DER MARSHALLPLAN-SCHWINDEL
UND DIE ZUKUNFT EUROPAS

Richtigstellungen zum 50. Jahrestag

von Dipl.-Volkswirt Karl Baßler

(Bild, Links u. Anmerkungen von N. Dikigoros)

In diesem Sommer wurde des 50. Jahrestages des Beginns des Marshallplans für Westeuropa gedacht. Besonders deutsche Politiker überboten sich in Dankesbezeugungen und rühmten die US-Hilfe als die "Initialzündung" für das anschließende deutsche Wirtschaftswunder. Die Wirklichkeit war jedoch eine ganz andere: Einmal liefen die Zahlungen für Deutschland im Gegensatz zu denen für die anderen westeuropäischen Länder erst 1949 an, zum anderen wurde damals noch viel mehr von den Siegern aus Deutschland entnommen, als im Marshallplan gegeben. Als einziges Land mußte Deutschland alle Gelder hochverzinst zurückzahlen, so daß die USA daran noch gut verdienten. Im folgenden werden die wirklichen Verhältnisse dargestellt.

A. Die Leistungen des Marshallplans für Westdeutschland (BRD)

Im Rahmen des sogenannten Marshallplans wurden nach Westdeutschland als Kredit in den Jahren 1949 bis 1952 1,4 Mrd. US-$ im Gegenwert von rund 6,4 Mrd. DM gegeben. Andere westeuropäische Länder erhielten schon ab 1947 weit mehr und als Geschenk, ganz Europa rund 12 Mrd. $. Nur Deutschland mußte die Gelder zurückzahlen. Dieser Kredit an Westdeutschland wurde aufgrund des Londoner Schuldenabkommens vom 12. Februar 1953 mit Zins und Tilgung bis 1962 in Höhe von 13 Mrd. DM zurückgezahlt.

Diese 13 Mrd. DM müssen - entgegen offizieller Deutung - ausschließlich als Rückzahlung für den Marshallplan angesetzt werden. Nach dem Londoner Schuldenabkommen sollten sie auch der Rückzahlung von sogenannten ›Gario‹-Mitteln dienen, die für Lebensmittelhilfen an die Westzonen in den Hungerjahren 1945 bis 1948 von den Besatzern gezahlt worden sein sollen.

Angeblich haben in diesen Jahren - also vor dem Marshallplan - die Westalliierten ›Wirtschaftshilfe‹ (Nahrungsmittel) in Höhe von 3,386 Mrd. Dollar an Westdeutschland geleistet [1].

Es läßt sich aber nachweisen, daß es sich bei den ›Gario‹-Mitteln um einen gigantischen Betrug der Engländer und Amerikaner handelt. Selbst Ludwig Erhard, Bundeswirtschaftsminister ab 1949, schreibt in seinem Buch Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt, daß es von deutscher Seite keinerlei Kontrolle oder Bestätigung für diese angebliche Lebensmittelhilfe gibt.

Daß die alliierten Angaben zu den ›Gario‹-Mitteln nicht stimmen können, läßt sich auch folgendermaßen leicht errechnen:
Beim damaligen Weizenpreis von rund 60 $ für die Tonne hatte man damit 55 Mill. Tonnen Weizen kaufen können. Die Westzonen (später BRD) hatten damals 60.45 Mill. Einwohner. 55 Mill. Tonnen Weizen hätten also für jeden Bürger der Westzonen rund 1.200 kg bedeutet, eine Menge, die für dreieinhalb Jahre für jeden Westdeutschen 1 kg Weizen je Tag (= rund 4.000 Kalorien) ergeben hätte. 1.400 Kalorien waren uns aus eigenen Bestanden (Reichsnährstand [2]) noch möglich gewesen; das heißt, es hätten für jeden Einwohner rund 5.400 Kalorien je Tag - also die Ration für einen Schwerstarbeiter - zur Verfügung stehen müssen. In Wirklichkeit gab es in den Westzonen aber nur 1.000 bis 1.400 Kalorien, die vom Reichsnährstand noch sichergestellt waren. Die angebliche ›Gario‹-Hilfe ist also nie in Deutschland angekommen.

Dennoch wurde diese angebliche Hilfe beim Londoner Abkommen mit dem Marshallplan ›verrechnet‹.
Die gegenwärtige Bundesregierung veröffentlichte in einem ganzseitigen Demuts-
und Dankbarkeitsartikel in völliger Verzerrung der Wirklichkeit unter anderem [3]:

Zitat:


»… Einmalig in der Weltgeschichte: Amerikas Staatskasse und die Vorratslager
öffneten sich auch dem in Trümmern liegenden ›Feindstaat‹ Deutschland!

Zitat:

(»Feindstaat« vier Jahre nach Kriegsende?
»In Trümmern liegend« statt völkerrechtswidrig durch alliierte Bomben zerstört, d.V.
)


Bundeskanzler Kohl in seiner Dankrede:

›Wir Deutsche werden das niemals vergessen… danke Amerika.‹
Es gebe kein anderes welthistorisches Beispiel, in der die siegreiche der besiegten Nation so großzügig aufgeholfen und sie dabei unterstützt habe, in den Kreis der Völker zurückzukehren… Westdeutschland erhielt rund 3,3 Milliarden Dollars aus US-Hilfen. 1953 erließen die USA der Bundesrepublik zwei Drittel der Schulden. Aus den so freigewordenen Mitteln wurde der sogenannte ERP-Sonderfonds zur weiteren Unterstützung der deutschen Wirtschaft gebildet…«


Dagegen steht die Tatsache, daß Deutschland das einzige Land war, das die ›Marshallplan-Hilfe‹ zurückzahlen mußte und zurückgezahlt hat. Daher ist die Behauptung, die angebliche Marshallplan-Kredithilfe in Höhe von 6,4 Mrd. DM sei ein Geschenk der USA gewesen, eine Lüge Bonner Politiker. Aus dieser Lüge wurde bekanntlich die weitere Lüge abgeleitet, daß aus diesem - angeblichen Geschenk der ERP-Kreditfonds gebildet worden sei, aus dessen Rückzahlungen und Zinsen der heutige Fonds in Höhe von 23 Mrd. DM - verwaltet von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau - als amerikanisches Geschenk nach wie vor der deutschen Wirtschaft zugute komme:
»Er dient vor allem der Mittelstandsforderung und ist eine wichtige Finanzquelle für den Aufbau Ost.« [4]


B. Gegenüberstellung des Wertes der Ausraubung Deutschlands

Den genannten Beträgen für den voll zurückgezahlten Mashallplan-Kredit sind für eine ausgewogene Betrachtung die Werte der Ausraubung Deutschlands durch die Westalliierten in der Nachkriegszeit gegenüberzustellen.



