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Die Homosexuellengruppe

Gesellschaft für Reform des Sexualrechts

und das Berlin der 1950er Jahre

Ausstellung vom 14. Juli bis 18. November 2001


Die einzige Berliner Schwulengruppe der 1950er Jahre kämpfte mit prominenter Unterstützung für die Abschaffung des § 175 und bot Rat suchenden Homosexuellen juristische Hilfe.

Die 1950er Jahre waren für viele Homosexuelle eine Zeit neuer Hoffnungen auf Entkriminalisierung und Abschaffung des von den Nazis verschärften § 175. Diese wurden mit der Restaurationspolitik unter Konrad Adenauer nicht erfüllt; vielmehr gab es in den 1950er Jahren ebenso viele Ermittlungsverfahren wegen § 175 wie während der Nazi-Zeit.
 

Die systematische wissenschaftliche Erforschung dieser Epoche unter diesem Gesichtspunkt steht noch am Anfang; erste Ergebnisse werden jetzt in einer neuen Ausstellung des Schwulen Museums präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei die einzige Berliner Homosexuellengruppe dieser Zeit, die Gesellschaft für Reform des Sexualrechts (GfRdS), die von 1951 bis 1960 bestand. Gezeigt werden die Aktivitäten der GfRdS und die Biographien einzelner Mitglieder, zu denen u. a. Bruno Balz, Textdichter für Zarah Leander und Caterina Valente und der Vortragskünstler Otto Warlich gehörten.

Die GfRdS versuchte, an die Emanzipationsbewegung der Weimarer Republik anzuknüpfen und berief sich dabei auf die Arbeit von Magnus Hirschfeld, den einige Mitglieder persönlich gekannt hatten. Zentrales Anliegen der GfRdS war die Abschaffung des § 175. Im Gegensatz zu anderen Gruppen der Zeit setzte sie sich zudem für eine Schutzaltersgrenze von 16 Jahren für einvernehmliche sexuelle Kontakte zwischen Männern ein. 

Zuständig dafür war der Rechtsanwalt Werner Hesse. Seine Kanzlei in Berlin-Schöneberg war weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt als Anlaufstelle für Rat suchende Homosexuelle (zeitgenössisches Zitat: „Gibt’s Prozesse, geh‘ zu Hesse!“). 

Unterstützung bekam die GfRdS von Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kultur, wie dem Sexualwissenschaftler Rudolf Klimmer (Dresden), dem Kulturphilosophen Richard Heinrich Grützmacher und dem Regisseur Ludwig Berger.

Die Ausstellung illustriert die Berliner Homosexuellenszene der Nachkriegszeit. Gezeigt werden Dokumente wie die Vereinsakte der GfRdS, Briefe sowie Fotografien, Gemälde und Zeichnungen von Werner Heldt, Renée Sintenis, Herbert Tobias und anderen.

Zur Ausstellung erschien Heft 3 aus der Reihe Hefte des Schwulen Museums im Verlag rosa Winkel mit 70 Seiten und zahlreichen Abbildungen.

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