Der Ukraine-Konflikt

Vergessene oder verdrängte Tatsachen

von Uwe C. Lay (Nachtgedanken, 7. April 2022)

Bilder, Anmerkungen und Links: Nikolas Dikigoros

Das ZDF meldete am 20.9.2021: "Die Ukraine hat mit den USA und anderen NATO-Staaten die jährlichen Militärmanöver im Westen des Landes gestartet. Insgesamt nehmen 6.000 Soldaten teil." Die Übungen seien "ein wichtiger Schritt hin zur europäischen Integration der Ukraine", sagte Brigadegeneral Wladislaw Klotschkow.

Eindeutig ist hier mit der Integration der Eintritt in die NATO gemeint, deshalb nahmen auch amerikanische Streitkräfte an dieser Übung teil; man übte schon mal mit den künftigen Waffenbrüdern. Dabei hatte die NATO Rußland zugesichert, daß die Integration des Gebietes der Ex-DDR die letzte Osterweiterung der NATO sein wird; Rußland hatte anfänglich eine Neutralität des wiedervereinten Deutschlandes gewünscht, wie sie Stalin schon 1953 als Condition für eine Wiedervereinigung Deutschlands vorgeschlagen hatte. Aber jetzt rückten so die NATO-Truppen direkt vor die Haustüre Rußlands vor.

In dem seit mehr als sieben Jahre andauernden bewaffneten Konflikt in der Ostukraine zwischen pro-russischen Kämpfern und ukrainischen Regierungstruppen wurden bislang mehr als 13.000 Menschen getötet. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten werfen Russland vor, die Separatisten mit Soldaten und Waffen zu versorgen, was Moskau zurückweist.

"Seit Jahresbeginn starben in dem Konflikt bereits 54 ukrainische Soldaten - im gesamten vergangenen Jahr waren es 50. Die Separatisten meldeten seit Jahresbeginn mehr als 30 getötete Kämpfer in den eigenen Reihen." (Der Rest waren also Zivilisten, Anm. Dikigoros) Auch das berichtete das ZDF.

Faktisch herrscht in der Ostukraine seit sieben Jahren Krieg! Die ukrainische Regierung akzeptiert nicht den Willen der im Gebiet der Ostukraine lebenden russischen Bevölkerung, als ethnische Minderheit in dem ukrainischen Staat leben zu wollen. Die "pro-russischen Kämpfer" sind auf dem Staatsgebiet der Ukraine lebende Russen, die als sich in diesem Staate diskriminiert Sehende einen eigenen russischen Staat gründeten, der dann aber nur von Rußland und m.W. Serbien anerkannt wurde. (Anm. Dikigoros: Falsch. Auch Rußland erkannte die "abtrünnigen" Republiken im Donets-Becken zunächst nicht an. Das änderte sich erst im Februar 2022. Und Serbien erkennt sie bis heute nicht an - sonst müßte es ja auch den albanischen Kosovaren-Staat auf seinem eigenen Territorium anerkennen!)

Das Problem der Ukraine ist so das Problem eines Zweivölkerstaates, der nicht wie die Tschecho-Slowakei es schaffte, sich friedlich in zwei Nationalstaaten aufzulösen. Die Mehrheit der Ukrainer diskriminierte dann ganz demokratisch die Minderheit der Russen! (Anm. Dikigoros: Auch das ist falsch. Die Russischsprechenden sind in der Ukraïne noch immer die Mehrheit. Aber eine vom Westen mit Geld und Waffen unterstützte Minderheit stürzte wiederholt gewaltsam die demokratisch gewählten russofilen Präsidenten und installierte jüdische Verbrecher-Regimes in Kijiw, die den Gebrauch der russischen Sprache verboten, einen unerklärten Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Donets-Becken führen und anno 2022 sogar die christlich-orthodoxe Kirchen und Klöster schlossen oder zerstörten, die Priester, Mönche und Nonnen einkerkerten oder ermordeten. Diese Putschisten werden vom "Wertewesten" unterstützt!) So las sich das aus ukrainischer Perspektive:

"Julia Timoschenko will zur Waffe greifen und die Russen töten. Scharfe Worte der ehemaligen ukrainischen Regierungschefin Julia Timoschenko gegen Russland. In einem Telefongespräch mit Nestor Schufritsch, der ehemalige Vize-Chef des nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung unter dem gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, sprach sich Timoschenko für das "Abschlachten dieser verdammten Russen zusammen mit ihren Anführern" aus. Sie hoffte darauf, alle ihre Verbindungen involvieren zu könnten, um die "ganze Welt zu erheben, damit von Russland nicht mal ein verbranntes Feld übrig bleibt."

Die von der Ukraine dann militärisch attackierten russischen Republiken auf ukrainischem Staatsgebiet riefen Rußland um Hilfe, nachdem dort nun schon sieben Jahre Krieg um dieses Gebiet geführt worden war mit sehr vielen Toten. Die Militärhilfe war nun völkerrechtlich wohl illegitim, da diese Volksrepubliken nicht berechtigt waren, so eine Militärhilfe als bedrängte Minderheit in dem ukrainischen Staate zu fordern. (Anm. Dikigoros: Falsch. Rußland war Garantiemacht des "Abkommens von Minsk", welche die Ukraïne nie umsetzte und auch nie umzusetzen gedachte, wie sie im Januar 2022 ganz offen erklärte. Daher war Rußland - und waren "völkerrechtlich" auch die BRDDR und Frankreich - nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet, gegen das Kijiwer Verbrecherregime einzuschreiben - auch militärisch!) Aber es ist nun auch verständlich, daß so Bedrängte eine Militärintervention erbaten und daß Rußland sie für so bedrängte russische Volksgruppen gewährte.

Zudem müßte eigentlich klar sein, daß die NATO die Ukraine nicht in sich integrieren kann, ohne einen Konflikt mit Rußland zu provozieren, zumal die Ostukraine schon vor der russischen Intervention faktisch ein Kriegsgebiet war, in dem Ukrainer gegen Russen Krieg führten. Daß es in der Ukraine Kräfte gab, die auch wirklich einen Krieg wollten gegen die Russen im eigenen Lande und gegen Rußland selbst, dafür steht Frau Timoschenko: Sie träumt davon, die Russen abzuschlachten.

Aber es gilt auch: Was immer die Ukrainer eigentlich wollten, sie sind nun zum Spielball der großen Politik geworden. Die USA erstreben als Führungsmacht des "freien Westens" ihre Weltherrschaft, im Kampf gegen die arabische Welt, legitimiert durch die Parole des Anti-Terror-Kampfes seit dem Terrorangriff auf das World Trade Center und im Kampf gegen Rußland und China als Gegenpole zur Eine-Welt-Herrschaft Amerikas.


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