Der Great Reset ist ein technokratischer Putsch

Mächtige globale Player wollen der Welt einen Neustart von oben verordnen.
Was unverfänglich daher kommt, ist im Kern totalitär und hochgefährlich.

[Die müssen sterben, wenn wir leben wollen]

von Milosz Matuschek (Freischwebende Intelligenz, 7. Januar 2022)

leicht gekürzt und neu bebildert von Nikolas Dikigoros

Dies ist der letzte Teil der Serie “der Corona-Komplex”, den ich im März 2021 veröffentlicht habe und der bisher nur Abonnenten zugänglich war. Auf vielfachen Wunsch stelle ich den Beitrag nun frei. Lesen Sie auch den Auftakt zur Serie sowie Teil 1, Teil 2 und Teil 3. Das Thema ist aktueller denn je und in den Medien notorisch unterbelichtet.

„Der Kaiser soll gegen seinen Willen dazu gebracht werden, das Meer zu überqueren, indem man ihn in ein Haus am Meer einlädt, das in Wirklichkeit ein Schiff ist.“ (Strategem Nr. 1 der Moulüe, Supraplanung)

„Viele der Verhaltensweisen, zu denen wir durch die Gefangenschaft gezwungen waren, werden durch die Vertrautheit natürlicher werden.“ (Schwab/Malleret, “Der große Umbruch”)

Seit einem Jahr ist die Welt einer Pandemie-Politik ausgesetzt, die in ihrer Eingriffsintensität alle demokratischen Dimensionen sprengt. Wie in früheren Teilen dieser Serie (Auftakt, Teil 1, Teil 2 und Teil 3) aufgezeigt worden ist, ist der „Corona-Komplex“ ein auf medizinisch-diagnostischen Ungereimtheiten und einer statistisch unbrauchbaren Datenlage gegründeter, verfassungsrechtlich zweifelhafter, politischer Dauer-Exzess, der (noch) durch Angstpropaganda und einen fabrizierten medialen „Konsens“ zusammengehalten wird. Die Pandemie wurde im letzten Jahr zum Über-Thema, Dauer-Thema und Mono-Thema.

Immer wenn ein solcher Zustand eintritt, stellt sich die Frage: Was geschieht im Hintergrund? Wer profitiert von dieser Situation? Gibt es Ereignisse, von welchen gerade abgelenkt wird? Welche Themen werden verknüpft, welcher Dreh findet sich in der Berichterstattung wieder? Eine abschließende Beurteilung dieser komplexen Gemengelage wird wohl Jahre in Anspruch nehmen. Doch was sich schon jetzt abzeichnet, dürfte das letzte Jahr der Pandemie als bloßes Präludium erscheinen lassen.

Alles auf Null

Der „Great Reset“ ist eine Agenda des Weltwirtschaftsforums (WEF) zur Umgestaltung der Welt im Zuge der Pandemie. Das WEF ist der Verein der 1000 größten Unternehmen der Welt mit Sitz in der Schweiz, 1971 gegründet und seitdem angeführt von dem deutschstämmigen Ökonomen Klaus Schwab (Anm. Dikigoros: Tarnname des Juden Isaak Wyss [Weiß]), der bestens mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vernetzt ist. Bei den jährlichen Treffen in Davos haben die Mächtigen der Welt Gelegenheit, auf informeller Ebene Politikinhalte zu diskutieren und zu koordinieren. Nach Auffassung von Schwab & Co. habe sich durch die Pandemie ein Fenster der Möglichkeiten ergeben, um einen grundlegenden Politik- oder Systemwechsel herbeizuführen.

Der Ausbruch der Pandemie dürfte das Weltwirtschaftsforum selbst kaum überrascht haben, jedenfalls waren Schwab & Co. gut vorbereitet:

“Die Notwendigkeit von globaler Zusammenarbeit und beschleunigtem Wandel werden Antreiber des Great Reset sein. Und ich sehe das als nie dagewesene Chance.”

