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Farley C. Matchett  #999060 
Polunsky Unit D.R. 
3872 FM 350 South 
Livingston, Texas 77351 U.S.A


  • Brief aus vergangenen Zeiten

  • Eidesstattliche Erklärung 2002 - Original Affidavit

     

    EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG

     

            Ich, Roy E. Greenwood, Rechtsanwalt, sage nachdem ich ordentlich vereidigt wurde, folgendes unter Eid aus:  

             Ich bin ein im Staate Texas zugelassener Anwalt, bin angesehen, meine Nummer bei der Rechtsanwaltskammer ist 08411000 und ich wurde im September 1970 als Anwalt lizenziert. Während meiner Karriere habe ich mich auf das Gebiet des Kriminalrechtes spezialisiert und ich in den letzten zwanzig Jahren habe ich hundert Prozent meiner Arbeit mit der Vertretung von Bürgen gegen Anklagen in Kriminalfällen, sowohl beim Prozess, in den Berufungen und im Habeas Corpus Verfahren, verbracht. In den letzten fünfzehn Jahren habe ich mich auf Habeas Corpus und andere Berufungsklagen in Kriminalfällen spezialisiert. Eine Kopie meines Lebenslaufes ist beigelegt und führt weitere Details über meinen Hintergrund und meine Erfahrungen aus.  

             Ich wurde von Rechtsanwalt Mike Charlton aus Houston kontaktiert, um eine eidesstattliche Erklärung über mein Wissen um einen seiner Klienten, Farley Matchett, der in Houston verurteilt wurde und das Todesurteil erhielt, zur Verfügung zu stellen. Ich habe eine ansehnliche Anzahl von Hintergrundinformationen über Mr. Matchetts Fälle, da ich ihn im Bezirk Walker, Texas, bei verschiedenen Anklagen wegen Straftaten, inklusive eines Falles von kapitalem Mord, vertreten habe.  

             Mr. Charlton hat mich gebeten, eine eidesstattliche Erklärung über jede Information und Meinung, die ich über die rechtliche Vertretung habe, die Mr. Matchett in seinem Prozess im Bezirk Harris , wo er die Todesstrafe bekam, hatte. Er tat dies da ich Mr. Charlton und anderen Anwälten seit vielen Jahren gesagt habe, dass ich der Meinung bin, dass Farleys Vertretung in Houston einen ineffektiven Beistand durch den Anwalt darstellt und dass die Entscheidung des Anwaltes, für diese Anklage wegen kapitalen Mordes im Bezirk Harris ein Schuldeingeständnis anzubieten aufgrund der Fakten und Umstände dieses Falles ein schwerer Fehler war.  

             Nachdem man mich gebeten hat, diese eidesstattliche Erklärung abzugeben, wollte ich meine Akten über Farleys Fälle im Bezirk Walker durchsehen. Laut meinen Aufzeichnungen bat mich Rechtsanwalt David Botsford aus Austin im März 1999 ihm meine Akten über Farleys Fall zur Verfügung zu stellen. Am 25. März 1999 sandte ich alle meine Unterlagen zu Mr. Botsford. Ich kontaktierte Mr. Botsford am 20. November 2001 und erfuhr, dass alle meine Akten über diesen Fall in der Anwaltsfirma, in der Mr. Botsford damals gearbeitet hat, Sheinfeld, Maley und Kay in Houston, zurückgelassen wurden und dass er sie mir deshalb nicht gleich zurückgeben kann. Ich versuchte einige Male, die Akten und Aufzeichnungen von Mr. Botfords alter Anwaltsfirma zurückzubekommen, doch ich bekam die Akten nicht bis zu dem Termin, an dem ich gebeten wurde, die eidesstattliche Erklärung abzugeben. Also ging ich am 5. Dezember 2001 zum Berufungsgericht für Kriminalfälle, sah alle Akten von Mr. Mattchett bei diesem Gericht durch, inklusive seiner Habeas und direkter Berufungsaufzeichnungen und führte eine lange Nachprüfung dieser Aufzeichnungen durch, um meine Erinnerungen daran aufzufrischen.  

             Aufgrund meiner Erinnerungen, einer Überprüfung der verbleibenden Dokumente in meinen Akten und der Akten des Berufungsgerichtes glaube ich, dass ich in dieser Erklärung ausreichende Informationen für zukünftige Berufungen, mit denen die Gültigkeit der Verurteilung von Mr. Matchett im Bezirk Harris angegriffen wird, zur Verfügung stellen kann.  

             Aufgrund der Komplexität meiner Meinungen und deren Basis, möchte ich damit beginnen, Hintergrundinformationen über die Anklage im Bezirk Walker, meine Beziehungen zu Donald Davis, dem Anwalt, der bestellt wurde, Farley in Houston zu vertreten, und dann die Fakten und Umstände bezüglich meiner Meinung, dass die Entscheidung des Anwaltes klar fehlerhaft war, ein Schuldeingeständnis für Farley in Houston abzuliefern, darzustellen. Mit dieser Einleitung möchte ich jetzt den Hintergrund meiner Meinung kategorisieren:  

    I.                   DIE FÄLLE IM BEZIRK WALKER

     

    A Die Anklagen  

             Am 5. August 1991 wurde ich vom vorsitzenden Richter des 278. Bezirksgerichtes des Bezirkes Walker bestellt, Mr. Matchett aufgrund zweier Anklagen gegen ihn zu vertreten. Es ging um die schwere Körperverletzung einer älteren Person und um kapitalen Mord wegen eines Mordes, der während eines angeblichen Einbruches geschah. Meine Ermittlungen begannen sofort und ich fand heraus, dass die Beweisführung des Bezirkes Walker sich exklusiv auf die folgenden, durch den Staat erzielten Beweise stützte:

             1. Organe des Polizeidepartments von Huntsville hatten Mr. Matchetts Wohnort ohne Durchsuchungsbefehl und ohne sein Einverständnis, während er nicht anwesend war, durchsucht und einige Gegenstände gefunden, die vom Opfer des oben erwähnten kapitalen Mordes gestohlen wurden. Als Ergebnis der Auffindung der vor kurzem gestohlenen Gegenstände ging die Polizei von Huntsville dann zu Richterin Baker, Bezirksrichterin in Huntsville, um einen Haftbefehl für Mr. Matchett zu bekommen.

             2. Der Haftbefehl wurde ausgestellt und aufgrund der Informationen in den Akten des Bezirksstaatsanwaltes verhafteten die gesetzesdurchführenden Behörden des Bezirkes Harris, Texas, Mr. Matchett aufgrund dieses Haftbefehles des Bezirkes Walker in Houston.

             3. Nach Mr. Matchetts Verhaftung in Houston gab er ein schriftliches Geständnis ab, in welchem er sowohl die schwere Körperverletzung als auch den kapitalen Mord im Bezirk Walker gestand. Weiters gestand er einen weiteren Mord, der in Houston an Mr. Matchetts Onkel begangen worden ist. Es war die Anklage wegen des kapitalen Mordes in Houston, für den Mr. Matchett wahrscheinlich die Todesstrafe in diesem Fall bekommen hat.

             4. Also beruhen die Fälle im Bezirk Walker aufgrund von Beweisen, die sich aufgrund der Durchsuchung seines Wohnortes ergeben haben und aufgrund des Geständnisses, dass in Houston erreicht wurde.  

    B Die Verteidigung im Bezirk Walker  

             Da die Fälle im Bezirk Walker unausweichlich mit der Anklage im Bezirk Harris zusammenhingen, bin ich der Meinung, dass es angemessen ist, einige der Informationen darzulegen, die ich während meiner Ermittlungen über die Fälle im Bezirk Walker herausgefunden habe. Diese Informationen hätten für die Verteidigung im Fall im Bezirk Harris relevant sein können und müssen.  

    1. Rechtliche Sachfragen 

             Da der wichtigste Beweis des Staates gegen Mr. Matchett Sachfragen betreffend des Vierten Verfassungszusatzes beinhaltet, wegen der Durchsuchung seines Zuhauses und der Durchsetzung des Haftbefehles, der dazu geführt hat dass Mr. Matchett ein Geständnis abgelegt hat und Sachfragen wegen des Fünften und Sechsten Verfassungszusatzes, wurde eine gründliche juristische Prüfung über die Fakten und das Gesetz über diese Sachfragen durchgeführt. Eine Überprüfung der Akten der Staatsanwaltschaft, des Antrages für einen Haftbefehl und des Haftbefehles gemeinsam mit anderen erhaltenen Informationen, ergab, dass es ernsthafte Probleme in der Art und Weise gab, wie die Durchsuchung durchgeführt und das Geständnis erreicht wurde.

