Kampf um die Bürgerrechte:
Schluss mit dem Schweigen!

von Felix Perrefort (Achse des Guten, 12.3.2021)

Bilder und zusätzliche Links: Nikolas Dikigoros

"Deswegen muss man einfach an diese Daten glauben und auch an die Modellierungen glauben, und deswegen sind wir jetzt nun mal am Anfang einer neuen Verbreitungswelle." - Christian Drosten, "Wissenschaftler", Ende Februar 2021.

Mit der permanenten Verlängerung des Lockdowns wird auch die Kritik lauter, selten jedoch grundsätzlich. Statt Übertreibungen, Inkompetenzen oder innere Widersprüche anzuprangern, müsste man einen Schritt zurücktreten und das qualitativ neue Menschenbild in den Blick nehmen: In den Maßnahmen genannten Versuchen, die Infektionszahlen zu regulieren, ist der Bürger als Individuum einer abstrakten Gesundheit untergeordnet und damit nicht einmal mehr der Idee nach Zweck, wie es seine Rechte einfordern. Anstatt dass unterschiedliche Rechtsgüter miteinander vermittelt würden, wird ein einziges - das der Gesundheit - auf die Abwesenheit von "Covid 19"reduziert, verabsolutiert und damit nicht nur gegen fast alle anderen gewendet, sondern auch noch gegen sich selbst: Doch machen nicht erst die Maßnahmen der Bundesregierung krank, sondern schon der sie rechtfertigende Diskurs.

So geht mit der Entleerung des Pandemiebegriffs ein kollektiver Realitätsverlust einher, den man auch aus der Defensive heraus ansprechen muss. Verlieren Begriffe ihren materiellen Gehalt, dient Sprache nicht mehr der Wirklichkeitserschließung, sondern der Aufrechterhaltung einer Pseudorealität, welche als Koordinatensystem das Handeln und Fühlen wesentlich bestimmt. Dahingehend darf die Bedeutung der Änderung der Pandemie-Definition durch die WHO nicht unterschätzt werden. Gehörten bis 2009 zu einer Pandemie noch eine enorme Anzahl von Kranken und Toten, so entfiel während der Schweinegrippe dieses Kriterium, womit man auch Viren und Krankheiten, die sich in der Jahressterblichkeit überhaupt nicht außergewöhnlich bemerkbar machen, zu etwas Seuchenähnlichem erklären konnte.

Das letzte Puzzle-Teil

Die Gefährlichkeit des Virus wird nicht sorgfältig nachgewiesen, wie man erwarten könnte, sondern einfach stillschweigend vorausgesetzt und muss gar nicht mehr begründet werden. Durch den omnipräsenten, kontextlosen und unkritischen Bezug auf sogenannte Corona-Tote wurde es möglich, mit vermeintlich belastbaren Daten die tödliche Wirklichkeit einer Pandemie zu bezeugen, die sich in Statistiken, die nicht auf PCR-Daten basieren, nirgends zeigt.

Klicken Sie einmal hier, um zu einer von Achgut-Autor Thomas Maul erstellten Übersicht zu gelangen, in welcher die Jahressterblichkeitsdaten unterschiedlicher Länder aneinandergereiht werden (Anzahl Tote pro 1.000 Einwohner). Als Datenbasis dient die Website Indexmundi, die als Quelle auch vom Bundestag herangezogen wird. Sie können sich dort selbst die Jahressterblichkeit des Landes ihrer Wahl anzeigen lassen. Wie man sieht, folgt die Entwicklung der Sterblichkeiten überall, vollkommen unabhängig von der jeweiligen Corona-Politik, einem linearen Trend, der im Vergleich zu den Vorjahren höhere Zahlen ja keineswegs ausschließt. Bei alternder Bevölkerung durch sinkende Geburtenraten ist es nur logisch, dass sich die durchschnittliche Anzahl der Gestorbenen pro tausend Einwohner Jahr für Jahr erhöht. Diese Zahlen sprechen nicht dafür, dass in Belarus, Thailand oder Indien ein Massensterben vertuscht wird, sondern in den westlichen Ländern kollektive Psychosen unterschiedlichen Ausmaßes gepflegt werden, die historisch betrachtet nichts Ungewöhnliches sind.

Mit diesen Statistiken hat die empirische Kritik am Ausnahmezustand wohl das abschließende und sich harmonisch ins große Ganze fügende Puzzle-Teil. Sie entsprechen nämlich den von Ioannidis durchgeführten Studien zur relativen Harmlosigkeit von SARS-CoV2 sowie zur Wirkungslosigkeit der Maßnahmen; diese wiederum belegen die eigentlich von Anfang an naheliegende Pseudowissenschaftlichkeit von Lockdowns, die vor 2020 nie ausprobiert wurden. (Lesen Sie hierzu unbedingt auch die Achgut-Serie "Chinas globale Lockdown Kampagne".) Was als "Covid 19" einen eigenen Namen verpasst bekommen hat und als influenza-like-illness mikroskopisch betrachtet durchaus ungewöhnliche Aspekte aufweisen mag, reiht sich makroskopisch in das gewöhnliche Krankheitsgeschehen ein. Bei den auf alle Bürger zielenden Maßnahmen handelt es sich daher um Schrotflinten, die auf Mücken zielen.

