Selbermachen aus Gummi |
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Das enthält diese SeiteHier ist ein Schnell-Lehrgang für Neugierige. In ein paar wenigen Abschnitten erfährst Du die wesentlichen Arbeitsschritte, die Du beim Selbermachen von Gummikleidung beachten solltest. Für's Detailwissen solltest Du jeweils in die passenden technischen Triscks weiterblättern. Diese Kurzbeschreibung ähnelt sehr stark der korrespondierenden Beschreibung für das Herstellen von Latexkleidung. Ich habe versucht, die wesentlichen Aspekte herauszuarbeiten. Die feinen Unterschiede findest Du jeweils bei den technischen Einzelbeschreibungen.
Ein HinweisDie Angaben, Techniken und Tricks, die ich hier verrate, basieren auf persönlicher Erfahrung. Ich mußte ohne Anleitung und Lehrbücher auskommen, und habe mir alles selber erarbeitet. Es kann also durchaus sein, daß die professionellen Hersteller anders arbeiten. Ich versuche zwar, hier gut funktionierende Rezepturen und Techniken anzugeben, kann diese aber nur auf der Basis der Materialien, die mir zur Verfügung standen, beurteilen. Ich übernehme deshalb keine Garantie dafür, daß alles mit dem speziellen Gummimaterial, das Du gerade verwendest, genauso funktionieren wird. Ich hafte also insbesondere nicht für Schäden, die durch meine Anleitungen entstehen. Bemerkung: Ich habe selber einige bittere Erfahrungen gesammelt, bis ich langsam die Techniken herausfand, wie man Gummistoff verarbeitet, d.h. schneidet. anpaßt, klebt, näht usw. Wenn Du selber handwerklich nicht allzu geschickt sein solltest, probiere zunächst mit ein paar Abfallstücken, deren Verlust Du verschmerzen kannst. Gummistoff ist ein schwieriges Material, allerdings immer noch einfacher als Latex. AnregungenAus Gummstoff lassen sich besonders gut flächige Gegenstände anfertigen. Gummi ist gut geeignet für Bettwäsche, Schürzen, weite Capes usw. Schwieriger ist die Anfertigung enger Kleidungsstücke wie Slips oder Bodies. Viele Anregungen und Anleitungen findest Du in meiner Zeichenmappe. Vorbereitung
Allein die Vorbereitung des Gummistoffes kann aufwendig werden... Wenn Du
wie ich, auch sehr gerne das intensive Gefühl von Gummi auf der Haut
spürst, wirst Du feststellen, daß der eine oder andere
käufliche Gummistoff nicht nur zu glatt ist, sondern auch eine Puderung
oder gar Oberflächenbeschichtung hat, die sich nur sehr schwer entfernen
läßt. Diese Puderung behindert das Kleben und ist auch auf der
Haut nicht sehr angenehm. Ich schneide also die Teile zu und lege sie
anschließend in die Badewanne. Zunächst werden sie mit handwarmen
Wasser und Seife gründlich gewaschen. Anschließend mit der Brause
und klarem Wasser abgespült. Jetzt kommt's! Mit einer Wurzelbürste,
Flüssigseife und etwas Wasser werden alle Oberflächen des Gummistoffes
kräftig und gleichmäßig gebürstet, bis sie matt und
leicht rauh sind. Diese Arbeit ist zwar nicht unbedingt nötig, verbessert
aber die Klebung und auch sehr nachhaltig das lustvolle Gummigefühl.
Allerdings ist das Bürsten sehr zeitraubend und kräftezehrend.
Natürlich solltest Du nur die Flächen aufrauhen, die Du rauh haben
willst. Eine glänzende zweite Haut kann auf der Innenseite rauh sein;
die Außenseite der Teile sollte in diesem Falle verschont werden! Bevor Du nun in die Vollen gehst, und wild draufloskleisterst, lies vielleicht ein paar meiner Tricks, um vor unnötigem Schaden bewahrt zu bleiben! Kleben von GummiSo geht's! Die Klebeflächen müssen auf jeden Fall frei von Fett, Puder, Hautschweiß oder was auch immer sein, sonst wird die Klebung in Frage gestellt. Die Festigkeit der Klebung kann mit verschiedenen Tricks verbessert werden:
Kleberauswahl
Ich habe Versuche mit vielen Klebern gemacht. Nun ist aber nicht jedes Fabrikat
für unsere Zwecke geeignet... und manche, die als geeignet verkauft
werden, sind von zweifelhafter Festigkeit. Die typischen
Einkomponenten-Universalkleber sind ungeeignet - Gummiwäsche
läßt sich nun mal nicht mit "UHU" reparieren (was nicht
ausschließt, daß dieser Kleber für andere Zwecke hervorragend
geeignet ist). Für Gummi verwende ich normalerweise Kontaktkleber. Nun ist aber auch "Pattex compact" nicht der ideale Gummiwäschekleber. Ja welcher denn nun? Auch, wenn ich mich jetzt der Gefahr der Schleichwerbung aussetze; der meinen Erfahrungen nach bislang geeignetste ist der Klebus von Teroson. Eigentlich ist er ein ein zugfester Karosseriekleber für flexible Gummidichtungen (dämmert's?). Dieser Kleber wird in praktischen Blechflaschen geliefert, bei denen ein Pinsel zum Auftragen im Deckel integriert ist. Wenn mal so die halbe Flasche leer ist, wird es ungemein anstrengend, sie aufzuschrauben, da der Deckel selbst sehr gut festklebt. .. Klebt also, wie's aussieht, ganz gut. Allgemein gilt beim Kleben: Weniger ist mehr! Ein klebertriefendes Werkstück wird nicht gelingen. Es gibt zwei Varianten, Kontaktkleber zu verwenden:
SicherheitshinweiseKontaktkleber sind oft lösungsmittelhaltig, die gesundheitsschädlich sind. Arbeite also in einem gut durchlüfteten Raum und laß das Rauchen! Kontaktkleber sind ausgezeichnet brennbar und die Dämpfe können bei passendem Mischungsverhältnis mit Luftsauerstoff sogar verpuffen! Auch bei der Benutzung von Terpentinersatz, Aceton und anderen Lösungsmitteln solltest Du dieselbe Vorsicht walten lassen. Ich würde nur ungern in der Zeitung die Schlagzeile lesen: "Gummifetischist sprengt sich in die Luft". Details auf der Seite mit den Sicherheitsratschlägen. Wie's nach dem Kleben weitergeht
Die Klebenaht liegt vor Dir. Dumm nur, daß etwas Kleber aus den Kanten
hervorgequollen ist. Den überstehenden Kleber entfernst Du am Besten
so früh wie sinnvoll möglich mit Lösungsmittel, einem fusselfreien
Tuch, Geduld und etwas Anstrengung. Vergiß nicht, die
lösungsmittelbenetzten Flächen abzutrocken, damit sich das Material
nicht unnötig wellt! Da ein wenig vom Lösungsmittel unter die
frischgeklebte Kante dringt, ist es zweckmäßig, die Ränder
nochmals mit dem Falzbein kräftig anzudrücken. |
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