Casimir

Xantippe* (Audio)

Xantippe, Xantippe, Du hast sowas, ich weiß nicht was
Xantippe, Xantippe, ich weiß nur Eins, und das ist das:
Ich träum' am hellen Tage, ich schlaf' nicht mehr bei Nacht
Und das Alles hast doch nur Du gemacht.

Xantippe, Xantippe, wenn Du nicht bald was tust für mich,
Xantippe, Xantippe, dann wird es nochmal fürchterlich,
($) [dann/*sonst] gehe ich ins Wasser, doch nur bis zu den Knien
Aber vorher hab' ich Dir noch verzieh'n.

Xantippe, Xantippe (fine), um Eines bitte ich Dich bloß:
Xantippe, Xantippe, gib Deinem Herzen einen Stoß
Mach doch das Maß der Güte für mich mal endlich voll
Sonst weiß ich nicht, was ich noch machen soll.

Instrumental

Xantippe, Xantippe, so kann das doch nicht weitergeh'n
Xantippe, Xantippe, ich sag' Dir nur: Du wirst schon seh'n
Und ist Dein kleines Herzchen heut' wieder kalt wie Stein,
wird es morgen vielleicht Elfriede sein.

Instrumental (|: |: Xantippe, Xantippe... :| :|)

dal $egno al fine*


*So steht es auf der Plattenhülle, aber das ist falsch: Auch nach der griechischen Rechtschreibreform von 1973 muß es selbstverständlich weiter "Xanthippä" geschrieben werden, denn es hat nichts mit "[h]íppos" [Pferd] zu tun, sondern kommt von "xanthós" [blond] und spricht sich mit einem "th" wie im Englischen. (Ohne "h" würde es "Xadippi" ausgesprochen ;-) Keine Ahnung, wann es im Deutschen die Bedeutung "zänkisches Eheweib" annahm; im Neugriechischen ist es ungebräuchlich, und im Altgriechischen bezeichnete es eine Frau oder - in der Form "Xanthippos" - einen Mann, die eine blonde Mähne hatten. Daraus dürfen wir schließen, daß schon die Griechen der Antike für gewöhnlich kein blondes Haar hatten, sonst hätte es ja nicht eigens Namen für solche Ausnahmen gegeben, und es wären sicher ein paar mehr ihrer Träger überliefert als nur die Frau des Sokrátäs und der Vater des Perikläs.)
Nachtrag: An Alledem ändert sich auch nichts dadurch, daß fast überall etwas Anderes behauptet wird - insbesondere auf allen Seiten von Wikiblödia, einschließlich der neugriechischen. (Merke: Die meisten Neugriechen haben von Altgriechisch etwa soviel Ahnung wie die meisten Neudeutschen von Althochdeutsch, nämlich null ;-) Die Neugriechen kennen wie gesagt weder den Begriff "xanthippä" für "zänkisches Weib" noch den Namen - obwohl sie sonst fast alle antiken Namen weiterverwenden - noch auch nur das Wort "híppos"; sie sagen heute für Pferd "álogo". Warum wird dennoch allenthalben krampfhaft versucht, "xanthós" und "híppos" zusammenzukleistern? Das geht schon rein sprachlich nicht - jedenfalls hat mir noch kein Altphilologe ein anderes Beispiel nennen können, wo ein "th" und ein "h" zu "t-h" verschmelzen - es gibt auch keines. Freilich gibt es eine - ständig als "Beweis" zitierte - Stelle bei Sokrátäs' Schüler Xenophón. Der berichtet, daß S. auf die Frage, warum er sich ein derart zänkisches Weib genommen habe, antwortete (Zitat von mir gekürzt - aber nicht sinnentstellend): "Wer ein guter Reiter werden will, sucht sich ja auch kein zahmes Pferd, sondern ein möglichst wildes; und so halte ich es halt auch mit den Menschen." Aber die gängige Interpretation dieser Stelle ist nicht schlüssig, denn S. war ein Pferdenarr, pardon, ein Pferdefreund; er wählte Pferde-Vergleiche gerne und so oft, daß man daraus philologisch keinen Honig saugen kann. Er sagte z.B. auch mal, daß er den Athenern im Nacken sitze wie eine Bremse einem Pferd - würde denn jemand im Ernst daraus schließen, daß er "Athen" als "Pferdestadt" bezeichnen wollte? Hat schon mal jemand den Ausdruck "Athippos" gehört oder gelesen? Ich auch nicht!

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