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Machno-Solidarität Hand in Hand ohne Grenzen - www.machnosoli.de.vu Eine Seite der Zusammenarbeit von AnarchosyndikalistInnen und AnarchistInnen aus der Ukraine und deutschsprachigen Ländern |
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Letzte Aktualisierung am 03.03.2004
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Bericht
zur Situation in der Ukraine und der Tätigkeit der RKAS BESTANDSAUFNAHME Die RKAS (-Nestor Machno) ist in der Ukraine, einem der größten Bestandteile der ehemaligen UdSSR tätig. Die Ukraine ist ein Land mit einer Bevölkerung von ungefähr 50 Millionen Einwohnern, mit einer entwickelten Industrie und Landwirtschaft. Allerdings kam es in der Ukraine, nachdem sie die Unabhängigkeit 1991 erhalten hatte und die festen ökonomischen Bindungen - die für die ökonomische Struktur der UdSSR berechnet waren - verloren hatte, zu einem Zerfall der Industrie und einem Niedergang in der Landwirtschaft. Massenarbeitslosigkeit, Schließungen von Betrieben, Leerstand und die Abwanderung aus vielen kleinen Städten, so sieht - vor dem Hintergrund des Wachstums des bürokratischen Apparates und des räuberischen Appetites der neuen Reichen – die Bestandsaufnahme in der gegenwärtigen Ukraine aus. Dem kann das Elend, die Armut und die Rechtlosigkeit ganzer Schichten von Werktätigen hinzugefügt werden. Das soziale Umfeld in dem die RKAS tätig ist, ist vor allem von der ärmsten Bevölkerung des Landes repräsentiert – daß sind in der Regel Arbeiter verschiedener Industriezweige (je nach der Region – Maschinenbau, Kohle-, chemische Industrie, usw.), die Bewohner ländlicher Gebiete, Schüler, die Jugend (in erster Linie ihr sozial nicht abgesicherter Teil) und marginale Teile der Bevölkerung. TÄTIGKEIT
DER RKAS Die Tätigkeit der RKAS besteht aus vielfältiger propagandistischer Tätigkeit - der Verbreitung periodischer Literatur, der Verteilung von Flugblättern sowie dem kleben von Plakaten mit anarchistischem Inhalt. Zu diesem Zwecke gibt die RKAS zwei zentrale Organe zur Propaganda und Diskussion heraus – die Zeitung „Anarchija“ mit einer Auflage von 3000 Ex. und das Bulletin „Anarcho-Syndikalist“ mit einer Auflage von 200 Ex. Außerdem gibt es eine lokale und regionale Zeitschrift „Aufständische Ukraine“. Neben der Periodika gibt die RKAS verschiedene Broschüren mit anarchistischem Inhalt heraus. So wurden z.B. schon Arbeiten von Malatesta und Lagardelle veröffentlicht – Rudolf Rocker wird zur Veröffentlichung vorbereitet. REAKTIONEN
AUF DIE RKAS Diese Arbeit trägt ihre Früchte - in die RKAS treten viele Jugendliche einnnn, es gibt Arbeiter, unter ihnen Bergarbeiter. Bei der Bevölkerung jener Regionen in der die RKAS tätig ist, ruft die anarcho-syndikalistische Propaganda verschiedene Reaktionen hervor. Im Allgemeinen sind es Wohlwollen und Interesse, obwohl es auch ausreichend starke Überbleibsel der sowjetisch-bolschewistischen Erziehung gibt, die seinerzeit die Bevölkerung überzeugte, daß die Anarchisten Banditen seien. Aber für die RKAS gibt es augenscheinlich bedeutende Verschiebungen in die positive Richtung. Ein wenig über die Geschichte der RKAS: Die RKAS wurde im Oktober 1994 zum Zwecke der Vereinigung der Anarcho-Syndikalisten und der revolutionären Anarchisten der Ukraine gegründet. Heute feiern wir unser sechsjähriges Bestehen. Zurückblickend können wir ein bestimmtes zahlenmäßiges Wachstum und die geographische Ausdehnung unserer Organisation feststellen. Damit ist das Entstehen neuer lokaler Sektionen gemeint. Gegenwärtig wird die Aufnahme zweier neuer Sektionen bearbeitet - in Poltawa und eventuell in Guljaj Polje. Das ist unser erster Sieg in der Sache der Propaganda des Anarchismus und des Aufbaus einer Organisation in der Ukraine. Neben dem zahlenmäßigen Wachstum wächst auch der Einfluß der RKAS, welcher durch die Unterstützung an einigen Orten, bis zum wohlwollenden Wiedererkennen reicht. Man kann sagen, daß es Regionen und Betriebe gibt, in denen es eine Unterstützung seitens der einfachen Bevölkerung gibt und es gibt auch die Erscheinung, daß das Bild des Anarchisten als Banditen verschwindet. Im