Im dystopischen Reich des Guten

Im Kern beschreibt der Great Reset eine Umgestaltung des gegenwärtigen kapitalistischen Systems. Schwab schlägt (zugegeben: nicht zum ersten Mal) einen Stakeholder-Kapitalismus vor. Unternehmen sollen nicht mehr nur nach Gewinnmaximierung streben, sondern auch danach bewertet werden, wie sozial verantwortungsbewusst sie sind, also wie grün, inklusiv und nachhaltig sie agieren. Die Begriffe „grün, inklusiv und nachhaltig“ werden in Publikationen rund um den Great Reset wie ein Mantra wiederholt. Man pflegt eine kommunikative Nähe zum zeitgeistigen Konsens darüber, was als „das Gute“ gilt. Denn wer will schon gegen das Gute sein?

Zudem sprechen sich Schwab & Co. für eine Verstärkung von Public-Private-Partnerships aus: Regierungen, große Konzerne und Stiftungen sollen verstärkt an Lösungen für die Welt arbeiten. Die Krise sei nur „gemeinsam“ zu meistern. Was die Mittel zur Bewältigung dieser großen Herausforderung angeht, so werde sich der demokratische Westen an eine härtere Gangart gewöhnen müssen. Vorausschauend stellte Schwab schon früher fest, dass die Menschen letztlich auch autoritäre Maßnahmen, wie Bewegungseinschränkungen, Überwachung, Kontaktnachverfolgung etc. akzeptieren werden. Zudem bestehe Dank des technologischen Fortschritts die Möglichkeit eines Zusammenwachsens von Mensch und Maschine. Sein Faible für die Idee des Transhumanismus hatte Schwab bereits in seinem Buch „Die vierte industrielle Revolution“ dargelegt.

Das Buch „der Große Umbruch“ liest sich wie der Entwurf für eine Strategie der totalen Digitalisierung aller Lebensbereiche, geschrieben im Duktus des Planungssprechs mit aufdringlich-transformativem Futur I, der ständig die Alternativlosigkeit des Umbruchs und seiner Mittel betont, ja beschwört. Alarmistische Töne von der größten Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg wechseln sich ab mit Forderungen nach einem neuen Konsumverhalten, neuen sozialen Umgangsformen und mehr Digitalisierung in allen Lebensbereichen.

Ein Beispiel für Maßnahmen, die von Techfirmen und Stiftungen in Zusammenarbeit mit Regierungen vorangebracht wurden, und gut in die Welt von morgen aus Sicht des WEF passen, ist die ID2020 oder der Common Pass (siehe auch hier). Es handelt sich dabei um von privaten Firmen herausgebrachte digitale Reisepässe, in denen weitaus mehr persönliche Daten zusammenlaufen als zum Reisen notwendig wäre; auch die digitalen Impfpässe sind schon länger in Arbeit, standen aber dann doch in auffällig „rechtzeitiger“ Nähe zum Ausbruch der Pandemie bereit. Treiber des digitalen Impfpasses ist die von Bill Gates gegründete Impfallianz GAVI, mit Sitz und Immunität in der Schweiz.

Diese privaten Lösungen müssen nicht einmal staatlich verpflichtend sein, um eine magische Anziehungskraft zu entwickeln. Die australische Fluggesellschaft Qantas testet bereits den digitalen Impfpass. Wer diesen ablehnt, kann in Zukunft kein Kunde mehr sein. Das gleiche Prinzip lässt sich auf alle anderen Lebensbereiche analog übertragen. Eine Rückkehr in die alte Normalität ist laut Schwab zwar ausgeschlossen, die Wahrnehmung von Rechten wie der Bewegungsfreiheit kann jedoch (nach jetzigem Stand) quasi als Privileg im Austausch gegen einen staatlich aufgenötigten körperlichen Eingriff (Impfung) sowie die Einräumung der Möglichkeit zu Datenspeicherung, Tracking und Überwachung wiedererlangt werden. So in etwa stellt man sich die „schöne neue Welt“ vor: Als ein Kastensystem der Impfwilligen. Die Erprobung davon ist bereits in Israel zu beobachten, auch die EU-Kommission arbeitet an einem Gesetzeswerk zu „grünen Pässen“.

