Der Maler Konrad Jäger 
Sein Leben, sein Werk

 

Sein Leben
 
Konrad Jäger wurde am 21.3.1672 geboren als sechstes von 11 Kindern des Maurers Franz Jäger. Dieser war aus Tyrol eingewandert und verstarb am 12.1.1712 in Kirdorf [1]. Ernst Schneider führt in seiner “Kleinen Chronik Schönbergs” [2] in der Schultheißliste für 1740 Con- rad Jäger auch als “Beständigter Baumeister” auf und zitiert aus dem “Schönberger Lager- buch" (1708) den Vermerk: “Handwerker seint keine vorhanden alß ein weißbinder, taxiert 20 Gulden”. Johann Peter Jäger, als 7. Kind der Eheleute Jäger am 1.11.1708 geboren, hat sich als Stukkateur und Kirchenbaumeister einen Namen gemacht [3].

Konrad Jäger verstarb am 26.4.1750, versehen mit den Sterbesakramenten seiner katholi- schen Kirche.


Sein Werk

Von den Werken Konrad Jägers sind uns bislang nur wenige bekannt geworden und es ist zu hoffen, dass diese Veröffentlichung zu Hinweisen auf weiter Spuren führt, denen wir gern nachgehen werden. Helmut Bode zitiert in seinem Buch “Oberhöchstadt in zwölf Jahrhunder- ten” [4] aus einem Bewerbungsschreiben von Jäger im Jahr 1722. Er sei “in der Mahler- und anderer Kunstarbeit wohlerfahren, auch ohne üppichen ruhm zu melden sowohl dieß- als anderseiths Rheins über 30 Kirchen mit Biblischen historien undt anderer dergleichen Mahl- und Weißbinderarbeiten nach verlangen cum laude ausstaffiret undt mit größtem Vergnügen gemacht”.

Als frühes nicht erhaltenes Werk werden 12 Apostel in Weißkirchen bei Oberursel für 1694/95 angegeben. 1715 folgen Arbeiten an dem Friedberger Altar [4]. 1719 malt er ein großes Kruzifix in Oberursel außen an den Chor der Kirche [5] Eine recht umfangreiche Arbeit war die Kopie des Bildes der Schlacht bei Kronberg, die Jäger 1728 für den Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn für 12 Gulden ausführte [6].

Am 25.11.1689 trat der Pfarrer Johannes Schott nach seinem Studium im Gießen 21-jährig seinen Dienst in Sulzbach an, den er bis zu seinem Tod am 9.1.1733 treu versah. Nach dem 30-jährigen Krieg vereinbarten die Kurfürsten der Pfalz und Mainz einen Gebietstausch (Bergsträßer Rezess 1650) und an Stelle der protestantischen Hoheit in Sulzbach trat die Mainzer, die der Pfarrer für die damalige Filialgemeinde Soden zu einem Kirchbau bewegen konnte. Dort wurden vermutlich in den Jahren 1721/22 Emporenbilder gemalt, die spätere Generationen übermalt haben. 1996/97 wurden sie mustergültig freigelegt und sind in dem schönen Bildband [7] “Freilegung und Restaurierung von 22 barocken Füllungsbildern an der Empore der evangelischen Kirche zu Bad Soden” sowie auf der Website der Kirchenge- meinde zu sehen. Sie gleichen den Sulzbacher Bildern und der Restaurator Vitus Wurmdobler zweifelt nicht daran, dass sie auch von Konrad Jäger geschaffen wurden. Leider haben sich keine Rechnungen gefunden, mit denen das auch zu belegen wäre. Den Bildern hat die lange Schonung gut getan, während in Sulzbach wohl die Zeit und Restaurierung Mängel brachte.

Etwa zur gleichen Zeit entstanden in der Kirche von Bad Vilbel-Gronau 38 Bilder von Konrad Jäger, die sich durch Kirchenrechnungen im Staatsarchiv Marburg (9.11.1720 über 36 und 7.9.1721 über 4 Gulden.) nachweisen lassen.

Für Sulzbach a.Ts. konnte Pfr. Schott keine Bewilligung zur Erneuerung und Erweiterung des nach dem dreißigjährigen Krieg errichteten Baus als Ersatz für die 1622 im Zusammenhang mit der Schlacht um Höchst und vollständigen Einäscherung des Ortes zu Grunde gegangen Kirche erlangen. Die Gemeinde griff daher 1724 zur Selbsthilfe und es ist erstaunlich, dass sie dabei an eine so reiche Bebilderung dachte. Konrad Jäger erhielt im Jahr 1725 dreimal 30 Gulden und im Jahr 1732 20 Gulden, wohl in erster Linie für das Altarbild, das als einzige Signatur nur diese Jahreszahl trägt.

 

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