             Die Verteidigung folgerte, dass falls die Betretung von Mr. Matchetts Wohnort illegal war, solche Beweise ausgeschlossen werden müssen und, was noch wichtiger ist, da solche Beweise für die Erreichung des Haftbefehles benutzt wurden, aufgrund dessen Mr. Matchett in Houston verhaftet wurde, die illegale Durchsuchung und Beschlagnahme seine Verhaftung in Houston gesetzeswidrig machte. Dies würde dazu führen, dass das Geständnis aufgrund der Vorgaben im Fall Dunnaway gegen New York unzulässig war, wenn die Verhaftung in Houston aufgrund des Haftbefehles des Bezirkes Walker geschehen ist.

             Deshalb wurden vor dem Prozess im Bezirk Walker Anträge eingebracht, die die Durchsuchung des Wohnortes und das Geständnis in Houston angriffen. Dies aufgrund zahlreicher Gründe, inklusive der Tatsache, dass das Geständnis durch eine illegale Verhaftung erreicht worden ist. Zumindest drei Anhörungen über diese Fragen wurden vom Prozessgericht vor dem Prozess durchgeführt.

    2. Tatsachen 

             Es gab keine Augenzeugen für den Kapitalfall im Bezirk Walker und auch keine forensischen Beweise, die Farley mit dem Verbrechen in Zusammenhang brachten. Es war kein Mittäter-Zeuge involviert. Deshalb gab es über die Frage von Schuld oder Unschuld keine anderen Beweise als das Geständnis im Bezirk Harris und die Durchsuchung. Für die schwere Körperverletzung der älteren Person im Bezirk Walker gab es außer dem Geständnis im Bezirk Harris keine weiteren Beweise, die Farley mit dem Verbrechen in Zusammenhang brachten.

    3. Strafmildernde Fragen  

             Farleys Vorstrafenregister beinhaltet eine Anzahl von Verhaftungen, die meisten wegen geringfügigen Delikten, inklusive einiger Diebstähle und der Besitz und Gebrauch von Drogen. Einige Jahre vor diesem Vorfall wurde Farley süchtig nach „Crack-Kokain“, wurde wegen einiger geringfügiger Diebstähle angeklagt und für einige davon auf Bewährung gesetzt. Selbst nachdem er auf Bewährung war, wurde er wegen anderer geringfügiger Diebstähle angeklagt und diese Anklagen waren vor dem Kapitalmordfall im Bezirk Walker seit vielen Monaten anhängig. Obwohl es eine Vielzahl von Haftbefehlen gegen Farley gab, hat die Polizei aus irgendwelchem Grund diese Haftbefehle niemals durchgesetzt und ihn aufgrund dieser geringfügigen Anklagen oder der Verletzungen der Bewährungsauflagen niemals ins Gefängnis gesteckt, obwohl die lokale Polizei ganz genau wusste, dass Farley in der Stadt war und wo er lebte. Ein Polizist (Officer Hurst) behauptete, dass Farley ihn angegriffen hat, als er einen Haftbefehl durchsetzen wollte, doch es wurde damals niemals eine Anklage wegen Angriffes gegen Farley eingeleitet.

             Mein Co-Anwalt und ich haben mit mehr als einem Dutzend Menschen gesprochen, die Farley seit Jahren kannten, inklusive einem seiner Athletiktrainer an der Madisonville High School, und alle mochten sie Farley. Sie waren sehr schockiert, dass er wegen kapitalen Mordes angeklagt war. Beinahe alle diese Zeugen stellten klar, dass sie als Charakterzeugen für Farley aussagen wollten. Alle Familienmitglieder von Farley stellten klar, dass sie für ihn aussagen würden, um aufzuzeigen, dass es seine Drogensucht war, die seine kriminellen Probleme verursacht haben. Also stellte ich eine Liste von Zeugen für mildernde Umstände für ihn zusammen. Weiters sagte jene Bezirksrichter, die den Haftbefehl ausgestellt hatte in einer Anhörung vor dem Prozess aus, dass sie Farley seit Jahren gekannt hat und ebenfalls schockiert war, dass er wegen diesem Verbrechen verdächtigt wurde. Sie gab an, dass er grundsätzlich keine gewalttätige Person war und dass seine Drogenprobleme offensichtlich in diesem gewalttätigen Verhalten gipfelten. Solch eine Aussage war von der Verteidigung überhaupt nicht erwartet worden, doch ich notierte zu diesem Zeitpunkt, dass die Richterin eine der wichtigsten Charakterzeugen für Farley sein würde, wenn der Fall vor Gericht kommt.

             Wenn man Farleys Geständnis bezüglich den Fall im Bezirk Walker betrachtet, macht das Verbrechen keinen Sinn. Farley sagte, dass er während der gesamten Zeit, in der der Mord geschah, high auf Crack-Kokain war. Seine Erinnerung des Verbrechens verursacht einen Kompletten Mangel an Verständnis seiner selbst, warum er das Opfer, das er seit Jahren kannte und das ihm jahrelang mit finanzieller Hilfe zur Seite gestanden hat, angreifen hätte sollen. Er konnte keine Erklärung dafür geben, warum er dieses Opfer oder das Opfer der schweren Körperverletzung angreifen hätten sollen

             Da ich einige persönliche Informationen aus meiner Arbeit im Rechtswesen über Crack-Kokain hatte, begann ich eine intensive Studie dieser Droge. Ich stellte fest, dass der Gebrauch von Crack-Kokain komplett anders war, als der von beinah jeder anderen Droge. Vor allem machte es manche Personen komplett verrückt und brachte sie dazu, ohne Grund gewalttätige Handlungen zu tätigen.

             Ich sprach mit einigen Personen, die Crack-Kokain konsumierten, und sie bestätigten diesen unüblichen Effekt. Dann sprach ich mit Dr. Carlton Erickson, dem Leiter der pharmazeutischen Fakultät an der University of Texas, der viele Untersuchungen über den Missbrauch von Crack-Kokain betrieben hat. Dr. Erickson hat zahlreiche Studien über Crack-Kokain durchgeführt, viel mehr als die meisten Experten im Pharmaziebereich, da diese Droge der wissenschaftlichen Gemeinde erst vor kurzer Zeit bekannt geworden ist. Ich empfahl, dass Dr. Erickson ein Experte der Verteidigung in diesem Fall sein soll, da er wichtige Informationen über die Effekte von Crack-Kokain zur Verfügung stellen konnte, die der Öffentlichkeit nicht bekannt waren. Sie hätten Farleys Handlungen in diesem Fall mildern können, wenn er schuldig gesprochen würde.

             Weiters sprach ich mit Thomas „Hollywood“ Henderson, dem ehemaligen Football-Star der Dallas Cowboys. Er hatte seine athletische Karriere vor allem durch den Gebrauch von Crack-Kokain ruiniert. Mr. Henderson konnte mir einen Überblick über den Gebrauch von Crack-Kokain geben, der unsere Verteidigungstheorie der mildernden Umstände für Farley unterstützte. Obwohl ich wünschte, dass Mr. Henderson als Zeuge für Farley aussagt, falls der Fall vor Gericht kommt, hatte sich Mr. Henderson nicht entgültig entschieden, ob er für uns aussagen würde. Ich machte noch weitere Kontakte zu ehemaligen Profisportlern, die Erfahrungen mit Crack-Kokain gemacht hatten und plante, sie anzurufen um festzustellen, ob sie in unserem Fall aussagen würden, wenn der Fall vor Gericht kommt.

             Ein Schlüsselfaktor unserer Ermittlungen war, dass das in Houston abgegebene Geständnis zeigte, dass er zu jener Zeit, in der er diese Verbrechen begangen hatte, unter dem Einfluss von Crack-Kokain stand. Weiters zeigte das Geständnis, dass der Mord an seinem Onkel, in Houston, provoziert worden war und von Farley vielleicht sogar in Selbstverteidigung begangen worden ist. Nach unserer Überprüfung war es möglich, den Fall in Houston mit Selbstverteidigung oder Provokation zu verteidigen und dass er auf keinen Fall für eine absolute Kapitalmordanklage reichte. Während der Staat Farley später wegen kapitalen Mordes in Houston anklagte, weil der Mord während eines Mordes geschah, zeigte das Geständnis unserer Ansicht nach, dass der Diebstahl von Besitz des Onkels nach dem Mord geschehen war und dass Farley deshalb nicht verdächtig war, wenn die Geschworenen es glauben würden, einen kapitalen Mord begangen zu haben.  

