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Tonarme sind bei Plattenspielern die gr��ten Minosen. Es ist sehr schwer den richtigen f�r den jeweiligen Tonabnehmer zu finden, noch schwerer ihn dann richtig zu justieren und selbst nach Wochen ist man sich NIEMALS sicher, ob sie nun wirklich perfekt justiert sind. Im Gegensatz zu Tonabnehmern, gab es bei Tonarmen in den letzten Jahren (Jahrzehnten) kaum noch gr��ere Neuentwicklungen - gro�e Neuentwicklungen wurden zuletzt in den 80er Jahren mit Produkten wie dem Linn Ittok, dem SME V und den Fidelity Research Armen vorgestellt. Seitdem wurden viele Arme in Details verbessert (oft h�rbar), viele andere sind mittlerweile nur noch gebraucht erh�ltlich.
An dieser Stelle m�chte ich einige Arme vorstellen, die ich pers�nlich kenne. Aussagen zum Klang dieser Arme sind MEINE subjektive Ansicht und wurden mit MEINEN Tonabnehmern getroffen, sind also absolut nicht allgemeing�ltig oder �bertragbar, allenfalls in Tendenzen.

Justage
Kabel
Bauformen
Audiocraft AC-300
Fidelity Research FR64s
Fidelity Research FR64fx
Grace 707
Grace 714
Rega RB250/RB300
SAEC WE308
SME 3009/3012
SME IV/V

Justage

Die korrekte Justage eines Tonarms ist so wichtig, da� ihr hier eine eigene Seite gewidmet wurde. Die Gr�nde, warum Tonabnehmer immer wieder anders beurteilt werden, hat Ihre Ursache oft darin, da� ein nicht zum Abnehmer passender Arm verwendet wurde und da� die Justagearbeiten nicht sauber ausgef�hrt wurden.

Kabel

Das Tonarmkabel ist das sensibelste Kabel innerhalb eines Audio-Systems. Bedenken Sie, da� bei MC-Systemen nur winzigste Spannungen zum Vorverst�rker flie�en. Die Diskussion welches Kabel an dieser Stelle am besten klingt, �berlasse ich gerne anderen (ich verwende gerne RG-58 und RG-174 Koax-Kabel), aber Kanalungleichheiten aufgrund schlechter L�tstellen oder verdreckter Tonabnehmeranschlu�pins oder Einstreuungen aufgrund direkt danebenlaufender Stromkabel m�ssen wirklich nicht sein.
Nach meiner Erfahrung sind insbesondere die Steckverbindungen sehr sensibel und sollten periodisch gereinigt werden. Bei �lteren Armen bringt ein Austausch der Aussenverkabelung mit guten Steckern (Neutrik) mehr als man denkt. Tonarmkabel sollten an der Zarge befestigt werden und in einer Schlaufe zum Armsockel gef�hrt werden. da sonst bei ung�nstiger Verlegung Resonanzen zum Arm �bertragen werden k�nnen.
Ein Austausch der Innenverkabelung geht meist einher mit der kompletten Demontage eines Arms. Die Gefahr dabei den Arm zu zerst�ren ist vorhanden und man sollte dies jemandem �berlassen, der dies schon einige Male (erfolgreich) praktiziert hat.

Bauformen

Neben den Tangentialarmen, auf die ich mangels Erfahrung nicht n�her eingehen will, existieren bei Drehtonarmen 2 prinzipielle Bauweisen:
  • Einpunkt-Spitzengelagerte Arme
    Vorteile dieser Arme ist die prinzipielle Reibungs- und Resonanzarmut des Spitzenlagers, sowie dessen Lebensdauer. Auch ist die Performance vieler Einpunkter unabh�ngiger vom Laufwerk und vom verwendeten Tonabnehmer. Nachteil sind das "schwabbelige" Handling bei der Justage und im Gebrauch. Klanglich bestechen die meisten spitzengelagerten Arme durch Unangestrengtheit, Feindynamik und Luftigkeit. Tiefe, kontrollierte Basswiedergabe geh�rt aber nicht unbedingt zu den St�rken dieses Prinzips.
  • Arme mit spearaten Lagern f�r die Horizontal und Vertikalbewegung
    Die verbreitetere Bauform. Mit Erscheinen des Linn Ittok in den 80ern wurde der Drehtonarm sozusagen neu definiert. Ein massives, stabiles Armrohr in Verbindung mit exterm pr�zisen Kugellagern galt von nun als State Of The Art. SME antwortete mit dem V, Rega mit dem RB-300. All diesen Armen ist ein tiefreichender, kontrollierter Bass, gute Grobdynamik und schnelle rhythmisch pr�zise Wiedergabe zu eigen. Leider geht dies einher mit mehr oder weniger ausgepr�gten Resonanzen im Mittel- und Hochtonbereich, worunter die Wiedergabe von Klangfarben leiden kann. Auch klingen Einpunkter f�r meinen Geschmack etwas unangestrengter und luftiger und besitzen mehr "Flair". Ein Mittelding stellen die alten SME 3009 und 3012 Arme mit Schneidlagern f�r die Horizontalebene dar. Diese vereinen viele positive Eigenschaften der Einpunkter mit denen von konventionell gelagerten Armen.

