Jeden Monat stellen wir hier einen interessanten Wiederfund aus
unserem Projekt vor. Die vorgestellten Wiederfunde sind entweder
ungewöhnlich oder geben Hinweise auf neue Aspekte bei den verschiedenen
Arten. Sie sind die Highlights der Beringungen, aber ohne die vielen "normalen"
Wiederfunde (die wir aus Platzgründen leider nicht alle aufzählen können) wären überhaupt keine Aussagen möglich.
Wiederfund des Monats
September 2005
Nilgans nach über drei Jahren erstmals gesehen
Nilgänse werden deutlich seltener abgelesen als Kanada- oder Graugänse.
Unter anderem liegt dies an der geringeren Ortstreue dieser Art.
Nilgänse sind sehr mobil. Eine Ausnahme sind dabei die Brutpaare,
die einem einmal gewählten Brutort in der Regel treu bleiben.
Jungvögel verlassen bald nach dem Flüggewerden Familie und Geburtsgewässer.
Über das anschließende Wanderungs- und Ansiedlungsverhalten ist nichts bekannt.
Daher sind spätere Meldungen von als Junggänsen beringten Nilgänsen
besonders interessant, aber leider auch selten.
Manchmal vergeht eine lange Zeit bis eine beringte Nilgans nach dem
Verlassen ihres Geburtsgewässers wieder gemeldet wird. So ein Beispiel
liefert die Nilgans U51. Als eines von elf Gössel eines Nilganspaares
am 10.05.02 im Stadtgarten in Castrop-Rauxel nicht flügge beringt, wurde sie erst nach fast
3,5 Jahren erstmals gemeldet. Und zwar aus dem NSG Zachariasee
(Lippstadt/Ostwestfalen). Melder der Nilgans war Peter Hoffmann.
Sie hielt sich in einer Gruppe von 250 Nilgänsen auf. Die Bedeutung dieser
großen Ansammlungen ist noch nicht bekannt. Die Entfernung zwischen dem Beringungs- und dem
Wiederfundort beträgt 85 km.
Für die Hilfe bei der Beringung dieser Gans bedanken wir uns bei Martin Gottschling.