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Was ist dran an den Direktl�ufern?

Glaubt man der vorherrschenden Meinung von High Endern handelt es sich um Produkte f�r Discos und Radiostationen, die zu Hause absolut nichts zu suchen haben, weil Sie nicht klingen... Damit haben Sie auch schon - ungewollt - den Kern der Sache getroffen, ein guter Direktl�ufer besitzt tats�chlich weniger Eigenklang als viele (nicht alle!) riemengetriebene Subchassis- oder Massel�ufer.


Das Prinzip's
Die Vorteile
Wie klingt's
Was kostet's
Wie sieht's aus
Zargen
Schwaechen

Das Prinzip

Ende der 60er Jahre kamen japanische Ingenieure bei National/Technics zu dem Ergebnis, da� f�r eine weitere Verbesserung der Schallplattenwiedergabe die Anzahl der Lager minimiert werden mu�te. Patentiert wurde der Direktantrieb f�r Plattenspieler bereits 1929. Ironischerweise geh�rte das Patent Thorens, einer Firma, die heute nahezu als Synonym f�r Plattenspieler mit Riemenantrieb und Subchassis gilt.
Doch erst 40 Jahre sp�ter, mit der zunehmenden Verbreitung moderner Regelungselektronik war es m�glich, einen Direktantrieb hoher Qualit�t zu realisieren. Bei den ersten Modellen wurde durch den Vergleich eines Referenzsignals mit einem Tachometersignal ein Differenzsignal erzeugt, welches f�r die Motorsteuerung heran- gezogen wurde. Nachteil dieser Art der Regelung war, da� diese letztendlich erst aktiv wurde, wenn bereits eine Drehzahlabweichung stattgefunden hatte. Diese Effekte sind h�rbar, bei schweren Teller weniger, bei leichten Tellern oft deutlich. Andere Hersteller wie Denon verwendete zur Abtastung des Differenzsignals Magnetk�pfe, die einen Magnetring innerhalb des Plattentellers abtasteten und daraus ein Differenzsignal f�r die Steuerung generierten, bevor �berhaupt eine nennenswerte Abweichung von der Nenndrehzahl stattgefunden hatte. Bei sp�teren Modellen erfolgte die Regelung mittels einer zus�tzlichen Phasenverriegelung (PLL: Phase Locked Loop) mit einem Referenzsignal. Eine solche Regelung spricht bereits an, wenn zwischen der Drehposition des Plattentellers und dem Referenzsignal eine minimale Phasenabweichung auftritt, zudem bleibt diese Phasenabweichung konstant. Das gef�rchtete Zittern duch dauerndes Nachregeln geh�rte ein f�r alle mal der Vergangenheit an. Die Genauigkeit des Antriebs hing jetzt nur noch von der Genauigkeit des Referenzsignals ab. Anstelle von Synthesizern und Hall-Generatoren wurde Ende der 70er Jahre vermehrt Quartzregelungen eingef�hrt, womit das Referenzsignal "quartzkonstant" wurde.