Audiocraft AC300Mk2


Oben abgebildet der Audiocraft/Ultracraft AC300Mk2. Dieser einpunktgelagerte Arm besa� auswechselbare Armrohre in verschiedenen Formen (gerade und S-f�rmig), Gewichtsklassen und L�ngen. Mit langem Armrohr lautete die Bezeichnung AC400 MK2. Das Lager ist silikon�lbed�mpft. Durch eine Schraube im oberen Teil des Armes kann der Einflu� der D�mpfung auf die Nadelnachgiebigkeit des verwendeten Tonabnehmers eingestellt werden (niedrige Nadelnachgiebigkeit: hohe D�mpfung). Klanglich ist dieser Arm sehr sch�n. Es existierten auch sp�tere Ausf�hrungen mit schwarz anodisierten Armrohr, diese waren in den H�hen leider etwas bedeckt. Unten ein AC-300 mit s-f�rmigem Tonarmrohr:

Wie man sieht, ben�tigt die Befestigungsmutter eine ganze Menge Platz... Das korrekte Setup diese Armes ist nicht einfach, da sich mit der Bed�mpfung die H�he jedesmal mit verstellt.

Fidelity Research FR64s


Gegr�ndet wonn Herrn Ikeda, einem ehemaligen Entwickler von Grace, ist der FR64s nach wie vor ein Spitzenarm f�r Tonabnehmer mit geringer Nadelnachgiebigkeit. Das 's' steht �brigens f�r ein Armrohr aus Stahl anstelle Aluminium beim Standard FR-64 und nicht wie oft gesagt, f�r eine Silberverkabelung. FR-Arme mit Silberverkabelung erkennt man an einem silbernen Aufkleber auf der Verpackung.

Fidelity Research FR64fx


Die mittelschwere Ausf�hrung des FR-64 mit anodisierten Armrohr. Auch hier d�mpft die Anodisierung neben den Armrohrresonanzen leider auch die H�hen ziemlich weg, was diesen Arm leider nicht so gut klingen l��t, wie den FR64s.

Grace G-707


Der Grace G-707 war ein typischer Arm aus den 70ern mit geringer effektiver Masse. Auch hier klingt der silberne besser als der schwarze (Anodisierung). Dieser Arm wurde damals oft auf Linn Laufwerke gebaut. Klanglich spielt er nicht so gut wie ein preiswerter moderner Arm wie der Rega RB-300, sieht aber viel besser aus -:). Obwohl seine geringe effektive Masse diesen Arm eher f�r den Einsatz mit Shures und Grados pr�destiniert l�uft die Kombination mit dem Denon DL-103 sehr gut.

Grace G-714

Ein Lieblingsarm von mir, optisch wie klanglich... Ein Einpunktgelagerter, silikon�lbed�mpfter Arm aus Teakholz aus den 70ern. Spielt wundersch�n mit Systemen wie dem Denon DL-103R. Top-Verarbeitung wie bei allen japanischen Armen. Leicht einzustellen und relativ universell. Der G-714 besitzt �brigens keinerlei Antiskatingvorrichtung!