Verhältnis zum Anarcho-Syndikalismus wandelt sich das Verhältnis so in eine positive Richtung. In einigen Regionen ist es einfach die Spuren der Propaganda (Flugblätter, Plakate) an den Wänden zu erblicken, Zeugnisse des Aufenthalts von Anarchisten daselbst. Und schließlich erfolgt langsam aber sicher unser Wachstum in den Reihen der Arbeiterbewegung. Das ist vor allem mit der Teilnahme der RKAS und ihrer regionalen Sektion FAD an den Massenstreiks der Bergarbeiter 1996 verbunden. Im Rahmen dieser Tätigkeiten, während derer Anarcho-Syndikalisten teilweise mit ihrer Tätigkeit und ihrer Organisation die lokalen Bergarbeitergewerkschaften, und mit ihren Publikationen die Publikationen der Bergarbeiter ersetzt haben, bekam die RKAS einen spürbaren Einfluß in den Bergarbeiterkollektiven. So trat zum Beispiel ein lokales Gewerkschaftskomitee der Bergarbeiter in einem Bergwerk der Stadt Ugledar zur RKAS über. Das ist der dritte Sieg. Natürlich sind all diese Siege der RKAS relativ im Bezug zu dem was die Anarchisten noch in der Ukraine leisten müssen. PROBLEME
MIT DEM GESETZ Auswirkungen auf unsere Arbeit hat und ein wesentliches Hindernis in unserer Arbeit ist, daß die RKAS nach der Gesetzlage unseres Landes den Status einer illegalen Organisation hat, also kein Existenzrecht besitzt. Die Tätigkeit in den Reihen der RKAS ist mit einem Risiko für ihre Mitglieder verbunden. Dieses Risiko ist sowohl ein physisches, als auch eines der verschiedenen gesetzlichen Verfolgungen. In den vergangenen Jahren, als die RKAS sich aktiv an den Kundgebungen und Demonstrationen der Opposition beteiligte, wurden ihre Mitglieder regelmäßig durch Ordnungshüter angehalten, es gab Auseinandersetzungen mit der Miliz, einige unserer Genossen haben für verschiedene direkte Aktionen Ordnungswidrigkeiten- oder Strafverfahren zu laufen. Gegenwärtig kann man sagen, daß eine ständige Anspannung zu spüren ist, weil der SBU, der Nachfolger des KGB ein erhöhtes Interesse gegen Mitglieder der RKAS hat. Zur Zeit äußert sich dieses Interesse in Drohungen und Einschüchterungen seitens der Mitarbeiter des ehemaligen KGB. Es gab Fälle vorbeugender Festnahmen von Aktivisten aus der anarcho-syndikalistischen Bewegung, die in den Reihen der Arbeiter tätig sind. Es gab Versuche seitens des SBU die Herausgabe unserer Publikationen zu unterbinden, zum Beispiel durch Beschlagnahmung ganzer Auflagen. Das bremst natürlich unsere Tätigkeit, aber es kann sie nicht endgültig verhindern. Man kann z.Z. nicht von einer zielgerichteten Repression sprechen, welche auf die Unterbindung unserer Tätigkeit abzielt. D.h. kaum werden wir auf irgend eine Weise aktiv und kommen an die Oberfläche, dann ist sofort ein Interesse da und wir spüren dieses Interesse. Wenn sie es wollten, könnten sie uns natürlich ziemlich schnell vernichten. Deshalb haben wir immer im Gedächtnis, daß jederzeit eine großflächige Repression gegen die RKAS einsetzen könnte, denn unsere Existenz ist, vom Gesichtspunkt des Gesetzes aus betrachtet, viel zu schleierhaft. AUSSICHT Für uns in der Ukraine ist es deshalb wichtig zu wissen, daß unsere westlichen GenossInnen im Falle, daß wir Probleme mit dem Gesetz bekommen, uns immer zur Hilfe kommen können, immer operativ auf Repressionen gegen uns reagieren können. Die Sache besteht darin, daß es eine Rechtssicherheit in der Ukraine praktisch nicht gibt. Denn die Ukraine ist ein äußerst mafioses und korrumpiertes Land. D.h. ein Mensch, der aufgrund seiner politischen Überzeugungen in eine schwierige Lage geraten ist, kann sich nur auf seine eigene Kraft oder auf die Kraft der Organisation verlassen, deren Mitglied er ist. In dieser Welt ist eine internationale solidarische Hilfe sehr wichtig, denn es gibt Fälle wo bereits eine sehr kleine Hilfe seitens westlicher GenossInnen die Situation im positiven Sinne umkehren kann. S.S.,
Donezk |
Das ABC des revolutionären Anarchisten von Nestor Machno
Die Flamme der Liebe und des Aufstandes - Historischer Roman aus revolutionären Zeiten - eine Buchbesprechung
Spendenstand am 02.03.04 234,00 Euro
Wer war Nestor Machno ?
Rudolf Rocker -
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