    Also hatte der Fall im Bezirk Walker eine Anzahl wichtiger legaler Fragen, die beim Prozess erfolgreich hätten sein können. Selbst wenn sie es nicht gewesen wären, hätten diese Fragen für die späteren Berufungen aufgehoben werden können. Aufgrund der Vielzahl von Personen, die Farley kannten und mochten und bereit waren, als Charakterzeugen für ihn auszusagen und seinen Drogenkonsum zu bestätigen, war ich der Meinung, dass es möglich war, eine gute Verteidigung für den Fall im Bezirk Walker liefern zu können. Mit der Aussage von Dr. Erickson, dachte ich, wäre es möglich gewesen, dass ich bewiesen hätte, dass Farley aufgrund des Gebrauches von Crack-Kokain zum Zeitpunkt der Verbrechen rechtlich gesehen geisteskrank war. Unter dem texanischen Gesetz entschuldigt der bloße Gebrauch von Alkohol oder Drogen kein Verhalten, sollte nicht unerwarteterweise angenommen werden, dass er dazu geführt hat, dass die Person den Unterschied zwischen richtig und falsch nicht verstand. Eine mögliche Berufung auf Geisteskrankheit wäre möglich gewesen, mit Sicherheit als mildernder Umstand in dem Fall.

             Nachdem ich alle Ermittlungen über den Gebrauch von Crack-Kokain abgeschlossen hatte, war es mein Plan die Dienste eines Psychiaters oder Psychologen in Anspruch zu nehmen, um festzustellen, ob die Behauptung von Geisteskrankheit aufgrund dem Gebrauch von Crack-Kokain möglich wäre. Doch aufgrund meiner Ermittlungsergebnisse über die rechtlichen Fragen, musste ich niemals die Dienste eines Experten über geistige Gesundheit in Anspruch nehmen.  

    C. Die Resultate  

             DAS GESTÄNDNIS – Während der Anhörungen vor dem Prozess konnten wir beweisen, vor allem durch die Aussagen der Beamten der Mordkommission von Houston, die Mr. Matchetts Geständnis entgegengenommen hatten, dass er nur aufgrund des Haftbefehls des Bezirkes Walker verhaftet wurde. Die Aussagen und andere Akten und Aufzeichnungen des Bezirksstaatsanwaltes zeigte keine weitere Basis für die Verhaftung in Houston.

             DIE DURCHSUCHUNG – In einer Anhörung, in der es um das Betreten von Mr. Matchetts Wohnort ging, konnten wir beweisen, dass die Polizisten keine rechtliche Erlaubnis hatten einzutreten, nur weil der Besitzer des Hauses, ein lokaler Seelsorger, der Farley erlaubt hatte, mietfrei bei ihm zu leben, es ihnen erlaubt hatte. Die Polizei versuchte, ihr Eindringen mit dieser Erlaubnis zu gerechtfertigen.

             Dann versuchte der Staat, das Eindringen ohne Durchsuchungsbefehl zu gerechtfertigen. Dies aufgrund der Behauptung der Verfolgung eines Verdächtigen. Da die Polizei jedoch keinen Grund hatte anzunehmen, dass der Verdächtige zu dieser Zeit auf dem Grundstück befunden hat, ihn seit einigen Tagen nicht gesehen hat, wurde diese Theorie abgelehnt.

             Dann versuchte der Staate, das Eindringen aufgrund eines „Notfalls der Sicherheit der Gesellschaft“ zu begründen, wobei ein Polizist, Officer Hurst, behauptete, dass er nicht wusste, dass Farley auf dem Grundstück lebte, der potentielle Verdächtige jedoch zuvor beim Betreten des Grundstückes beobachtet worden sein soll. Deshalb glaubte er, dass die dort lebenden Personen ebenfalls in Gefahr waren, angegriffen zu werden. Diese Theorie des Staates wäre gerechtfertigt gewesen, da die Polizisten behaupteten, dass sie versuchten festzustellen, ob jemand anderes auf dem Grundstück verletzt worden ist, weil der Verdächtige dort zuvor gesehen worden ist.

             Der Polizist sagte jedoch aus, dass er keine Information darüber hatte, dass Farley ein Verdächtiger war. Er kannte Farley nicht, wusste nicht wo Farley lebte und behauptete trotzdem, dass er das Grundstück betreten hat, um festzustellen, ob sonst jemand dort verletzt war. Sobald er im Haus war, durchsuchte er Schränke, Schubladen von Tischen und Kästen und während dieser vollen Durchsuchung fand er die gestohlenen Gegenstände. Es war klar, dass seine Durchsuchung des Grundstückes nicht dazu diente, nach verletzten Personen zu suchen, sondern dazu, Beweise zu finden.  

    Dann sagte ein anderer Polizist, der Partner von Officer Hurst, der als Zeuge für den Haftbefehl diente, aus und zerstörte die Aussage seines Partners über die Informationen, die sie vor der Durchsuchung hatten, klar. Dieser Polizist sagte aus, dass beide, er und sein Partner Officer Hurst, Farley tatsächlich kannten. Sie hatten ihn zuvor wegen geringfügiger Verbrechen verhaftet und bei einem Vorfall hatte Farley Hurst während der Verhaftung angegriffen. Dieser Officer sagte aus, dass sie Farley kannten und wussten, wo er lebte, in diesem Haus, und weiters wussten, dass Farley aufgrund ihrer Ermittlungen ein Verdächtiger in den Verbrechen im Bezirk Walker war.

             Diese Aussage von diesem Polizisten zerstörte klar die Aussage des ersten Polizisten, der die Durchsuchung durchgeführt hat, wie oben erklärt, und weiters erwecket sie den Eindruck, dass Hurst Aussage über die „Sicherheit der Gemeinde“ eine Anzahl falscher Behauptungen aufwies und wahrscheinlich ein Meineid war. Während dieser Anhörung war Donald Davis, Mr. Matchetts leitender Anwalt in Houston, anwesend und hörte den Aussagen dieser zwei Polizisten zu.  

             Richter Jerry Sandel, vorsitzender Richter des Gerichts, erklärte dem Bezirksstaatsanwalt sobald er sich diese Aussagen angehört hatte, dass er der Meinung war, dass ein Meineid geleistet worden ist. Richter Sandel war über diesen Vorfall sehr erbost und sagte, dass eine solche Falschaussage unter Eid durch die Polizisten ein ernsthaftes Problem für den Fall des Staates war. Danach ruhte der Fall bis zum nächsten Morgen.

             Bei der folgenden Anhörung vor dem Prozess rief die Verteidigung Richterin Baker in den Zeugenstand, die den Haftbefehl für Farley besprach. In dieser Anhörung sagte die Richterin, dass wenn die Polizisten einen Meineid über das Betreten des Grundstückes geleistet hätten, wie es in der vorherigen Aussage der Polizisten geschehen war, dieser Meineid die Ausfolgung eines Haftbefehls verhindert hätte. Die Richterin erklärte, dass der Haftbefehl aufgrund der originalen Erklärungen der Polizisten ausgestellt wurde, die behauptet hatten, dass die Durchsuchung begründet war, aufgrund einer Notfallssituation.

             Da diese Theorien über das Betreten des Grundstückes zerstört worden waren, wurde die Richterin gefragt, ob solch ein Meineid, wenn er ihr vor der Ausstellung des Haftbefehls bekannt gewesen wäre, die Ausstellung des Haftbefehls trotzdem gerechtfertigt hätte. Die Richterin erklärte, dass sie unter keinen Umständen diesen Haftbefehl ausgestellt hätte, wenn sie über die Falschaussagen der Polizisten vor der Ausstellung Bescheid gewusst hätte.

     

    SCHLUSSFOLGERUNG  

             Aufgrund dieser Enthüllungen vor dem Prozess, erkannte der Staatsanwalt des Bezirkes Walker, David Weeks, dass sein Kapitalmordfall schwach war. Dies vor allem, dass all die Beweise, die der Staat hatte, die Durchsuchung und das Geständnis, aufgrund von Aussagen des Prozessgerichtes als sehr fragwürdig angesehen wurden. Während einer Mittagspause benachrichtigte Staatsanwalt Weeks die Verteidigung und das Gericht, dass er, zum ersten Mal, bereit war, ein Schuldeingeständnis zu akzeptieren, wodurch Mr. Matchett für den Kapitalmordfall eine lebenslange Strafe bekommen würde. Vor diesem Tag hat Mr. Weeks alle angebotenen Schuldeingeständnisse durch die Verteidigung abgelehnt.

