Ulla Meinecke

Da kommt ein Tag (Audio)

Langsam, Du verrücktes Kind!
Dein Ehrgeiz ist zu seh'n, wo die Juwelen sind
Doch sag, wenn Du so gut bist,
wovor hast Du dann so viel Angst?

Ej, wo brennt's? Wozu der Alarm?
Du zündest Alles an, doch es wird noch nicht warm
Du hast so viel zu tun, daß Du endlose Tage verlangst.

$
Da kommt ein Tag, da zählt nur heiß und kalt,
da wirst Du sein, was Du [willst/*träumst] oder Du wirst nur alt
Wenn Du nur Sterne siehst, fällst Du auf's Gesicht,
und warum merkst nicht: Wien wartet auf Dich!?** (fine)

Langsam! Du machst es gut
Du kannst nicht ernten, bevor die Zeit das Ihre tut,
obwohl es so romantisch ist auf Messers Schneide |: heut' nacht :|
Zulang mit Vollgas gehst Du drauf
Du bist Dir so weit voraus, daß Du verlierst, was Du brauchst
Obwohl Du weißt, was Dir fehlt, kannst Du nicht seh'n, was Du hast.

Du hast Deinen Stolz und Deine Leidenschaft
Und nur ein Narr kann glauben er hat endlos Kraft
Mach's gut, doch steh nicht da und sag "Es werde Licht"
Und warum merkst Du nicht: Wien wartet auf Dich!?

Instrumental

Langsam, Du verrücktes Kind!
Laß das Telephon geh'n und gib Dir Sonne und Wind*** 
Es ist o.k. für ein paar Tage nur ein kleines Licht****
Und warum merkst Du nicht: Wien wartet auf Dich?!

dal $egno al fine*

(Coda:)
Und warum merkst Du nicht: Wien wartet auf Dich!?


**Das ist einfach nur ohne Sinn und Verstand wörtlich übersetzt. Was hinter dem Satz "Vienna waits for you" steckt schreibe ich beim Text des Originals.
***1991 hatte diese Aufforderung noch einen Sinn, nämlich: Schalte das Telephon auf AB und geh 'raus an die frische Luft, wo Dich kein Anrufer stören kann! Aber inzwischen ist das ja längst überholt: Die "Handys" (die übrigens außer in BRDigen niemand so nennt, zumal sie immer unhandlich waren: früher zu groß und sperrig, jetzt zu klein, so daß man kaum noch die Tasten bedienen kann, wenn man nicht gerade Kinderfinger hat) haben dazu geführt, daß wir praktisch immer und überall "erreichbar" sind - übrigens auch überwachbar: Der "Große Bruder" (der seinen Namensvetter aus Orwells heute in England verbotenen Zukunftsroman "1984" längst überrundet hat) weiß immer, wo wir wann sind. Wie kann man nur so dumm sein, sich freiwillig (!) zum Sklaven eines solchen Geräts zu machen? Wozu? Ich werde nie mein Schlüsselerlebnis - im wahrsten Sinne des Wortes - zu dieser Frage vergessen: Unsere Beinah-Nachbarin ein paar Häuser weiter die Straße 'runter kam nach Hause, das "Handy" in der einen Hand. Und während sie noch mit der anderen Hand nach dem Haustürschlüssel kramte... nein, sie bekam nicht etwa einen Anruf, sondern sie wählte jemanden an und begann ein Telephongespräch - vor der Haustür, wo jeder mithören konnte! Erst als das Telephonat beendet war, schloß sie auf und ging ins Haus. Konnte sie nicht eine Minute später anrufen? Ej, wo brennt's denn? Vom Festnetz aus hätte sie nichtmal 1/10 bezahlt wie vom "Handy"! Dessen Tarife waren anfangs irre hoch. Die Geräte übrigens auch; ich erinnere mich, daß sich ein Bekannter eines der ersten Modelle - die man kaum tragen konnte, so schwer waren sie - in sein Auto einbauen ließ; das kostete ihn knapp 10.000 DM (Kaufkraft damals etwas mehr als 10.000 Teuros heute). Na schön, er war Handelsvertreter und ständig unterwegs; aber trotzdem... Und wenig später wurde das Telephonieren vom Auto aus verboten; der Wert seiner Anlage war also auf null gefallen!
Ich besitze kein "Handy" - und lebe trotzdem noch. Ich könnte auch garnicht auf einem "Handy" (oder nennt man die "Cellphones" jetzt "Smartphones"? Der Unterschied hat sich mir nie so recht erschlossen) im Internet surfen, weil ich auf dem Minibildschirm nichts erkennen könnte; ich sitze hier an einem guten alt[modisch]en "Desktop"-Computer mit einem schönen, großen Bildschirm und lasse Wien warten ;-)
****Zu ergänzen wohl: "... zu sein"; aber das hätte sich nicht auf "Dich" gereimt. Was U.M. übersehen überhört hat: Das Gleiche gilt für "Licht"! Sie war eben als "Liedermacherin" auch nur ein... Könnt Ihr's ergänzen? Na eben!

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