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Ausstellung zum 10. Todestag 3. Oktober - 18. November 2001/b> Das Schwule Museum ehrt mit einer Ausstellung den schwulen Literaten, die schillernde Tuntendiva und den engagierten Kommunisten Ronald M. Schernikau, der 1991 infolge AIDS starb.
An der FU studiert er Germanistik, Philosophie und Psychologie, er engagiert sich in der SEW (Sozialistische Einheitspartei Westberlins) und im Schriftstellerverband, produziert sich als schillernde Tuntendiva („ich bin die milva der deutschen literatur“), die deutschen Schlager live singt, verdient seinen Lebensunterhalt als Setzer und Kindermädchen und schreibt unablässig. Bei all dem verfolgt er hartnäckig und gegen alle Widerstände sein Ziel, am Literaturinstitut der DDR Johannes R. Becher in Leipzig zu studieren. Erst 1986, mit Abschluss des Kulturabkommens der beiden deutschen Staaten, ist es erreicht: Ronald M. Schernikau wird als erster und einziger Westdeutscher/Westberliner an dieser weltweit renommierten Hochschule der DDR zugelassen. 1989 veröffentlicht er seinen großen Essay über die deutschen Zustände DIE TAGE IN L., erwirbt die Staatsbürgerschaft der DDR und siedelt am 1. September nach Berlin-Hellersdorf über. Er arbeitet als Hörfunk- und Fernsehdramaturg beim Henschelverlag. Schon seit 1983 entwirft Ronald M. Schernikau die furiose Montage LEGENDE, die er 1991 vollendet, wenige Tage vor seinem Tod infolge AIDS am 20. Oktober. Anhand von Materialien aus seinem künstlerischen und privaten Nachlass wie Manuskripten, Briefen, Fotografien und Plakaten werden die Lebensstationen, das literarische Schaffen und die vielfältigen Beziehungen zu Dichterfreunden Ronald M. Schernikaus nachgezeichnet. Mit freundlicher Unterstützung von Prinz Eisenherz Buchladen Weitere Informationen unter www.schernikau.net |