     

    II.                 PARALLELE ERMITTLUNGEN IM BEZIRK HARRIS

      

             Obwohl es so aussah, als ob die Möglichkeit bestehen würde, eine Abmachung im Bezirk Walker zu treffen, war noch immer eine Anklage wegen kapitalen Mordes gegen Mr. Matchett in Houston anhängig und der Staatsanwalt in Houston hatte noch nicht entschieden, ob der Staat die Todesstrafe verlangen wollte. Also versuchten wir den Staatsanwalt in Houston davon zu überzeugen, dass er Mr. Matchett erlaubt, ebenfalls eine Abmachung zu treffen; um die Möglichkeit der Todesstrafe auszuschließen.

             Zahllose Anstrengungen wurden, durch Anrufe und Briefe, von mir getätigt, mit jemanden mit Entscheidungsgewalt von der Staatsanwaltschaft des Bezirkes Harris zu sprechen, um eine Abmachung zu treffen. Nach sechs bis neun Versuchen von meiner Seite, erkannte ich, dass sie nicht mit mir verhandeln würden und versuchte deshalb Donald Davis, Mr. Matchetts leitender Anwalt in Houston, dazu zu bringen, diese Anstrengungen zu übernehmen. Wie ich es weiter unten erklären werde, hat Mr. Davis jedoch niemals einen meiner Anrufe oder Versuche mit ihm zu reden angenommen.

             Da wir der Meinung waren, dass der Fall im Bezirk Harris Selbstverteidigung war, wie oben ausgeführt, glaubten wir fest daran, dass wir die Möglichkeit hatten, Houston dazu zu bekommen, jede Anstrengung, ein Todesurteil für Mr. Matchett zu erreichen, aufzugeben. Der Staatsanwalt des Bezirkes Walker bot an, Mr. Matchett zu erlauben, für Schuldeingeständnisse in zwei eigenen Anklagepunkten für Verbrechen ersten Grades, einen für Mord im Kapitalfall, zwei lebenslange Strafen zu bekommen, die gleichzeitig abgesessen werden konnten. Solch ein Angebot würde es Mr. Matchett zu dieser Zeit nach texanischem Gesetz erlauben, nach dreißig Jahren (fünfzehn Jahre plus fünfzehn Jahre) eine Bewährung zu bekommen. Das war genauso, wie es für eine Person gewesen wäre, die wegen kapitalen Mordes eine lebenslängliche Strafe bekommen hätte.

             Mr. Matchett zeigte die gesamte Zeit seit ich meine Vertretung aufgenommen hatte für sein Verhalten Reue und hat stets zugestimmt, eine angebotene lebenslange Strafe anzunehmen. Als solch ein Angebot dann wirklich kam, waren Mr. Matchett und ich mit dem Ergebnis des Falles im Bezirk Walker zufrieden. Während ich ihm erklärte, dass die rechtlichen Fragen in diesen Fällen noch immer verwendet werden konnten, führte seine Reue über sein Verhalten dazu, dass er sich in beiden Fällen schuldig bekannte. Wir hatten jedoch noch immer große Sorge wegen des in Houston anhängigen Falles.

             Mit der Zustimmung des Gerichtes und der Staatsanwaltschaft stimmten wir überein, dass Mr. Matchett sich für die schwere Körperverletzung an einer älteren Person und wegen Mordes, eines geringeren Vergehens als kapitalen Mord, schuldig bekannte und dafür zwei lebenslange Strafen erhielt. Teil unserer Abmachung war jedoch, dass Mr. Matchnett noch nicht in diesen Fällen verurteilt würde und alle Parteien stimmten zu, die Urteilsverkündung aufzuschieben, um den Bezirk Harris dazu zu bekommen, kein Todesurteil anzustreben. Wir dachten, dass wenn wir die Urteilsverkündung auf eine Zeit verschieben, in der der Bezirk Harris entschieden hat, ob er ein Todesurteil anstrebt, wir bessere Anstrengungen leisten können, Mr. Matchett davor zu bewahren, dass die Verurteilungen im Bezirk Walker in Houston gegen ihn verwendet werden. Mr. Weeks, der Staatsanwalt, machte sogar einige Anstrengungen, den Bezirk Harris davon zu überzeugen, die Todesstrafe in ihrem Fall auszuschließen.

             Soweit ich es verstanden habe, hat der Ankläger des Bezirkes Harris während der Vorbereitungen des Prozesses in dem Fall in Houston behauptet, dass der Bezirksstaatsanwalt von Walker einer Todesstrafenanklage im Bezirk Harris zugestimmt hätte. Das war jedoch nicht wahr. Mr. Weeks machte einige Anstrengungen, den Bezirk Harris dazu zu bringen, mit uns an diesem Fall zu arbeiten, doch sie antworteten auf keine unsere Anstrengungen. Tatsächlich habe ich gehört, dass die Ankläger im Bezirk Harris negative Kommentare über Mr. Weeks Anstrengungen in dieser Angelegenheit gemacht hatten. Meiner Meinung nach hat Mr. Weeks eine große Verantwortung als Bezirksstaatsanwalt bewiesen, versucht in diesem Fall Gerechtigkeit zu erreichen. Dies aufgrund seines Verständnisses der Fakten und um dem Kriminaljustizsystem große Summen zu ersparen, anstatt einen „wackeligen“ Fall in Houston zu verhandeln.

             Da wir keine Informationen aus dem Bezirk Harris erhielten, gaben wir die Schuldsprüche zu diesen Anklagepunkten ab und erschoben um den 21. August 1992 die formale Verurteilung von Mr. Matchett auf den Zeitpunkt, wenn wir im Bezirk Harris etwas ausgehandelt haben. Laut meiner Erinnerung und meinen Unterlagen wurde die Urteilsverkündung auf Anfang Dezember 1993 verschoben, während Anstrengungen getätigt wurden, den Bezirk Harris dazu zu kriegen, die Todesstrafe aufzugeben. Der Bezirk Harris verweigerte auf unsere Anstrengungen einzugehen und gab weiterhin nicht bekannt, welches Urteil verlangt würde. Der Richter bestand darauf, dass wir mit der Urteilsverkündung weitermachen sollten. Im Dezember 1993 war es soweit und zu diesen Zeitpunkt war Mr. Matchett so unglücklich darüber, dass der Bezirk Harris sich weigerte, mit uns zusammenzuarbeiten, dass er seine Schuldeingeständnisse im Bezirk Walker zurückziehen wollte.

             Da ein solcher Widerruf von Schuldeingeständnisses alle möglichen komplizierten Probleme verursacht, erklärte ich dem Prozessgericht und dem Bezirksstaatsanwalt des Bezirkes Walker, dass es notwenig wäre, dass ich als sein Anwalt zurücktrat. Dies weil Mr. Matchetts Entscheidung, die Geständnisse zurückzuziehen mich zu einem wichtigen Zeugen machten. Ich erklärte dem Gericht und dem Bezirksstaatsanwalt, dass ich einen Antrag auf einen neuen Prozess einbringen würde, darum bat, dass die Schuldeingeständnisse zurückgenommen werden können und den Antrag in Mr. Matchetts Namen einreichen würde. Weiters erklärte ich dem Prozessgericht und dem Bezirksstaatsanwalt, dass ein neuer Anwalt für Mr. Matchett bestellt werden müsse und dass en Antrag für eine neue Prozessanhörung durchgeführt werden sollte, wo Mr. Matchett die Möglichkeit gegeben wird, seine Schuldeingeständnisse zurückzuziehen. Um den 30. Dezember 1993 reichte ich im Namen von Mr. Matchett den Antrag auf einen neuen Prozess ein, mit einem Deckblatt für das Gericht, in dem ich unsere vorherigen Diskussionen erklärte.

             Ich erwartete, dass irgendwann in der Zukunft eine Anhörung durchgeführt werden würde und ich aussagen müsste. Ich erfuhr niemals, was mit dem Antrag auf einen neuen Prozess geschehen war. Es sieht so aus, als ob das Prozessgericht niemals einen neuen Anwalt bestellt hatte, um Mr. Matchett bei seinem Antrag auf eine neue Prozessanhörung zu unterstützen und niemals aufgrund meiner Bitte handelte, Mr. Matchett eine Berufung zu erlauben. Einer meiner Gedanken war, dass wenn man es erlauben würde, dass Mr. Machetts gegen seine Verurteilungen in Berufung ging, diese Verurteilungen im Bezirk Harris nicht gegen ihn verwendet werden können, falls der Bezirk Harris weiterhin eine Anklage wegen kapitalen Mordes vorbereitet. Wenn die Berufungen anhängig wären, könnte Mr. Matchett in der Schuldphase seines Prozesses in Houston aussagen, ohne dass diese Strafen gegen ihn verwendet werden können. So hätte er eine bessere Chance, die Behauptung, dass er des kapitalen Mordes schuldig war, abzuwehren, da er im Prozess über seine behauptete Selbstverteidigung aussagen könnte.