Vorteile

Die Vorteile des Direktantriebs liegen darin, da� das gesamte System nur ein einziges bewegliches Teil (der auf gemeinsamer Achse montierte Gleichstrom-Langsaml�ufer) mit f�r die Laufruhe g�nstigem gro�em Tr�gheitsmoment aufweist. Zudem rotiert dieses Teil sehr langsam und besitzt daher eine Resonanzfrequenz von c.a. 0,5 Hz im Gegensatz zu den 50Hz mit denen der Motor eines Riemenl�ufers resoniert. Im Gegensatz zu Riemen- oder Reibradantrieb sind keinerlei mechanische Zwischenglieder f�r Drehmomentwandlung erforderlich, die mit ihren Lagertoleranzen und Eigenresonanzen den Abtast- vorgang st�ren k�nnen. Hier besitzt jedes Teil eine eigene mehr oder weniger ausgepr�gte Resonanz.
Ein weiterer Vorteil eines gut gemachten Direktl�ufers liegt in der erreichbaren Drehzahlkonstanz. Die Reibung der Nadel in der Rille bremst bei starken Rillenmodulationen den Plattenteller. Messungen der Zeitschrift Audio zeigten, da� nach der Abtastung eines 3kHz Bursts 4Hz fehlten! Solche Effekte k�nnen mit Motorregelungen nur dann schnell genug ausgeglichen werden, wenn Antrieb und Teller m�glichst verlustfrei miteinander gekoppelt sind. Dies ist bei Riemenl�ufern meist nicht der Fall. Der Weg, �ber Erh�hung der Tellermasse gen�gend Schwungmasse bereitzustellen, funktioniert leider genausowenig. So tr�ge das System abbremst, so tr�ge reagiert es leider auch auf eine etwaige Beschleunigung durch die Motorregelung. W�rden Sie lieber mit einem Porsche oder mit einem LKW auf einer Alpenstra�e fahren? Eine Ankopplung des Motors an einen schweren Plattenteller mittels Faden (String) ist vor diesem Hintergrund �brigens besonders fragw�rdig. Selbst bei einer Platine Verdier (Tellergewicht c.a. 25kg) machen sich verschiedene Spannungen des Antriebsstrings bez�glich Drehzahlkonstanz dramatisch bemerkbar. Eine starre Ankopplung des Tellers an die Motoreinheit setzt bei Riemenl�ufern ein m�glichst unelastisches Material (Tonband, o.�.) voraus. Dieses �bertr�gt aber nunmehr s�mtliche Resonanzen des Motors auf den Teller...
Entscheidend f�r das klangliche Gesamtergebnis ist somit die m�glichst pr�zise und schnelle Regelung des Motorstroms in Verbindung mit einer starren Ankopplung der Motoreinheit an ein nicht zu hohes Massentr�gheitsmoment der Teller-/Motoreinheit, sowie eim m�glichst hohes Drehmoment des verwendeten Motors. Diese Voraussetzungen erf�llen gute Direktl�ufer und liefern eine nahezu perfekte Plattendrehung. Negative Effekte durch erh�hte Nadelreibung bei hohen abzutastenden Amplituden treten bei einem solcherma�en realisierten System praktisch �berhaupt nicht auf. Perfekt gel�st wurde die starre Ankopplung des Tellers an den Motor �brigens beim Technics SP-10Mk2. Hier wird der Teller mir dem Subteller verschraubt.

Wie klingt's

Gute Direktl�ufer klingen sehr neutral, man h�rt das was auf den Scheiben drauf ist - keine Effekte wie bei der bekannten schoottischen Fu�wipp-Maschine sondern pure Information. Dies gilt aber ausschlie�lich f�r die "Top of the line"-Modelle dieser Zeit, die hier vorgestellt werden. Die preiswerten Massenprodukte f�r Einsteiger kann man bez�glich Klang getrost vergessen... Im DirectDrive-Museum wird auf die empfehlenswerten Modelle n�her eingegangen. Zu den Tugenden guter Direktl�ufer geh�rt eine ruhige, stabile Raumabbildung, ein �u�erst pr�zises Timing, und eine vergleichsweise hohe Dynamik und Impulsfestigkeit. Die Wiedergabe �ber gute Direktl�ufer hat die Authorit�t eines Masselaufwerks, ohne dessen Timing-Probleme im Bassbereich. Wer also auf anmachende Effekte beim Plattenh�ren verzichten kann, sollte sich einmal unvoreingenommen einen Technics SP-10MkII, einen EMT 948 oder einen Denon DP-6000 anh�ren. Er wird �berrascht sein.