Ursula von der Leyen, March 1st, 2021:
"Wel'll present this month a legislative proposal for a Digital Green Pass. The aim is to provide

It will respect data protection, security & privacy."

Nach der Ära des digitalen Kolonialismus scheint nun die Ära der digitalen Refeudalisierung angebrochen zu sein: Staatliche Akteure und große Techfirmen streben im Zuge der Pandemie zunehmend nach einer Form von Totalkontrolle über die Bevölkerung. Der „große Umbruch“ ist zugleich ein „großer Zugriff“ auf den Einzelnen.

Das WEF kann seit jeher mit geneigtem Interesse aus der Politik rechnen. Angela Merkel ist, wie zahlreiche Staats- und Regierungschefs, regelmäßig zu Gast in Davos gewesen. Aus Deutschland sind zudem zum Beispiel Anna-Lena Baerbock und Jens Spahn Mitglieder des hauseigenen „Young Global Leaders Programm“. Weitere Politiker, wie der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr und der ehemalige FDP-Vorsitzende, Gesundheitsminister und Wirtschaftsminister Philipp Rösler, werden als „Agenda Contributor“ geführt.

Die Zerstörung des Mittelstandes, die Existenzvernichtung kleiner und mittlerer Unternehmen scheint derweil kein Problem, sondern gebilligte Nebenfolge des aktuellen Programms zu sein. Schon vor Jahren titelte das World Economic Forum:

„Willkommen im Jahr 2030. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre und das Leben war nie besser.“

In Bezug auf Corona geht das WEF von einer K-förmigen Erholung der Wirtschaft aus. „Erholung“ bedeutet hier, dass große Unternehmen sich schneller erholen als kleine (oder anders gesagt: die Großen fressen die Kleinen. Wer hat, dem wird gegeben.). Der Buchhändler um die Ecke wird es gegen Amazon jetzt noch schwerer haben.

Corona als Durchlauferhitzer einer Machtergreifung

Die Pandemie kennt seit Beginn eine unermessliche Anzahl von Opfern der Maßnahmenpolitik – schon jetzt sind die Folgen für den Mittelstand desaströs – aber auch Profiteure. Die Pandemie ist für manche eine Katastrophe, für andere schlicht ein Katalysator für den Wandel. Sie ist zudem eine Gemengelage an Interessen, ein Anreizsystem zur Machtverteilung sowie die Gelegenheit, eine neue informelle Ebene globaler Entscheidungsfindung in den Händen weniger zu zementieren, deren Vertreter weder gewählt, transparent, ja nicht mal medial nennenswert behelligt, und niemandem rechenschaftspflichtig sind.

Schon jetzt sind deutliche Interessenslagen bei zahlreichen Akteuren erkennbar:

„Ohne Veränderung der Fassade des Hauses die Tragbalken stehlen und die Stützpfosten austauschen.“

Im Verhältnis zu China erklärt sich wohl teilweise auch Schwedens abweichender Weg. Schweden befindet sich in einem diplomatischen Streit mit China und gilt als prominentestes Beispiel für ein europäisches Land ohne Lockdown-Maßnahmen.

„Danke, Bill und Melinda Gates für eure Führungsrolle und Hingabe!“

Schlussbetrachtung

Wir befinden uns in einer Situation, die im Ganzen schwer zu durchblicken ist aber deren Ausläufer sich bereits abzeichnen. Mein persönliches Fazit, subjektiv aber begründet, lautet folgendermaßen:

Das bedrohliche am Great Reset ist nicht unbedingt das, was uns davon bereits sichtbar und spürbar umgibt, sondern das, was jetzt im Eiltempo möglich wäre und bereits ausgerollt wird: Es sind die Umrisse einer global agierenden Weltgesundheitsdiktatur, ein korporatistisch agierender, kollektivistisch denkender, überparteilicher Apparat, bestehend aus Agenda-Willigen auf unterschiedlichen Ebenen, die sich vordergründig der Bekämpfung der Pandemie sowie der Umsetzung unverfänglicher Ziele, wie Umweltschutz, Gleichheit und Inklusion verschreiben, dies jedoch unter Brechung des Individuums und Verletzung zivilisatorischer Errungenschaften, wie Grundrechten, tun.

