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At last:
Daniel Roy’s first Simon Flunkert book is available!!!

Endlich:
Daniel Roys erstes Simon-Flunkert-Buch kann gekauft (und GELESEN!!!) werden!!!

Daniel Roy, Hi, Mitkids!
Simon Flunkerts Abenteuer in der Brägenwurstzone,
Norderstedt: BOD, 2005,
240 Seiten, ISBN: 3-8334-2907-0.

Mehr Informationen gibt es hier!


Wir spielen Kussball: Knutscheruhs gegen Ahornsirupschlecker
(Let's Play Kissball: Kissaroos vs. Maple Syrup Lickers)


Zack und seine Klassenkameraden wollen Fußball einmal anders spielen. Sie wollen den armen Ball nicht mehr mit Füßen treten, sondern sie liebkosen ihn nur noch mit dem Mund. Fiebert mit beim großen Kussballspiel zwischen den Knutscheruhs und den Ahornsirupschleckern!

Zack and his classmates play soccer in a somewhat different way. They don`t feel like kicking the poor ball any more but they wanna treat him tenderly. Enjoy the great kissball match between the Kissaroos and the Maple Syrup Lickers!


Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Deutschland

Hallo, ihr da!

Ich bin's, Zack Zatzicki! Neulich an einem Samstagnachmittag war ich mit Simon Flunkert mit dem Fahrrad unterwegs. Wir haben richtig schön eine kleine Radtour unternommen. Auf dem Rückweg kamen wir am Bolzplatz vorbei, und die Jungen, die dort ein bisschen herumkickten, kannte ich. Die waren nämlich alle in meiner Klasse.

"Hi, Zack!", rief mir Andi Omme zu. "Hast du Bock auf Fußball?" - "Ja, habe ich", sagte ich und stieg vom Rad. "Du auch?", fragte Andi den Simon. Simon winkte ab: "Nee, heute nicht. Ich habe eigentlich nichts gegen Fußball. Aber jetzt bei der WM kommt so viel Fußball im Fernsehen, dass ich fast schon keinen Fußball mehr sehen kann." Ein paar von den Jungen nickten, die anderen meinten, es könne gar nicht genug Fußball geben.

Simon sagte außerdem: "Eigentlich müsste man Fußball auch mit einem großen K schreiben. Fußball ist heutzutage reiner Kommerz, weil er nämlich nur von Geschäftemachern beherrscht wird." Ich musste lachen, und ich erklärte den anderen: "Wenn man Fußball mit K schreiben würde, dann wäre es ja Kußball - oder noch besser: Kussball." Bei dieser Vorstellung lachten jetzt alle. Hassan Haszisz meinte: "Krass. Dann tritt man den Ball nicht mit dem Fuß, sondern man kriecht hinter dem Ball her und spielt ihn mit dem Mund. Als würde man ihn knutschen." Eigentlich fanden wir die Idee verrückt. Aber einige meinten, man könnte das ja mal ausprobieren. Die einen waren dafür, die anderen dagegen, und irgendwie überzeugten die, die dafür waren, die anderen, die eigentlich dagegen waren, davon, dass man es ja mal ausprobieren könnte.

Simon erklärte sich bereit, den Schiedsrichter zu machen. Außerdem meinte er: "Wir bilden die beiden Mannschaften nach dem Zufallsprinzip. Passt auf, wenn wir sowieso schon albernes Zeug machen, dann mache ich das jetzt einfach mit einem albernen Abzählreim: Ippchen dippchen Silberklippchen ippchen dippchen du! Ippchen dippchen Silberklippchen ippchen dippchen du! Ippchen dippchen Silberklippchen ippchen dippchen du! Ippchen dippchen ..." - "Klingt irgendwie tuntig", meinte Hassan abfällig. Aber immerhin hatten wir ganz schnell zwei Teams fertig. In dem einen waren Hassan Haszisz, Bernie Bügelfalte, Kevin Kupferklampfe, Maik Möchtegern und Sven Hastenloch-Indertasche. In dem anderen waren Andi Omme, Alexander Salamander, Moritz Trittgesäß, Christian Ziedichahn und meine Wichtig... meine Wenigkeit. "Wie nennt ihr eure Mannschaften denn?", wollte Simon wissen. Ich meldete mich: "Ich bin ein halber Kanadier. Wollen wir für Kanada spielen?" Die anderen aus meiner Mannschaft waren einverstanden. Wahrscheinlich war es ihnen ziemlich egal. "Und ihr spielt bestimmt für die Türkei", sagte Schiedsrichter Simon zur anderen Mannschaft und guckte dabei Hassan Haszisz an. Hassan antwortete stattdessen jedoch: "Meine große Schwester kennt einen, der einen kennt, der mal in Australien war. Ich schlage vor, wir spielen für Australien und nennen uns die Knutscheruhs." - "Gute Idee", fanden alle, und ich sagte: "Dann nennen WIR uns: die kanadischen Ahornsirupschlecker."

Simon holte eine Münze aus der Tasche, damit wir die Seitenwahl auslosen konnten und welche Mannschaft Anstoß ... äh ... Ankuss haben sollte.

Dann war es soweit: Unsere Mannschaft hatte Ankuss. Simon pfiff (auf den Fingern - eine Trillerpfeife hatte keiner von uns dabei), und es ging los.