Doch auch wenn eine veritable Seuche über die Menschheit käme, wäre sie nicht totalitär zu bekämpfen. Die Diskussion, ob Corona nun eine Letalität von 0,1 oder 1,0 hat, verblasst vor dem Hintergrund der verdachtsunabhängigen Zurichtung jedes gesunden Einzelnen zu einem potenziellen Gefährder, allein weil er atmet und existiert. Aus bürgerlichen Assoziationen von Einzelnen, die in ihren Freiheits- und Abwehrrechten gegenüber dem Staat Gesellschaften bilden, wurden atomisierte Gesundheitsgemeinschaften, deren Glaubensanhänger sich paradoxerweise gerade dadurch aneinander binden, dass sie sich als Feinde betrachten. Was sie neben der Selbstsuggestion, andere durch vorbildliches Verhalten zu schützen, zusammenhält, isoliert sie zugleich voneinander, die Angst vor der Ansteckung - und liefert sie so der Herrschaft aus.

Bürgerliches Recht auf Widerstand

Ein etwas älterer Herr, der seine Jugend als Pole unter Sowjetherrschaft verbracht hat, erzählte mir, dass er als Fünfzehnjähriger den Staat als seinen Feind erkannt hatte, weshalb er nach Deutschland ausgewandert ist - nur um hier nun ähnliches erfahren zu müssen. Dass eine Regierung zum Feind der Bevölkerung wird, passiert in einer bürgerlichen Gesellschaft normalerweise nicht, weshalb sich abstrakte Staatsfeindschaft verbietet. Seitdem der Staat selbst jedoch durch schwere Verfassungsbrüche und die damit einhergehenden entsetzlichen Schäden seine auch ihn zivilisierende Grundlage untergräbt, hat Staatsfeindlichkeit aufgehört, abstrakt zu sein und wurde legitimer Ausdruck der eigenen grundgesetzlich garantierten Interessen. Indem die Regierung ihre demokratischen Fundamente erodiert, ruft sie das bürgerlich verbriefte Recht auf Widerstand in Erinnerung.

Erinnerung an längst vergangene Zeiten: DM, Demokratie und Grundrechte Führt Deutschland in den Untergang: Sarah Sauer, geb. Kasner, gesch. Merkel

Man muss sich eine klare Vorstellung davon machen, womit wir es zu tun haben: Die Regierung ist zum permanenten Rechtsbrecher geworden, sie unterdrückt, drangsaliert und schikaniert. Ihre Exekutive dreht durch und tyrannisiert, verwirklicht damit einen Wahn, der ohne Blick auf das von Anfang an verfassungsbrüchige Regierungshandeln kaum zu kritisieren ist.

Karikatur von Götz Wiedenroth, mit freundlicher Genehmigung

Damit die Kritik nicht zum zahnlosen Begleiter der Herrschaft wird, ihr atemlos hinterher rennt und ihr zuruft, dass es nun doch aber wirklich einmal gut sei, muss sie immer wieder zum Anfang zurück kehren und den Notstandsdiskurs der Regierung zurückweisen: "Bilder aus Bergamo" beweisen noch keine Pandemie, nicht jede Prognose ist seriös und das, was man noch nicht wisse, kann kein wesentliches Argument sein, schon gar nicht auf Dauer.

Der Wahn beginnt nicht erst mit Verfolgungsjagden auf umarmende Jugendliche, sondern mit Verkündigung der Gefährlichkeit eines Virus, ohne sich dabei auf die bereits vorhandenen Studien zu beziehen - die freilich für das Gegenteil gesprochen hätten. Diese Entfernung von der Empirie bei gleichzeitigem Setzen auf anekdotische Evidenz und höchst fragwürdige Hochrechnungen rationalisierte die Massenneurose staatlicherseits.

Mag die Abneigung gegenüber der Ausdrucksweise sogenannter Wutbürger, Politiker als „Psychopathen“ zu bezeichnen, in der Regel auch noch so berechtigt sein; mittlerweile ist ein Punkt erreicht, an dem man sich diesen Begriff zu eigen machen muss, um der rapiden gesellschaftlichen Totalisierung überhaupt noch hinterherzukommen. Zeichnet sich die entsprechende Störung durch manipulatives Verhalten, Empathielosigkeit, Rücksichtslosigkeit und keinerlei soziales Verantwortungsgefühl aus, sind diese Merkmale in aktuellen Maßnahmen schließlich sofort zu erkennen: Wer Joggern Masken aufzwingt, mit Hubschraubern Menschen aus Parks vertreibt und ein Verweilverbot etabliert, der misshandelt Menschen mindestens psychisch und muss sich gefallen lassen, mit solch antisozialem Charakter in Verbindung gebracht zu werden.

