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MUSIKTHERAPIE

Dem Kinde...
Wer bist du...?

Auf dieser Seite möchte ich über meine Erfahrungen in der Musiktherapie berichten, denn ich gehörte zu den Menschen, die eher skeptisch dem Ganzen gegenüber gestanden hat.
Erstens mochte ich überhaupt keine klassische Musik und zweitens zweifelte ich sehr an der Wirkung.
Doch ganz von vorn:
Im September`04 wurde ich in die Tagesklinik der Psychiatrie des Universitätsklinikums Dresden eingewiesen. Ich litt seit einigen Jahren an Angstzuständen und einer Zwangserkrankung.
Nach und nach begann ich verschiedene Therapien z.B. Bewegungsimprovisation, Instrumentalimprovisation und zum Schluss die wohl für mich bedeutendste, die Regulative Musiktherapie (RMT), über die ich hier auch berichten möchte.
Bei der RMT geht es darum, seine Wahrnehmung für Körper, Geist und Umfeld zu schärfen bzw.zu lernen, seine Gefühle und körperlichen Empfindungen besser zu differenzieren. Jetzt werden sich sicher einige Fragen, wozu das denn gut sein soll. Nun, bei vielen Menschen, nicht nur psychisch Erkrankten, ist das Empfinden von Gefühlen und deren körperlichen Symptomen völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Durch verdrängte Erlebnisse und Gefühle reagieren sie irgendwann mit völlig anderen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Herzrasen oder Atemnot. Für mich z.B. war starkes Herzklopfen eigentlich nur noch ein Gefühl von Angst. Wie aber sicherlich jeder weiß, gibt es für Herzklopfen verschiedene Gründe: positive oder negative Aufregung, Verliebt sein, Zorn usw..
Das erste was ich jedoch bei der RMT gelernt habe ist, dass jedes Gefühl eben auch eine körperliche Seite hat, mein Therapeut,
Herr Reinhardt, verglich es immer mit einer Medaille, die eine Seite steht für das Gefühl und die andere für das, was wir körperlich dazu spüren, sprich, jedes Gefühl hat eine körperliche Seite. Und das gilt es nun bei der RMT wieder zu erlernen und auch wenn es nicht immer angenehm war, weil nun mal auch unangenehme Gefühle hoch kommen, so hab ich doch bei dieser Therapieform am meisten über mich herausfinden können. Noch nie habe ich so genau Gefühle benennen und meinem Körper dazu beobachten können.
Während so einer Stunde also, kann man sich hinlegen oder auch setzen und die Augen werden geschlossen. Dazu wird meist klassische Musik eingespielt.
Und nun gilt es eigentlich nur noch zu beobachten bzw. wahrzunehmen oder wie Herr Reinhardt zu sagen pflegt:"Seien sie interessiert"! Dabei ist ALLES was man wahrnehmen kann wichtig: Was geht mir durch den Kopf und was spüre ich körperlich dabei, was empfinde ich bei der Musik, beruhigt sie mich oder macht sie mir Angst und wie äußert sich das körperlich, nehme ich Außengeräusche wahr, ist mir warm oder kalt usw...
Danach ist eine Gesprächsrunde und man beschreibt all die Dinge, die man wahrgenommen hat. Und dabei können auch kleinste Empfindungen wichtig sein, um wie beim Puzzle, ein großes Bild von sich zu erschaffen.
Was ich noch nicht erwähnt habe ist, dass Musik natürlich Schallwellen erzeugt und diese dringen in uns ein und bewegen in irgendeiner Art unsere Psyche. Dabei ist es so, dass die Musik jeden auf seine eigene Weise berührt und völlig unterschiedliche Empfindungen hervorruft. Den einen beruhigt die Musik, dem anderen machen vielleicht lautere Töne Angst, wieder anderen versetzen die lauten Töne in einen Freudenzustand.
Egal, was die Musik in uns auslöst, es hat immer nur mit einem selbst und seinem Seelenzustand zu tun.
Oft habe ich es erlebt, dass ein und dieselbe Musik innerhalb von 2 Stunden völlig andere Emotionen in mir hervorgerufen hat. Aber immer hatte es mit (m)einem Problem oder Ereignis zu tun, welches mich gerade beschäftigte.
Aber genau hier muss die RMT erst anfangen zu greifen. Denn am Anfang konnte ich keines Wegs erkennen, warum mir manchmal die Musik z.B. die Luft „raubte“ und ich regelrecht nach Luft jappste.
Ich habe dann angefangen, um mich herum zu "sehen" und hab überlegt, was für ein Thema beschäftigt mich jetzt gerade. Dann habe ich in mich hinein gehorcht und versucht zu fühlen,was dieses Thema in mir auslöste. Oft war es Angst, manchmal Traurigkeit oder auch beides zusammen. So konnte ich dieses nach Lufthecheln (körperliche Seite) bald eindeutig den Gefühlen: Angst und Traurigkeit zuschreiben.
Inzwischen ist es auch so, wenn mir die Luft wegbleibt, dass ich sehr schnell zuordnen kann, ob ich traurig bin oder Angst habe und kann es dann einem Thema zu ordnen . Der positive Effekt ist, dass dieses unangenehme Symptom, Atemnot, dadurch verschwindet.
Und ich denke mal, dass ich damit den Sinn dieser Therapie verstanden habe.
...und übrigens, klassische Musik find ich nun gar nicht mehr so übel





