisse bei Schülern unterschiedlich und da englisch-französische Cognates nur in dem Maße nützlich sind, wie der Schüler diese Wörter in Englisch kennt, ist die Auswahl von englisch-französischen Cognates für unterschiedliche Klassen von höchster Wichtigkeit. Um die Auswahl von Cognates für Schulgebrauch zu erleichtern, haben die Autoren die französische Wortliste mit einem Häufigkeits- und Nützlichkeits-Index Le Français Fondamental Premier Degré, Les indices d'utilité du vocabulaire fondamental français von Savard und Richards (1970) und Le vocabulaire fondamental français von Mackey, Savard und Ardouin (1971) auf die Cognate-Wortliste angewandt. Die Liste von 1.445 Vokabeln des Le Français Fondamental, Premier Degré enthielt 171 Cognates. Diese Worte sind in der englisch-französischen Cognate-Wortliste mit zwei großen F-Buchstaben in Klammern (FF) identifiziert.
Savard und Richards (1970) untersuchten 3.300 lexikalische Einträge im Le Français Fondamental und fügten zu dem Index der Häufigkeit und der Verteilung der Wörter einen Index der Verfügbarkeit und der Valenz hinzu, der in einem Index zusammengefaßt wurde, dem der Nützlichkeit der französischen Wörter. Von diesen 3.300 lexikalischen Einheiten, die von Savard und Richards (1970) untersucht wurden, befinden sich 1.072 in der Cognate Liste. Sie sind mit einem großen S Buchstaben in Klammern (S) identifiziert.
Mackey et al (1971: 8) untersuchten Le vocabulaire concret et usuel des enfants
français et acadiens. Ungefähr 5.000 Wörter sind gesammelt
worden von ungefähr 700 Schülern im Alter von neun bis zwölf
Jahren von zwanzig unterschiedlichen Klassen in zwölf unterschiedlichen
Schulen in Akadien. Die Schüler wurden gebeten, zwanzig Worte für
jedes der folgenden Themen zu schreiben:
Von den englisch-französischen Cognates, die mit Savard et al (1970) und Mackey et al (1971) Wortlisten verglichen worden sind, gab es 404 Cognate-Worte. Von den Wörtern, die enthalten im Le Français Fondamental, Premier Degré, waren 106 Worte auch in Savard's Liste zu finden und 94 in Mackey et al's. Insgesamt waren also 1.837 englisch-französische Cognate-Wörter von hoher Häufigkeit und Nützlichkeit in Französisch.
Es sollte jedoch bemerkt werden, daß das Kriterium von hoher Häufigkeit und hoher Nützlichkeit in Französisch nicht unbedingt bedeutet, daß diese Worte auch häufig in Englisch benutzt werden. Das Vokabular von akadischen, französisch-sprechenden Kindern ist verwendet worden in der Wortliste von Mackey et al's. Deshalb beinhaltet es nur Worte, die Kinder kennen. Die englisch-französischen Cognates, die mit den Wörtern in Mackey et al's Liste identifiziert wurden, könnten auch nützlich sein für englisch-sprechende Kinder im gleichen Alter, die Französisch als Fremdsprache erlernen.
Für die Wörter im englisch-französischen Cognate-
Wörterbuch ist auch eine Beurteilung für englische Worte erstellt
worden mit den Unterlagen von Kucera und Francis' (1967) Computational
Analysis of Present-Day American English. Die Wortliste von Kucera und F
rancis hatten nicht als Ziel ein grundlegendes Vokabular der "most common"
häufigsten Worte in Englisch zu bestimmen, sondern einen Korpus von
gedrucktem amerikanischen Englisch, das in einem Kalenderjahr verwendet
worden ist, aufzustellen (Kucera & Francis, 1967: xviii). Der Korpus
bestand aus 500 Beispielen von ungefähr gleicher Länge, das
heißt, 2.000 Worte aus 15 verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel,
"... the sports page of the newspaper to the scientific journal and from popular
romantic fiction to abstruse philosophical discussion"
(... von der Sportseite der Zeitung bis zu wissenschaftlichen Zeitschriften und
von populärer romantischer Fiktion zu philosophischer Diskussion)
(Kucera & Francis, 1967: xix). Die Autoren schreiben:
Die alphabetische Liste des Korpus enthält eine vollständige Aufstellung aller 50.406 einmalig geschriebenen graphischen Wörter (S. 3). Die ersten hundert häufigsten Worte machen nur 0.198 Prozent im Korpus aus ... und weniger häufige Worte, die nicht mehr als zehn mal auftreten, beinhalten 42.487 Worte und stellen 84.29 Prozent der Gesamtzahl an Wörtern im Korpus dar.
