Hildegard Knef

Ich brauch' Tapetenwechsel

Ich brauch' Tapetenwechsel sprach die Birke
Und macht' sich in der Dämmerung auf den Weg
Ich brauche frischen Wind um meine Krone
Ich will nicht mehr in Reih und Glied
In eurem Haine stehen, die gleiche Wiese sehen
Die Sonne links am Morgen, abends rechts.

Ich brauch' Tapetenwechsel sprach die Birke
Und macht' sich in der Dämmerung auf den Weg
Ein Bus verfehlte sie um 20 Zentimeter
Und auf dem Flugplatz war sie ernsthaft in Gefahr
Zwei Doggen folgten ihr um Astes Breite
Und kurz nach zwölf traf sie ein Buchenpaar.

Ich brauch' Tapetenwechsel sprach die Birke
Und macht' sich in der Dämmerung auf den Weg
Die eine sprach: „Sie ha'm hier nichts zu suchen
So was wie Sie hat nicht einmal ein Nest!”
Sie wurde gelb vor Ärger und weils auch schon Herbst war
Verzweiflung kroch ihr langsam ins Geäst.

Ich brauch' Tapetenwechsel sprach die Birke
Und macht' sich in der Dämmerung auf den Weg
Des Försters Beil traf sie im Morgenschimmer
Gleich an der Schranke, als der D-Zug kam
Und als Kommode dachte sie noch immer
Wie schön es doch im Birkenhaine war.

|: Ich brauch' Tapetenwechsel sprach die Birke
Und macht' sich in der Dämmerung auf den Weg :|

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