Salvatore Adamo

So naiv

Ich war zum erstenmal verknallt
Da war ich g'rad' zehn Jahre alt
Zehn Jahre alt
Ich gab ihr Murmeln, hielt sie frei,
Im Tretboot schwitzte ich für zwei

Sie war mir fast ein Jahr voraus
Und sah beinah erwachsen aus
In ihrer Art war irgendwas
Was ich bis heute nicht vergaß
Stolz und verliebt ging ich mit ihr
Zu einem ältern Freund von mir
Sie sah ihm lächelnd ins Gesicht
Und was das hieß, verstand ich nicht

Ich liebte sie so rein und tief
Kein Argwohn, der zur Vorsicht rief
Ich ahnte nicht, wohin es lief
Ich war ganz einfach zu naiv
So naiv

Ich wollte nicht zum Militär
Ich bin kein Mann für ein Gewehr
Fing mit dem Liederschreiben an
Weil ich nicht anders kämpfen kann

Auf einmal war ich so bekannt
Dass ich auf großen Bühnen stand
Man sang bei meinen Liedern mit
Und jede Platte war ein Hit

Doch aus dem Ruhm wird man nicht schlau
Er ist wie manche schöne Frau
Liegst du entspannt in ihrem Bett
Ist sie schon längst zu andern nett

Und wenn die Menge nach mir rief
Schien ihre Kraft so positiv
Zu ihrem Spaß und Zeitvertreib
Sang ich das Herz mir aus dem Leib
So naiv

Damit mich keiner missversteht
Ich weiß genau wie gut mir's geht
Ich leb von meiner Träume Flut
Jedoch der Preis ist hoch genug

Ich schwänz das Leben, das ist wahr
Bin selbst als Vater angreifbar
Für meine Kinder hoff ich sehr,
Die Ähnlichkeit wiegt nicht zu schwer

Ich hoffe, dass sie klarer sehn
Und fest auf beiden Beinen stehn
Dass sie mein Anderssein verzeihn
Denn ich wird stets ein Träumer sein

Doch hätt ich noch einmal die Wahl
Ging ich denselben Weg noch mal
Ich flöge hoch und stürzte tief
Denn ich bin immer noch naiv
So naiv

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