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Simon und der Rübenvision Song Contest


Simon Flunkert moderiert den erstmalig ausgetragenen Rübenvision Song Contest. Der Rübenvision Song Contest ist eigentlich so etwas wie der Eurovision Song Contest. Der Unterschied ist, dass nur die Ortsteile seiner Heimatstadt Sehnde daran teilnehmen dürfen.

Simon Flunkert is the presenter of the first Turnipvision Song Contest ever. The Turnipvision Song Contest is actually very much like the Eurovision Song Contest. The important difference is that only the fifteen districts of Sehnde, his hometown, may take part.


Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Deutschland

Hi, (Mit-)Kids!

Heute möchte ich, der gute alte Simon Flunkert, euch etwas vom Rübenvision Song Contest (auch bekannt als: Grand Prix Rübevision) erzählen.

Ich bin ja schon seit ein paar Jahren Hobby-Moderator bei unserem Sehnder Rundfunksender Radio Rübe. Seit kurzer Zeit hat Radio Rübe aber auch einen eigenen Fernsehkanal mit dem Namen Rüben SAT.

Um die Eröffnung von Rüben SAT zu feiern, veranstaltete der Sender also diesen Popwettbewerb. Am Rübenvision Song Contest nahmen alle fünfzehn Ortsteile von Sehnde teil. Jeder von ihnen schickte einen Sänger oder eine Sängerin oder natürlich eine Gruppe mit einem Song. Hinterher würden die Jurys aus den einzelnen teilnehmenden Ortsteilen Punkte vergeben, und natürlich würde das Lied mit den meisten Punkten den großen Preis (die Goldene Rübe von Rüben SAT) gewinnen.

Der Wettbewerb fand in der Sehnder Werner-Siebenschläfer-Halle statt, wo neulich auch schon die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Rhythmischen Sportschlafen stattgefunden hatten, und ICH war mal wieder der Moderator. Eigentlich wollte ich diesmal gar nicht moderieren. Ursprünglich wollte ich nämlich selbst daran teilnehmen. Deswegen habe ich mit meiner Gruppe (der in Sehnde weltberühmten "Koala Band") bei der ortsteilinternen Vorentscheidung von Sehnde-Mitte mitgemacht. Unser Song hieß "Einigkeit und recht viel Freizeit", aber unverständlicherweise haben wir nicht gewonnen. Das Schlimmste war aber, dass die Vorentscheidung von Sehnde-Mitte von meiner eigenen kleinen Schwester Claudia gewonnen wurde. Obwohl die nämlich seit dem Kindergarten nie mehr gesungen hatte, hat sie sich einfach aus Spaß mit dem Lied "Run and Hide and Seek" beworben, das sie halb gestöhnt und halb gejodelt hat, und irgendwie waren die Juroren der Meinung, dass das in dieser Vorentscheidung der am wenigsten schlechte Song gewesen sei, und gaben ihr die meisten Punkte. Es ist sowieso nicht schön, wenn man verliert, aber von der eigenen kleinen Schwester besiegt zu werden, ist so ziemlich das Übelste von allem.

Jedenfalls war ich beim großen Finale als Moderator dabei. Das war zunächst einmal weniger anstrengend und aufregend, als ihr euch das vielleicht vorstellt. Ich musste nur die Zuschauer und Zuschauerinnen im Saal und an den Fernsehgeräten begrüßen. Ich erklärte ihnen die Show und die Regeln.

Dann hatte ich erst einmal Pause, denn es folgten die fünfzehn Songs. Vor jedem Lied gab es ein kleines Filmchen, in dem sich die Teilnehmer vorstellten.

Es waren schon ein paar gute Sachen dabei, aber auch ein paar echt schräge Nummern. Der Beitrag aus Ilten zum Beispiel - der war irgendwie psychedelisch. Als "psychedelisch" bezeichnet man einen Song, wenn er so klingt, als hätten die Musiker einen an der Waffel. Die Iltener schickten nämlich sieben lebendige Gartenzwerge, die auf Mülltonnen herumtrommelten und mit der Motorsäge alte Autotüren zersägten und dabei sangen: "Wir sind hei, wir sind hei".

Bolzum fand ich auch nicht gerade toll. Die hatten nämlich zwei beleibte Vollfett-Volksmusiker ins Rennen geschickt, die aussahen wie die "Wildecker Herzbuben", die sich aber "Bolzumer Herzklappenfehler" nannten.

Meine eigene Schwester hat mich dann ja auch nicht überzeugt. Sie hat, wie gesagt, gestöhnt und gejodelt, aber nicht gesungen. Schade, denn eigentlich hätte ich es mir schon gewünscht, dass unser Ortsteil gewinnen würde.

Andere Songs fand ich dann besser: Zum Beispiel das Lied von Dolgen. Das war ein Hard Rocker, der sich Hühnerotto nannte und den Song "Rock me in the Hühnerstall" röhrte. Nicht übel. Der glatzköpfige Rapper von Gretenberg konnte auch etwas. Er hieß Plemiplem und rappte den Song "Kackingbird". Dann war da unter anderem noch eine Sängerin mit langen rotblonden Haaren und in einem goldenen Minikleid. Sie trat für Klein Lobke an, hieß Helena Kampfdendrogidis und sang den Popsong "Flop Nummer 1".

