Erläuterungen zur möglichen
Bedrohung "unserer" Leuchtkäfer:
- Ungünstige
biologische Faktoren: - Menschliche Einflüsse: a.) Zerstörung von Habitaten (z.B.
durch Umwandlung in Agrarflächen).
Einige wesentliche
Eigenarten der Biologie von Lampyris noctiluca, Lamprohiza splendidula und Phosphaenus hemipterus
, die typisch für die Familie der
Lampyridae sind, verstärken die Wirkung von Eingriffen in ihren Lebensraum.
Diese Eigenarten sind (siehe auch Kurzreferenzen der
Arten):
b.) Die kurze Periode, in der die Imagines auftreten,
d.h. die Fortpflanzung ist nur in einem engen Zeitfenster möglich. Störungen in
dieser Zeit sind deshalb schwerwiegend.
c.) Die Standortbeschränktheit des Weibchens, d.h. die Eier
werden nicht weit vom Aufenthaltsort des Weibchens während des Werbens um Paarungspartner / dem
Versteck des Weibchens abgelegt. Die Ausbreitung der Population kann also nur
während der Zeit als Larve geschehen und wird durch
Barrieren (wie Gewässer oder weite Gebiete ohne geeignete Umgebungsbedingungen) eingeschränkt.
Dies bemerkt auch Tyler ([10]; S. 38-39).
d.) Das räuberische Dasein
der Larven, d.h. Toxine, die sich in den Beutetieren ansammeln, treten verstärkt
in den Käfern selbst auf. (Toxikologische Untersuchen an den drei Arten werden
zur Zeit von De Cock durchgeführt.)
e.) Schwalb ([9]; S. 448) geht von einer
hohen Mortalität der Larven in der Natur aus (bei Lampyris noctiluca
und Lamprohiza splendidula, von
Phosphaenus hemipterus
keine
Angabe).
Zu möglichen Schädigungen durch den Menschen gibt Tyler
([10]; S. 38-40) eine Übersicht:
b.) Durch ebendiese Habitatszerstörung
zunehmende Isolation von Leuchtkäferpopulationen, da potentielle Habitate z.T.
weiträumig von ungeeigneten Gebieten umgeben sind. Dies führt dazu, dass neue
Lebensräume schwer erschlossenen werden können und durch natürliche
Populationsschwankungen wieder leuchtkäferfreie Gebiete kaum wieder neu
besiedelt werden können.
c.) Verschmutzung durch Chemikalien z.B. aus
Agrarwirtschaft und Industrie.
d.)
Irritation durch Kunstlicht.
e.) Die Abnahme
der Beweidung von Leuchtkäferhabitaten, weil hierdurch Wiesen zu unübersichtlich
für das Sexualverhalten werden.
f.) Allgemeine Klimaveränderungen.