             Ich erkannte, dass – falls er in Houston schuldig gesprochen würde  der Staat als Teil ihrer Strafphase trotzdem zeigen konnte, dass er sich wegen der Anklagen im Bezirk Walker schuldig bekannt hatte. Doch zumindest hätte er die Möglichkeit, die Anklagen in seiner Schuldphase abzuwehren.

     

    ZUSAMMENARBEIT MIT DONALD DAVIS

     

             Während meiner Ermittlungen bezüglich der Fälle in Huntsville erfuhr ich, dass Donald Davis als Farleys leitender Anwalt in Houston bestellt wurde. Ich versuchte ihn, über meine Theorien der Verteidigung der Fälle im Bezirk Walker auf dem laufenden zu halten, inklusive der rechtlichen, faktischen und mindernden Umstände. Es war sehr schwer mit Mr. Davis in Kontakt zu treten und er antwortete nur einmal auf all meine Anrufe und Briefe, obwohl ich ihm empfohlen hatte, dass wir meiner Meinung nach zusammenarbeiten sollten, um gemeinsam die Verteidigung in diesen Fällen vorzubereiten.

             Bei dem einzigen Rückruf von Davis, nachdem ich Mr. Davis meine rechtlichen Theorien erklärt hatte, erzählte ich ihm von der bevorstehenden Anhörung vor dem Prozess und beschrieb ihm den Zusammenhang mit der Aussage der Polizei über die Durchsuchung im Bezirk Walker. Mr. Davis kam zu der Anhörung, doch er saß im Publikum, als ein Zuschauer, und sobald die Anhörung vorbei war, ging er sofort, ohne mir Zeit zu geben, mit ihm über meine Pläne zu sprechen. Er sagte mir nicht einmal, dass er gehen würde, er verschwand einfach. Ich weiß, dass er die Aussagen gehört hatte und auch Richter Sandels Behauptung, dass es ernsthafte rechtliche Probleme mit dem Fall aus Huntsville gäbe. Doch statt dass er in Huntsville blieb und mit uns über die Strategie sprach, verließ er einfach den Gerichtssaal, ohne jede Diskussion und ich hatte keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

             Ich muss danach ein Dutzend Mal versucht haben ihn zu erreichen, doch er antwortete niemals auf meine Anrufe und Briefe. Ich erfuhr niemals, dass der Anwalt Robert Morrow aus Houston als Co-Anwalt für Farley in Houston bestellt wurde, denn wenn ich diese Information bekommen hätte, hätte ich Robert kontaktiert, den ich seit Jahren kannte. Ich wusste nur von Donald Davis, der sich weigerte, mit mir in Kontakt zu treten und gemeinsam an einer Verteidigung zu arbeiten.

             Als Resultat war Mr. Davis absolut nutzlos für unsere Versuche, den Bezirk Harris davon zu überzeugen, keine Todesstrafe zu verlangen. Ich konnte ihm auch unsere Strategien nicht erklären, mit denen wir die Abmachung im Bezirk Walker erreicht hatten, den Antrag auf einen neuen Prozess oder die möglicherweise bestehende Situation einer Berufung. Ich wusste nicht, was in Farleys Fall geschehen war, bis ich Monate später in der Zeitung von Austin las, dass Farley aufgrund seines Schuldeingeständnisses in dem Fall in Houston schuldig gesprochen worden war.

             Ich war damals extrem schockiert, dass ein Schuldeingeständnis angeboten worden war, wo es doch so viele verschiedene Theorien für die Verteidigung gab, mit denen der Fall angegriffen werden konnte. Es dauerte noch Monate nachdem ich über das Schuldeingeständnis gelesen hatte, bis ich erfuhr, dass Robert Morrow der Co-Anwalt war. Ab da versuchte ich bei verschiedenen Anlässen mit Mr. Morrow über den Fall zu sprechen, doch er erklärte mir, dass er nicht für die Strategie in Farleys Fall verantwortlich war und nicht darüber sprechen wollte. Da ich Mr. Morrow den größten Teil seiner juristischen Karriere gekannt habe, war das für mich sehr überraschend.

             Später erfuhr ich, dass nach den Regeln, mit denen im Bezirk Harris damals Anwälte bestellt wurden, der leitende Anwalt die Entscheidungen kontrolliert und der Co-Anwalt, wie auch Mr. Morrow, sich nicht in die Strategie des leitenden Anwaltes einmischen durfte. Ich war über diese Information überrascht, da sie für Farley Matchett bedeutete, keinen kompetenten Anwalt in seinem Fall in Houston zu haben.  

             Es gab für Mr. Matchett einfach keinen Grund, in Houston ein Schuldeingeständnis abzugeben, da er Rechtsfragen für den Prozess und die Verhandlungen davor hatten, die gut geeignet waren, eine Verurteilung für ein weniger schweres Verbrechen zu erreichen. Weiters war ich aufgrund meiner Ermittlungen im Bezirk Walker der Meinung, dass es Möglichkeiten gab, auszuschließen, dass die Verurteilungen im Bezirk Walker gegen ihn verwendet werden, wenn er im Bezirk Harris aussagt. Da sein leitender Anwalt meine Anfragen niemals beantwortete, war es mir nicht möglich, Mr. Davis meine Strategie zu erklären, die er offensichtlich benutzen hätte können, damit Farley die Anklage in Houston bekämpfen könnte.

             Tatsächlich riet einige Monate nach den Verurteilungen im Bezirk Walker ein Gefängnisinsasse Mr. Matchett, eine Habeas Corpus Berufung gegen diese Verurteilungen einzureichen. Dies aufgrund der Basis, dass ein Schuldeingeständnis in zwei verschiedenen Fällen, zur selben Zeit, unter dem texanischen Gesetz illegal ist, wo Urteile gestapelt werden müssen. Denn unter dem texanischen Gesetz kann ein Angeklagter keine verbundenen Strafen in einem Einzelprozess bekommen. Aufgrund der Theorie im Fall La Porte, 840 S.W. 2d 412 hob das Oberste Texanische Berufungsgericht für Kriminalfälle eine von Mr. Matchetts Verurteilungen auf (siehe Ex Parte Matchett ___ S.W. 2d ____ unveröffentlicht Nr. 72,510, entschieden am 16.10.1996). Hätte Mr. Davis diese Situation untersucht, hätte er diese Frage in der automatischen Berufung aufwerfen können, doch mir wurde mitgeteilt, dass er nicht einmal das getan hat.

             Da Mr. Davis mich nicht kontaktiert hat, legte er keine Aussage vor, dass die Schuldgeständnisse im Bezirk Walker vielleicht, theoretischerweise, aufgehoben werden und/oder dass gegen diese Urteile in Berufung gegangen worden ist. Selbst wenn Davis nicht mit mir reden wollte, hätte er Mr. Morrow beauftragen können, es zu tun und eine große Anzahl zusätzlicher Ermittlungsergebnisse wären dem Anwalt in Houston zur Verfügung gestanden: Zeugen für mildernde Umstände, Experten, Charakterzeugen etc. Sie hätten in der Verhandlung im Bezirk Harris verwendet werden können. Soweit ich es erkannt habe, wurde nur ein geringer Teil der von uns im Bezirk Walker herausgefundenen Ergebnisse von Davis, unter seinen juristischen Strategien, verwendet.

     

    III.                  SCHLUSSFOLGERUNG – BEHAUPTUNG INEFFEKTIVER VERTRETUNG

     

             Obwohl mir gesagt wurde, dass die Theorie der Anklage im Bezirk Harris sich geändert hatte, nachdem die Verhandlungen im Bezirk Walker beendet waren, gab es meiner Meinung nach trotzdem keinerlei Grund, ein Schuldeingeständnis für einen kapitalen Mord in einem Fall abzugeben, in dem die Todesstrafe verlangt wurde. Man kann einfach nicht alle potentiellen rechtlichen Möglichkeiten aufzählen, die unter diesen Bedingungen, vor allem in Houston, aufgegeben wurden. Dort sind die Geschworenen dafür bekannt, die Todesstrafe zu verhängen und die Ankläger versuchen häufig, solch ein Urteil zu erreichen. Weiters war es äußerst wichtig, das Geständnis im Bezirk Harris zu verwenden, um Selbstverteidigung und/oder Provokation für einen Angriff auf den Fall des Bezirkes Harris zu verwenden, um zu versuchen, die Geschworenen dazu zu bringen, einen Schuldspruch für eine weniger schwere Straftat oder einen Spruch über Nicht schuldig des Mordes zu verhängen.

