Titi

Im Mai 2003 erschien das erste Album der senegalesischen Sängerin Titi Tine, mit bürgerlichem Namen Ndèye Fatou Tine, geboren 1975 in Dakar.

Sie ist - wie einige andere Sängerinnen auch - keine absolute Newcomerin in der Branche. Ziemlich jung begann sie schon, in ihrem Viertel Parcelles Assainies, einem Vorort von Dakar, bei einer Gruppe namens "Daaray Sopi" zu tanzen und Theater zu spielen. Einige Zeit gelang es ihr, die Liebe zum Tanz und die schulische Ausbildung unter einen Hut zu bringen, wobei Titi, wie ihre Freunde sie nannten, das Tanzen ihren Eltern verheimlichen musste. Schließlich widmete sie sich aber doch ganz der Musik und dem Tanz.
"Entdeckt" wurde Titi schließlich von Fanta Mbacké Kouyaté, die sie einlud, bei einem Clip ihres Albums "Dakar - Dakar Neex Na" teilzunehmen.
Nach diesem Debut und längerer Zusammenarbeit mit deren Gruppe - hier begann auch die Entwicklung von der Tänzerin zur Sängerin - arbeitete sie dann vor allem mit Pape Djiby B�, später als Backgroundsängerin in der Gruppe von Souleymane Faye, Demba Dia, sowie bei Fallou Dieng (ausführliche Diskographie), Mapenda Seck u.a.
Nach dieser sehr erfahrungsreichen Zeit zog sie sich zurück und folgte ihrem Mann nach Guinée-Conakry, wo sie ihre eigene Gruppe namens "Titi Linge" gründete, bestehend aus Guineern, Sierra-Leonern und einem Senegalesen.
In Guinée-Conakry begegnete sie schließlich Youssou N'Dour, der sich ihr als Produzent anbot. Titi nahm an und kehrte zurück in den Senegal, nahm allerdings vorher noch einen Clip mit Pape Ndiack Samb auf, "Xarito", der ihrem eigenen Album voranging.

Das erste Album, herausgekommen bei Youssou N'dours Label Jololi, ist das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit in Dakar und Guinée-Conakry - sie wollte sichergehen, etwas von guter Qualität auf den Markt zu bringen. Und das ist ihr ohne jeden Zweifel gelungen.
Die Verkaufszahlen stiegen schon kurz nach der Veröffentlichung bis auf 11.000 Exemplare.
Arrangiert wurde das Album von Ibou N'dour. Obwohl Titi behauptet, einen eigenen Stil ohne Bezug zur senegalesischen Musik zu machen, so ist doch der Mbalax unverkennbar. Außerdem widmet sie ihre Lieder unter anderem Youssou N'dour ("Ambassadeur", eine gelungene Adaption von Youssou N'Dours "Fakastalu") und Cheihk Ahmadou Bamba, dem religiösen Oberhaupt der Mouriden (Boroom Lëër). "Aladji Ass" ist den Männern gewidmet, andere erzählen von Alltagsproblemen, von Liebe und Scheidung.

Titis zweites Album erschien 2005 ebenalls bei Jololi.

Schwierigkeiten, ihre Ehe mit der Musik unter einen Hut zu bringen, hat Titi nicht - sie wird von ihrem Mann sehr unterstützt. Allerdings bemerkt sie, dass es vor allem als Frau bei der Unbeständigkeit im Musikbusiness schwer ist, eine eigene Gruppe aufrecht zu erhalten.