Die Autoren machen den Leser auf folgende Einschränkung Ihrer Wortliste
aufmerksam:
Es sollte weiterhin bemerkt werden, daß häufig benutzte Wörter eine Vielzahl von Bedeutungen haben. Wortlisten führen nur die Häufigkeit der Schreibweise auf, ignorieren jedoch im allgemeinen semantische Variationen.
Die englischen Worthäufigkeitsbeurteilungen sind im Englisch- Französischen Cognate Wörterbuch neben dem englischen Wort eingetragen. Die Buchstaben Ku stehen für Kucera und Francis' Wortliste, gefolgt von drei Zahlen durch Bindestriche getrennt. Dem System von Kucera und Francis folgend bedeutet die erste Zahl die tatsächliche Häufigkeit des Wortes im Korpus. Die zweite Zahl bestimmt die Zuordnung zu einem Themenkreis, in dem das Wort verwendet wurde, und die dritte Zahl zeigt die Anzahl der Beispiele, in denen das Wort gefunden wurde, an. Ungefähr fünf-undvierzig Prozent oder 4.929 der englischen Cognates sind mit dieser Liste identifiziert worden. Von den englisch-französischen Cognates, die auch in Kucera's Wortliste auftraten, waren 262 auch in der Wortliste von Savard vertreten, 269 in der Wortliste von Mackey's und 4 in der Wortliste vom Le Français Fondamental.
Eine Untersuchung der englisch-französischen Cognates enthüllt
folgende interessante Eigenschaften: 1.837 Cognates sind von hoher
Häufigkeit im Französischen wie bestimmt mit Le Français
Fondamental und den Wortlisten von Savard und Mackey. Die englischen
Häufigkeitsbewertungen dieser Cognates zeigen, daß diese Worte
überwiegend nur einmal im Korpus von Kucera auftraten, wie aus der Bewertung 1-01-001 hervorgeht. Die Cognates im Wörterbuch von Hammer und Monod scheinen drei Gruppen zu bilden: die 1.837 Cognates, die häufig im Französischen benutzt werden, die 4.929 Cognates, die in einer englischen Wortstudie auftreten und die restlichen 4.227 Cognates, die in keiner der verwendeten Wortlisten auftreten.
Viele der zehn-tausend-neun-hundert-drei-und-neunzig (10.993) Cognates,
enthalten in dem Englisch-französischen Cognate-Wörterbuch,
können in unterschiedlichen Bereichen verwendet werden, und ihre
Bedeutung stimmt in verschiedenen Bereichen überein. Zum Beispiel,
die Bedeutung des französischen Wortes "conversion" im kirchlichen,
mathematischen, finanziellen oder philosophischem Kontext, entspricht der
Bedeutung des englischen Wortes "conversion" und das Adjektive "harmonique"
kann verwendet werden, um die entsprechende Bedeutung im Englischen, im
musikalischen oder mathematischen Kontext auszudrücken.
Die mehrfache Bedeutung dieser Cognates würde die Anzahl der
Worte 10.993 überschreiten.
Eine Analyse der englisch-französischen Cognates wurde durchgeführt
und die Anzahl der Worte, die in einem Kontext übereinstimmen,
aufgeführt. Diese Analyse ergab folgendes:
Eine alphabetische Aufstellung der englisch-französischen Cognates, die mit
Le français fondamental, Les indices d'utilité du vocabulaire
français und Le vocabulaire disponible du français,
befindet sich im Anhang. Für weitere Information über die
englischen und französischen Wortanalysen, die verwendet worden sind
in der Cognate-Wortliste, wird dem Leser folgendes Literaturverzeichnis
gegeben:
Das Thema, wie man in einer Fremdsprache mit geringster Anstrengung Vokabeln erlernen kann, könnte wissenschaftlich untersucht werden. Eine Patentlösung, fließendes Können in einer Fremdsprache zu erwerben, gibt es nicht, jedoch sind einige Strategien besser als andere, wenn man in Betracht zieht welche Sprachfähgikeiten erworben werden sollen und welche Fähigkeiten der Lernende mitbringt. Ein Minimum an Vokabelkenntnis und ein Minimum an Kenntnis von grammatischen Regeln, das heißt, Regeln über Wortveränderungen und wie Wörter in einem Satz anzuordnen sind, sind die wesentlichen Komponenten eines Fremdsprachenlehrprogramms zur Vermittlung von Sprachkenntnissen für Selbstausdruck und für rezeptives Verstehen.
