Vinicius & Toquinho

Maria vai com as outras* (Audio)

Maria era uma boa moça
prá turma lá do Gantois
Era Maria vai c'm as outras
Maria de coser, Maria de casar.

Porém o que ninguém sabia
é que tinha um particular:
Além de coser, além de rezar
também era Maria de pecar.

(Estribilho:)
|: Tumba é cabocl', tumba lá e cá
Tumba é guerreiro, tumba lá e cá
Tumba é meu pai, tumba lá e cá
Não me deixe só [tumba lá e cá/] :|

Maria que não foi c'm as outras
Maria que não foi pro mar
No dia dois de fevereiro
Maria não bincou na festa de Iemanjá.**

 

Não foi jogar água de cheiro,
nem flores p'ra su' Orixá* 
Maria a Iemanjá pegou e levou
o moço de Maria par' o mar.

Estribilho


*Ich dachte nicht, daß ich dazu eigens etwas schreiben müßte... bis ich zufällig den geradezu grotesken Eintrag auf der (deutschen) Übersetzungs-Webseite Linguee entdeckte, den ich hier ausnahmsweise mal verlinkt habe, weil er symptomatisch ist für das, was von Übersetzungsprogrammen aus dem Computer zu halten ist. Gewiß, auch professionelle Dolmetscher und Übersetzer machen Fehler - wer wüßte das besser als ich! Und ich habe mich auch geirrt, als ich vor ca. 40 Jahren - also noch lange nach Erscheinen dieses Liedes - glaubte, Schachprogramme aus dem Computer würden nie in der Lage sein, menschliche Spitzenspieler zu schlagen. Aber in Sachen Übersetzungen habe ich Recht behalten, und daran wird sich wohl auch nichts ändern; denn es gibt Redewendungen, mit denen der Computer nichts anfangen kann, schon garnicht, wenn sie einem so radikalen Bedeutungswandel unterliegen wie diese. Mit keinem einzigen Satz aus dem o.g. Übersetzungsprogramm kann man hier etwas anfangen. "Maria vai com as outras" bedeutet[e]: Maria ist ein braves Schaf, das mit der Herde läuft, d.h. sie hat keinen eigenen Kopf, sagt und macht immer das, was die anderen sagen und machen - auch wenn's schwerfällt.

Das war nicht notwendigerweise negativ gemeint - im Gegenteil: Ein schwarzes Schaf zu sein, das gegen den Strom schwimmt, galt [noch] nicht als erstrebenswert.
[Der Hirte: He, Maria, geh mit den Anderen! - Das schwarze Schaf: Ich heiße nicht Maria!]
Aber mit diesem Lied setzte ein Umdenken ein, das nicht auf Brasilien beschränkt blieb: Auch im Englischen wird der Ausdruck "good girl" zunehmend mit spöttischem Unterton gebraucht; und in Deutschland ist gar ein Buch zum Bestseller geworden, das den programmatischen Titel trägt: "Gute Mädchen kommen in den Himmel; böse Mädchen kommen überall hin!"
**Die aus Afrika stammende - und auch von den Schwarzen in der Karibik verehrte - Iemanjá wird mal als Meeres-, mal als Mondgöttin bezeichnet; genauer gesagt ist sie die Göttin der Gezeiten, also von Ebbe und Flut, die ja (nicht ganz korrekt ;-) der Anziehungskraft des Mondes zugeschrieben werden. Sie gilt als Mutter der Orixás, die eine Art Meeresnixen sind. Ihr Feiertag [festa] ist der Samstag, ihr Zeichen der Fisch. Und wer das alles für einen primitiven Negerkult hält, möge bedenken, daß der Fisch - nicht das Kreuz - auch das Zeichen der Urchristen war, und der Šabbat - nicht der Sonntag - ihr Feiertag, und daß auch sie eine "heilige Jungfrau" als Muttergottheit-Ersatz verehr[t]en.

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