             Da der Staat aufgrund des Geständnisses all das schlechte Verhalten zeigen konnte, das im Bezirk Walker geschah, war es einfach keine ausreichende Strategie, alle Fragen für die Schuldphase aufzugeben und sich nur auf die Strafzumessungsphase zu konzentrieren. Die Schuld hätte bestritten werden sollen und eine Verurteilung für eine weniger schwere Straftat angestrebt. Die irrelevanten Straftaten im Bezirk Walker hätten für die Schuldphase im Bezirk Walker nicht verwendet werden können und trotzdem wäre es noch möglich gewesen, dieselben strafmildernden Beweise während der Strafbemessungsphase zu nutzen. Deshalb kann ich aufgrund der Fakten in diesem Fall, meiner Meinung nach, nachdem ich beinahe 32 Jahre auf das Kriminalrecht spezialisiert bin und seit mehr als 22 Jahren auf Todesstrafenberufungen, sagen, dass die Entscheidung für ein Schuldeingeständnis in Farleys Fall im Houston ein klarer Fehler des Anwaltes war und dass kein kompetenter Anwalt unter diesen Umständen ein Schuldeingeständnis empfohlen hatte.

             Weiters habe ich, nachdem ich einige der Beweise in Mr. Matchetts Prozess überprüft und die Beweise des Bezirkes Harris mit Mr. Charlton diskutiert habe, erfahren, dass es weitere Rechtsfragen gegeben hatte, mit denen die Legalität seiner Verhaftung angegriffen werden hätte können, obwohl der Staat während des Prozesses in Houston Beweise lieferte, dass seine Verhaftung nicht aufgrund des Haftbefehls im Bezirk Walker stattgefunden hat, wie ein Beamter der Mordkommission in den Anhörungen vor dem Prozess im Bezirk Walker ausgesagt hat.

             Für mich macht es aufgrund der Informationen, die ich von Mr. Charlton über die Verhaftung in Houston erhalten habe, die auf die im Folgenden ausgelegten Fakten beruht, den Eindruck, dass ein legitimierter Angriff auf die Verhaftung in Houston möglich gewesen wäre:

             Hintergrundfakten: Ich wurde informiert, dass Johnny Moore, Beamter der Mordkommission des Polizeidepartments von Houston ausgesagt hat, dass er einen Anruf von Familienmitgliedern des Opfers in Houston bekommen hat, die sagten, dass Farley in einer lokalen Bank war und versuchte, einen Scheck des Opfers einzulösen. Detektive Moore ging zu der Bank und sprach mit der Angestellten, die Farleys Ausweis behalten hatte und angab, dass Farley versucht hatte, einen faulen Scheck einzulösen. Die Angestellte hatte die Familie angerufen und erfahren dass das Opfer tot war und dass Farley kein Recht hatte, den Scheck einzulösen. Die Angestellte sagte Matchett angeblich, dass er zurückkommen müsse, um sein Geld zu erhalten und dass sie seinen Ausweis bis zum nächsten Tag behalten müsse. Mr. Matchett verließ dann die Bank.  

             Detective Moore wurde während des Prozesses von der Anklage gefragt, ob er der Meinung gewesen wäre, dass Farley einen Scheckbetrug begangen hatte und Moore bestätigte das. Der Polizist ging dann zurück zu dem Ort, wo Matchett zuletzt gesehen wurde und sah ihn in der Einfahrt stehen. Matchett versuchte zu fliehen, als die Polizei auf ihn zustürzte, um ihn zu verhaften.  

    2. Rechtliche Meinung über die Rechtsbeständigkeit der Verhaftung  

             Nachdem ich 32 Jahre Praxis im Recht habe und mich auf die Analyse der Probleme im Kriminalgesetz dieses Staates spezialisiert habe, bin ich der Meinung, dass selbst obwohl der Staat sich für diese Verhaftung nicht auf den Haftbefehl aus dem Bezirk Walker berief, es trotzdem Probleme mit dieser Verhaftung gibt.

             Es wurden keine Beweise für Moores Anstrengungen vorgelegt, einen Haftbefehl zu bekommen und auch keine Beweise, dass er von einer glaubwürdigen Quelle die Information bekommen hat, „dass der Verdächtige fliehen wollte, sodass es keine Zeit gab, einen Haftbefehl zu beantragen.“ Sieh Art. 14.04 Strafprozessordnung. Keine Anforderung von Kapitel 14 über dringende Umstände wurde erfüllt. Der Staat kam der Einhaltung der Statute am Nähesten, indem Moore dachte, dass es möglich war, dass Moore versuchte „von einem weiteren Tatort“ zu fliehen. Es gab jedoch keine faktische Unterstützung für diese Meinung, da die Beweise zeigen, dass Matchett zu dem Grundstück zurückkehrte, wo er lebte, ohne jeden Versuch, die Jurisdiktion zu verlassen. In anderen Worten, selbst wenn der Staat eine alternative Theorie entwickelt hat, war die Verhaftung noch immer illegal.

             Keines dieser Argumente wurde jemals dem Prozessgericht vorgelegt. Keine Rechtsfrage wurde jemals vor dem Prozessgericht aufgeworfen, dass die Verhaftung illegal war, da es keinen Haftbefehl gab. Matchett hätte aufgrund des möglichen Angriffes auf die Gültigkeit des Geständnisses niemals ein Schuldeingeständnis abgeben dürfen. Weiters bemerkte ich, dass es aufgrund dieser oder irgendeiner anderen Theoerie keinen Einspruch gegen die Vorlage des Geständnisses bezüglich des Mordes im Bezirk Walker in der Strafphase gab.

             Unter diesen Umständen unterstützt das Versäumnis, die Verhaftung in Houston aufgrund dieser Gründe anzufechten, die Behauptung, dass der Prozessanwalt eine ineffektive Unterstützung durch den Anwalt darstellte.

             Während es Kapitalfälle gibt, wo es vielleicht, unter unüblichen Fakten, gerechtfertigt sein könnte, wenn ein Anwalt einem Angeklagten rät, ein Schuldeingeständnis abzugeben, wenn die Todesstrafe verlangt wird, gab es in diesem Fall nach meiner Erfahrung, meinem Hintergrund und Wissen keine Rechtfertigung dafür. Aus diesen Gründen wurde Farley Matchett meiner Meinung nach die effektive Unterstützung durch einen Anwalt während seines Prozesses in Houston verwehrt, indem sein Anwalt ihm riet, ein Schuldeingeständnis abzuliefern.

             Selbst als eine Berufung dieses Schuldeingeständnisses in einem Todesstrafenfall eingereicht wurde, musste das Oberste Berufungsgericht für Kriminalfälle gewissermaßen das Gesetz ändern, um den Schuldspruch aufgrund der falschen Beratung, die Mr. Matchett von seinem Prozessanwalt bekommen hat unter Artikel 26.13 Strafprozessrecht bestätigen zu können. Siehe Matchett gegen Staat 941 S.W. 2d-222, entschieden am 6. November 1996.

     

    IV.              INKOMPETENZ DES HABEAS CORPUS ANWALTES  

             Ich habe auch die Habeas Corpus Berufung gesehen, die für Mr. Matchett aufgrund von Artikel 11.071 durch Rechtsanwalt Tom Moran aus Houston eingereicht wurde. Mr. Moran wurde vom Obersten Berufungsgericht für Kriminalfälle bestellt, Farley während der rechtlichen Schritte in seiner Habeas Corpus Berufung zu vertreten.

             Laut meiner Überprüfung der Akten und Aufzeichnungen wurde Mr. Moran am 22. November 1996 vom Obersten Berufungsgericht für Kriminalfälle aufgrund von Artikel 11.071 bestellt. Während zu dieser Zeit, die Prozedere über die Einreichung von Habeas Corpus Berufungen nach Artikel 11.071 exklusiv vom Obersten Texanischen Berufungsgericht für Kriminalfälle kontrolliert wurden, wurde kein Antrag an das Berufungsgericht gestellt, die Zeit zu verlängern oder das Skelett einer Berufung einreichen zu dürfen, was vom Berufungsgericht als Überbrückungsmaßnahme autorisiert gewesen wäre, die Habeas Corpus Statute auf Bundesebene aufzuhalten.