I. Die Ausraubungen und Zerstörungen von 1945 bis 1952


1. Raub aus dem Volksvermögen

Der direkte Raub aus dem Sachvermögen betrifft Demontagen, Sachgüter, Geld, Gold, Wertpapiere, Auslandsguthaben, Auslandsvermögen, militärisches Gut (Beute), Patente, Besatzungsdiebstahl, Kunstdiebstahl (Zerstörung zahlloser Kunstwerke der Epoche 1933-1945),
Bücherdiebstahl und vieles mehr und ist in TABELLE 1 aufgelistet





2. Raub/Erpressung durch laufende Entnahmen aus der Produktion 1945 - 1952

Hierunter fallen Wegnahme von Rohstoffen, Besatzungskosten, Demontagekosten, Verlust an Lizenzeinnahmen,
Bargeld, Gegenwert der Arbeitsleistung der deutschen Kriegsgefangenen und Zivilverschleppten und weiteres.
Diese ›laufenden Ausraubungen‹ müßten in den acht Jahren von 1945 bis 1952 durch schwerste Steuerbelastungen
der verarmten und verelendeten deutschen Bevölkerung aufgebracht werden. TABELLE 2 gibt eine Übersicht.

[Tabelle]



3. Volkswirtschaftlicher Schaden durch die Zerreißung Deutschlands

Der katastrophale volkswirtschaftliche Niedergang für Deutschland nach 1945 hat seine alleinige Ursache im Vernichtungswillen der Feinde des deutschen Volkes, die sich damit auch als Feinde Europas erwiesen. Denn jede Schwächung Deutschlands hat unausweichlich eine Schwächung Europas zur Folge. Das gilt besonders für die Wirtschaft. Deutschland lieferte seit seiner Industrialisierung bis in die Gegenwart rund 70 Prozent seiner hochwertigen Industrieerzeugnisse an seine europäischen Nachbarn (Die Größenordnung dieser Verflechtung hat also mit EG/EU gar nichts zu tun.). Diese Leistung Deutschlands, vor allem die Ausstattung mit modernster Technik, hat Europa bis 1914 an die Spitze des technischen Fortschritts gebracht und selbst nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Europa befähigt, noch mit den USA und Japan Schritt zu halten.

1945 kam es zunächst tatsächlich zur Durchführung des Morgenthauplans mit der Zerstörung der Produktionsanlagen durch Demontagen, Produktionsverbote (z. B. im Flugzeugbau, Strahltriebwerkbau, der in Deutschland erfunden war), Forschungsverbote (z.B. Elektronik, Kernphysik bis 1955), Zerschlagung deutscher Großunternehmen, weitgehende Zerstörung der Eisen- und Stahlindustrie, Raub aller Auslandsniederlassungen deutscher Unternehmen und vieles andere mehr.

Hinzu kam die Zerreißung Deutschlands in elf völlig getrennte Wirtschaftsgebiete, nämlich:

* Nordostpreußen (an Sowjetunion)

* Memelland (an Litauen)

* Schlesien mit Oberschlesien, Danzig, Westpreußen, Pommern, Teile von Brandenburg (an Polen)

* Österreich

* Sudetenland (an Tschechoslowakei)

* Südtirol (an Italien)

* Elsaß-Lothringen (an Frankreich)

* Saargebiet (bis 1959 an Frankreich)

* Eupen-Malmedy (an Belgien)

* Sowjetische Besatzungszone, später DDR

* Westzonen, später BRD.



Ab 1945 waren diese von Deutschen bewohnten Gebiete [6] durch Zollgrenzen getrennt, also wirtschaftlich vollkommen auseinandergerissen.
Oft war jahre- oder jahrzehntelang keine wirtschaftliche Zusammenarbeit möglich.
Die politische Zerreißung bedeutete für viele Großunternehmen eine völlige Zerstörung ihres Produktionsverbundes
(z.B. für Siemens, Daimler-Benz, Bosch, IG.-Farben, Vereinigte Stahlwerke).

Großer wirtschaftlicher Schaden entstand zudem durch die Zerstörung des Außenhandels.
Der Schaden durch die politische Zerreißung Deutschlands wirkt bis heute
ununterbrochen und mit wachsenden schädlichen Folgen für ganz Europa fort.
Im einzelnen gibt TABELLE 3 die betreffenden Zahlen wieder.

[Marshallplan]



4. Verluste in den Vertreibungsgebieten

Durch den Raub der deutschen Ostgebiete, des Sudetenlandes sowie des Vermögens der Volksdeutschen entstanden weitere große Verluste.
Allein das geraubte deutsche Vermögen (reproduzierbares Sachvermögen, ohne Bodenwert) in Ostdeutschland, Danzig, Memelland, Sudetenland und an den sechs Millionen Volksdeutschen in Osteuropa und auf dem Balkan beträgt mindestens 300 Mrd. DM. Damit ergeben sich als Gesamtsumme (s. Tab.1 bis 3) für Gesamtdeutschland 1.350 Mrd. DM.

Zu beachten ist dabei noch, daß diese Summe nur einen Näherungswert darstellt.
Alle Ausraubungen und Zerstörungen konnten gar nicht erfaßt werden.
Die Auswirkungen reichen bis weit über das Jahr 1952 - dem Ende des Marshallplans - hinaus und sind heute noch spürbar,
Deutschland und damit ganz Europa wurden dadurch im weltweiten Wettbewerb unaufholbar zurückgeworfen.


II. Der Verlust durch Minderleistung der DDR

Zu den oben berechneten Verlusten durch direkte Ausraubung, Zerstörung und Landraub muß noch der Verlust an Wirtschaftsleistung durch die 45 Jahre lange Zerstörung der Wirtschaft in der DDR hinzugezählt werden. Dadurch konnte ein Viertel Deutschlands nur mit etwa einem Drittel bis zur Hälfte seiner Leistungsfähigkeit arbeiten.

Die dadurch entstandene Minderleistung, Veralterung des Produktionsapparates, Zerfall der Bausubstanz usw. müssen heute von allen Deutschen in jahrzehntelanger Arbeit bei stark erhöhter Steuerlast wieder aufgeholt werden.

Wäre in der sowjetischen Besatzungszone und anschließend in der DDR mit einer freien, sozialen Marktwirtschaft gearbeitet worden und wäre dieses deutsche Land nicht 45 Jahre lang von den Kommunisten ausgeraubt worden, dann hätte die dortige Bevölkerung bis 1990 ein doppeltes bis dreifaches Sozialprodukt erarbeiten können. Das entspricht einem Verlust von rund 5.500 Mrd. DM.

