Segenthau / Dreispitz - ein Dorf im Banat

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          Römisch-Katholische Kirche von Segenthau                            Kriegerdenkmal  1. Weltkrieg 1914 - 1918

 

  Segenthau , heute Sagu , ungarisch Németság , im Volksmund eher als  Dreispitz bekannt , liegt am östlichen Rand der Banater Heide, südlich der Marosch. Das einstige Schwabendorf wird von der Europastraße E-671 (DN 69 Temeschburg - Arad) durchquert, zugleich ist es auch an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Geographisch liegt die Ortschaft zwar im Banat, aber verwaltungsmäßig gehört  sie heute dem Kreis  Arad  an . Laut einiger Quellen  (Kraushaar)  ist Segenthau 1770  mit deutschen Kolonisten neu angesiedelt worden , nach anderen Quellen sollen sich hier schon 1731 Deutsche niedergelassen haben . In einer nicht unterzeichneten Dokumentation, die in der  "Neuen Banater Zeitung"  (NBZ)  ab  dem 10 Juli 1991 veröffentlicht wurde , wird behauptet , daß die ersten deutschen Siedler sich schon 1731 - 1733  im   heutigen  Segenthau niederließen. Es sollen 82 Familien gewesen sein, die aus 320 Personen bestanden, und die 1736 die von ihnen gerodeten und gereinigten Felder mit Getreide und Kartoffeln bebauten. Die Geschichte Segenthaus soll aber viel älter sein, da es hier laut   einer  Dokumentation  aus  der  "Banater Post"   vom  20. Juni 1989 nach  den päpstlichen  Zehentregistern  schon 1332 eine Ortschaft mit dem Namen Mezesag gegeben hat . Auf der  Mercy-Karte von 1723 -1725 war jene Stelle nur als Prädium  Saag  verzeichnet gewesen . Wie aber  das  Dorf  zu  den  deutschen  Benennungen Segenthau (mit den Varianten Segentau, Seegenthau und Szegenthau) und Dreispitz kam, ist bis heute nicht bekannt . Es gibt Vermutungen dass der Name Dreispitz von der damaligen Hutform abgeleitet wurde , die die Männer aus dem Elsass und aus Lothringen damals trugen .

                                                 Dreispitz  aus dem 18. Jahrhundert !

Trotz der Tatsache, daß bis heute für die Besiedlung Segenthaus vor 1770 kein schriftlicher Beweis vorliegt, wurde hier 1931 die 200. Jahresfeier der Gründung des Ortes begangen . Dokumentarisch belegt ist nur die  1770 - 1771 von  Carl Samuel Neumann , Edler von Bucholt , veranlaßte Ansiedlung deutscher Kolonisten, die zu  42,5 Prozent aus Lothringen kamen . Für sie ließ Neumann 77 Häuser errichten. Gleichzeitig mit  der Ansiedlung  ist  1771  auch die hiesige Pfarrei gegründet worden , und man hat 1771 die ersten Kirchenbücher eingeführt .Auch bezüglich des Baujahrs der Kirche wird  noch  immer gestritten ;  verschiedene Quellen  erwähnen eine am 15.August 1771 unternommene Kirchenweihe , den Bau einer Kirche zwischen  1792 und 1793 , die geweiht wurde und die Grundsteinlegung der Kirche, die am 2. Juli 1805 stattgefunden haben soll. Bis zum Anfang der 2. Weltkrieges bestand die Segenthauer Bevölkerung  fast ausschließlich aus   Banater Schwaben , die hauptsächlich eine rheinfränkische fescht-Mundart sprachen . Im Jahre 1910   lebten  hier 1.881 Deutsche, die einen Bevölkerungsanteil von fast 93 % hatten . Im November 1940  wurden 1.714  Personen deutscher Volkszugehörigkeit registriert . 1977 gab es unter den 2.530  Einwohnern noch 807  Deutsche , den Rest  bildeten  1.648  Rumänen , 59 Ungarn und  16  Sonstige . Bei der Volkszählung vom  Januar  1992 bekannten sich im gewesenen Schwabendorf von den 2.033 Einwohnern nur noch 59 Personen zum Deutschtum. Die Zahl der Rumänen stieg zugleich auf  1.888  Personen , die der Ungarn auf 65 und die der Sonstigen auf  21 . Laut Angaben  der HOG Segenthau waren  im Februar 1996 im Heimatort nur noch 11 Deutsche verblieben , die in der Öffentlichkeit  absolut nicht mehr in Erscheinung treten , und es kann angenommen werden, daß die gewesene  deutsche  Bevölkerung  der  Ortschaft   nur   noch   in  der  Erinnerung wahrgenommen  wird.  Das  gewesene banat-schwäbische Segenthau gehört nunmehr , wie so viele Dörfer des Banats , der Vergangenheit an , und wird  nur in  unseren  Erinnerungen   und  Erzählungen  noch einige  Jahre weiterleben.

Über das gewesene deutsche "Dreispitz", wie Segenthau im Volksmund genannt wird , berichtet heute hauptsächlich das zweimal im  Jahr  erscheinende Mitteilungsblatt  der   HOG Segenthau , der sogenannte   "Dreispitzer Brief"

 

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