             Obwohl Mr. Moran keine Verlängerung der Zeit vom Obersten Berufungsgericht für Kriminalfälle verlangte, oder die Erlaubnis, das Skelett einer Habeas Corpus Berufung, zeigen die Unterlagen an, dass Moran solch eine Verlängerung und Erlaubnis vom Prozessrichter, den leitenden Richter des 178. Bezirksgerichtes, Richter Harmon erbat.

             Die Aufzeichnungen reflektieren, dass Richter Harmon eine Verlängerung der Zeit und das Skelett einer Berufung am 12. Mai 1997 erlaubte. Die Anordnung von Richter Harmon erlaubte Moran augenscheinlich, die entgültige Habeas Berufung „90 Tage später“ einzureichen. Mr. Moran beendete seine Dienste in den bosnischen Kriegsverbrecherprozessen in Den Haag in den Niederlanden. Irgendwann während oder vor Morans Bestellung als Anwalt, hatte er diesen Job in den Niederlanden angenommen und gewusst, dass er deshalb viele Monate nicht in den Vereinigten Staaten sein würde. Nichtsdestotrotz akzeptierte Moran diesen Auftrag und machte keine Anstrengungen, von seiner Vertretung des Berufungsklägers Matchett aufgrund seiner Arbeit bei den Kriegsverbrecherprozessen zurücktreten zu können.

             Am 12.Mai 1997 reichte Molton das Skelett einer Habeas Corpus Berufung beim staatlichen Prozessgericht ein, die 72 Habeas Corpus Berufungsgründe aufwarf. Der Schriftsatz war zehn Seiten lang und beinhaltete nur Berufungsgründe ohne Argumente, Bezugnahme zu den Aufzeichnungen etc. Diese „Habeas Berufung“ schien das Skelett einer Berufung gewesen zu sein, das nur dazu dienen sollte, die Termine im Habeas Prozedere anzuhalten. Diese Berufung erfüllte keine Habeas Corpus Vorschriften und qualifizierte sich überhaupt nicht als Berufung. Vor allem deshalb, weil sie keine faktischen oder rechtlichen Behauptungen beinhaltete, die irgendeinen rechtlichen Fehler angriffen, der in Farleys Prozess geschehen war. Meiner Meinung nach konnte diese Berufung sich nicht als legitime Herausforderung der Verurteilung qualifizieren, wie sie sehr kurzem vom Obersten texanischen Berufungsgericht für Kriminalfälle interpretiert wurde. Siehe Ex Parte Kerr, 64 S.W. 3d 414.

    Moore reichte dann im August 1997 ein Dokument, dass soweit ich mich erinnern kann „Schriftsatz zur Unterstützung der Habeas Corpus Berufung“ genannt wurde ein, indem er fünf Berufungsgründe anführte. Dieser „Schriftsatz“ scheint daher laut Moran eine vorherige Habeas Corpus Berufung zu unterstützen, die noch nicht einmal eingereicht worden ist! In meiner Überprüfung der Berufungsgründe in diesem „Schriftsatz“ bekam ich den Eindruck, dass eine der Berufungsgründe derjenige war, dass die vorherigen Verurteilungen im Bezirk Walker „unwichtig“ waren, doch es wurde keine Argumentation geliefert, dass die eigentliche Tatsache dieser Verurteilungen, wie es durch Mr. Matchetts Geständnis bewiesen ist, nicht zulässig war. Unter diesen Umständen war dieser Berufungsgrund klar frivol. Der zweite Berufungsgrund, der sich auf das Argument berief, dass die Beweise nicht ausreichten, um „zukünftige Gefährlichkeit“ zu unterstützen, ist meiner Meinung nach laut den Regeln des Obersten texanischen Berufungsgerichtes kein erkennbarer Berufungsgrund in Texas. Die übrigen Berufungsgründe wären ebenfalls laut der Entscheidung in Ex Parte Gardner 959 S.W. 2d 189 von der Habeas Corpus Überprüfung ausgeschlossen. Deshalb und weil es sehr fragwürdig ist, ob das Dokument im August 1997 von Moran eingereicht worden ist, kann sogar angenommen werden, dass es keine legitime Habeas Corpus Berufung war. Vergleiche Ex Parte Kerr.

             Weiters möchte ich noch anmerken, dass in der Zeit nach Mr. Morans Bestellung er mich angerufen hat und ich ihm meine Meinung mitteilte, dass Farleys Schuldeingeständnis nicht freiwillig war und er deshalb die Kompetenz des Anwaltes in Farleys Prozess angreifen sollte. Er sagte, dass er eine eidesstattliche Versicherung von mir einholen würde, doch er kontaktiere mich niemals wieder.  

             Mr. Moran war, während er den Berufungskläger vertrat, viele Monate außerhalb der Vereinigten Staaten, bei den Kriegsverbrecherprozessen in Europa. Offensichtlich hinderte ihn das, eine ausreichende Ermittlung durchzuführen und die Berufungsgründe des Berufungsklägers den staatlichen Gerichten vorzulegen. Er hätte von der Vertretung des Berufungsklägers zurücktreten sollen, doch er tat es nicht. Als Resultat versäumte es Moran, den Berufungsgrund der ineffektiven Vertretung durch den Prozessrichter zu nennen, welcher, wie der Unterzeichner dieser eidesstattlichen Erklärung hiermit dargelegt hat, auf jeden Fall in die Habeas Corpus Berufung aufgenommen hätte werden sollen. Als Resultat wurde dem Berufungskläger eine volle und faire Habeas Corpus Prozedur in den staatlichen Gerichten verweigert.

     

    V.                ABSCHLIESSENDE SCHLUSSFOLGERUNG

     

             Meiner Meinung nach hätte kein kompetenter Habeas Corpus Anwalt es versäumt, den Berufungsgrund anzugeben, dass das Schuldeingeständnis von Farley in dem Fall in Houston durch die ineffektive Unterstützung des Prozessanwaltes verursacht wurde und aufgrund dieser ineffektiven Unterstützung durch den Anwalt ein unfreiwilliges Schuldeingeständnis war. Diese Rechtsfragen wurden jedoch niemals aufgeworfen.

             Aus all den oben beschriebenen Gründen, sollte Mr. Matchett zur Sicherstellung der Fairness und Rechtsstaatlichkeit ein neues Habeas Corpus Prozedere unter Artikel 11.071 erlaubt werden, in dem ein kompetenter Habeas Corpus Anwalt den Berufungsgrund der ineffektiven Vertretung durch den Prozessanwalt nennen sollte und den Berufungsgrund, dass Mr. Matchetts Schuldeingeständnis in Houston wegen der ineffektiven Unterstützung des Anwaltes unfreiwillig war.

     

    Aufgrund meiner Meinung in diesem Fall sage ich aus, dass Mr. Matchett meiner Meinung nach die effektive Assistenz durch einen Anwalt sowohl im Prozess als auch während der Habeas Corpus Berufung verwehrt wurde. Es sollte ihm durch die Gerichte des Staates Texas zumindest eine Möglichkeit gegeben werden, die Gültigkeit dieses Schuldspruches aufgrund dieser Tatsachen anzufechten.

                                           

                                                            ________________________

                                                            Roy E. Greenwood

       

                                                    OATH  

             VOR MIR, der unterzeichnenden Staatsgewalt, erschien an diesem Tag Roy E. Greenwood persönlich, der zuerst rechtmäßig vereidigt wurde, dass die Fakten in diesem Dokument wahr und korrekt sind.

             Übermittelt und beeidet vor mir an dem _____ Tag des Monates __________________, 2002.

     

                                                          _______________________________

    Öffentlicher Notar des Staates Texas 

     


    1.  Roy E. Greenwood, Attorney at Law

          512-329-5858 (office)

          12-329-9199 (fax)

          [email protected]

     

    2.  Michael B. Charlton, Attorney at Law

          1744 Norfolk

          Houston, TX  77098

          713-572-2333

          [email protected]

     

Ellis Unit bis März 2000

 

 

Mein Name ist Farley C. Matchett

Mein Name ist Farley Matchett #999060 ich bin ein Todestraktinsasse hier im Staat Texas. Mein Verbrechen ist im Strafregister von Texas als Selbstverteidigung definiert. Durch armseliger Darstellung bei der Verhandlung war ich schnell in den Todestrakt geschickt.