Aber ganz ehrlich: Am Anfang war noch nicht viel Schwung im Spiel. Das könnt ihr euch ja sicherlich vorstellen, dass es nicht so einfach ist, auf allen Vieren hinter dem Ball herzukriechen und ihn mit Küssen vor sich herzutreiben. Unsere Torwarte langweilten sich total, weil wir in der ersten halben Stunde nicht einmal in die Nähe eines der beiden Strafräume kamen.

Dann kamen allerdings unsere Gegner, die australischen Knutscheruhs, allmählich ins Spiel. Hassan konnte inzwischen fast so schnell kriechen wie laufen, und er knutschte den Ball flink über den rechten Flügel nach vorne. Andi von unserer kanadischen Mannschaft versuchte, ihm den Ball wegzuschmusen, aber Hassan blieb mit den Lippen am Ball. Wenige Meter vor unserer Torauslinie gelang es Hassan, den Ball mit einem Schlenzkuss in unseren Strafraum zu befördern. Sein Mannschaftskamerad Kevin stürmte heran und küsste den Ball volley - doch unser Torwart Christian hatte hervorragende Reflexe und knuddelte mit knapper Not den Ball an den Pfosten. Der Ball prallte ab zurück ins Spielfeld, wo der gegnerische Mittelfeldküsser Bernie mit Kussmund heranrobbte - doch mir gelang es, den Ball rechtzeitig ins Toraus zu schmusen. Der anschließende Eckkuss brachte nichts ein.

Dann war Halbzeitpause. Wir tranken alle ziemlich viel, um diesen komischen Ledergeschmack aus dem Mund zu bekommen. Und dann ging es auch schon weiter.

Erneut war Hassan am Ball. Diesmal küsste er den Ball durch die Mitte schnurstracks in Richtung unseres Strafraums ... und wurde von Moritz beherzt vom Ball getrennt. "Bist du schwul oder was?", brüllte Hassan wütend, und er beschwerte sich bei unserem Schiedsrichter: "Der Typ hat mir auf die Wange geknutscht!!! Das muss Elfmeter geben!" - Moritz war sauer: "Nix Elfmeter! Das war eine faire Abwehraktion. Ich habe eindeutig den Ball geküsst. Der Rest war'n Stürmerfoul." - "Du spinnst wohl!", regte sich Hassan auf. "Ruhig Blut", sagte Simon, "das war zwar wirklich ein Foulkuss des Verteidigers, aber noch knapp vor der Strafraumgrenze. Es gibt keinen Elfmeter, sondern nur direkten Freikuss."

Der von Sven ausgeführte Freikuss brachte nichts ein, war aber ziemlich gefährlich: Er ging knapp über die Latte.

Hassan war zugegebenermaßen der beste Kussballspieler auf dem Feld. Schon wieder hatte er sich mit gezieltem Liebkosen den Ball erobert und kroch in den gegnerischen Strafraum. Er setzte zum Torkuss an, und unser Libero Alexander Salamander konnte ihn nur noch knapp daran hindern - leider mit nicht ganz fairen Mitteln, denn er biss Hassan versehentlich in die Nase. "Au, du Sau!", schrie Hassan, und was er noch sagte, erzähle ich euch besser nicht. Simon hatte energisch gepfiffen und zeigte Alexander die rote Karte ("Herz Dame - du weißt, was das bedeutet, Freundchen!"). Alexander musste also vom Platz, und Simon entschied logischerweise auf Strafkuss für die Knutscheruhs.

Hassan trat ... äh, kroch selbst zum Elfmeter an und verstieß damit gegen eine alte Kussballweisheit: Der gefoulte Spieler sollte den Strafkuss niemals selbst ausführen. Hassan nahm ... äh, na, nennen wir es der Einfachheit halber mal: Anlauf, er küsste hart ... aber unser Torwart Christian hielt den Ball sicher. Und dann handelte Christian sehr klug:

Christian sah nämlich, dass ich gerade vorm gegnerischen Strafraum saß. Ich war aber nicht in einer Abseitsstellung, denn zwischen mir und dem gegnerischen Torwart Maik kniete noch der gegnerische Abwehrspieler Sven. Im eigenen Strafraum kann der Kussballtorwart den Ball ja mit allen möglichen Körperteilen spielen (nicht nur mit dem Mund), und deswegen machte unser Torwart Christian mit dem Fuß einen weiten Abschlag bis weit in die gegnerische Hälfte. Ich begriff sofort: Ich sprang auf und lauerte auf den schnell heranfliegenden Ball. Ich küsste den Ball in der Luft, und er zischte direkt ins linke untere Eck! Der überrumpelte Torwart Maik konnte dem Ball nur noch belämmert hinterherschauen.

Aber noch während wir kanadischen Ahornsirupschlecker "Tor! Tor! Tor! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Kanada ist Kussballweltmeister!" brüllten, hörten wir plötzlich lautes Lachen! Lautes Mädchenlachen! Auweia! Jetzt bemerkten wir, dass am Spielfeldrand drei Mädchen standen: Tanja Klatschmeister, Natascha Labaschwalbe und Ayshe Wastüstendü. Alle drei waren auch in unserer Schulklasse. Die hatten uns beobachtet! Ich sagte zu den anderen Jungen: "Ausgerechnet diese drei Tratschtanten haben uns Kussball spielen sehen. Am Montag weiß die ganze Schule, was wir hier gemacht haben." Tja, und so war es dann leider auch.

Aber Spaß gemacht hat's trotzdem irgendwie.

Es grüßt euch

ZACK ZATZICKI

Schickt mir doch mal 'ne Mail!


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