Diese Summe ergibt sich aus folgendem Überschlag:
Die Bundesrepublik (West) hatte 1990 ein Bruttosozialprodukt (BSP) von rund 2.500 Mrd. DM. Die Leistung der DDR betrug etwa ein Zehntel davon, also rund 250 Mrd. DM. Nimmt man im Durchschnitt von 45 Jahren je Jahr die Hälfte dieses Betrages - also 125 Mrd. DM - als mögliche zusätzliche Leistung an, dann ergibt sich die verhinderte Leistung mit einem Gesamtverlust zwischen 5 und 6 Billionen DM (45 x 125 Mrd.DM).

Zitat:

Der Marshallplan für ganz Europa - rund 50 Mrd. DM - entsprach nur etwa einem Hundertstel, die Marshallplan-Hilfe für Deutschland etwa einem Tausendstel dieses Betrages.

Entsprechendes, nur in noch größeren Dimensionen, gilt für ganz Osteuropa, das 1945 von Roosevelt und Churchill dem millionenfachen Mörder Stalin ausgeliefert wurde.


Die erzwungene Minderleistung in der DDR durch die Kollektivierung der gesamten Wirtschaft war begleitet von einem ständigen fortschreitenden Zerfall des reproduzierbaren Sachvermögens (Verkehrsanlagen, Bauten, Ausrüstungen, Vorräte u.ä.). Heute, 1997, muß man, nachdem bei der Treuhandgesellschaft für die Abwicklung des gesamten Wirtschaftsvermögens in Mitteldeutschland ein Minuswert von rund 275 Mrd. DM aufgelaufen ist, für das Vereinigungsjahr 1990 demnach für das gesamte reproduzierbare Sachvermögen der ehemaligen DDR einen Wert von 0 ansetzen.

Für die BRD betrug der Wert des reproduzierbaren Sachvermögens 1990 rund 10 Bill. DM.

Die DDR umfaßte räumlich und bevölkerungsmäßig ein Gebiet von etwa einem Drittel der BRD, so daß selbst bei halbfreier deutscher Leistungsentfaltung, wie diese in der BRD nach 1955 (damals fielen die letzten wesentlichen Erzeugungsverbote, die allerletzten für die Herstellung schwerer Waffen erst 1986, die Tributlast an laufenden Barzahlungen an die Siegermächte blieb bis heute sehr hoch) möglich war, in Mitteldeutschland ein reproduzierbares Sachvermögen von rund 3,3 Bill. DM hätte vorhanden sein müssen.

Der Zerfall und die wegen des Sowjetsystems nicht mögliche Entfaltung und Erneuerung des Sachvermögens sind ein Verlust durch Zerstörung und Behinderung, der bekanntlich jetzt nach der kleinen Wiedervereinigung von ganz Deutschland wiedergutgemacht werden muß. Das heißt, daß wir rund 3,3 Billionen DM in die neuen Länder investieren müssen, wenn sie den Stand der alten Bundesrepublik erreichen sollen.
Die Größe dieses notwendigen Aufwandes wird jedoch in der öffentlichen Diskussion unterschlagen,
damit die daraus erwachsende Dauerbelastung nicht bewußt wird.

Die öffentliche Feststellung der ungeheuren Größe dieses Schadens aus der DDR-Zeit wäre besonders für die deutsche Politik in der EU zwingend geboten, denn daraus müßte die unabweisbare Forderung abgeleitet werden, daß die EU für diesen Schaden aufkommen muß, vor allem Frankreich und England, die wesentlich mit Schuld daran tragen, daß Mitteldeutschland den Bolschewisten 1945 zur Ausraubung, Zerstörung und Unterdrückung ausgeliefert wurde. Schon aus diesem Grunde hätten ab 1990 alle deutschen Zahlungen an die EU (1997 rund 40 Mrd. DM je Jahr) eingestellt und diese Gelder zusätzlich in den Wiederaufbau Mitteldeutschlands investiert werden müssen.

Dieser Verlust an Sachvermögen (Volksvermögen) muß in die gesamte Rechnung gegenüber dem Marshallplan mit aufgenommen werden.

Das ergibt:

C. Bilanz

In den acht Jahren 1945 bis 1952 wurden Deutschland damit geraubt (s. II 1.-4.) 1.350 Mrd. RM/DM.

In den Jahren 1949 bis 1952 wurde als sogenannte Marshallplan-Hilfe ein später zurückgezahlter Kredit gegeben von 6,4 Mrd. DM.
Zitat:

Das heißt, daß in derselben Zeit 200mal mehr geraubt und zerstört wurde, als rückzahlbarer Kredit gegeben wurde.
Das ist die Wahrheit über die sogenannte Marshallplan-Hilfe.


Heute zahlt Deutschland jährlich das Sechs- bis Siebenfache dessen an die EU, was die USA in den vier Jahren 1949 - 1952 insgesamt als angebliche Marshallplan-Hilfe nach Westdeutschland als Kredit gegeben haben.
Insgesamt hat Deutschland seit 1957 (Gründung der EWG/EU) mindestens das Hundertfache des US-Marshallplan-Kredits nach Brüssel für die ›armen‹ Länder der EU gezahlt.

Der Marshallplan wurde European recovery program‹ - ›Europäisches Wiederaufbauprogramm - genannt.
Deutschland hat bisher für die EG/EU mindestens das Zehnfache dessen bezahlt, was die USA nach 1947 für den gesamten Marshallplan für Europa aufwandten. Wer hat dann mehr für Europa geleistet? Hat darüber schon einmal eine Dankesfeier stattgefunden, bei der ein Ministerpräsident der EU-Empfängerländer (Spanien erhält - zu 65 Prozent von Deutschland bezahlt - seit seiner Aufnahme in die EU vor rund zehn Jahren jährlich so viel wie Deutschland 1949-1952 in vier Jahren als Kredit bekam) eine Träne des Dankes vergossen hat?

Heute geht innerhalb der EU jedes Jahr mindestens so viel an Korruption und Schiebung (von Deutschland zu 65 Prozent bezahlt) verloren, wie Deutschland an Marshallplan-Kredit erhalten und zurückbezahlt hat.

Zitat:

Bei der Betrachtung der Ausraubung des Deutschen Volkes nach 1945 ist auch stets daran zu erinnern, daß dieser Raub von bestialischen Mordorgien der ›Befreier‹ begleitet war, denen nach Kriegsende - also im ›Frieden‹ noch über 5 Millionen Deutsche, meist Frauen, Kinder und Alte, zum Opfer fielen. [7]


D. Die Zerstörung der europäischen Kultur

In der Feststellung der ungeheuren Verluste, die durch die Westalliierten Deutschland und Europa zugefügt wurden, darf die Zerstörung der deutschen Städte, der steingewordenen Kultur unserer Menschenart, durch den alles Völkerrecht mißachtenden Bombenterror nicht fehlen.

