Roberto Murolo

'na voce, 'na chitarra e 'o ppoco 'e luna (Audio)

'na voce, 'na chitarra e 'o ppoco 'e luna
E che vuò cchiù pe' fà 'na serenata?
Pe' suspirà d'ammore chianu chiano
Pparole ddoce pe' 'na 'nnammurata:
"Te voglio bbene, tanto tantu bbene!
Luntano 'a te nun pozzo cchiù campà".

''na voce, 'na chitarra e 'o ppoco 'e luna
E comm'è ddoce chesta serenata!
'A vocca toja s'accosta cchiù vicina
E tu t'astrigne a mme cchiù appassiunata.
Cu 'na chitarra e 'nu felillo 'e voce
Cu' tte vicino canto e sò felice.
Ammore, nun pozzo cchiù scurdarme 'e te!

da capo al fine

(Coda:)
Ammore, nun pozzo cchiù scurdarme 'e te.


*Ich erspare mir ausführliche Anmerkungen zu den Besonderheiten des Napolitanischen gegenüber dem "hochitalienischen" Fiorentinisch - dazu fühle ich mich selber nicht firm genug. Aber grundsätzlich gilt: Die Unterschiede sind viel geringer, als sie wegen der idiosynkratischen Schreibweise auf den ersten Blick erscheinen. Nur ein paar Beispiele:
Der Napolitaner verschluckt gerne Vokale - manchmal auch Konsonanten - am Wortanfang - manchmal auch am Wortende. Dafür betont er andere Konsonanten - nicht nur am Wortanfang, sondern z.B. auch bei "ammore" - besonders stark und schreibt sie dann doppelt. Das fiorentinische "o" wird** oft - aber nicht immer - zu "u".
Daß es - nicht nur im Napolitanischen, sondern eigentlich in allen italienischen Sprachen außer dem Fiorentinischen - ein "j" gibt, das wie im Deutschen gesprochen wird, hatte ich schon auf anderen Seiten erwähnt; und daß "b" und "v" mehr oder weniger austauschbar sind, kennen wir ja auch aus Spanien - zu dem Süditalien politisch lange gehörte.
Und allen Schwaben zum Gefallen: Statt mit Stulpstiefeln über'n spitzen Stein zu stolpern - wie das ordentliche Norddeutsche und Norditaliener tun - vernuschelt er das "st" oft zu "scht" - kein Wunder, daß es in den 1950er Jahren, als Daimler den Mercedes noch nicht in Malaysia oder sonstwo in Übersee, sondern in Deutschland fertigen ließ, so viele Süditaliener nach Untertürkheim zog ;-)

**Ich bitte das nicht falsch, nämlich chronologisch zu verstehen: Sprachgeschichtlich war es oft genau umgekehrt; so steht z.B. das napolitanische "cu'" dem lateinischen "cum" näher als das fiorentinische "con", "col" oder "coi". Auch "pozzo" (gesprochen "potso") dürfte der lateinischen Urform (aus "potere") näher stehen als die abgeschliffene fiorentische Aussprache "posso", ebenso "nun" dem lateinischen "nunca" näher als "non".

Eines der wenigen Dinge, an die ich mich nur schwer gewöhnen kann - ansonsten verstehe ich Napolitanisch einigermaßen - ist der übermäßige Gebrauch von "ch". Daß es das "qu" in "questa" ersetzt hat, mag ja noch angehen; aber daß es auch das "p" in "piano" und "più" ersetzt hat, finde ich abartig; es läßt sich dies weder sprachgeschichtlich noch sonst irgendwie vernünftig erklären.

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