Wissenswertes
Hier findet Ihr einen kurzen Abriß über
Gummi und Latex, ihre Herkunft, Historie und andere Fakten. Detailinformationen
sind im Lexikon zu finden, auf das gelegentlich
auch das eine oder andere Stichwort verweist. Einträge zu Stichworten
sind mit einem versehen.
Wo kommt Gummi
her?
Was ist der Unterschied zwischen
Latex und Gummi?
Ein Kapitel Botanik
Ein ganz spezieller Abschnitt über ganz spezielle
Gummis
Sind Gummibärchen aus Gummi?
Wieviel Gummi ist in Kaugummi?
Geschichte der Gummiwäsche
Literatur
Wo kommt Gummi
her?
Gummi ist ein Produkt,
das auf der Basis von Planzensäften tropischer Bäume hergestellt
wird. Haupterzeugerländer sind Brasilien, Indien. Gummi im heutigen
engeren Sinne des Wortes ist stets ein Produkt technischer Prozesse.
In früheren Zeiten wurde das Wort Gummi gleichbedeutend mit
Latex oder
Kautschuk verwendet.
Tatsächlich liefert nicht nur der echte
Gummibaum, hevea
brasiliensis das Material für Gummi, sondern auch andere Pflanzen. Siehe
hierzu im Lexikon: Gummi
arabicum, Kirschgummi.
Was ist der Unterschied
zwischen Latex und Gummi?
Charles
Goodyear erfand das Verfahren der Vulkanisierung, das aus Naturlatex
mit Beigabe von Schwefelblume und Graphit unter Druck und bei Hitze Gummi
entstehen läßt. Reinlatex und Naturkautschuk sind nicht vulkanisiert.
Nun ja. Das ist nur die halbe Wahrheit. Gummi kann auch synthetisch hergestellt
werden. Für die Anfertigung von Kleidung kann ich nur Natur-Latexgummi
empfehlen - künstliche Materialien mögen zwar technisch leichter
handhabbar sein, aber nur das Naturmaterial gibt beste Ergebnisse - abgesehen
vom Allergiethema..
Die Qualitäten, die für die Schneiderei interessant sind, lassen
sich klassifizieren. Wie der Unterschied erkannt wird?
-
Kriterium 1: Latexgummi riecht angenehm
aromatisch nach Vanille oder Zimt - jedenfalls nach weihnachtlichen
Gewürzen, die nicht nur Kinder mögen. Synthetisches Gummimaterial
hat häufig den abstoßenden Geruch von Dieselöl oder anderen
Substanzen, die blitzartig an Lackverdünner oder Autobenzin erninnern.
-
Kriterium 2: Mit etwas Feuerzeug- oder
Wundbenzin kann leicht geprüft werden, ob echtes Latexgummi vorligt:
Benzin aufbringen und ca. 10 Sekunden warten. Kräuselt oder wellt sich
das Material sehr schnell - dann handelt es sich um Latex. Liegt keine Reaktion
vor, dann handelt es sich um das zumindest teilweise synthetische Gummimaterial.
Ein Kapitel
Botanik
Gummi basiert stets auf den Aussonderungen bzw. Säften eine Pflanze.
Im Falle des Latex oder Gummi, so wie wir heute diese Stoffe verstehen, auf
denen des Gummibaumes
hevea
brasiliensis.
Ein ganz spezieller Abschnitt
über ganz spezielle Gummis
Der Normalbürger versteht unter einem
Gummi einen ganz speziellen Gummi: Ein
Kondom,
Präservativ oder dasselbe unter einem anderen Vulgärnamen. Der
Gummi war nicht immer aus Gummi; ebenso
ist die Herkunft der Bezeichnung "Kondom" nach wie vor ungesichert.
Eine recht umfassende Darstellung des Sujets nebst Hinweisen zu seiner Anwendung
und einer ausführlichen Beschreibung der Herstellung gibt das auch
kulturhistorisch lesenswerte Buch Die Kondom-Story.
Sind Gummibärchen aus
Gummi?
Auch wenn's der Name vermuten läßt:
Gummibärchen
sind nicht aus Gummi! Die
Haribo-Webpage
gibt dazu Auskunft: "...Glukosesirup ist drin, der macht die Gummibärchen
durchsichtig. Zucker und Dextrose sind auch drin, damit die Gummibärchen
süß schmecken. Dazu kommt Gelatine, die macht die Gummibärchen
so unverwechselbar gummig..."
Eine Bemerkung am Rande: der Gummiadler ist in der überwiegenden
Mehrzahl der Fälle ebenfalls nicht aus Gummi; es handelt sich vielmehr
um ein Lederflugzeug, das folglich hier nicht weiter betrachtet wird.
Bei panierten Tintenfischringen, die gerüchteweise nur wiederverwertete
PKW-Auspuffhalteschlaufen sind, konnte die Sachlage von mir noch nicht
befriedigend geklärt werden.
Wieviel Gummi ist in
Kaugummi?
Kaugummi
ist keine Erfindung der 50er Jahre. Kaugummi wurde in der neuen Welt vor
Christoph Kolumbus erfunden. Während der ursprüngliche indianische
"Kaugummi" auch aus unterschiedlichen Baumharzen bestand, so ist der moderne
Kaugummi von seiner pflanzlichen Herkunft mit dem Naturkautschuk und Latex
verwandt.
Geschichte der
Gummiwäsche
Wird
Gummiwäsche
als Gattungsbegriff genommen, so ist sie schon eine relativ alte Erfindung
und hatte ursprünglich keine fetischistischen Erfinder, sondern
zweckmäßig denkende Leute. Früheste Ideen waren:
-
wasserdichte Stiefel
-
Wasserabweisende Westen (wer kennt nicht den "Ostfriesen-Nerz"?)
-
leicht waschbare Kleidungsstücke (Gummimäntel und -Krägen)
-
Handschuhe und Schürzen zu Hygienezwecken
Ob Kondome als Bekleidung oder Wäsche gelten dürfen, scheint mir
in diesem Zusammenhang fragwürdig zu sein... Aus Latex bzw. Gummi sind
sie ab 1855 nachgewiesen. Näheres findest Du im
einschlägigen
Beitrag.
Gummi(unter-)wäsche, die aus Lustgewinn getragen wird, läßt
sich anhand meiner Quellen bis in die Mitt-50er Jahre zurückverfolgen.
Ich bin dabei, Informationen zu sammeln und bitte alle, die dazu Unterlagen
und Fakten haben, diesem Fetisch-Wäsche-Link
zu folgen.
Literatur
Die Literatur, die ich unter anderem zur Ausarbeitung dieser Website verwendete,
ist im Literaturverzeichnis zusammengestellt.
Letzte Änderung: 03.07.2000