Denn in keiner anderen Form wird das Eigene der Kultur eines Volkes stärker und deutlicher sichtbar als in den Bauwerken der Vorfahren, in den Städten, deren alte, große, schöne menschliche Art uns das Innerste Wesen der Ahnen als ›steingewordene Musik‹, als Ausdruck des innersten Seins überliefert..

Es besteht kein Zweifel, daß die Zerstörung der Städte unmittelbarer seelischer und geistiger Mord an einer ›Menschengruppe‹ ist, wie es in der Völkermordkonvention der UNO als Völkermord-Verbrechen festgestellt wird. Wie sollte ein Volk, dessen Eigenwert, dessen Kultur fast vollständig zerstört wurden, so wie es den Deutschen geschah, einen sicheren Weg in die Zukunft finden können? Alle politischen Schwierigkeiten, vor denen das deutsche Volk heute steht und unvermeidbar in der Zukunft stehen wird, ergeben sich aus seiner seelischen Zerstörung, wobei die Zerstörung des sichtbaren, eigengeschichtlichen Hauses, des Oikos, des Hauses der geistig-seelischen Geborgenheit, am schwersten wiegt.

Zitat:

Dieser geistige Wert der Baukultur ist materiell nicht bewertbar, er hat einen unermeßlichen, unersetzbaren Wert, er ist ein bestimmender Lebenswert. Entsprechend groß ist der Verlust.


Man muß die Zerstörung der deutschen Städte mit einem materiellen Verlustwert von mindestens 300 Mrd. RM (damaliger Zeitwert) ansetzen,
was einem heutigen Zeitwert - nach dem Ansteigen des Baukosten-Index seit 1950 um das 15fache - von rund 4.500 Mrd. DM entspricht. [8]

Die so hoch gefeierte Marshallplan-Hilfe beträgt also höchstens ein Fünfzigstel an Wert
(1950) dessen, was allein der angelsächsische Bombenterror an Schaden angerichtet hat.



E. Die deutsche und europäische Dimension der Zerstörung

Die oben nachgewiesenen Ausraubungen und Zerstörungen sind unbestreitbar, sie können in allen Einzelheiten objektiv nachgewiesen werden, vor allem in den Veröffentlichungen von Harmssen.

Dieser Feststellung ist hinzuzufügen, daß die Politik der Bundesregierungen den Polen und Tschechen seit der Regierung Brandt (1972) noch einmal rund 50 Mrd. DM hinterher geworfen hat, ohne große sinnvolle wirtschaftliche Wirkung, wie dies für jeden Kenner ›polnischer Wirtschaft‹ von vornherein klar war.

Ähnliches gilt für die Verschwendung von mehr als 100 Mrd. DM für Zahlungen an die Sowjetunion und Rußland nach 1990.
Dabei ist zu betonen, daß die Sowjetunion (Gorbatschow) mit bereits wenigen Milliarden zufrieden gewesen war, daß aber Bundeskanzler Kohl die Zahlungen von sich aus um ein Mehrfaches erhöhte und so den deutschen Finanzhaushalt in größte Schwierigkeiten brachte. Der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Lowack (Bayreuth), damals der Vorsitzende der betreffenden Bundestagskommission, hat diese fast unglaublichen Vorgänge dokumentarisch belegt. Selbstverständlich wird eine Verbreitung dieser Tatsachen von Bonn unterdrückt.

Hinzugefügt werden muß noch, daß seit der Wende 1990 Deutschland von westalliierter Seite massiv aufgefordert, ja unter Druck gesetzt wurde, den wirtschaftlichen Aufbau Osteuropas und Rußlands ohne politische Gegenwerte finanziell zu unterstützen, während sich die USA, England und Frankreich - mit Ausnahme der Ausbeutung der russischen Ölvorkommen - außerordentlich zurückhalten. Von Bonn werden derartige Zumutungen willfährig aufgenommen. Man bedenkt dabei nicht, daß es vor dem und im Ersten Weltkrieg England und vor allem Frankreich waren, die die russische Aufrüstung zum Angriff auf Deutschland und Österreich mit zahlreichen Milliarden finanzierten und daß im Zweiten Weltkrieg die USA Moskau Rüstungsgüter im Wert des gesamten Marshallplans von rund 12 Mrd. $ (entspricht dem heutigen Wert von mindestens 500 Mrd. DM) zur Zerstörung Deutschlands und Europas geliefert haben, dazu ganz Osteuropa mit Mitteldeutschland den Bolschewisten auslieferten.



Das Fazit ist:

Für die Zerstörung Europas war den Angelsachsen kein Betrag zu hoch, für den Frieden gab und gibt es, wenn überhaupt, nur Trinkgelder.

Für die Zukunft werden weitere deutsche Tributzahlungen in gewaltiger Höhe durch die von den USA erzwungene, gegen den Willen Rußlands und gegen eine friedliche Entwicklung Europas gerichtete NATO-Osterweiterung fällig werden, für eine NATO, deren einziger Zweck jetzt nur noch ist, »to keep the Germans down« (»die Deutschen am Boden zu halten« nach Lord Ismay, 1. Generalsekretär der NATO), nachdem Rußland keine akute Gefahr mehr bedeutet. Unbegreiflicherweise setzen auch Kohl und Rühe ihren ganzen Ehrgeiz daran, daß Polen und Tschechen Mitglieder der NATO werden und damit die Deutschen den Raub ihrer eigenen Ostgebiete für die slawischen Räuber schützen müssen.

F: Ausraubung und Zerstörung im Vergleich zum BSP

Die volkswirtschaftliche Dimension der Ausraubung und Zerstörung des im Krieg zerstörten und dann geteilten Deutschlands in den Jahren
1945 bis 1952 erkennt man am besten, wenn man sie in den Größenordnungen des deutschen Bruttosozialprodukts (BSP) mißt.
TABELLE 4 gibt die Entwicklung des deutschen Sozialprodukt und die jeweiligen Besatzungskosten wieder.




Die Summe des BSP von BRD (592,7 Mrd. RM/DM) und DDR (161,8 Mrd. Ostmark)
ergeben 754,5 Mrd. RM/DM/Ostmark bei 96.53 Mrd. Mark für Besatzungskosten.
Allein die Besatzungskosten übertreffen also in den vier Jahren des Marshallplans dessen Leistungen um das Neunfache.
Neunmal mehr haben die Sieger 1949 bis 1952 aus Restdeutschland herausgepreßt, als der ganze Marshallplan in dieser Zeit (als Kredit) brachte.
Für die BRD betrugen die Besatzungskosten mit rund 24 Mrd. DM das Vierfache der Marshallplan-Hilfe für Westdeutschland:

In jedem der damaligen Jahre haben die Westdeutschen also viermal mehr an die westlichen Besatzungsmächte gezahlt,
als sie von ihnen als angebliche Hilfe (als Kredit) bekommen haben.