Rega RB-250 / RB-300


Die Konstruktion der Rega-Arme war ganz klar vom einteiligen Magnesiumrohr des SME V inspiriert. Noch heute sind diese Arme sehr popul�r und oft Opfer von allerlei Tuning-Ma�nahmen. Am beliebtesten scheint hier der Austausch des Gegengewichts gegen ein fest angekoppeltes Exemplar zu sein. Ist dies beim RB-250 noch einzusehen (Das Gegengewicht des RB-250 besteht aus Plastik), so f�hrt dies beim RB-300 zwar zu mehr Drive aber auch zu tonalen H�rten. Auch der Austausch der Innenverkabelung ist kritisch zu sehen. Eine Cardas Innenverkabelung steht preislich einfach nicht mehr im rechten Verh�ltnis zum Arm an sich.
Besonders der RB-250 leidet unter einer schlechten Verarbeitung, oft sind die Tonarmlager mit irgendeiner Montageschmiere verklebt. Besser und ausgewogener musiziert ein RB-300, jedoch ist f�r meinen Geschmack sogar ein SME3009 S/2 den Rega-Armen in allen Belangen �berlegen. Zudem sind die fehlenden Justagem�glichkeiten f�r VTA und Azimuth ein st�ndiges �rgernis.

SAEC WE-308


Tolle Verarbeitung, ein wenig wie ein japanischer SME 3009. Klanglich Geschmackssache, wie bei vielen japanischen Armen dieser Zeit recht kr�ftige, klingelnde H�hen... Die SX Ausf�hrung des 308 mit verbesserten Lagern soll besser spielen. Generell gilt f�r viele japanische Arme aus den 70ern meineserachtens, da� sie besser aussehen als sie klingen. Die meisten Denon, Lustre, SAEC und Technics Arme spielen letztendlich auf Rega-Niveau. Eine tolle SAEC-Galerie findet man hier.

SME 3009/3012


Der VW-K�fer unter den Tonarmen, der 3009 - er l�uft und l�uft und l�uft... Und das nicht einmal schlecht. Unter vinyl-lebt findet man eine Galerie der verschiedenen Bauarten des 3009/3012(3012 ist die lange Bauform desselben Arms). Die improved Version des 3009 ist nicht besonders universell, da hier erst mit (teurem) Zusatzgewicht eine Auflagekraft gr��er als 1,5g einstellbar ist. Zudem k�nnen schwere Systeme oft nicht korrekt ausbalanciert werden. Die improved Modelle ohne abnehmbare Headshell sind ein Alptraum bei jedem Tonabnehmerwechsel... Die 3009 improved Modelle mit abnehmbarer Headshell sind leider nicht sehr universell einsetzbar und eigentlich vor allem f�r MM-Systeme mit hoher Nadelnachgiebigkeit und geringer Auflagekraft geeignet (Shure, Grado, etc). Besser gefallen mir die 3009R bzw. 3012R Modelle (fr�her SeriesII), diese klingen aufgrund des anderen Armrohrs (Stahl statt Aluminium) auch besser, insbesondere Modelle mit Stahl-Schneidlager (sp�ter Plastik). Ein SME 3009R ist ein ausgezeichneter, universeller Arm, um bessere Ergebnisse zu erreichen, mu� man schon viel Geld ausgeben, zudem sind Ersatzteile und Restaurierungen nach wie vor bei SME erh�ltlich.
Der SME 3012 kann alles noch ein wenig besser, insbesondere klingt er etwas erwachsener und ruhiger als sein kurzes Pendant. F�r Klassikliebhaber mit Sicherheit der geeignetere Arm, wenn man ihn denn montieren kann. In Verbindung mit einem Ortofon SPU ist der 3012er f�r viele "the best pickuparm in the world".

SME IV/V


Es handelt sich hier wohl um einen der am besten gebauten Arme aller Zeiten. Die Verarbeitung ist wirklich top! Ein Tonabnehmereinbau mit einem SME IV/V ist das reinste Vergn�gen. Alle Einstellungen sind wunderbar pr�zise durchf�hrbar und leicht reproduzierbar.
Klanglich spielen beide Arme eine Klasse �ber den oben genannten Armen. Mit manchen Systemen ist der Klang vielleicht ein wenig "trocken" aber immer sehr dynamikfest und schnell. Dies ist wohl ein Verdienst der eng tolerierten Lager in Verbindung mit dem Magnesiumarmrohr. Das serienm��ige Van den Hul Anschlusskabel beim Ver ist zu lang und sollte getauscht werden. Meine Erachtens lohnt die heftige Mehrausgabe f�r den Ver nicht.


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