Was kostet's

Einen guten Direktl�ufer zu bauen ist sehr, sehr teuer. Ein Technics SP-10 kostete in den 70ern c.a. 1000,- Euro, das w�ren heute das Zehnfache, der abgebildete EMT 948 kostete in den 70ern c.a. 6000,- Euro. Diese Ger�te entstanden alle in einer Zeit in der die japanische HiFi-Industrie Ihre Bl�tezeit erlebte. Der Yen stand g�nstig, die Arbeitskosten waren niedrig und eine riesige Menge gut geschulter Ingenieure wartete nur darauf, ihr Wissen anzuwenden. Nahezu jeder japanische Hersteller von HiFi hatte zu dieser Zeit ein oder zwei Prestige- Laufwerke im Porogramm. Oftmals waren diese so kalkuliert, da� die Massenprodukte diese Boliden subventionierten. Heute sind die ehemaligen Flaggschiffe (noch) eine einmalig preisg�nstige Eintrittskarte ins analoge Nirvana. ... Was empfehlenswerte Modelle heutzutage so kosten erf�hrt man im DirectDrive-Museum.

Wie sieht's aus

Unter Design-Aspekten mu� man hier ber�cksichtigen, da� es sich hier um die Flaggschiffe des jeweiligen Herstellers handelte. Jeder Hersteller war hier bestrebt, sich vom anderen durch ein wiedererkennbares und unverwechselbares Design zu unterscheiden. Edelholz und poliertes Aluminium waren seinerzeit die verwendeten Materialien, der verschwenderische Umgang damit war Pflicht. Es gab zu dieser Zeit nicht ein Top-Modell ohne Stroboskop. Die Fertigungsqualit�t ist exemplarisch.

Zargen und Tonarme

�ber den guten Klang entscheidet eine robuste, schwere Zarge und ein gut entkoppelter Stellplatz. Bei vielen hier vorgestellten Laufwerken handelt es sich um sog. Einbaulaufwerke. Das hei�t, da� der K�ufer lediglich das Chassis erwirbt und dieses dann selbst in eine Zarge einbauen mu�. Die Qualit�t vieler herstellerseitiger Zargen entsprach nicht ann�hernd der Qualit�t des Laufwerks. Dies gilt insbesondere f�r Modelle von Denon, JVC und Sony. Andererseits bietet die M�glichkeit, die Zarge individuell an zufertigen auch gro�e Vorteile. Man kann auf diese Weise den Klang eines Laufwerks auf die Kette daheim und den eigenen Geschmack ab- stimmen und erh�lt auch optisch ein Unikat. Auf den Bau von Zargen wird hier genauer eingegangen.
Die Tonarme, die auf Direktl�ufern zu dieser Zeit montiert waren, gen�gen heutigen Anspr�chen ebenfalls meist nicht mehr. Bei den Modellen, die hier vorgestellt werden, handelt es sich fast ausnahmslos um Modelle, die herstellerseitig ohne Tonarm ausgeliefert wurden, so da� die Montage eines modernen Arms normalerweise kein Problem darstellt.

Haben Direktl�ufer auch Schw�chen?

Ja und wie. In den 70er und 80er Jahren gab es hunderte Billigdreher mit Direktantrieb die das schlechte Image des Direktantriebs erst begr�ndeten. Schlechte Zargen, billigste Materialien f�r Teller und Lager sind bei diesen Gro�serienmodellen leider an der Tages- ordnung. Auf diese Modelle wird hier nicht weiter eingegangen. Es exitieren kaum Direktl�ufer mit gefedertem Subchassis. Ein entkoppelnder Plattenspielertisch oder Wandhalter ist f�r die meisten Modelle Pflicht. F�r die meisten Dreher auf dieser Site gibt es keinerlei Ersatzteile mehr. Ein durchgebrannter Motor eines Denon bedeutet das sichere Ende dieses Drehers es sei denn man findet einen zweiten zum Ausschlachten... Die Bauteile in den Regelungsplatinen sind heute nur noch schwer bis gar nicht aufzutreiben. Serviceadressen gibt es noch f�r EMT und Technics. Aber keine Angst - gerade die au�erordentliche Robustheit vieler Modelle ist geradezu legend�r. Werden Sie sachgem�� behandelt. halten Sie meist ein Leben lang.


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