TABELLE 5 vergleicht im einzelnen die Marshallplan-Zahlungen und die
jeweiligen Besatzungskosten mit den sozialen Aufwendungen in der BRD.




Für soziale Unterstützung der 13 Millionen Flüchtlinge, der 10 Millionen durch den Bombenterror obdachlos gewordenen, der zurückkehrenden Millionen arbeitslosen Kriegsgefangenen, der durch die Währungsreform aller Ersparnisse beraubten 60 Millionen Westdeutschen waren also 1949 nur 3,6 Mrd. DM, ›für 4,5 Millionen Kriegsversehrte, Kriegshinterbliebene und Kriegswaisen rund 2,34 Mrd. DM, also gerade nur die Hälfte der abgepreßten 4,7 Mrd. DM Besatzungskosten, als Hilfe möglich.

Dabei ist daran zu erinnern, daß die Anwesenheit von Besatzungstruppen vier Jahre und länger nach Kriegsende ein absoluter Bruch des Völkerrechts war. Besatzungsstreitkräfte sind eine Kriegsmaßnahme, für sie gibt es nach Ende des Krieges keinerlei Notwendigkeit und auch keine rechtliche Grundlage.

Es war seit dem Ersten Weltkrieg kennzeichnend für die Alliierten, daß sie einen ehrenvollen und vernünftigen Frieden mit aller Gewalt verhinderten.

G. Zerreißung Deutschlands verhinderte Gesundung Europas

Der Marshallplan für Europa hieß ›European recovery program‹ (ERP), Wiedergesundungsprogramm für Europa.
Aber die USA und England haben nach dem Krieg alles getan, damit Europa nicht gesunde.
Sie haben vor allem die entscheidende Kraft für die europäische Gesundung, Deutschland, zunächst zerstört.
Sie haben in Deutschland keinen Marshallplan, sondern den Morgenthauplan verwirklicht.
Deshalb muß diese angelsächsische Politik einer damals durchaus möglichen ehrlichen, vorausschauenden Europapolitik gegenübergestellt werden, die, wie sich dann was von Anfang an vorauszusehen war - in den vier Jahrzehnten der EG und EU zeigte, nur auf einer Erhaltung der deutschen Leistungskraft beruhen konnte. Doch Engländern und Franzosen war nach 1945 die Abreaktion ihres sinnlosen Hasses, der ihnen selbst, und zwar bis heute, den größten Schaden zufügte, wichtiger, als der gemeinsame Aufbau eines leistungsfähigen Europas, von dem sie dann selbst die größten Vorteile gehabt hätten.

Wenn man also von Marshallplan-Hilfe spricht, die ja angeblich zur Wiedergesundung Europas führen sollte, dann muß man auch fragen, ob in dieser Zeit alle möglichen wirtschaftlichen Kräfte Europas und insbesondere diejenigen Deutschlands mobilisiert wurden, um aus eigener Kraft die Höhe der Wirtschaftsleistung (BSP) und damit den europäischen Wohlstand der Vorkriegszeit wieder zu erreichen.

Hier ist es nun die ERP-Kommission selbst, die zugeben mußte, daß die Ausraubung und Nachkriegszerstörung Deutschlands durch die Alliierten die Erreichung dieses Zieles verhinderten, ja unmöglich machten. Bereits zur Jahreswende 1946/47 erreichte Westeuropa (ohne Westdeutschland) wieder den Stand der industriellen Erzeugung von 1938; 1949/50, also drei Jahre später, war dieses Niveau für Westeuropa (ohne BRD) schon um 30 Prozent überschritten, hatte also 130 Prozent des Basisjahres 1938 erreicht. (Das ist übrigens auch der Beweis, daß Deutschland während des Zweiten Weltkrieges die industriellen Kapazitäten der besetzten Länder geschont und ausgebaut hat, denn nur dank dieser modernen Kapazitäten war dieser rasante Aufschwung möglich.)

Ganz Westeuropa, mit Westdeutschland, erreichte 1946/47 aber erst 80 Prozent der Erzeugung von 1938, lag 1949/59 bei 110 Prozent.
Das lag daran, daß im besetzten Deutschland die Entwicklung ganz anders verlief. Hier lag der Stand der industriellen Erzeugung 1946/47 bei 25 Prozent des Wertes von 1938, erreichte erst 1949/50 79 Prozent. Die Erzeugung von 1938 wurde in der BRD erst 1950/51 erreicht und lag 1954 bei 130 Prozent von 1938. Westdeutschland hinkte also aufgrund der Besetzung dem westlichen Europa um rund 5 Jahre hinterher.[13]

Zitat:

Diese unterschiedliche Entwicklung zwischen Deutschland und Westeuropa hat ihre ausschließliche
Ursache in der Zerstörung und Ausraubung der deutschen Wirtschaft nach 1945 durch die Alliierten.


Deshalb ist es gerade heute, im Zeitalter der vollständigen wirtschaftlichen Vereinigung Europas, eine zwingende Notwendigkeit, die durch die Alliierten verhinderten deutschen und europäischen Möglichkeiten und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart und die Zukunft aufzuzeigen.

H. Die möglichen Wirtschaftsleistungen Deutschlands

1. Unmittelbar nach 1945 ohne Marshallplan

Die vielfach behauptete angebliche Anschubwirkung des Marshallplans für die europäische und deutsche Wirtschaft wirft die Frage auf, ob nicht die Freigabe der deutschen Leistungskraft, anstatt sie jahrelang zu unterdrücken und zu zerstören, eine viel größere und stärkere Entfaltung der europäischen Wirtschaft ermöglicht hätte als die verhältnismäßig geringe Summe des Marshallplans.

Wenn man die Frage objektiv beantworten will, dann muß man drei gegebene Möglichkeiten betrachten, die aber sämtlich vom vernünftigen und ehrlichen Wollen der Westalliierten, insbesondere der USA. für eine Wiedergesundung Europas abhängig waren.

Die erste Möglichkeit wäre gewesen, daß man die Industrie in Westdeutschland nicht zerstörte, nicht demontierte, keine Produktions- und Forschungsverbote erließ, keine Verfolgung leitender Wirtschaftsführer durchführte, sondern den Deutschen den freien Gebrauch ihres vorhandenen Produktionsapparates gestattet hätte. Denn die wirtschaftlichen Kapazitäten waren trotz der Bombenangriffe, die sich ja hauptsächlich auf Wohngebiete erstreckt hatten, weitgehend erhalten geblieben. Dafür gelten die Zahlen der TABELLE 6.