Am 11. Juli 1991;  hatte ich eine Unterredung mit einem Mann , dem ich Geld geliehen hatte. Ich machte eine Anfrage, wann er die 8-Monate-alte Schuldlast zurückzahlen wird, und an diesem Punkt wurde der Mann ärgerlich. Ich konnte die Situation eskalieren sehen, deshalb machte ich den Versuch zu gehen, aber ich wurde abrupt durch das Opfer an der Tür angehalten, er riß mich herum  und schlug mit seiner Faust zu. Ein Kampf folgte, mit dem Opfer, das viel größer war als ich, und mich grob behandelt. Zu irgendeinem Zeitpunkt packte er ein Messer und hatte es sehr nah an meiner Kehle, als er zudrückte, um es in meine Kehle zu hauen. An diesem Punkt trat ich ihm in die Leistengegend und schob das Messer zu ihm zurück. Es blieb in seiner Brust, und er fiel sofort. Ich rief die Rettungssanitäter, aber er starb später an dem chirurgische Eingriff.

Drei Tage später wurde ich verhaftet und in 36 brutalen Stunden verhört, in denen die Detektive wortwörtlich ein Geständnis aus mir heraus prügelten. Ich unterschrieb es nur, um sie dazuzubringen, mit den Schlägen aufzuhören. Ich konnte das Papier nicht sehen wegen meiner geschwollenen Augen , deshalb führte der Detektiv meine Hand beim Unterschreiben des Geständnisses. Ich wurde dann in eine Zelle im Untergeschoss geworfen, um auf meinen Prozess 19 Monate lang zu erwarten.

Der Prozess fing am 22. Februar 1993 an und war am 26. Februar 1993 beendet. Es war nichts als ein kurzer eklatanter Spott der Gerechtigkeit. Mein vom Gericht ernannter Anwalt, tat wörtlich nichts, um meine Rechte zu verteidigen. Er unterrichtete mich, schuldig zu plädieren, um ein Todesurteil zu vermeiden, und er würde später auf Selbstverteidigung plädieren. Ich gab nach, weil ich ihm vertraute, aber in aller Wirklichkeit stellte er mich auf, um die Todesstrafe zu bekommen. Er nannte nur zwei Zeugen während der Verhandlungsphase. Er machte keine Einsprüche, und in 1996 lehnte das Berufungsgericht meinem ersten Antrag deshalb ab. Es gab an, dass der Anwalt keinen bekannten Einspruch machte, der als Fehler anerkannt werden konnte, eben weil er keinen machte, konnte es nicht verwendet werden. Hätte er einfach nur Einspruch erhoben,  hätten sie mir einen neuen Prozess gewährt. Er erlaubte dem Team der Staatsanwaltschaft, ihren Weg zu gehen, indem er nichts machte.

Mein Opfer wurde als das eines weißen Mannes dargestellt, als den ich ihn kannte, als ich ihm das Geld geliehen hatte. Ich kannte ihn einige Jahre vorausgehend. Während meines Prozesses wurde er immer noch als ein weißer Mann dargestellt, der mit einer schwarzen Frau verheiratet war. Dies wurde getan vor  11 Weißen und 1 schwarzen Geschworenen.
Jahre später….. Juni 2000, ein Anwalt, der den Fall untersuchte, überprüfte einen Autopsie-Bericht und bemerkte, dass das Opfer als schwarz aufgeführt wurde. Sie fragte bei dem medizinischen Prüfer nach , weil sie annahm, dass es ein Tippfehler war, aber er sicherte ihr zu, der Mann war von gemischter Rasse, Schwarz/Weiß und seine Merkmale sahen weißer als schwarz aus, aber legal…. ist er schwarz. Der Medizinische Prüfer gab ein freies Statement ab, informierte die Staatsanwaltschaft, indem er ihnen den Bericht gab, so kannten sie die Rasse des Mannes. Als sich der Anwalt dem Ankläger mit der Hoffnung näherte, einen Vertrag zu machen, wurde sie gebeten  diesen Ort zu verlassen. Die Prozessabschriften, die ihn nur ein paar Tage vorher als Weißen (Opfer) angaben,  wurden schnell verändert und führten das Opfer als Schwarzen. Sie fühlte sich deshalb wie in einer Verschwörung und sie trat an einen Richter, um Immunität für den anfänglichen Prozess-Anwalt zu erhalten, wenn sie ihn dazubringen könnte, zu reden. Der Richter stimmte zu, und sie trat meinem Prozess-Anwalt gegenüber und informierte ihn, dass er Immunität bekommen würde, gestand er, dass sie "alle" wussten, dass das Opfer legal schwarz war. Er stimmte zu, eine eidesstattliche Erklärung in einigen Tagen zu unterschreiben, aber was nie passierte, passierte, er beging am folgenden Tag Selbstmord, (Juni 2000).

Meine Verhandlung war ohne einen Zweifel, mit vielen groben Übertretungen von einer schlechtgeführten Staatsanwaltschaft  und dem schlechten Benehmen meines Verteidigungsanwalts gefüllt.  Die Verhandlung wurde mit Ungerechtigkeit und Verschwörung verdorben. Wenn sie das Opfer als schwarz dargestellt haben würden, würde ich nicht hier im Todestrakt sitzen oder in irgendeinem anderen Gefängnis.
Mein Prozess ist ein Beispiel der gerichtlichen Korruption hier in Texas, und unser Gouverneur schwört immer, dass "Jeder" im Todestrakt einen fairen Prozess bekam. Die Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert jedem Amerikaner das Recht auf einen fairen Prozess mit unparteiischen Geschworenen. Ich bestreite dieses Recht, weil der Krankenschwester, die meine Wunden behandelte (Augen) nach den Schlägen, nicht erlaubt worden war, dass zu bezeugen. Der Anruf zu den Rettungssanitätern wurde ausgeschlossen, mir wurde nicht erlaubt, in meiner eigenen Verteidigung zu bezeugen, und dann wurden Autopsie-Fotos benutzt, um die Geschworenen zu erhitzen. Der Richter erklärte die Fotos der Schlägerei für unzulässig und... in einer Zeit von fünf Tagen… hatte ich ein Todesurteil.
Mein Fall ist einer von vielen hier, mit Fehlern und Betrug gefüllt. Viele Politiker werden für Reformen und Richtlinien der Todesstrafe genannt. Irgendwo am Weg wird ein unschuldiges Leben vorher mit einer Hinrichtung beendet werden. Ich versuche verzweifelt, nicht dieses Leben zu sein. Texas kocht über vor Ungerechtigkeit und Hinrichtungen, es ist so normal geworden, dass die Titel-Seiten der Huntsville Zeitung nichts mehr darüber zeigen. Gouverneur Bush hat in 5 Jahren über 145 Hinrichtungen erlassen, die er im Amt war. Er hat ein Veto gegen Anträge eingelegt, die die Hinrichtung von geistig behinderten Menschen oder geistig Kranken anhalten würde. Er lehnte ab, einen Pool erfahrener öffentlicher System-Verteidiger für die Todesstrafe zu erlauben und er verwies Anwälte an den Prozess-Richter. Sie ernennen Anwälte, die aufräumen und machen sie  "Steuer abzugsfähig" als Kampagnen-Beiträge zur Wiederwahl-Kampagne des Richters.  Es gibt keine Gerechtigkeit für Arme, die geistig Behinderten, geistig Kranke und Leute von Farbe. Alles, was wir machen können, ist hoffen auf ein helleres morgen und beten für Wunder im Angesicht des Unglücks, wo Leben in den Gleichgewichten von gespielten Maßstäben von Gerechtigkeit hängt. Ich suche eine Chance bei einem neuen Prozess, damit ich all die Tatsachen dem Gericht richtig präsentieren kann, das beim anfänglichen Prozess unterlassen wurde. Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung, damit ich vielleicht fähig bin, meinen Fall durch die Berufungs-Gerichte zu verteidigen, und dann zurück an das Verhandlungsgericht zu kommen.  Ich brauche Ihre Hilfe mit Spenden. Sie verständigen mich mit einem Brief, vielleicht auch direkt hier im Gefängnis, wenn Sie sich entscheiden, das zu tun. 

Jede Nacht, in der mein Kopf auf meinem Kissen liegt, bete ich für Gerechtigkeit, Freiheit und die Möglichkeit, meine 3 Töchter und meine Großmutter wieder in meinen Armen zu halten. Ich danke jedem von Ihnen für Ihre Zeit in dieser komplizierten Sache. Alles Gute und Gott segne jeden von Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen
FARLEY C. MATCHETT

Für Korrespondenz: 
Farley C. Matchett, #999060 
Polunsky Unit D.R. 
3872 FM 350 South 
Livingston, Texas 
77351 U.S.A

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