Columbia

Fast jedem Menschen ist der Space Shuttle "Challenger" ein Begriff. Dieser Space Shuttle war der erste und bislang einzigste Space Shuttle, der in der Raumfahrtgeschichte explodiert. Es geschah namlich alles am 28. Januar 1989 im bekannten Cape Canaveral, Florida, USA. 73 Sekunden ach dem Start explodierte sie - die "Challenger". Am Bord befanden sich 7 Astronauten (5 Männer, 2 Frauen). U. a. wurde die "Challenger"-Katastrophe berühmt, weil sich am Bord die erste Zivilistin befand, die ins Weltall kommen sollte. Ihr Name war Christa McAuliffe. Der Grund für dieses Unglück jedoch war ein defekter Dichtungsring am (vor dem Space Shuttle stehend) rechten äußeren Zusatzbooster, der zur Explosion letztendlich führte. Doch ein solches Space Shuttle-Unglück sollte sich ein zweites Mal ereilen...
Der 01. Februar 2003 schrieb wieder einen schwarzen Tag in der Geschichte der Raumfahrt: Seit 16 Tagen befand sich der Space Shuttle "Columbia" im All. Nun sollte sich planmäßig wieder zurückkehren und landen - eine Routine wie jedes Mal. Die "Columbia" tauchte in die Erdatmosphäre ein. Doch in einem Stück erreichte sie die Erdoberfläche nie mehr. Während des Eintauchen zerbrach die "Columbia" in mehrere Teile und verglühte somit. Wieder starben 7 Astronauten und ebenfalls waren es wie bei der "Challenger"-Katastrophe 5 Männer und 2 Frauen. Was es nur beim "Challenger"-Unglück eine Person (Christa McAuliffe), die eine kleine Berühmheit erlangte, waren es bei der "Columbia" nun 3 Personen: Laurel Clark (es war ihr erster Flug ins All; sie schrieb kurz vor dem Unglück eine E-Mail, die im vollen Umfang in einigen Tageszeitungen rezitiert wurde), Kalpana Chawla (ihr zweiter Flug ins All; sie war bei ihrem ersten Flug die erste indische Frau im All) und Ilan Ramon (sein erster Flug ins All; er war der erste israelische Astronaut im All).
An jedem Tag, als das Unglück geschah, arbeitete ich als Ordonnanz in der UHG der Lützow-Kaserne (Schwanewede) in meiner Schicht. Nur nebenbei nahm ich es schwer über das Radio auf, das im Hintergrund lief und durch die tägliche Geräusche (menschliche Gespräche u. ä.) übertönt wurde.
Drei Tage später schrieb ich die ersten Entwürfe des Gedichts "Columbia"...

Kommen wir nun zur beschreibung des Gedicht: Das Gedichts ist in vier Absätze unterteilt mit je 2 mal 4 und 6 Versen nach dem Schema: 4 6 4 6. Diese zweier-gemischte Abwechslung ist beabsichtigt. Die Absätze mit vier Versen (Verse 1 & 3) geben meine Gedanken, Meinungen und Auffassungen über das Unglück wieder. Die Absätze mit sechs Versen (Verse 2 & 4) geben eine ablaufende Darstellungen über das Unglück wieder.
Mit den ersten beiden Verse des ersten Absatzes:

Manchmal denke ich, es kommt nie wieder;
Einmal ist genug- ein ganzes Leben lang.

spiele ich auf das erste Space Shuttle-Unglück des "Challenger" an ("Einmal ist genug"). Im vierten Vers setze ich einen Vergleich:

als das erste Schiff im Meer versank.

Hier vergleiche ich den Space Shuttle als ein Fregattenschiff des von Kolumbus (Achtung "Namensverwandschaft": Kolumbus - Columbia; leider nur rein zufällig) aus dem Mittelalter, dass im Meer versink. Dieser gleiche Vorgang wiederholte sich nun bei der "Columbia". Die "Columbia" ist ein Space Shuttle und der Space Shuttle wiederum ein Raumschiff. Im Wort "Raumschiff" steckt nun die Namensverwandschaft drinne: "Schiff". Das Wort "Raumschiff" hatte sich nämlich aus dem Wort "Schiff" entwickelt, doch der sinnliche Begriff ins ein anderer geworden. Ich bezeichne es auch als "das erste Schiff". Die "Columbia" war nämlich das allererste Space Shuttle, der ins Weltall flog. Doch nun gibt es leider das 22 Jahre alte und erste Schiff nicht mehr...
Im zweiten Absatz gebe ich einen ungefähren Ablauf wieder, wie das Unglück stattfand. Die "7 stumme Schreie" sind die Schreie der Astronauten, die eigentlich keiner Zeit mehr hatten, durch die menschlichen Instinkte bei Gefahr Schreie oder ähnliche Laute von sich zu geben, weil es "wenige Sekunden auf dem Weg zum Tod" dauerte, bis die "Columbia" vollkommen veglühte.
Im dritten Absatz gebe ich meine Gedanken wieder, wie ich das Unglück der "Columbia" aufnahm. Ich habe dabei meine Gedanken wie mit einem Fernseher verglichen, bei dem kein Kanal eingestellt war und nur schwarz-weiss krieselte. Ich versuchte dabei zu verstehen, wie und warum es geschah, doch alles was dabei heraus kam, war ein schwarz-weisser Bildschirm, der weiter vor sich hinkrieselte.
Zum vierten und letzten Absatz schreibe ich aber keine Worte, denn dieser Absatz spricht für sich...

"Ich grüße meine Freunde und Familie. Wir hatten eine großartige Zeit im All. Wir alle freuen uns darauf, auf die Erde zurückzukehren."
Laurel Clark (41), 01.02.2003, 13:08 Uhr



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