Diese Zahlen machen deutlich, daß die Zerstörungen durch Kriegsschäden, mit Ausnahme Berlins [und Hamburgs, Anm. Dikigoros], keine allzu schweren Ausfälle zur Folge hatten. Erst die Demontagen, nach Ende des Krieges von den Siegern durchgeführt, führten zu den katastrophalen Störungen der Wirtschaft.
Die Kapazitäten und eine verbesserte Technik waren 1945, durch den starken Ausbau im Kriege noch bedeutend höher als 1938
(nach Harmssen, Am Abend der Demontage, S. 24, um rund 15 Prozent). Das bedeutet, daß bei vollen, nicht weiter (durch Demontage usw.)
zerstörten Kapazitäten ab 1945 in kürzester Zeit die Vorkriegserzeugung und bald viel mehr möglich gewesen wäre.

Wäre Westdeutschland 1945 nicht von den Alliierten systematisch ausgeraubt, zerstört und niedergehalten worden, sondern hätte man die deutsche Leistungskraft wie in den anderen europäischen Staaten freigegeben, so wäre bereits 1945 die Wirtschaftsleistung (BSP) von 1950 möglich gewesen. Das hätte für die acht Jahre 1945 bis 1952 folgende Entwicklung bedeutet:





Dieses bei freier Leistungsentfaltung mögliche Ergebnis muß dem tatsächlichen, nach Ausraubung,
Zerstörung und Unterdrückung erzielten Ergebnis von 592,7 Mrd. DM (s. Tab. 4) gegenübergestellt werden.
Die Differenz ergibt: 1.261,8 - 592,7 = 669,1 Mrd. DM Ausfall 1945 bis 1952.
Zitat:

Das ist mehr als das 100fache des Marshallplan-Kredits an Westdeutschland.


Der Lebensstandard und die Investitionsmöglichkeiten Westdeutschlands wurden also absichtlich um mehr als die Hälfte niedergehalten.

Die Auswirkungen auf die anderen westeuropäischen Staaten waren entsprechend negativ, im Durchschnitt 20 Prozent; für die Länder mit Deutschland eng verflochtenen Wirtschaften wie die Niederlande bedeutend mehr.

Die Westzone erarbeitete 1939 60 Prozent des damaligen deutschen BSP's.
Wäre 1945 die Einheit Deutschlands, einschließlich der Ostgebiete, gewahrt worden, dann wäre dieses Verhältnis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit mit Sicherheit ebenfalls geblieben, so daß unter Verwendung der oben errechneten Werte der Sozialprodukte selbst für das ausgeraubte und zerstörte Deutschland für die Jahre 1945 bis 1952 folgendes gegolten hätte (nach Tab. 4):

Leistung Westzonen (BRD) = 60% + 40% (für übriges Deutschland) = 592,7 Mrd. DM + 395,1 Mrd. DM = 987,8 Mrd. DM.

Der Verlust der Ostgebiete und die Zerreißung Deutschlands hatten also unmittelbar nach dem Kriege unter den katastrophalen Bedingungen
der Verwirklichung des Morgenthauplanes innerhalb von acht Jahren von 1945 bis 1952 einen Verlust an BSP von 233,3 Mrd. DM zur Folge
( = mögliche 987,8 - (tatsächliche) 754,5 Mrd. DM, diese = 592,7 (West) + 161,8 (Ost) Mrd. DM aus Tab. 4).

Diese gigantische Summe von 233,3 Mrd. DM fehlte Europa genau so wie Deutschland,
im Durchschnitt der Jahre 1945 - 1952 also jeweils rund 30 Mrd. DM.

In den vier Jahren des Marshallplans (1949-1952), in denen die Deutschen ganze 6,4 Mrd. DM an Kredit erhielten,
war ein Ausfall durch die Zerreißung Deutschlands von 120 Mrd. DM, also das Zwanzigfache des Marshallplans
und das dreifache der ›Hilfe‹ für ganz Europa, festzustellen.




I. Die europäische Dimension der Zerstörung der deutschen Wirtschaftskraft

Wie oben schon angegeben, hatte Westdeutschland 1945 60 Prozent der Wirtschaftskraft des Deutschen Reiches von 1939. Wäre das Deutschland von 1943 bestehen geblieben, dann hätte dies ungefähr für das ganze Deutschland einer Verdopplung der Wirtschaftskraft entsprochen. Für das Gesamtdeutschland mit allen deutschen Gebieten hätte dies eine Verdopplung der in Tabelle 7 errechneten Summe - 1.261,8 mal 2 = 2.523,6 Mrd. DM für die acht Jahre von 1945 bis 1952 bedeutet.

Das wäre in den kritischen Jahren unmittelbar nach dem Kriege das vierfache BSP (s. Tab. 4: 592,7 Mrd. DM) des tatsächlichen gewesen. Es hätte dann zu rund 40 Prozent zum BSP Europas beitragen können. Das wäre genau das gewesen, was Europa damals brauchte, das einzig richtige und durchaus möglich gewesene ›European recovery program‹ (ERP), das notwendige ›Gesundungsprogramm Europas‹.

Der Marshallplan brachte 1947 - 1952 nur rund 12 Mrd. $ für Europa, also etwa ein Fünfzigstel oder 2 Prozent dessen, was ein freies Deutschland für Europa hätte leisten können. Das sind ganz andere Größenordnungen, kaum vergleichbar, aber es zeigt auf, wie unsinnig die westalliierte Politik damals gehandelt hat und teilweise bis heute handelt.
Zitat:

Welch ein ungeheurer Schaden ist für ganz Europa durch die Schuld der USA und Englands seit 1945 entstanden!


Diese möglich gewesene dynamische Entwicklung hätte sich mit Sicherheit bis heute fortgesetzt. Diese Entfaltung für ganz Europa hätte den ganzen Erdteil so mit sich fortgerissen, daß überhaupt keine wirtschaftliche ›Gefahr‹ für unseren Kontinent von außen bestanden hätte - weder von den USA noch von Asien.

In der EG/EU wird seit längerem Deutschland ständig als die wirtschaftliche Lokomotive für die Steigerung der Konjunktur gefordert. Nach 1945 hat man diese Lokomotive mit Zustimmung, ja Beifall der meisten heutigen EU-Mitglieder vernichtet, obwohl die verheerenden Folgen für jeden vernünftigen Menschen klar vorauszusehen waren.
Zitat:

Es sei noch einmal betont, daß vor und auch nach dem Zweiten Weltkrieg wie heute der europäische Anteil am deutschen Außenhandel rund 70 Prozent betrug und beträgt, so daß jede Steigerung der deutschen Leistung unmittelbar auch Europa zugute kommt.


