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Die Chinesischen und Taiwanesischen
"Trostfrauen"


"Trostfrauen" ist die Übersetzung des japanischen Euphemismus "Jugun ianfu", was übersetzt "militärische Trostfrauen" bedeutet. Diese Bezeichnung betrifft Frauen mit verschiedenem ethnischem und nationalem Hintergrund, die vor und während des Zweiten Weltkriegs zu einer Art "sexuelle Sklavinnen" der japanischen Armee wurden.
Zahllose Frauen mussten als "Trostfrauen" in den Bordellen der japanischen Armee in der pazifischen Region, die von den Japanern erobert wurde, arbeiten. Ihre Schicksalsberichte zeigen das Leiden dieser Frauen. Genaue Zahlenangaben über die Opfer gibt es nicht. Gemäß der meisten westlichen Literatur über dieses Thema liegt die Zahl der Frauen etwa bei 80.000 - 200.000. Man geht davon aus, dass etwa 80 Prozent der Betroffenen aus Korea stammen. Japanische Frauen und Frauen aus anderen besetzten Gebieten wie Taiwan, China, den Philippinen, Indonesien, Burma und den pazifischen Inseln mussten auch als "Trostfrauen" für die japanische Armee dienen. Laut Zahlenangaben der chinesischen Literatur gab es über 200.000 chinesische "Trostfrauen"; gemäß taiwanesischer Literatur etwa 2.000 taiwanesische "Trostfrauen".


Die Japaner erklärten den Bedarf eines "Trostsystems" damit, dass sexuelle Genüsse die Moral ihrer Soldaten erhöht hätten und mit den geregelten "Trostfrauenstationen" die unzähligen Vergewaltigungen der Frauen in den besetzten Gebieten durch die japanischen Soldaten vermieden werden konnten und die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten gestoppt werden konnte. Die betroffenen Frauen wurden vergewaltigt, geschändet, missbraucht und missachtet, viele von ihnen wurden schließlich von japanischen Soldaten ermordet.


1945 endete zwar das Trauma des Krieges, das Trauma der Opfer jedoch wird nie ein Ende finden. Viele der Opfer wurden physisch wie seelisch schwer verletzt. Durch die konservative chinesische Tradition und ihre Moralvorstellungen, vor allem den strikten Regeln bezüglich Frauen und Sex, hatten die meisten Opfern nicht den Mut über ihre schlimmen Erfahrungen zu sprechen, nicht mal mit ihren engsten Verwandten. Sobald ihr Geheimnis bekannt wurde, wurden sie von ihren eigenen Familien, aber auch von Freunden und der gesamten Gesellschaft, missachtet. Mitunter mussten sie daraufhin ihr Haus verlassen und irgendwo in China ein neues Leben beginnen. In ihrer seelischen und physischen Verfassung und mit dem Hintergrund, dass sie nie einen Beruf erlernt hatten, war dies mehr als eine schwierige Mission. Einige heirateten, trauten sich aber nicht mit ihren Ehemännern über ihre Vergangenheit zu sprechen. Einige derer, die es taten, wurden geschieden. Um nicht alleine sein zu müssen, haben einige der Überlebenden Kinder adoptiert.


Erst im Jahr 1992 trat eine der ehemaligen koreanischen "Trostfrauen" mutig an die Öffentlichkeit und sprach über ihre Leiden. Damit inspirierte sie andere Schicksalsgenossinnen das gleiche zu tun. Einige Jahre später sprachen auch die ehemaligen chinesischen und taiwanesischen "Trostfrauen" offen über ihre Vergangenheit.
Obwohl die japanische Regierung 1993 ihre Teilnahme an der Errichtung des Trostfrauensystems sowie an der Rekrutierung dieser Frauen zugab, ist sie weder bereit sich offiziell bei den Betroffenen zu entschuldigen, noch Reparationen an sie zu zahlen.


Die Wahl von Yukio Hatoyama - Ein Hoffnungsschimmer für die "Trostfrauen"?

Am 30. August 2009 zeichnet sich ein historischer Machtwechsel in Japan ab: die 1996 gegründete Demokratische Partei (DP) gewinnt unter der Führung von Yukio Hatoyama die Wahlen. In der internationalen Presse wird Hatoyama mit seinem Wahlmotto "Change" als der "japanische Obama" angesehen.
Seit 1955 regierte die Liberal-Demokratische Partei (LDP)nahezu ununterbrochen. Die schlechte wirtschaftliche Lage, Beamtenkorruption und soziale Ungerechtigkeiten führten dazu, dass die Menschen der ewigen Regierung überdrüssig wurden und sich nach einem Wandel sehnten.
Die neue Regierung verspricht, die Kaufkraft der Bevölkerung zu stärken und die Macht der Bürokraten einzudämmen. In der Außenpolitischen Arena will Hatoyama sich stärker von den Vereinigten Staaten abnabeln und bessere Beziehungen zu den asiatischen Ländern aufbauen. Die Frage ist: wie möchte Hatoyama seine Beziehungen zu den asiatischen Staaten verbessern?
Wird er die bisherige sture Haltung der japanischen Regierung verändern? Wird er im Rahmen seiner Bemühungen um bessere Beziehungen zu China, Taiwan und Korea auch endlich für Japan eine geschichtliche Verantwortung übernehmen? Wäre er bereit, endlich die überlebenden "Trostfrauen" zu entschädigen und sich offiziell bei ihnen zu entschuldigen?
Seit den 90ger Jahren bemühen sich ehemalige "Trostfrauen" bei japanischen Gerichten ihr Recht zu bekommen. Leider wurde ihnen bis zum heutigen Tag jedoch dieses Recht nicht gewährt. Die Mehrzahl der Klägerinnen der letzten Jahre weilt nicht mehr unter uns. Und damit hat die ehemalige japanische Regierung nämlich bisher spekuliert: mit der natürlichen Lösung dieses Problems. Wird die neue Regierung es schaffen, diese dicke Mauer endlich zu brechen? Wird die neue Regierung es schaffen, mit ihrer Geschichte richtig umzugehen und die richtigen Konsequenzen aus den Verbrechen der Vergangenheit zu ziehen?
Die Zeitungen sprechen von einem "Politischen Beben der Stärke neun" und von "Einer historischen Wende". Time will tell! Es bleibt jetzt nur abzuwarten und zu hoffen, dass der große "Change" sich auch in der Einstellung der japanischen Regierung gegenüber den "Trostfrauen" widerspiegeln wird.


Ein wichtiger Bestandteil meiner Forschung ist zu erfahren, was die heutigen Chinesen und Taiwanesen über die "Trostfrauen" wissen und wie sie zu ihnen stehen. Daher habe ich einen Fragenkatalog erarbeitet und hier in chinesisch (Kurzzeichen) sowie taiwanesisch (Vollzeichen) angefügt. Der Fragenkatalog erscheint auf chinesisch auch auf der "Website der Uni Nanking", sowie auf einer weiteren chinesischen "Site". Danke für jede Beantwortung!

Besonders als Frau liegt mir die Thematik der "Trostfrauen" im Hinblick auf Menschenwürde und Menschenrecht sehr am Herzen und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Japaner sowie die eigenen Landsleute diesen Frauen ihre Ehre zurückgeben.     Zum Seitenanfang.

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