Salvatore Adamo

Zeit ist Geld

Ich glaub', daß diese Riesenstadt für mich nicht sehr viel übrig hat
Paris steigt oft mir auf die Zeh'n im Geh'n und übersieht mich glatt
Vergeblich, viele Jahre lang halt' ich ihr Lottoscheine hin
Kein Lächeln, keine Spur von Dank, noch nicht, solang ich mich besinn'
Und läch'le ich sie an, die Stadt, komm' ich sehr bald schon davon ab
Mit jedem Uhrenzifferblatt erklärt sie kalt: die Zeit ist knapp.

All die Passanten hasten nur,
denn ihr Gewissen ist die Uhr
Und wer im Laufen innehält,
der verliert ja Zeit, und Zeit ist Geld.

Ich seh' sie und hab' oft gedacht, darunter wär' ein Freund vielleicht
Doch was das Leben aus ihm macht hat zum Passanten nur gereicht
Sie mögen Narren und Poeten oder auch Beamte sein
Bevor sie aus der Haustür treten sperren sie die Träume ein.

Sie rennen wieder blind und stur,
denn ihr Gewissen ist die Uhr,
die von den Träumen gar nichts hält
Das kostet Zeit, und Zeit ist Geld.

Ich warte jeden morgen, bis der blasse junge Mann sich zeigt,
der sich verliebt und ganz gewiß dem Zug um neun Uhr vier entsteigt
Ich warte auf die Kleine, die stets nach ihm kommt um neun Uhr zehn
Zwar sucht sie ihn und er sucht sie, doch werden sie sich niemals seh'n
Sie treiben beide im Gewühl, das stumm dem Tod entgegeneilt
Was nützt den zwei'n mein Mitgefühl, wenn es der Moloch Zeit nicht teilt.

Drum sind auch sie Passanten nur
und ihr Gewissen ist die Uhr,
die auch von Liebe nicht viel hält
Das kostet Zeit, und Zeit ist Geld.

Ich bleib' der Alte, der versteht, daß er Euch auf die Nerven geht.
Weil er erzählt, was Euch nicht paßt, den Ihr vergeßt vor lauter Hast.

Ich weiß von mir das Eine nur:
Hier tickt als Herz noch keine Uhr
Doch wer zum Lauschen innehält
verliert ja Zeit, und Zeit ist Geld.
Ja, Zeit ist Geld, die Zeit ist Geld
Die Zeit ist Geld, die Zeit ist Geld!

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