Die Chancen für eine große Zukunft Europas wurden also vor 50 Jahren durch die tödliche Schwächung Deutschlands zerstört. Ohne die genannte Ausraubung, Zerreißung und Zerstörung und durch den Verlust der rund 6.500 Mrd. DM Tribute, die es seit 1945 bis 1996 an die Sieger entrichten mußte, hätte Deutschland heute ein BSP von mindestens der dreifachen Höhe wie das jetzige von 3.506,8 Mrd. DM (Bundesbankbericht Juli 1997) [16] Es hätte heute, 1997, ein BSP von rund 10 Billionen DM.
Das entspräche einem zweiten Platz in der Welt zwischen den USA mit 12 Billionen DM und Japan mit rund 6 bis 7 Billionen DM.
Der Standort Deutschland wäre ungefährdet sicher. Es gäbe für Europa kein Globalisierungsproblem.

Das bedeutete, daß Deutschland heute in der Modernität (Automatisierung, Robotereinsatz, Spitzenelektronik) seiner Wirtschaft einen unanfechtbaren Spitzenplatz einnehmen könnte. Es könnte (theoretisch) dem heutigen technologischen Stand um 20 Jahre voraus liegen. Ein Vorsprung von 5 bis 10 Jahren, der heute voll zur Geltung kommen könnte, wäre ohne jeden Zweifel möglich gewesen.

Doch diese Chance ist endgültig vertan, der Rückfall Europas ist in dieser Hinsicht nicht mehr korrigierbar, es sei denn, das Nachkriegssystem der materiellen und geistig-seelischen Unterdrückung, Ausnutzung und Erpressung Deutschlands von außen würde radikal beendet und die deutschen Leistungsmöglichkeiten könnten sich im Innern wieder frei entfalten.

Erinnert sei nur daran, daß in den wenigen Jahren von 1933 bis 1945 deutsche Wissenschaftler und Techniker die noch heute bestimmenden Spitzentechniken erfanden:

* die Grundlagen der Atomtechnik (Hahn, Straßmann),

* die Raketentechnik (Oberth, von Braun),

* den Strahlantrieb (Düsenmotor) für Flugzeuge (von Ohain),

* den elektronischen Rechner (Zuse).

usw.



Dabei hatte Deutschland als Ziel seiner Politik immer das Gedeihen Europas vor Augen.
Die Westmächte, vor allem England, dachten dagegen immer nur an ihren engen Nationalstaat, sehr oft zum Schaden Europas.
Diese Fehlrechnung ist heute offenkundig und wird mit jedem Tag schmerzlicher deutlich.


K. Die Verdammung der Deutschen

Die oben genannten Zahlen sind in ihrer Größe unglaublich und unfaßbar.
Das ist der Grund, warum Bonn dem unwissenden deutschen Volk einreden kann,
daß der Marshallplan der wichtigste Anschub nach dem Kriege gewesen sei.
Hinzu kommt noch, daß seit rund sieben Jahren, seit der kleinen Wiedervereinigung, Bonn jedes Jahr rund 250 Mrd. DM - den Betrag
unserer jährlichen Nettoinvestitionsquote, mit dem jährlich rund 500.000 Hochtechnologie-Arbeitsplätze geschaffen werden könnten -
für die Finanzierung der ›Integration‹ von rund 8 bis 10 Millionen Ausländern in Deutschland verschwendet.
Mit diesen 8 bis 10 Millionen Fremden wird die von der Sozialhilfe abhängige Unterschicht in Deutschland verdreifacht.
Damit wird die Zukunftssicherung des ›Standorts Deutschland‹ bewußt zerstört.

Diese Wahnsinnspolitik muß zudem vor der Tatsache gesehen werden, daß wir seit 1990 für 16 Millionen
durch die Politik der Sieger verarmte Mitteldeutsche ein würdiges Leben aufbauen müssen, wozu für rund
3,3 Billionen DM ›reproduzierbares Sachvermögen‹ neu geschaffen werden muß.
Deutschland und Europa stehen vor der Entscheidung:
Wiederbelebung des ursprünglichen, schöpferischen Freiheitsgeistes der Deutschen oder Untergang.
Diese Entscheidung muß jetzt fallen.


Anmerkungen

1. Deutsche Bundesbank (Hg.), Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt/M. 1976, S.341.

2. Der deutsche Reichsnährstand hat noch im Frühjahr 1945 für den Herbst 1946, also für eineinhalb Jahre im voraus, eine durchschnittliche Ration von rund 1.400 Kalorien je Person und Tag sicherstellen können, so daß es den Alliierten leicht hätte möglich sein müssen, durch eine Freigabe der deutschen Produktionsmöglichkeit jede Verschlechterung der Nahrungslage sofort aufzufangen.
Dies galt in noch größerem Maße für das restliche Europa. Eventuell notwendige zusätzliche Hilfen (Bedarfsspitzen-Ausgleich) wären nur für die Deckung außerordentlicher Schwierigkeiten in kleinem Umfang notwendig gewesen. Doch der maßlose Vernichtungswille der Westmächte zerstörte 1945 sofort auch die deutsche Ernährungsorganisation, den Reichsnährstand. Dies war eine entscheidende Ursache für die verheerenden Hungerjahre 1946 und 1947, denen viele Deutsche zum Opfer fielen. Man muß davon ausgehen, daß es mindestens so viele Hungertote gab wie 1919, als der englischen Hungerblockade, verbunden mit einer Grippeepidemie, 800.000 Deutsche zum Opfer fielen.

Der kanadische Historiker Bacque kommt in seinem Buch Verschwiegene Schuld, Berlin 1995, zu dem Ergebnis, daß die Hungersnot 1945-1947 etwa fünf bis sechs Millionen Menschen das Leben kostete (vgl. Leserbrief Gerhard Hense, Tann, in FAZ vom 16.6.1997).
(Anm.: Siehe dazu auch den Beitrag: "Das Geheimnis des Westens zur Strecke...] * Klick *

England hat bekanntlich große Erfahrung im Verhungernlassen unliebsamer Unterworfener.
So ließ es 1846/47 1 bis 2 Mill. Iren, deren Land es unterworfen hatte - Nordirland bis heute -, buchstäblich an Hunger verrecken.
Etwa zur selben Zeit vernichtete es die Bevölkerung Tasmaniens vollständig, so daß kein Tasmanier überlebte.
Den größten Hunger-Holocaust verübten die Engländer 1943 unter Churchill in Bengalen ([i]Indien, Pakistan), als durch Wegnahme der Ernten über 6 Mill. Menschen Hungers starben, an die kein Holocaust-Museum erinnert.


3. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hg.), Journal für Deutschland, August/September 1997.

4. Ebenda.

5. Auf der Grundlage der Zahlen der ›Wissenschaftlichen Kommission der deutschen Kriegsgefangenengeschichte‹ (WK)
und der Zahlen von Heinz Nawratil aus Die deutschen Nachkriegsverluste unter Vertriebenen, Gefangenen und Verschleppten,
Herbig, München-Berlin 1987, S. 37 f. Die Zahl der Gefangenen wurde multipliziert mit den Arbeitsstunden der Dauer
ihrer Gefangenschaft, Wert für die Arbeitsstunde RM/DM 1.-, pro Tag 10 Stunden, 6 Tage pro Woche.

6. Die völkerrechtliche und damit rechtmäßige Zugehörigkeit dieser Gebiete zum Deutschen Reich ist bis heute unbestreitbar.
Sie sind und waren vor den völkerrechtswidrigen Abtrennungen und Vertreibungen jahrhundertelang von Deutschen bewohnt.
Diese haben deshalb nach dem höchsten Grundsatz des Völkerrechts, dem Selbstbestimmungsrecht, das absolute Recht,
gemeinsam in dem Staat zu leben, zu dem sie sich nach ihrer Abstammung, Kultur, Sprache und Geschichte
auf dem von ihren Vorfahren erworbenen und kultivierten Boden in freier Abstimmung bekennen.



7. Im einzelnen waren dies

* 2.900.000 bei der Vertreibung Ermordete,

* 1.500.000 in der Gefangenschaft getötete Soldaten,

* rund 580.000 in Gefangenschaft getötete verschleppte Volksdeutsche,

* mindestens 100.000 in sowjetischen KZs Ermordete,

* rund 1.000 von westalliierter Siegerjustiz Umgebrachte.

* Dazu müssen noch die 700.000 durch den völkerrechtswidrigen Bombenkrieg getöteten Zivilisten,

* die über 300.000 beim Einmarsch der Sowjets Ermordeten, überwiegend vorher vergewaltigten Frauen,

* die 800.000 (oben angeführten) Hungertoten aufgrund der Hungerblockade

* und die 50.000 vergewaltigten Frauen hinzugefügt werden, die im französischen Besatzungsgebiet
des aller-katholischsten Generals de Gaulle zur Schändung durch Afrikaner freigegeben worden waren.


=> Das ist der tatsächliche, nicht auf vagen Schätzungen beruhende Holocaust des Zweiten Weltkriegs.


8. Prof. Dr. Rolf Wagenführ gibt in seinem grundlegenden Werk Wirtschaft und Sozialstatistik, Band 1, Rolf Haufe Verlag,
Freiburg 197O, S. 131, den Wert der erhalten gebliebenen Bausubstanz, Wert 1954, mit 208 Mrd. DM an.

9. Sozialprodukt BRD nach Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975, Hrsg. Deutsche Bundesbank,
Fritz Knapp Verlag, Frankfurt/M. 1976.- Sozialprodukt DDR geschätzt,
Zunahme wie tatsächlich mit halbem %-Satz der BRD; Besatzungskosten nach tatsächlicher Inanspruchnahme.

10. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hg.) 1969 u. 1981:
Politische Zeittafel 1949-1969, S. 18 ff.; 1949-1969, S. 19 ff.

11. Rolf Wagenführ, Wirtschaft und Sozialstatistik, aaO., S. 341.

12. Ebenda.

13. Zahlen aus Gerhard Jentsch, Der Marshallplan und Deutschlands Platz darin,
Frankfurt/M 1950, S. 31 u.83, Herausgeber ECA (Marshallplan)-Kommission für Westdeutschland.

14. Die Zahlen stammen aus Kurt Pritzkoleit, Gott erhält die Mächtigen,
Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 1953, S. 126

15. Harmssen, Am Abend der Demontage, S. 7

16. Alle Zerstörungen, Ausraubungen, Folgen von Produktionsverboten und Tributzahlungen von 1945 bis heute
in der ehemaligen BRD und DDR belaufen sich von 1945 bis heute nach (hochgezinstem) heutigem Wert
auf rund 16 Billionen DM, das entspricht rund fünf BSP der heutigen BRD (1996).
Allein die Tribute (Barleistungen) haben bis heute einen Wert von rund 6,5 Billionen DM.
Das entspricht rund der 20fachen Nettoinvestitionsquote eines Jahres, also dem Kapital zur Schaffung von Millionen neuer
Hoch- und Höchsttechnologie-Arbeitsplätzen (Nettoinvestitionsquote 1996: 289 Mrd. DM nach Bundesbankbericht 7/1997, S.67).
(Anm.: Wobei man sich fragen darf, warum man trotzdem alljährlich Hundertausende völlig unqualifzierte "Migranten" ins Land holt?
Damit jene möglicherweise irgend-wann-einmal die missbrauchten Rentenkassen füllen, BIS DAHIN aber die Sozialkassen plündern?!)

Literatur und Quellen


* Ausführlichere Darlegung in Karl Baßler,
Die Ausraubung des Deutschen Volkes nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
und deren Auswirkung auf die deutsche Wirtschaft bis in die Gegenwart,
Deutsche Kulturgemeinschaft, Graz 1988, (Strauchergasse 23).

* Harmssen-Bericht, Reparationen - Sozialprodukt - Lebensstandard,
4 Hefte, Friedrich Trüjen Verlag, Bremen 1948

* Gustav Wilhelm Harmssen, Am Abend der Demontage. Sechs Jahre Reparationspolitik,
mit Dokumentenanhang, Friedrich Trüjen Verlag, Bremen 1951

(Der Harmssen-Bericht wurde seinerzeit im Auftrag der Ministerpräsidenten
der neugebildeten deutschen Länder erstellt, er ist also ein amtliches Dokument.
Die in den Tabellen gebrauchten Begriffe - Bezeichnungen des Raubes und der Zerstörungen
- sind von Harmssen übernommen und bezeichnen dieselben Sachverhalte.)



* Helmut Rumpf (Professor für Staats- und Völkerrecht, vortragender Legationsrat 1. Klasse im Auswärtigen Amt Bonn),
»Die deutschen Reparationen nach dem 2. Weltkriege, in Bernard Willms (Hg.), Handbuch zur Deutschen Nation,
Bd. 1: Geistiger Bestand und politische Lage, Hohenrain-Verlag, Tübingen 1986.



Quelle: Deutschland in Geschichte und Gegenwart 45(4) (1997), S. 1-10



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