Es traten ja noch neun andere Teilnehmer an. Alle will ich nicht nennen, aber ein paar schon. Wehmingen hatte zum Beispiel drei Rapper geschickt. Sie nannten sich "Dicke Brötchen" und rapten: "He, Manuela, du bist wie fettes Brot, he, Manuela, du bist eh unser Tod." Höver fiel ganz aus den Rahmen: Es wurde von einem gebürtigen Südafrikaner vertreten, der Japie van Klapsfeld hieß und einen Heavy Metal Song in der Sprache des Zulu-Stammes vortrug. Aber Höver fiel nicht so sehr aus den Rahmen wie Rethmar, das von keinem Menschen, sondern von einem Pferd namens Halla vertreten wurde, das auf der Bühne einfach nur wieherte und äpfelte.

Nach den fünfzehn Liedern kam ein Show Act (Bauer Schniepenstriegel erzählte Witze aus seinem Comedy-Programm "Witze so flach wie der Norden"). Währenddessen rechneten die Jurys in den teilnehmenden Sehnder Ortsteilen ihre Punkte zusammen.

Dann hatte ich wieder einiges zu tun. Live schaltete unser Fernsehsender zu den einzelnen Jurys, und die verkündeten ihre Punkte. Das war Schwerarbeit für mich, denn immer wenn ein Sprecher an einen Teilnehmer Punkte vergab, musste ich das noch einmal auf Englisch und Französisch wiederholen - warum auch immer. Das ging ungefähr so: "Bolzum: sieben Punkte." - "Bolssem: seven points. Bolsüm - sept pweng." - "Klein Lobke: acht Punkte." - "Little Lobkey - eight points. Petit Lobkö - huit pweng."

Als alle Jurys ihre Punkte vergeben hatte, schaute ich auf die Anzeigetafel mit der Wertung. Aha! Letzte war meine kleine Schwester Claudia mit gerade mal vier Punkten. Damit lag sie sogar noch hinter dem kackenden Pferd. Peinlich, deswegen tat ich so, als hätte ich das gar nicht gemerkt. Ich sollte ja eh nur die ersten drei ehren.

Ich sagte: "Dritter beim diesjährigen Rübenvision Song Contest ist der rockende Hühnerotto aus Dolgen. Otto, wälz dich auf die Bühne und hol dir deine Bronzemedaille ab." Es dauerte ein wenig, bis Hühnerotto auf die Bühne kam. Er nahm seinen Preis entgegen. Dann nahm er seine Perücke mit den langen Haaren ab - und ich erkannte Zack! Zack Zatzicki! Hühnerotto war Zack Zatzicki, unser Nachbarsjunge. Das war 'ne Überraschung. Ich wusste ja, das er sich gerne verkleidet, aber damit hätte ich nun trotzdem nicht gerechnet. "Zack", sagte ich. "Ich bin erstaunt. Du kommst doch gar nicht aus Dolgen." Zack lachte und erklärte: "Ja, weißt du, Dolgen hat nur 438 Einwohner, und von denen war keiner bereit, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Deswegen habe ich mich aufgeopfert." Ich war baff, aber ich erklärte: "Ja, das ist regelgerecht, ein Ortsteil darf ruhig einen Teilnehmer schicken, der anderswo wohnt."

Zack alias Hühnerotto verließ die Bühne, und ich bat die Zweitplatzierte zu mir: Helena Kampfdendrogidis aus Klein Lobke. Wir mussten ziemlich lange warten, bis sie endlich kam. Sie ließ sich von mir gratulieren, ich gab ihr einen dicken Kuss - aber dann zog sie sich den Rock und die Bluse aus, und in Feinripp-Unterwäsche stand plötzlich vor mir: Zack! Igitt! Schon wieder Zack Zatzicki, und ich hatte ihn auch noch geküsst. "Zack, du perver ...", wollte ich sagen, aber fing mich ganz schnell und sagte stattdessen: "Zack. Lass mich raten - Klein Lobke hat nur 275 Einwohner, und von denen war keiner bereit, hier mitzumachen. Deswegen hast du dich schon wieder aufgeopfert." - "Fast richtig", bestätigte Zack, und verbesserte mich: "Genau genommen hat Klein Lobke sogar nur 253 Einwohner." Ich erklärte dem Publikum: "Nun ja, es ist nicht ausdrücklich verboten, dass ein Teilnehmer für mehrere Ortsteile antritt."

Zack verließ die Bühne, und ich bat den Sieger zu mir: Plemiplem aus Gretenberg. Diesmal dauerte es nicht so lange, bis jemand kam. Plemiplem nahm den ersten Preis entgegen, kratzte sich damit am Rücken - und zog sich dann die künstliche Glatze vom Kopf. Vor mir stand nun: meine Mutter! Also, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Eher hätte ich erwartet, dass Zack alle sieben Iltener Gartenzwerge gleichzeitig gespielt hätte. "Mama", sagte ich verdutzt. "Was machst du denn hier?" Sie erklärte mir: "Nun ja, Gretenberg hat nur 146 Einwohner, von denen keiner teilnehmen wollte. Deswegen habe ich mich aufgeopfert."

Nach der Show war ich ziemlich fertig. Im nächsten Jahr werde ich sie nicht mehr moderieren. Das wird dann die dienstälteste Sehnder Moderatorin übernehmen, die Karoline Reibach.

Schmerzliche Grüße

Euer SIMON FLUNKERT

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