Dem Kinde in mir

Nach 20 Jahren hab ich Dir heute ins Antlitz gesehen. Ich habe
den Schmerz in Dir gesehen und die Trauer gespürt. Du…bist das Kind in mir…Du bist ich.
Es tut mir leid, dass ich Dich so lange von mir gestoßen habe, Deine Trauer, Deinen Schmerz und Deine Wut ignoriert habe.
Ich konnte Dich nicht umarmen, Dich nicht an mich heran lassen.
Du warst ein Teil meines Ichs der mir fremd war, der wehtat.
Ich wollte nicht mehr das ungeliebte Kind sein, das sich
nirgendwo zu Hause fühlte, das ständig nach Liebe und Aufmerksamkeit suchte.
Ich habe Dich gehasst, weil ich Dich liebte.
Und als der Schmerz zu groß war, habe ich die Tür vor Dir zu
gemacht und Dich nicht mehr zu mir gelassen.
Ich habe die Tränen nicht sehen können, die Du in mir weintest.
Ich hatte Angst die Tür zu öffnen, hinter der Du im Verborgenen trauertest.
Doch Du hast gewartet, ganz leise und wusstest, dass ich eines Tages zu Dir komme.
Du würdest mir verzeihen und gemeinsam würden wir die Tränen vergießen,
die wir bis jetzt, jeder für sich geweint haben.
Ich werde Dir helfen stark zu werden, denn Du bist liebenswert.
Du bist nicht mehr allein, denn Du hast mich an Deiner Seite
Du bist das Kind in mir…Du BIST ich!.


Alexandra am Donnerstag, 03.02.05





wer bist du?

ein kind kommt mir entgegen:
klein,zart,zerbrechlich...
es schaut mich an mit großen augen
...ich will nicht-ich will weg-
ich ertrage den anblick nicht

es kommt näher und näher
streckt seine ärmchen nach mir aus-
ich ertrag die traurigkeit in den augen nicht
...lass mich-kehr um!!

es sieht mich an:
klagend,fragend,suchend!
...ich will mich nicht finden lassen-geh weg!

ich bin wie gelähmt-kann nicht fort,
bin regungslos-hör mein herz klopfen:
ohrenbetäubend...
all der kindliche schmerz hält einzug-
gewinnt an macht.

das kleine mädchen schaut mich versteinert an.
lautlos
rollen
tränen
die blassen wangen
herunter.

...ich hab dich lang nicht gesehen-denke ich
ich
wollte
dir
niemehr
begegnen:
da stehst du vor mir-
klein,
zart,
zerbrechlich...gebrochen!

es tut weh dich zu sehen!
vorsichtig,
zitternd
strecke ich meine hand nach dir aus-
berühr
sanft
dein
gesicht...

das kleine mädchen schmiegt sich
an
mich,
fest,
ganz fest...
für
mich gibt`s kein zurück!

mir ist heiß-in mir schreit es...
ich
wollte
dich
doch
nie
mehr
sehen,
dich nie mehr spüren...

ineinander
verschlungen
stehen wir da
unsre
tränen mischen sich,

der schmerz,der schrei
werden
EINS

von
Chrissie am 30.01.2005



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