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18.07.2001
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Ein kurzer Abriß

Die Geschichte des Materials reicht weiter zurück als gemeinhin angenommen wird. Gummimaterialien, die aus dem Ausfluß verschiedener Pflanzenarten gewonnen wurden, spielten bereits vor mehr als 3500 Jahren eine Rolle. Forschungsergebnisse (vgl. http://web.mit.edu/newsoffice/nr/1999/rubber.html) legen den Schluß nahe, daß bereits zu dieser Zeit den indianischen Ureinwohnern Mittelamerikas die Kaltvulkanisation unter Zuhilfenahme von Pflanzenextrakten bekannt war. Dieses Wissen ging spätestens mit der spanischen Invasion verloren - und Kautschuk geriet nahezu in Vergessenheit. Erst als LaCondamine 1745 das Naturlatex beschreibt und von seiner Forschungsreise einige Proben mitbringt, erwacht ein geringes Interesse am Kautschuk. Doch das beschränkt sich darauf, Kautschuk als Kuriosität der physikalischen Kabinette zu betrachten. Joseph Priestly stolpert 1770 eher zufällig über die Erfindung des Radiergummis und Charles Mackintosh macht sich 5 Jahrzehnte später die wasserabweisenden Eigenschaften des Kautschuks zunutze, um wasserdichte Wetterkleidung herzustellen. All' diesen Produkten haftete der Mangel an, daß die Vulkainisation nicht bekannt war. Damit waren sie bei Kälte starr und bei Wärme weich und klebrig. Erst 1832 erfand Charles Goodyear die moderne Heißvulkanisation. Die Herstellbarkeit des neuen Materials führte zu einem Aufschwung der gewerblichen Herstellung von Gummiwaren. Im Nachhinein betrachtet erfolgte Goodyears Erfindung genau rechtzeitg, um der beginnenden Fahrzeugindustrie daas Rohmaterial für Reifen bereitzustellen. Allerdings führte der steigende Verbrauch von Naturlatex zunächst dazu, daß die im Raubbau gewonnenen Erträge zurückgingen. Brasilien wußte sehr genau um den Wert seines Monopols - und stellte die Ausfuhr von Hevea-Samen und Pflanzenteilen unter strenge Strafe. Dennoch gelang es Henry Wickham 1876, einige zehntausend Samen nach England zu schmuggeln, wo sie in der botanischen Anstalt von Kew Gardens angekeimt wurden. Für fast 2000 Pflanzen war der kommerziell motivierte Versuch erfolgreich und die Schößlinge wurden nach Ceylon verschifft. Etwa die Hälfte wuchs an und legte damit den Grundstein für eine englische Konkurrenzproduktion. Bis zur wirschaftlichen Bedeutung mußte allerdings noch ein Jahrzehnt vergehen - dann war das brasilianische Kautschukmonopol gebrochen und die ehemals reichen Kautschukkönige erlebten ihren raschen Niedergang.

Die Abhängigkeit von englischen Lieferungen wurde einigen Ländern schmerzhaft bewußt, als der erste Weltkrieg vom Zaun gebrochen wurde. Deutschland und Rußland intensivierten ihre chemische Forschung, deren Ziel die künstliche Herstellung eines hochwertigen Gummimaterials war. Doch obwohl schon lange zuvor die Summenformel des Isoprens von Michael Faraday ermittelt worden war, stellte die Kautschuksysnthese eine große Schwierigkeit dar. Die während der Kriegszeiten erzeugten Not-Ersatzstoffe verschwanden nach 1918 wieder vom Markt. Erst die Arbeiten der Chemiker Fritz Hofmann und Hermann Staudinger waren geeignet, ein dem Naturprodukt gleichwertiges Ersatzmaterial zu schaffen. Die Unabhängigkeit Deutschlands von den englischen Plantagen verlängerte den zweiten Weltkrieg: ohne die Synthesegummis wäre die Herstellung aller möglicher kriegswichtiger Artikel, wie z.B. Fahrzeugreifen, rasch zum Erliegen gekommen.

Nach 1945 wurde eine Vielfalt unterschiedlicher Gummisorten entwickelt, die ihre Existenz haupsächlich der chemischen Technologie verdankt, die das baukastengerechte Zusammensetzen von Monomeren zu Molekülen mit nahezu beliebig festlegbaren Eigenschaften erlaubt. Der größte Anteil der Produktion von Synthesekautschuken wird in der Autoreifenindustrie verarbeitet - im Jahr 19xx über 2.3 Millionen Tonnen weltweit.

Die gewaltige Produktion von Gummiwaren erzwingt inzwischen das Nachdenken über Entsorgungs- und Wiederaufbereitungskonzepte. Gummi ist in seiner fertig vulkanisierten Form sehr widerstandsfähig gegen viele bekannten Lösungsmittel, Laugen und Säuren. Gummi ist extrem gasdicht und resistent gegen biologischen Abbau. Was im neuen Fertigprodukt erwünschte Eigenschaften sind, wird bei der Entsorgung zum Problem. Zwar gab es bereits in den 1940er Jahren erste Ansätze, geshreddertes Material wieder als Roh- und Zuschlagstoff für die Reifenherstellung zu verwenden, jedoch war allen Versuchen dieser Art nur geringer Erfolg beschieden.

Zeittafel

Die Zeittafel habe ich grob in drei Teile gegliedert, wobei eine exakte Trennung der Entwicklungsschritte nicht möglich ist. Vielmehr folgt die Gliederung eher dem Wunsch, ein paar übersichtliche Tabellen bereitzustellen:

Und hier geht's zu den Details...


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