Ein Hinweis: Die Angaben, Techniken
und Tricks, die ich hier verrate, basieren ausschließlich auf
persönlicher Erfahrung. Ich mußte ohne Anleitung und
Lehrbücher auskommen, und habe mir alles selber erarbeitet. Es kann
also durchaus sein, daß die professionellen Hersteller anders arbeiten.
Ich versuche zwar, hier gut funktionierende Rezepturen und Techniken anzugeben,
kann diese aber nur auf der Basis der Materialien, die mir zur Verfügung
standen, beurteilen. Ich übernehme deshalb keine Garantie dafür,
daß alles mit dem speziellen Latexmaterial, das Du gerade verwendest,
genauso funktionieren wird. Ich hafte also insbesondere nicht für
Schäden, die durch meine Anleitungen entstehen.
Bemerkung: Ich habe meine ersten Klebeerfahrungen mit Latex gesammelt, und einiges an "Lehrgeld" bezahlt, bis ich langsam die Techniken herausfand, wie man Latex verarbeitet, d.h. schneidet, anpaßt, klebt, usw. Wenn Du selber handwerklich nicht allzu geschickt bist, probiere zunächst mit ein paar Abfallstücken, deren Verlust Du verschmerzen kannst. Latex ist ein schwieriges Material. Falls Du merkst, daß es Dir zu schwierig ist, kannst Du immer noch überlegen, Dir schöne Sachen aus dem einfacher zu verarbeitenden Gummistoff anzufertigen.
Eine gute Methode, Latex zu reinigen und zu entfetten, ist die Verwendung
eines Auto-Innenraumreinigers. Mit "Caramba Cockpitpflege" gemachte Erfahrungen
waren recht überzeugend. Nach der Klebung sollte das Kleidungsstück
wie gewohnt vorsichtig gewaschen werden, um die undefinierbaren Substanzen
des Reiniger zu entfernen. Hautkontakt sollte meiner Meinung nach vermieden
werden. Was die Reiniger betrifft, ist auch Deine Experimentierfreude
gefragt!
Kleben von Latex: Die Klebestellen mit einer glatten
Fläche (Tischplatte) zu unterlegen und mit Klebeband zu sichern ist
notwendig. Die bisher besten Ergebnisse erzielte ich mit dem Latexkleber
des Münchner Handels "Hard Line" - jaja, ich weiß, Schleichwerbung.
Tatsächlich scheint dieser Kleber im Gegensatz zu üblichen
Kontaktklebern auf Latexmilch zu basieren. Dies bedeutet eine Klebung, die
im Sinne der Materialkunde eher ein "Zementieren" bzw. "Schweißen"
darstellt. Wie die Bezeichnungen vermuten lassen, sind die Verbindungen trotz
sparsamen Kleberverbrauchs stabil und dauerhaft. Zur Klebung werden beide
Teile sehr dünn mit dem Kleber eingestrichen. Wenn der Kleber aus der
Spenderflasche aufgetragen wird, muß er sofort verteilt werden, sonst
gibt es streifenförmige Spuren. Zum Verteilen eignet sich ein Stück
Küchenpapier oder ein nicht saugfähger Stoff. Nach dem Trocknen
des Klebers - ca. 15min. werden die Teile passgenau zusammengefügt und
fest gepresst. Bei mir hat sich dazu ein Falzbein sehr bewährt. Eine
Korrektur nach dem Zusammenlegen ist meistens unmöglich, also heißt
es, sehr präzise zu arbeiten. Tricks für die Klebetechnik findest
Du hier.