Für die jüngere Geschichte beispiellos

Politiker, die dergleichen durchsetzen, manipulieren die Wahrnehmung der Menschen, indem sie eine schwerwiegende Gesundheitsgefahr beschwören, die von jedem Gesunden ausginge. Sie rauben den Menschen rücksichtslos ihre Lebensfreude, missachten ihre instinktiven Bedürfnisse nach Bewegung und freiem Atmen und installieren sukzessive ein dystopisches Szenario, das als Faschismus (der Gesundheit) nur notdürftig auf einen historischen Begriff gebracht ist. Denn die Postmoderne bringt ihren eigenen Totalitarismus hervor.

Die ständige Bombardierung mit oft nachweislich falschen oder missverständlichen Zahlen, die fehlende Berichterstattung darüber, dass es auch noch Orte gibt, wo die Menschen ohne Repressionen recht gelassen leben; die Nichtaufklärung über das menschliche Immunsystem, das auch in Sachen Corona alles andere als hilflos ist; die stets an der Realität gescheiterte Behauptung, durch die Ansammlung von Menschen würde es zu dramatischen Zuständen auf den Intensivstationen kommen; die der gesamten Maßnahmenpolitik zugrunde liegende Hypothese, die symptomlose Ansteckung würde nennenswert zum Krankheitsgeschehen beitragen - all dies manipuliert das alltägliche Verhalten durch Verleugnung realer Sachverhalte und etabliert eine Pseudorealität, für die es keiner globalen Verschwörung bedarf. Vertreter von Medien und Politik beuten dabei in ihrem Konformismus und der Verfolgung je eigener Interessen ein Vertrauen aus, das die Menschen in bürgerlichen Gesellschaften bislang mehr oder weniger zu Recht an den Tag legten.

Der Ausnahmezustand schafft selbst die Fakten, die seiner Zurücknahme im Wege stehen, und verfestigt sich umso stärker, je mehr Menschen - insbesondere Richter und Entscheidungsträger - die Pseudorealität in seinen Bann zieht. Der Kampf um Bürgerrechte ist damit zugleich einer um die Debatte, was der Fall ist. Wer eine Pandemie behauptet, der möge sie makroskopisch begründen, anstatt sie mikroskopisch wegen ungewöhnlicher Symptome hier oder ein paar lokal spezifischer Besonderheiten dort zu belegen: Mediale Bilder und gelegentliche Abweichungen konstituieren noch keinen Bruch mit der Vergangenheit, positive Testergebnisse sind noch keine medizinische Diagnose.

Keine Erlösung durch globale Impfkampagne

In Deutschland nimmt die Verinnerlichung der Pseudorealität Ausmaße an, die Vergleiche mit einer Massensekte nahelegen. Zu deren Elementen gehören die Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen, offen geäußerte Bestrafungswünsche gegen letztere, Immunisierung der Sektenführer gegen jegliche Kritik, symbolische Codes (bleib gesund) sowie Rituale zur Gefahrenabwehr (lüften, desinfizieren, testen), doch vor allem eine Ideologie, die als unhinterfragbare Gewissheiten ausgibt, was man von Anfang an seriös hatte bestreiten können.

Mit der ebenfalls für Sekten typischen Beschwörung einer Katastrophe, die abzuwenden vollständige Ausschaltung selbstständigen Denkens erfordere, wurde und wird Angst und Panik gestiftet, die sich mit Hilfe der täglich verkündeten PCR-Daten rationalisiert. Zusammengehalten wird der allgemeine Wahnsinn schließlich mit einer höheren Moral, die in ihrem Lebensrettungspathos keinerlei Kompromisse kennt und den gesamten Alltag reguliert. Individuelle, vormediale Erfahrung, der sich unterm Strich kaum, wenn überhaupt, irgendetwas Außergewöhnliches zeigt, löst sich zunehmend in einer gemeinschaftlichen Welt von Phobikern auf, deren Insassen mit dem Erlösungsversprechen - der Massenimpfung - auf eine glücklichere Zukunft vertröstet werden.

Doch das endemische Virus wird naturgemäß bleiben, die Verängstigten hätten sich mit jeder Viren-Saison nun ihre Injektion abzuholen und befänden sich damit in einer neuen Staatsabhängigkeit, in welcher der Bürger als Junkie gesetzt ist. Vielleicht wird man sich irgendwann nicht einmal mehr daran erinnern, dass man früher auch ohne Massenimpfungen durch den Winter gekommen ist; auch nach falscher Sicherheit kann man süchtig werden.

Dass "Erlösung" vom aktuellen Elend nicht in einer globalen Impfkampagne läge, sondern in der sofortigen Wiederherstellung bürgerlicher Freiheit, verstünde sich jenseits der Pseudorealität von selbst. Ihr zu entkommen, erforderte eigentlich nur, mit einem selbstreflexiv vermittelten Vertrauen in die eigenen Sinne seinen Alltag zu bestreiten und seine Erfahrungen privat und öffentlich zur Sprache zu bringen.


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