Der „Great Reset“ ist ein Akt der Machtergreifung durch aktive Vergänglichmachung der bisherigen freiheitlichen Lebensform. So wie Produkte eine bestimmte, vom Hersteller festgelegte, künstliche Lebensdauer haben („künstliche Obsoleszenz“), so haben dies auch Systeme. Dass sich das globale Finanzsystem seit der Krise 2008 nicht wirklich erholt hat, sondern an seine Grenzen stößt, ist offensichtlich. Währungsreformen sind zudem keine Neuerscheinung in der Geschichte.

Der Reset hinter dem Great Reset könnte gerade derjenige des Finanzsystems sein und jener wäre damit eine Art Notoperation am siechenden Finanzsystem. Schwab deutet diese Möglichkeit selbst in einem ZEIT-Interview an, wo er Analogien zum zweiten Weltkrieg zieht, in dessen Nachklang neue Institutionen und Systeme, wie das gegenwärtige, in die Jahre gekommene, Bretton Woods System, geschaffen wurden.

Auch hierfür käme eine Pandemie, die zum Beispiel ungeahnte Einschränkungsmöglichkeiten im Zahlungsverkehr eröffnet, nicht ungelegen. Zahlreiche Zentralbanken arbeiten zudem eiligst an der Einführung von digitalem Zentralbankgeld, welches weitere Kontrollmöglichkeiten gegenüber dem Bürger eröffnen würde. Mit der Einführung eines Grundeinkommens wäre die Unterjochung der breiten Massen zudem so einfach wie noch nie: Wer sich unsozial verhält (Chinas Sozialkreditsystem lässt grüßen), bekommt seine Corona-Buße gleich automatisch von seinem Grundeinkommen abgezogen.

Die Machtergreifung, die wir gerade erleben, muss notwendigerweise eine Form der Fremdherrschaft sein. Die Bevölkerung wird zu großplanerischen Agenden wie dem Great Reset nicht befragt. Diese Fremdherrschaft begegnet uns einerseits in Form von gebündelten Interessen großer Machtakteure, wie Tech- und Pharmariesen, Investmentfirmen und Stiftungen, andererseits in Form eines, wie ich es nenne, hybriden Moulüe-Angriff sino-marxistischer Prägung, der spätestens mit Propaganda-Filmen in sozialen Netzwerken von kollabierenden Personen sichtbar wurde. Auch das wäre übrigens ein Strategem und zwar Strategem Nr. 6:

„Im Osten lärmen, im Westen angreifen.“

Der Great Reset rollt dem Vormachtsstreben der kommunistischen Partei Chinas quasi den roten Teppich aus.

Diese aggressive Agenda trifft zeitgleich auf eine westliche Welt des relativen Überflusses, der medialen Ablenkung und geschäftig tuenden Apathie. Institutionen sind blutleer und träge geworden, sie kehren sich zunehmend gegen den Bürger, also den Souverän, statt den Verfassungsauftrag zu erfüllen. Wieso wird in Deutschland gefordert, Querdenker und andere demonstrierende Bürger vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen, nicht aber Politiker, die den Kollaps der wirtschaftlichen und staatlichen Ordnung unter dem Vorwand in Kauf nehmen, die Bevölkerung vor den Auswirkungen einer mittelschweren Grippe zu schützen?

Damit gerät letztlich die Rolle des ungebrochenen Individuums in den Vordergrund, das vor der Wahrnehmung seiner Freiheit nicht um Erlaubnis fragt, sondern diese Legitimation aus eigener sittlicher Überzeugung wahrnimmt. Solange die Furcht vor Konsequenzen des Ungehorsams größer ist als die Angst vor dem Verlust der Freiheit, wird der „Great Reset“ weiter gehen.


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