Abhängig von den Sprachfähigkeiten, die erlernt werden sollen,
wie Lesen, sich mündlich oder sschriftlich in einer Sprache
auszudrücken oder ein mündliches Gespräch verfolgen zu
können, stellen unterschiedliche Ziele dar und erfordern unterschiedliche
Lehr- und Lernstrategien. Bodmer (1944: 151) faßt die wesentlichen
Unterschiede zwischen der Fähigkeit eine Fremdsprache zu lesen und
der Fähigkeit, sich fließend auszudrücken folgendermaßen
dar:
Das Problem, wie man ein minimales Vokabular für eine Fremdsprache festlegt,
ist mit statistischen Analysen von Wortstudien untersucht worden und zwar durch
Häufigkeitsauflistungen, semantische Analyse von Worten und vergleichende
Studien von Cognates und internationalen Wörtern in verschiedenen Sprachen.
Worthäufigkeitslisten spiegeln das Bemühen von Wissenschaftlern wieder,
ein grundlegendes Vokabular oder ein minimales Vokabular festzulegen, für den
funktionalen Unterricht in einer gegebenen Fremdsprache. Von Worthäufigkeitslisten
wurde festgestellt welches Verhältnis von Worten zu den jeweiligen Wortkategorien
wie Substantive, Verben, Adjektive, Adverben, etc. gehören. Eine semantische
Analyse von Worten bei C. K. Ogden ergab ungefähr 850 Worte, die benötigt
werden, um damit andere Wörter definieren zu können, für die einem
noch die Wörter fehlen. Das Verhältnis zwischen Indo-Europäischen
Sprachen ist in Bezug auf die englische Sprache untersucht worden.
Eine mögliche Strategie für das Vokabelstudium, basierend auf den
unterschiedlichen Wortanalysen, könnte folgendermaßen aussehen. Erstens,
konzentrieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Pronomen, Hilfsverben, Präpositionen
und Konjunktionen. Das sind die wesentliche Wörter in Sätzen, von diesen
Wörtern kann meistens die Bedeutung nicht erraten werden, sie sind von relativ
geringer Anzahl (ungefähr 200 Worte) und treten sehr häufig auf.
Bodmer (1944: 214) schreibt, daß mit diesen Wörtern for ready use
(zum stets bereiten Einsatz), von denen Sie fünf Wörter pro Woche
erlernen können, Sie ein Vokabular zu Ihrer Verfügung haben, das mindestens
25 Prozent der gesamten Wörter in einem Brief ausmachen. Zweitens,
Worthäufigkeitslisten könnten verwendet werden, um eine Auswahl
für ein Lesevokabular zu treffen, jedoch sollten die Begrenztheiten dieser Listen
nicht vergessen werden: Worthäufigkeitsanalysen unterscheiden sich auf Grund
des verwendeten Sprachmaterials und in diesen Analysen werden nicht unbedingt
semantische Variationen berücksichtigt. Für Sprechen oder Schreiben
könnte eine semantische Auswahl von Worten günstiger sein.
Bodmer (1944: 508) meint, daß eine Wortökonomie von einer sorgfältigen
Auswahl von allgemeinen Begriffen und beschreibenden Umschreibungen für
spezifischen Gebrauch abhängt. Diesem Prinzip folgend, müssen die
Komponenten aus grundlegenden, minimalen, wesentlichen Wörtern bestehen und
die Juxtaposition von Teilen muß die Bedeutung ausreichend andeuten wie zum
Beispiel, theater - playhouse. Bodmer (1944: 510) schreibt: